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Onkyo TX-SV 535 - Kondensator raucht ständig ab+A -A |
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Autor |
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Buchhalter2022
Neuling |
#1 erstellt: 26. Jul 2022, 12:49 | |||
Moin Leute, habe einen Onkyo TX-SV 535 mit dem typischen "Protect Mode" gekauft. Nach Prüfung fiel mir der geplatzte Kondensator ins Auge welche ich zugleich rausgelötet habe und gegen einen identischen getauscht habe. Nach dem Einschalten gab es ein zischen inkl einer Rauchwolke, der gleiche Kondensator rauchte wieder ab. Gerät lässt sich weiterhin einschalten, geht aber nach 2 Sekunden in den "Protect Mode" Der betreffende Kondensator liegt auf der Platine auf Position C532 Kann mir jemand helfen die Fehlerquelle zu identifizieren? |
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CarlM.
Inventar |
#2 erstellt: 26. Jul 2022, 13:45 | |||
Das Erste ist immer, dass man die Polung des Elkos auf der Platine überprüft. Ich würde hier davon ausgehen, dass die Endstufentransistoren "durchlegiert" sind - also einen inneren Kurzschluss haben. Dann liegt die Differenz der beiden Railspannungen +B1 <---> -B1 am Elko an. Diese beträgt zwischen 90 bis 100 VDC und liegt deutlich über der Spannungsfestigkeit des Elkos mit 35V. Aus diesem Grund sollte man dort auch Elkos mit 47 µF 100V verwenden. Vorgehensweise: - Netzstecker ziehen - die großen Siebelkos auf Spannungsfreiheit überprüfen (ggf. über Lastwiderstand 500 Ohm 10W entladen) - die Transistoren Q518 bis Q524 mit dem Multimeter auf Kurzschlüsse prüfen (entweder R 0..200 Ohm oder Modus "Diodentest") das geht in diesem Fall auch ohne Auslöten. - den weißen Keramik-Doppelwiderstand ebenso prüfen. Beide Teilstrecken müssen nahezu 0 Ohm anzeigen. Bei einem Kurzschluss der Transistoren werden diese Widerstände häufig (aber nicht immer) hochohmig. Vorerst nicht wieder einschalten und die Prüfergebnisse mitteilen. |
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Buchhalter2022
Neuling |
#3 erstellt: 26. Jul 2022, 14:44 | |||
Hallo Vielen Dank für die Antwort. Der defekte Elko wurde aus einem identischen 535 ausgebaut, in beiden Fällen war der 47µ35V verbaut, bin daher davon ausgegangen so wäre es richtig. Werde entsprechenden Elko einlöten Vorweg: Ich bin kein Elektrotechniker und habe von dieser Materie nicht die erforderliche Kenntnis. Q 524 zeigt 16 Ohm an - Spendergerät 2,69MOhm Q 522 zeigt 15,9 KOhm (zahlen springen) - Im Spendergerät 2,68 MOhm Q 523 zeigt 2,97 MOhm - Spendergerät 2,66 MOhm Q 521 zeigt 3,15 MOhm - 2,66 MOhm Die Keramik-Doppelwiederstände zeigen alle (auf beiden Strecken) Werte von 0,2 -0,4 Ohm Bei der Frage nach Siebelkos und Spannungsfreiheit bin ich überfragt Das wären erstmal die Werte. [Beitrag von Buchhalter2022 am 26. Jul 2022, 15:09 bearbeitet] |
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CarlM.
Inventar |
#4 erstellt: 26. Jul 2022, 15:10 | |||
Der Elko mit 35V entspricht auch den Vorgaben des Service Manuals. In einem funktionierenden Gerät ist das auch okay. Bei einem ernsthaften Defekt wird er aber in der Folge ggf. platzen (wie geschehen). Deshalb ist es unüblich, Elkos an dieser Stelle mit 35 V einzubauen - auch wenn es dem Original entspricht. Die großen Siebelkos können sich wie leistungsfähige Akkus verhalten. Deshalb muss sichergestellt sein, dass sie vor den Arbeiten am Gerät entladen sind. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Restspannung Schäden verursacht - am Multimeter oder am Gerät, wenn man Messungen durchführt. Die Messungen an den Widerständen sind okay. Die Messungen an den Transistoren sind nicht aussagekräftig. Es gibt drei Anschlussdrähte (E-C-B). Somit gibt es drei Kombinationen, die man dann auch noch mit vertauschten Messspitzen prüfen muss: E - C C - E E - B B - E C - B B - C Zum Thema "Prüfen von Transistoren" gibt es hinreichende Informationen im Netz u.a. auch als Video auf YT. p.s. Der Defekt des Elkos ist nur ein Folgeschaden. Bevor der eigentliche Defekt nicht gefunden ist, sollte das Gerät ans Netz angeschlossen werden. |
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Buchhalter2022
Neuling |
#5 erstellt: 26. Jul 2022, 15:50 | |||
Hallo Vielen Dank für die Antwort Gemessen habe ich ausschließlich auf E-B - Werde die richtige Messung nachliefern, brauche feinere Spitzen für die Pins. Q522 zegt mir auf B-C und C-B einen Nullwert an, auf den anderen zwischen 2,35 und 2,81 MOhm, aber wie gesagt, brauche feinere Spitzen. Wären die Werte vom Q522 soweit plausibel? VG |
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CarlM.
Inventar |
#6 erstellt: 26. Jul 2022, 15:58 | |||
Q522 würde einen Kurzschluss anzeigen. Welchen Messbereich nutzt Du denn? Auf dem zweiten Photo sieht man unten rechts den vertikalen Widerstand R925. Er sieht defekt aus. |
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Buchhalter2022
Neuling |
#7 erstellt: 26. Jul 2022, 16:19 | |||
Uwe_1965
Inventar |
#8 erstellt: 26. Jul 2022, 20:25 | |||
Carl meint bestimmt, das das Gerät nicht mehr ans Netz angeschlossen werden soll bevor der Defekt gefunden ist. Die richtige Messeinstellung ist im Bild markiert, als Diodenmessung, ist auch mit dem Diodensymbol gekennzeichnet Uwe |
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Buchhalter2022
Neuling |
#9 erstellt: 26. Jul 2022, 20:33 | |||
Danke für die Info. Ich werde die Diodenmessung über die Rückseite machen da die Klappe sowieso ab ist und direkt an die Lötpunkte gehen. Die 47µF 100V habe ich bestellt. So wie es aber aussieht hat der Transistor Q522 einen fehler da die Zahlen "springen" hingegen im Spendergerät konstant angezeigt werden. |
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Buchhalter2022
Neuling |
#10 erstellt: 28. Jul 2022, 14:37 | |||
Hallo Vielen Dank für die Antworten. Die Kondensatoren 47µF 100V sind angekommen und wurden zugleich eingelötet. Nach dem Einschalten zumindest kein Knall & Zischen. Leider geht das Gerät wieder in den Protect Mode. Ich fing also an die Lautsprecher-Relais einzeln zu tauschen (4x insgesamt) aber auch das brachte keinen Erfolg. Am Ende habe ich den Transistor Q522 aus dem Spendergerät ausgelötet und und im besagten Gerät wieder eingelötet, auch hier leider kein Erfolg. Gerät lässt sich einschalten, geht aber nach 3 Sekunden in den Protect Mode. Aufgefallen ist mir, dass beim Einschalten das Relais wie gewohnt "klackt" jedoch fehlt das 2. klacken und anstelle des 2. klacken kommt der Protect Mode. Da meine fachliche Fähigkeiten begrenzt sind, habe ich vorerste die Fehlersuche eingestellt und auch im Verhältnis zum Wert des Geräts lohnt es sich wohl nicht mehr. Ich freue mich weiterhin über Ratschläge und auch über eine fachliche Unterstützung vor Ort (01219 Dresden) Ich habe das Gerät 1996 bei Thorenz in Hannover gekauft für 799DM . Das Gerät lief somit 26 Jahre - Schade! [Beitrag von Buchhalter2022 am 28. Jul 2022, 14:43 bearbeitet] |
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Buchhalter2022
Neuling |
#11 erstellt: 30. Jul 2022, 09:50 | |||
Hätten Sie ggf. noch eine Idee bezugnehmend auf meinen Austausch des Kondensators und der Lautprecher-Relais? Danke. |
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Steve71x
Ist häufiger hier |
#12 erstellt: 03. Aug 2022, 13:37 | |||
Es ist mit Sicherheit der Kanal kaputt, da müssen mehrere Bauteile ausgetauscht werden (beide Leistungstransistoren samt Treiber) Hier ist es erklärt: Der Kondensator platzt, weil beide Leistungstransistoren kurzgeschlossenen sind, mindestens ein Emitterwiderstand kaputt ist und am Kondensator die pos. und neg. Versorgungsspannung anligt, sprich etwa 100V Im Video ist auch ein weiterer Link, wie man das repariert. [Beitrag von Steve71x am 03. Aug 2022, 13:55 bearbeitet] |
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Buchhalter2022
Neuling |
#13 erstellt: 04. Aug 2022, 12:03 | |||
Danke für die Antwort. Wie ich sehe viel Arbeit für welche meine Fähigkeiten nicht ausreichen. Zwar mach löten generell Spaß, wobei ich auch finde meine Lötpunkte sind einwandfrei, aber das übersteigt definitiv meine Fähigkeiten und wäre jetzt für mich unwirtschaftlich in dieses Projekt weiter zu investieren (Zeit und Geld) Habe beide Receiver erstmal im Keller geparkt in der Hoffnung irgendwann ein funktionierendes Gerät (535) erwerben zu können sodass es mir an Ersatzteilen niemals mangeln wird. Vielen Dank für alle Wortmeldungen. VG |
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Steve71x
Ist häufiger hier |
#14 erstellt: 04. Aug 2022, 14:17 | |||
Wollte mit dem Video eigentlich nicht abschrecken, sondern motivieren 6 Transistoren und ein paar Widerstände, aber dann würde der Kanal wieder laufen. Vielleicht gibt es ein Repaircafe in deiner Nähe, wo du das Video zeigen und mit dem Reparaturkit vorbeikommen kannst. Ansonsten... ist es jetzt wenigstens für die Nachwelt hier festgehalten, wie man das repariert und jemand durch die Suche auf dieses Thema gestoßen ist. |
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CarlM.
Inventar |
#15 erstellt: 04. Aug 2022, 14:25 | |||
Repaircafé ist sicherlich ein guter Tipp. Ich frage mich, ob das Einlagern im Kellern Sinn macht. Schließlich helfen Ersatzteile nur dann, wenn sie entweder eindeutig ohne Fehler sind oder wenn der Nutzer die Qualität beurteilen kann. Kaputte Geräte nützen jederfalls nichts, wenn der Nutzer fachlich inkompetent ist. Da würde ich dann eher zum Verkauf mit einer seriösen Zustandsbeschreibung raten. |
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Buchhalter2022
Neuling |
#16 erstellt: 13. Aug 2022, 16:16 | |||
Da Sie offensichtlich fachlich kompetent genug für diese Aufgabe sind, möchte ich Ihnen die beiden Geräte schenken. Ich bin sehr dafür das Sie ihre Kompetenz unter Beweis stellen und die Geräte reparieren. Melden Sie sich per private Nachricht und teilen mir mit wann Sie die Geräte abholen möchten. Standort: 01219 |
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CarlM.
Inventar |
#17 erstellt: 13. Aug 2022, 16:27 | |||
In sehr seltenen besonderen Fällen (bisher viermal) habe ich tatsächlich Geräte von TE selbst repariert (und zum Selbstkostenpreis an den TE retourniert). Von der Nordsee nach Dresden ist es mir aber zu weit. Eventuell meintest Du aber sowieso Steve71x. Vielleicht solltest Du das Angebot auch allen kompetenten Foristen machen, die ... 1. die Geräte bei Dir abholen und 2. die Reparatur zumindest eines der beiden Geräte im Forum dokumentieren. [Beitrag von CarlM. am 13. Aug 2022, 16:35 bearbeitet] |
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