JVC AX-Z911 total verbastelt.

Ich hatte noch vergessen zu erwähnen, dass JVC hier im NT eine Art Spannungserhöhung je nach Aussteuerung verwendet, ähnlich der "Power Envelope"-Schaltung bei NAD.

Aber erst mal die Endstufe Links in Ordnung bringen, es sieht schlimm aus dort...

Nach längerer Zeit mal wieder ein Update:
Nach vorläufiger Reperatur der defekten Endstufe habe ich dort einen erhöhten Ruhestrom.
Nach Einschalten schnelles blinken der LED's.
Das lag daran, dass ich die Steckverbindungen zur Eingangsquellen-Wahl-Platine falsch aufgesteckt hatte.
Dann ließ er sich einschalten, die digitale Quellenwahl ließ sich schalten, die analoge nicht.
Schuld daran war eine nicht vorhandene Spannung +20V auf der Prozessor-Platine, der Transistor in der Spannungsregelung war unterbrochen.
Auf der Quellenwahl-Platine war auch noch eine Zehnerdiode defekt, dort fehlte die +15V-Spannung.
Jetzt lässt sich Alles schalten, die Relais schalten wie sie sollen.

Mittelerweile hat sich ein zweiter AX-Z911 zu mir verlaufen und jetzt werde ich mal das Problem mit dem erhöhten Ruhestrom angehen.
Was mir aufgefallen ist, der Ruhestrom in beiden Endstufen verändert sich nach Schalten des LS-Relais, er steigt danach an.
Ich hatte mich übrigens geirrt, die Betriebsspannung wird über die Spannungsregelung mit Q601 und Q602 von +/-58V in der Super-A Betriebsart auf +/30V für den Digital Pure-A-Betrieb (echter Class-A Betrieb) umgeschaltet.

Ich hoffe nicht, dass die kleinen IC's Vc-5022-2 Super-A etwas abgekriegt haben.
...Ich sach nur..BA3122N bei Yamaha...oder LA2500 bei Marantz...beide sind nirgendwo mehr zu bekommen.

Also der linke Kanal schwingt, abhängig vom Lautstärkeregler auch ohne Signal.
Ich stelle das Gerät erst mal zurück und kümmere mich um seinen Zwillingsbruder, der immerhin unberührt ist oder besser war.
Das Arbeiten mit den total unübersichtlichen JVC-Schaltplänen ist echt kein Vergnügen.

Mein Freund kann dann jenen AX-Z911 bekommen, ausserdem kann er sich aussuchen, ob mit- oder ohne Holz-Seitenteilen.
Bei jenem Gerät hat sich Q611 im Netzteil ausgelötet, weshalb das Gerät komplett dunkel blieb und die µP-Platine keine 15V Spannung bekam.
Ruheströme sind normal, mal probehören und das übliche Glühlämpchen-Problem im "Mäusekino" beseitigen.

Hifihoppie (Beitrag #4) schrieb:

Das Arbeiten mit den total unübersichtlichen JVC-Schaltplänen ist echt kein Vergnügen.

Ich drucke in solchen Fällen die wichtigen Seiten (Schaltplan, Platinenlayout ...) in A3 aus und klebe sie dann zusammen.
Manchmal lasse ich den Druck auch in einer benachbarten Druckerei machen. Erstaunlich hohe Qualität bei akzeptablen Kosten (<5 €).

Das SM auf Hifiengine scheint mir als Quelle ganz gut geeignet zu sein.

Carl schrieb:

Ich drucke in solchen Fällen die wichtigen Seiten (Schaltplan, Platinenlayout ...) in A3 aus und klebe sie dann zusammen.

Ja, das mache ich auch gerne, aber wehe, wenn die Seiten flusig eingescannt werden und durchgehende Leitungen nicht mehr durchgehend sind - dann könnte man der Person (die gescannt hat) in den Allerwertesten treten!

gst

Hallo zusammen.
Nach langer Zeit, einigen privaten Sachen und vielen Reparaturen (siehe auch meine Sony Threads) geht es mal wieder mit den eigenen Härtefällen weiter.
Wie diesem verkappten VHF-Sender hier.
Nach einigen Überprüfungen und einem rauchenden Kopf kam die Lösung ganz wie von selbst:
Ich hatte meine Tasse Kaffee neben das auf der Seite stehende Gerät gestellt und eher zufällig auf die Lötseite der Endstufenplatine geguckt...Moment, Augenblick, an dem Lötauge dieser Drahtbrücke stimmt was nicht.
Es war von der wegführenden Leiterbahn abgerissen, weil der "Bastler" daran herumgelötet hat.
Diese Drahtbrücke verbindet den Lautsprecherausgang mit C415 (120pF), der mit dem 2.Gate von Q 401 (2SK389) verbunden ist.
Also Gegenkopplung unterbrochen, klar, kleines Verstärker-1X1, das führt zu unberechenbarem Verhalten wie Schwingen.
Also Verbindung hergestellt, Schwingen weg, Ruhestrom normal einstellbar, DC-Offset einstellbar auf wenige mV und jetzt kann es weitergehen.

Denke, es steckt noch einige Arbeit drin, die Glühlämpchen müssen ja auch noch erneuert werden, vom D/A-Wandler weiß ich noch gar nichts, usw.
Ich bleibe am Ball....

So, der Analogbetrieb funktioniert, das Ding klingt schon beindruckend offen.
Mal kurz den optischen Digitaleingang überprüft, auch hier funktioniert alles, nur muss der Digital-Pure-A Betrieb noch abgeglichen werden, die Ruheströme müssen eingestellt werden, das Gerät nimmt etwa 130W in Pure-A auf.
Die Spannungsreduzierung über die Regeltransistoren Q601 und Q602 funktioniert (Dynamic-A +/-54V, Digital-Pure-A +/-28V).
Sieht also gut aus bis Jetzt.

So, die Ruheströme für den Pure-A Betrieb sind laut SM eingestellt, die Ansprechschwelle soll laut SM mit einer JVC-Prüf-CD eingestellt werden, (Track 6 - unendlich DB) ??

Der Verstärker jedoch funktioniert prima, und auch die Glühlämpchen sind erneuert.
Lediglich die Beleuchtung des "Digital-Direct"-Tasters ist etwas dunkel, hier werden zwei in Reihe geschaltete Glühlämpchen T1 (3mm Durchmesser) die an 15V- liegen, eingesetzt.
Baue ich 6-9V-Lämpchen ein, leuchtet es doch sehr hell, aber wohl nur kurz.
8V Lämpchen habe ich nur in T1 1/4 da...
9-12V dann eben dunkel, ich glaube, ich lasse das so.

Die übrigen Lämpchen wurden durch 12V/40mA T1 1/4 ersetzt und leuchten sehr gut, nicht zu hell und nicht zu dunkel.
Der "3D" -Effekt dieses Mäusekinos hat schon was......

Fazit: Wieder eine "Leiche" gerettet, ein sehr guter Verstärker mit auch im Pure-a-Betrieb mächtig Dampf.