Pioneer SX-535 Problem Tuner-VU Mono/Stereo

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Niewi
Stammgast
#1 erstellt: 28. Aug 2022, 16:44
Moin zusammen,

mache mir gerade einen schönen SX-535 frisch. Nun habe ich mit dem Tuner bzw der Tuning-Anzeige ein kleines Problemchen..

Die Tunernadel im FM Betrieb ist überwiegend auf der linken Seite des Ausschlags, und lässt sich durch verstellen auch nicht in die Mitte, geschweigedenn auf die rechte Seite bewegen, s. Bild.
Dabei habe ich als Versorgungsspannung ca. 9,8V anliegen (an PIN 7 des Q3 IC [HA1137]), an PIN 6 liegen dann ca. 9,0V an.
Dabei ist ebenfalls nur Mono empfangbar.

IMG20220828162239

Kontaktiere ich nun zB mit einer Messpitze (ohne angeschlossenes Kabel !) den PIN 9, wandert die Nadel plötzlich in die Nähe der Mitte und lässt sich auch durch Verstellen des Drehrads ganz mittig einstellen, sodass auch Stereo empfangen wird. Dann liegen auch nur noch ca. 5,9V an PIN 7 und somit als Versorgungsspannung an, was ja laut Schaltplan sehr gut passt.
Wie kann das sein? Wo ist hier der Fehler zu suchen? Defekter HA1137 IC ?
Bzw scheint das auch nur der Fall zu sein, wenn ich die Finger um die Messpitze rum habe, aber nicht wenn ich es nur auf der Gegenseite mit dem FInger auf den Kontakt drücke.
Vllt also die "Choke Coil" 18uH (L2) defekt?

IMG20220828162302

Hier noch ein Ausschnitt des Schaltplans des Tuners.

Tuner

LG Jan


[Beitrag von Niewi am 28. Aug 2022, 16:53 bearbeitet]
oldiefan1
Inventar
#2 erstellt: 28. Aug 2022, 17:02
Die Lötstelle, die Du mit der Messpitze kontaktierst, muss nachgelötet werden! Yes Sir, as simple as that!
In starker Vergrösserung sehe ich deutlich auf Deinem Foto, dass das Lot den Lötpin nicht benetzt hat, der Pin schwebt dort frei in der Mitte der offenen Lötstelle.

Lötstelle

Wenn Du mit der Messspitze an die Lötstelle gehst, übst Du dabei von der Seite des Messspitzenkontakts her leichten Druck auf die Lötstelle aus und der Pin bekommt dabei Kontakt.

Wenn Du von der anderen Platinen-Seite her auf die Lötstelle drückst, bewegt sich der Lötpin in der Lötstelle allenfalls zentrisch, dabei macht er keinen Kontakt.

Gruß
Reinhard


[Beitrag von oldiefan1 am 28. Aug 2022, 17:13 bearbeitet]
Niewi
Stammgast
#3 erstellt: 28. Aug 2022, 17:08
Hallo Reinhard,

die Lötstellen habe ich eben schon nachgelötet ohne Erfolg. Auch ist es egal welchen Kontakt ich auf dieser Leiterbahn kontaktiere. Das Ergebnis ist das selbe.
DB
Inventar
#4 erstellt: 28. Aug 2022, 17:10
Ja. es ist deutlich eine kalte Lötstelle.
Ich sehe auch noch einige Kandidaten, die mit (bleihaltigem) Zinn nachgelötet werden sollten.
oldiefan1
Inventar
#5 erstellt: 28. Aug 2022, 17:39
Hallo Jan,

die Lötstelle muss am Lötpin hochglänzend verlaufen sein und sich an ihn anschmiegen, das Lot an ihm "hochziehen". Wenn der Lötpin verschmutzt ist (z.B. Fett, Oxid,...) musst Du ihn vor dem Löten erst reinigen, entfetten, abschmirgeln.

Ich nehme jetzt an, das hast Du sauber gemacht, die Lötstelle ist jetzt perfekt, aber der Fehler immer noch vorhanden. Dann sehen wir mal weiter...

Wenn Du - so wie von Dir gezeigt und beschrieben - mit dem Messstift die Lötstelle berührst (oder eine der drei anderen Lötstellen derselben, kurzen Leiterbahn), bildet Dein Körper mit der Messpitze eine Zusatzkapazität von einigen Picofarad oder Nanofarad, die Du an diese Leiterbahn (L2, T5) anlegst. Dadurch verstimmt sich die Abstimmung von T5.

T5 ist auch verstimmt, wenn die kritisierte Lötstelle nach wie vor nicht ordentlich verlötet ist. Nur mal den Lötkolben daran halten, reicht nicht. Dann nämlich hat der Lötstellenkontakt (hier zu L2) keinen ohmschen, sondern nur kapazitiven Kontakt.

Wenn die Lötstelle 1A ist und der Fehler noch besteht, sind L2, C22, R18 und T5 zu überprüfen. Sonst kann ein Defekt evtl. nur noch im IC sein.
L2 kannst Du einfach mit dem DMM prüfen, es muss nahe Null Ohm DC-Widerstand haben.
C22 ausbauen und ausgebaut nachmessen. Muss 47 nF haben.

T5 ist schwieriger.
Ausgebaut, muss die Primärspule mit dem DMM niederohmigen Durchgang haben. Ebenso die Sekundärspule.
In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass einer der beiden Keramikkondensatoren, die im Fuss von T5 sitzen, defekt geworden ist. Das festzustellen und korrekt zu beheben, braucht allerdings Radiotechnik-Erfahrung und Ausrüstung. Die Kapazitäten in T5 werden wahrscheinlich ungefähr bei 20-50 pF sein, jedenfalls nicht mehr als 100 pF haben. Vermutlich sind beide gleich groß. Man kann sie nur ausgebaut prüfen, aber nicht wenn sie noch parallel zur Spule sitzen.

Die Versorgungsspannung liegt an PIN 11 des IC an und soll 12-13 V DC betragen (Vcc).
An PIN 10 sollen 5,6 V anliegen. Wenn allerdings in der Aussenbeschaltung noch ein Fehler ist, kann die Spannung an PIN 10 abweichen, wie Du das ja auch schon an den PINs 7 und 9 gesehen hast.

Gruß
Reinhard


[Beitrag von oldiefan1 am 28. Aug 2022, 18:53 bearbeitet]
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