Denon Verstärker PMA-980r schaltet nicht mehr ein

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Tom.R
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 03. Jun 2022, 13:29
Hallo!
Ich hoffe, ich habe die richtige Rubrik ausgewählt...
Zum Problem:
Besagter Verstärker funktioniert nicht mehr, was er bis dato anstandslos getan hat.
Mit dem Multimeter kann ich so einigermaßen umgehen, und löten kann ich recht gut.
Habe bereits einiges am Verstärker gemessen, finde aber kein defektes Bauteil.
Auch Vergleichsmessungen mit einem gleichen Modell haben mich nicht wirklich weiter gebracht. Wenn auf Ungereimtheiten gestoßen bin, Teile zwecks Messung ausgebaut habe, haben sich bis jetzt immer als nicht defekt herausgestellt.

Fehlerbeschreibung:

Nach Einschalten passiert nichts!
Normalerweise müssten zuerst die Eingangsrelais auslösen, danach dann das Schutzrelais (fast) zeitgleich mit den Lautsprecherrelais. Passiert aber nicht.

Auffälligkeit:

Sämtliche Endstufentransistoren der rechten Kanalseite weisen an allen ihren Pins die Betriebsspannung von um die 50 Volt auf.

Auf der linken Kanalseite haben nur jeweils die mittleren Pins 50 Volt.

Welche Seite ist verkehrt? Jeweils einen Endstufentransistor von beiden Seiten habe ich testweise ausgelötet und gemessen, und beide zeigen keinen Defekt! Gemessen habe ich die mit dem Multitester TC-1.

Plus u. Minus Betriebsspannung von etwas über 50 Volt sind soweit vorhanden, zumindest bis nach den 4 großen Siebelkos, danach ist sie - ich meine auf der linken Seite hauptsächlich, an vielen Stellen nicht mehr da.

Noch eine Aufälligkeit:
Während der Vergleichsverstärker die Ladung der der 4 großen Siebelkos nach dem Ausschalten binnen ca. 15 Sekunden auf etwa 3 bis 5 Volt entlädt, dauert es bei dem defekten Verärker ca. 10 mal so lange.

Insgesamt habe ich sehr viele Messungen durchgeführt. Ich frage mich halt, wo und wie man sinnvoll mißt, wenn die Relais nicht schalten und das Gerät dadurch an vielen Stellen wohl keine Spannung hat.


Bin für alle Tipps/Ratschläge/Gedanken dankbar!


[Beitrag von Tom.R am 03. Jun 2022, 13:43 bearbeitet]
Tom.R
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 03. Jun 2022, 13:40
Kleine Ergänzung:
Bei einem Optokoppler/IC (TLP521-1; rechte Kanal-Seite) liegen ebenfalls an allen 4 Pins um die 50 Volt an.
Poetry2me
Inventar
#3 erstellt: 04. Jun 2022, 18:46
Rechter Endstufenkanal ist durchgebrannt. Klarer Fall.

Habe momentan keinen Zugriff auf meine Doku.
Bitte doch die Moderation um Verschiebung in den Reparaturbereich desForums.

- Johannes
Tom.R
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 04. Jun 2022, 19:51
Danke für den Hinweis! Ein Endstufentransistor auf der rechten Kanalseite TR526 (2SC3854) zeigte nach Messung im ausgelöteten Zustand zumindest kein Defekt.
Bisher konnte ich an Defekten nach Messung im ausgelöteten Zustand lediglich eine Zener-Diode (ZD 801) und einen Vorwiderstand (R842) ausmachen. Die Zener-Diode habe ich ersetzt, den R842 (4,7 Ohm) habe ich bestellt, und auch gleich seine unmittelbaren 680-Ohm Nachbarn, von denen ich bisher zwei oder drei zwecks Messung ausgelötet hatte, die dann aber keinen Defekt aufwiesen.

Die Transistoren TR843/TR844 scheinen laut dem Multitester auch noch ok zu sein - gemessen im ausgelöteten Zustand.
Unbenannt
Poetry2me
Inventar
#5 erstellt: 06. Jun 2022, 11:18
Hier ein Schaltplan des linken Endverstärkers, bei dem die Schaltungsstufen und Spannungswerte farblich markiert sind.
Ich hoffe das hilft bei der kommenden Fehlersuche.

Denon PMA-980R schematic detail left power amp stages and voltages marked

Bei Endstufenschäden ist es eine gute Strategie, die einzelnen Schaltungsstufen jeweils für sich zu betrachten und dabei mit der hintersten Stufe anzufangen, hier Stufe 5 (blau).

Nicht nur Transistoren gehen kaputt, sondern auch alle anderen Bauteile, inclusive der Widerstände. Hat man vermeintlich alle defekten Bauteile ersetzt und hat nur ein einziges defektes Bauteil übersehen, dann brennt oft ALLES beim Einschalten wieder komplett durch !!
Daher ist es sinnvoll, nach einer Reparatur immer nur mit vorgeschalteter Glühbirne einzuschalten (Suche Glühbirnentrick hier im Forum).

- Johannes
Poetry2me
Inventar
#6 erstellt: 06. Jun 2022, 13:51
Heißer Kandidat (im wahrsten Sinne) für defekte Bauteilewerte ist in der Tat Stufe 3 (rot), wo sich einige der Fuse Resistor (im Schaltplan mit "FR" gekennzeichnet, Sicherungswiderstände) befinden. Diese sind in den 1980er Jahren verwende worden und sollen definiert durchbrennen. Leider ist deren Widerstands-Material über die Jahre nicht langzeitstabil, besonderns unter Hitzestress. Man kann nach 35 bis 40 Jahren eigentlich davon ausgehen, dass einige der Widerstände ihren Wert verändert haben, manche sogar fatal versagen, was in vielen Fällen einen Endstufenschaden zur Folge hat.

Man kann sie gegen normale Widerstände austauschen, beispielsweise ganz normale 1/4 Watt Metallfilm Typen. Profi-Reparateure, die einen Kunden mit sicherheitstechnisch identischen Eigenschaften zufrieden stellen müssen, suchen sich dann entsprechende moderne "Fusible Resistors" bzw. "Fuse Resistors" heraus. In meinen eigenen Geräten ist jedenfalls kein FR mehr drin.

- Johannes
Tom.R
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 06. Jun 2022, 16:25
Danke, das colorierte Schaltbild wird mir sehr helfen! Schön übersichtlich mit den Textmarkerlinien!
Was das Vorschaltgerät betrifft, war/bin ich eh gerade dabei so eins zu bauen. Lampenfassung und Anschlussplan liegen schon bereit.
Tom.R
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 06. Jun 2022, 16:39
Danke, für die Hinweise!

Heute nochmal auf Verdacht meine beiden anderen 980er gecheckt, und tatsächlich bei beiden Geräten jeweils der Transistor B1274 locker! Sein Gegenüber, den D1913 und einige seltsam anmutende Lötstellen nochmal nachgelötet. Dann noch jeweils auf die beiden Transistoren einen kleinen Kühlkörper draufgebastelt. Man soll es nicht glauben, aber bringt bei offenem Gehäuse fast 18 Grad!
Denon 1
Poetry2me
Inventar
#9 erstellt: 06. Jun 2022, 19:00
wegen Textmarkerlinien:
Ja, das geht im Zeichenprogramm mit Ebenen, welche ihre Farbinformation "multiplizieren" mit dem Originalbild (Ebenen-Einstellungen).

Glühbirne / Vorschaltgerät:
Meine einfachste Version wird anstatt primärer Feinsicherung mit Kroko-Klemmen und Birnenfassung eingeschleift.

Defekte Lötstellen am Spannungsregler:
Das ist schon fast eine Sollbruchstelle. Bei den hochwerigeren Denon Verstärkern muss nicht mehr so viel Hitze für die Erzeugung der +/-16V verbraten werden. Dort wird dann eine separate Wicklung am Trafo spendiert, welche gleich niedrigere Spannung für den Eingang des Reglers erzeugt.
Ich habe die Schaltung mal ein wenig analysiert und das Ergebnis im Bild eingezeichnet.
Interessant erscheint, wie die 2x680 Ohm Widerstände mit einer 36V Zenerdiode kombiniert werden. Hier scheint die Zenerdiode nur für den Fall gedacht, in dem der jeweilige Längsregeltransistor TR843 oder TR844 durchbrennt. Dann sind alle Bauteile hinter dem Regler über die Zenerdiode wenigstens vor der hohen +/-53V Spannung geschützt.
Die Regler-Schaltung ist recht simpel realisiert. Jeweils wird mittels Widerstand (R854, R858) und Zenerdiode (ZD801, ZD802) eine Steuerspannung für den Längsregeltransistor (TR843, TR844) erzeugt. die zusätzlichen Kleinsignaltransistoren in der Reglerschaltung sorgen für eine Art enable/disable Funktion der Ausgangsspannungen. Dadurch kann man bei Einschalten und vor allem beim Ausschalten die Versorgung der vorderen Schaltungsstufe der Endverstärker ausschalten und damit jegliche "Geräusche". Also quasi ein Mute. Auch die OpAmps der Vorverstärkerschaltungen sind damit angesteuert.


Denon PMA-980R schematic detail voltage regulator


- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 06. Jun 2022, 19:21 bearbeitet]
Tom.R
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 07. Jun 2022, 07:24
Super Infos, danke!
Ich bin zwar Laie, aber das krasse Runterregeln von über 50 Volt auf 16,5 Volt
(B1274/D1319), ohne entsprechende Kühlung, erscheint mir ehrlich gesagt als etwas pfuschig. Dass das 'ne heikle Stelle ("Sollbruchstelle") ist, wird den Konstrukteuren doch nicht entgangen sein...?!
Betreffende Transistoren erreichen ja schon bei geöffnetem Gehäuse um die 80 Grad! Und die Peripherie scheint auch ziemlich heiß zu werden, was sich an den Verfärbungen der Platine gut erkennen läßt.

Wie ich da jetzt weiter vorgehe muß ich noch sehen. Ich warte jetzt erst mal bis der 4,7 Ohm Widerstand da ist, dann mal schauen, ob das jetzt total tote Gerät nach Einbau irgend einen Mucks von sich gibt.

Falls sich erwartungsgemäß nichts tut, löte ich zwecks Test die Endstufentransistoren der rechten Kanalseite ab.
Trotz des seltsamen Meßbilds (alle Pins aller rechtsseitigen Tranistoren mit um die 50 Volt) hat ja ein Transistor der rechten Seite (TR526; 2SC3854), den ich im abgelöteten Zustand gemessen habe, kein Fehler gezeigt.
Poetry2me
Inventar
#11 erstellt: 07. Jun 2022, 19:14
Sehe ich auch so. Das Thema Hitzeentwicklung kann natürlich vor 1987, also vor Umstellung von 220V~ auf 230V~ noch etwas günstiger ausgesehen haben (gleichgerichtete Spannung war je etwas niedriger), aber nicht viel.

Worauf Du wetten kannst ist, dass die Elkos neben Hitzequellen alle schon gelitten haben. Also würde ich bei diesen Elkos nicht lange fackeln und sie tauschen. Ohne messen, wozu auch.

Denke auch an die Fuse Resistors (Widerstände mit FR gekennzeichnet). Auch diese werden durch Hitze um Größenordnungen schneller gealtert sein und ihre Werte verändert haben oder demnächst ändern.


Anbei noch der farblich markierte Schaltplan des rechten Endverstärkers des PMA-980R:


Denon PMA-980R schematic detail right power amp stages and voltages marked


- Johannes
Tom.R
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 07. Jun 2022, 23:35
Danke!

Witzig, dass du das mit den Elkos erwähnst, denn in einem der beiden funktionierenden 980r hatte ich die C841/C842 tatsächlich gestern noch getauscht und sogar mit Fahrradschlauchstreifen gegen die dahinterliegenden, heiß werdenden Transistoren isoliert. Die neuen Elkos auf dem Bild habe ich leider erst heute wiedergefunden. Also anderes Gerät wieder abklemmen und aufschrauben....

Die Testbilder sind von den bereits getauschten Elkos. Scheinen sogar noch in Ordnung zu sein.
Elkos
Poetry2me
Inventar
#13 erstellt: 08. Jun 2022, 10:23
Kommt darauf an, was Du unter "in Ordnung" verstehst.
Der eine hat beispielsweise doppelt so hohen ESR wie der andere, bei gleichem nominellem Kapazitätswert 220µF.
Einige Parameter werden mit den kleinen China-Testern gar nicht gemessen, wie z.B. Leckstrom oder Dielektrische Absorbtion.
Die Erfahrung sagt jedenfalls, dass Elkos neben heißen Kühlkörpern ein kurzes Leben haben und manchmal "böse enden".

- Johannes
Tom.R
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 08. Jun 2022, 16:40
Habe jetzt mal den Widerstand (R842; 4,7 Ohm) und zwei Elkos (C843/C844) ersetzt. Danach noch die Enstufentransistoren der rechten Seite abgelötet und mit Multimeter geprüft, zeigen aber keinerlei Defekt! Geprüft habe ich nach dieser idiotensicheren Anleitung: https://www.hwlibre....t&utm_medium=twitter

photo_2022-06-08_18-27-24
Poetry2me
Inventar
#15 erstellt: 08. Jun 2022, 18:36
Sobald Du mit Glühbirne testen kannst:
Miss am Ausgang der Endstufe, ob dort ca. 0V +/-100mV max. anliegen.
Miss auch am Regler-Ausgang (Emitter der Regeltransitoren TR843 und TR844) ) ob dort jeweils 16,5V (plus und minus) anliegen.

Die Rail-Spannungen sollten grob im Bereich 45..50V liegen, sind durch die vorgeschaltete Glühbirne etwas eingesunken.

- Johannes
Tom.R
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 08. Jun 2022, 22:01
Habe den Verstärker ersatzweise über einen Watt-Meter angeschlossen, und er zieht mit einem Watt praktisch keinen Strom.

Was diese Railspannungen sind und wo genau ich die messen kann, weiß ich nicht, aber an allen Kollektor-Pins beider Endstufen messe ich 52 nochwas Volt, und an den anderen beiden Pins der rechten Endstufentransistoren etwas über 43 Volt.

An den Transistoren TR843 u. TR844 messe ich an den Emitterpins 0,2, bzw, 0,4 Volt, sowas.
Tom.R
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 08. Jun 2022, 23:11
Falls das der Ausgang der Endstufen ist, dort habe ich irgendwas um die null Volt gemessen.
An den Einstellpins für den Ruhestrom scheint keine Spannung anzuliegen.Volt
Poetry2me
Inventar
#18 erstellt: 09. Jun 2022, 07:16
Hallo Tom,

kleiner Tipp: Die beiden Elkos neben den Regler-Transistoren (gelbe Pfeile) würde ich wegbiegen von den Transistoren. Jeder Millimeter zählt und verlängert das Leben, auch wenn es jetzt 105°C Elkos sind.

Frage. Hast Du schon eine Glühbirne vorgeschaltet? Kann sein, dass nicht, wenn Du ganze 52V Spannung hast (?)

Um besser beschreiben zu können, was Du misst, habe ich mal die Pins an den erkennbaren Transistoren markiert (Farben passend zu den Stufen im Schaltplan).

Denon PMA-980R pic inside power transistor pinout


Es macht Sinn, bei allen Transistoren der hintersten drei Stufen jeweils Basis, Emitter, Collector Spannung zu erfassen. So lässt sich analysieren, was los ist.

Noch ein Tipp: Ein analog verwendeter Transistor wird in der Mitte seiner Kennlinie betrieben. Das bedeutet, dass die Basis-Emitter-Diode im kontinuierlich durchgesteuerten Modus läuft und somit immer (in Worten: IMMER ) eine Basis-Emitter-Spannung von ca. 0,6V haben muss
(0,50V bis 0,65V, meistens so um 0,56V je nach Transistortyp).
Das kann man nutzen, um sehr schnell zu prüfen, ob einer der Transistoren entweder defekt ist oder komplett falsch angesteuert wird. Einfach die (relativ zueinander) B-E-Spannung mit dem Multimeter prüfen.

Wie gesagt: Eine Erfassung der absoluten Spannung (also gegenüber Masse) an den TR-Pins macht natürlich für die gründliche Analyse Sinn.

- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 09. Jun 2022, 07:21 bearbeitet]
Tom.R
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 09. Jun 2022, 09:31
Bei den beiden in Betrieb befindlichen 980r's habe ich zwischen Elkos und Transistoren zwecks Temperaturisolierung jeweils ein Stück Fahrradschlauch geklemmt. Sollte der defekte 980r mal wieder irgendwann laufen und Temperatur generieren, werde ich ihm die selbe Maßnahme zukommen lassen.

Glühbirnen bekomme ich irgendwann demnächst mitgebracht, deswegen als "Ersatz" erst mal das Watt-/Volt-/Ampere-Meter dazwischengeschaltet. Darauf kann ich ganz genau ablesen, wie schnell und wie viel Leistung, etc., das Gerät beim Anschalten zieht. Im Moment tut sich da ja aber noch nichts.

Genau nach dieser "B-C-E" Belegungskennzeichnung habe ich nach der gestern verlinkten Anleitung gemessen, und alle Abfallspannungen bewegen sich auch genau in dem in der Anleitung genannten Bereichen. Ich denke, dass die Endstufentransistoren zumindest auf der rechten Seite in Ordnung sind!

Zitat: "Es macht Sinn, bei allen Transistoren der hintersten drei Stufen jeweils Basis, Emitter, Collector Spannung zu erfassen. So lässt sich analysieren, was los ist."
Was die hintersten drei Stufen sind, weiß ich leider nicht.

Zitat: "Wie gesagt: Eine Erfassung der absoluten Spannung (also gegenüber Masse) an den TR-Pins macht natürlich für die gründliche Analyse Sinn."

So, also gegenüber Masse, habe ich die jeweils 52 u. 43 Volt an der rechten Endstufe gemessen.
Poetry2me
Inventar
#20 erstellt: 09. Jun 2022, 13:13
"die hintersten drei Stufen" meint die letzten drei Schaltungsstufen, wie sie im Schaltplan farblich markiert sind.
Also Stufe 3 (rot), Stufe 4 (violett) und Stufe 5 (blau)


Poetry2me in Post #11 schrieb:
Denon PMA-980R schematic detail right power amp stages and voltages marked


Eine Schaltungsstufe besteht aus einem oder mehreren Transistoren, sowie weiteren Bauteilen, v.a. Widerständen.
Jede Schaltungsstufe (!) hat ihren eigenen Ruhestrom (Gleichstrom), der auf einem Pfad von positiver Rail (+53V) zu negativer Rail (-53V) fließt. Dadurch werden alle Transistoren auf diesem Pfad ein Stück weit vor-ausgesteuert und arbeiten so in ihrer Stromverstärkungskennlinie.

Wenn bei einem Verstärker von "der Ruhestrom" die Rede ist, dann bezieht sich dies auf den Ruhestrom der letzten Stufe, weil dort die Einstellung des Ruhestrom besonders sensibel ist und besonders knapp am Knick der Kennlinie gehalten werden muss (Class B), um nicht allzu hohe Verlustleistung zu erzeugen.

Für ein Troubleshooting ist es sinnvoll, jede dieser Schaltungsstufen einzeln zu prüfen, und zwar angefangen mit der letzten Stufe, was hier Stufe 5 (blau) ist.


So, also gegenüber Masse, habe ich die jeweils 52 u. 43 Volt an der rechten Endstufe gemessen.

Ich verstehe immer noch nicht: Wo genau hast Du diese Spannungen gemessen? Am Emitter oder an der Basis der blauen Transistoren?
Oder meintest Du den Ausgang des gesamten Verstärkerkanals?

- Johannes
Tom.R
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 09. Jun 2022, 14:05
Zitat:
"Ich verstehe immer noch nicht: Wo genau hast Du diese Spannungen gemessen? Am Emitter oder an der Basis der blauen Transistoren?
Oder meintest Du den Ausgang des gesamten Verstärkerkanals?"

Gemessen habe ich die 52,x Volt jeweils an den Kollektorpins der TR528, TR530, TR524 u. TR526, und die 43, x Volt an den Basis-, wie auch den Emitter-Pins aller 4 genannten Transistoren.

Im Übrigen habe ich vorhin noch die Endstufentransistoren der linken Kanalseite (TR523, TR525, TR527, TR529) abgelötet und mit dem Multimeter geprüft, und die scheinen auch alle in Ordnung zu sein.

Habe auch noch alle Transistoren auf der Hauptplatine via Vergleichsmessung mit den gleichen Pendants gemessen. Den einzigen mit seltsamen Werten (TR831/D2004) habe ich ausgelötet und nochmal gemessen, scheint aber ok!

Die Widerstände R844 u. R846 einseitig ausgelötet und getestet, sind aber ok.
Die Zener Diode ZD842 habe ich getauscht, die wies auch im ausgebauten Zustand seltsame Werte auf.Widerstände u. Z-Diode
Poetry2me
Inventar
#22 erstellt: 09. Jun 2022, 18:29
Hier noch ein paar Tipps:

Dass der linke Kanal keinen Defekt hat war fast 100% wahrscheinlich, da er ca. Null Volt am Ausgang hat.
Fokussiere Dich auf defekten rechten Kanal des einen Gerätes. Alles andere später.
Welche Bauteile zum rechten Endstufenkanal gehören, kannst Du an dem oben enthaltenen Schaltplan für Rechts erkennen.

Z.B. TR831 sitzt nicht in den Endstufen. Er realisiert beim Einschalten des Gerätes ein verzögertes Durchschalten der positiven Versorgung zu den Eingangs-Relais. Ein Schaden dort ist unwahrscheinlich, und wenn dann eine Kleinigkeit, würde ich später untersuchen.

Drucke Dir den Schaltplan des rechten Kanals mit den Soll-Spannungswerten aus und schreibe die Ist-Werte dazu.
Achte darauf, dass Du immer zwischen positiven und negativen Messwerten unterscheidest. Es ist z.B. wichtig zu wissen, ob Du +46V oder -46V an den Basis-Anschlüssen der (blauen) 5. Stufe gemessen hast.
Markiere auch die defekten Bauteile darin, die Du gefunden hast.
So wird sich allmählich ein Bild ergeben und man kann besser erkennen, welche weiteren Schaltungsteile noch mit ins Verderben gerissen sein könnten.

Messe unbedingt auch die Arbeitswiderstände zwischen den Transistoren. Bei der blauen 5. Stufe heißen diese "Emitter-Widerstände", da sie jeweils an den Emitter der Leistungstransistor angeschlossen sind. Bei den Denon-Amps aus dieser Zeit sind es nicht einzelne Widerstände, sondern jeweils eine Kombi aus zwei parallelen Widerständen.
Beispielsweise bilden R552 & R554 (je 0,47 Ohm) zusammen den 0,235 Ohm Emitterwiderstand für TR526.
Wenn z.B. TR526 durchgebrannt sein sollte, dann sind oft auch diese Emitterwiderstände defekt. Dito für die anderen Emitterwiderstände.

Prüfe auch den Arbeitswiderstand R550 zwischen den Treibertransistoren TR520 und TR522 (violette Stufe 4).
Dieser ist ebenfalls ein Kandidat, der sich geofert haben könnte. Falls defekt, kann das locker alle Transistoren der letzten beiden Stufen mit in den Abgrund gerissen haben.

ZD502 und ZD504 sind 5V Zenerdioden zum Schutz vor Überspannung in der Ansteuerung der letzten beiden Stufen. Sie sind wegen genau solchen Defekten wie der jetzige dort eingebaut und mindestens eine der Z-Dioden könnte sich geopfert haben.

Der Ruhestromtransistor TR518 (auf der Platine fälschlich als TR815 bezeichnet) sollte geprüft werden. er gehört zur roten Stufe 3, wird aber an den Kühlkörper gepresst, da er nicht nur als Spannungsquelle fungiert, sondern auch als Temperaturfühler und dadurch thermische Rückkopplung bewirkt und den Ruhestrom stabil hält. Sollte er eine Unterprechung zwischen Collector und Emitter haben, wäre das fatal. Wäre also schön, wenn er sich im ausgelöteten (!) Zustand unauffällig misst. C-E-Strecke muss beim Messen in beide Richtungen sperren und darf keinen Durchgang haben. Wenn die Messungen am Basis-Anschluss normale Diodenstrecken in Richtung Collector und Emitter ergeben, dann ist er wahrscheinlich OK.

Auch die Einstell-Trimmer für den Ruhestrom kommen in Frage als Auslöser für den Defekt. Falls Du Bestellungen machst, kannst Du vorsichtshalber passende Trimmer mitbestellen.


- Johannes
Tom.R
Hat sich gelöscht
#23 erstellt: 09. Jun 2022, 19:24
Ok, hab' vielen Dank, ich werde die Liste nach und nach abarbeiten!
Eine Frage noch wegen der Colorierung: Ich habe eigentlich nie ein anderes Zeichenprogram genutzt als das alte Windows "Paint". Wegen des Textmarkers habe ich mir jetzt mal dieses Windows "Paint 3D" angeschaut, aber mit dem kann man in der Textmarker Funktion keine gerade Linien zeichnen, sondern nur frei Hand. Welches Programm hast du denn für die Textmarker Colorierung benutzt?
Poetry2me
Inventar
#24 erstellt: 10. Jun 2022, 04:52
[off-topic]
Das Zeichenprogramm heißt Paint.net. Es unterstützt - wie oben beschrieben - Ebenen und ist vergleichsweise einfach bedienbar.
Sobald man eine zweite Ebene in einer Grafik hinzufügt, kann es nur noch in proprietärem Dateiformat gespeichert werden. Man muss also am Ende die Ebenen verschmelzen und wieder in PNG oder JPG speichern. Eine überlagerte Ebene kann z.B. auf "multiplizieren" eingestellt werden und die Farbinformationen enthalten.
[/off-topic]

- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 10. Jun 2022, 05:30 bearbeitet]
Tom.R
Hat sich gelöscht
#25 erstellt: 10. Jun 2022, 10:51
Danke, werde ich gleich mal ausprobieren!
Tom.R
Hat sich gelöscht
#26 erstellt: 10. Jun 2022, 12:01
Eine Textmarker-Funktion habe ich in Paint.net auf die Schnelle nicht gefunden, es geht aber auch "relativ" einfach mit transparenten Farben und der "Linien/Kurven" Funktion im Menü "Werkzeuge".
Beispiel Paint.net
In der Hoffnung, dieses einfache Schema auf Paint (das alte Paint von Windows!) zu übertragen, habe ich darin doch tatsächlich eine Textmarker-Funktion gefunden! Und zudem noch super einfach und insgesamt nicht so überladen wie Paint.net.
Hier eine kleine Anleitung:
Zuerst:
Rechtsklick auf das zu öffnende Bild und mit "Paint" öffnen, bzw. Paint öffnen und das zu bearbeitende Bild in das Programm laden.
1. "Linien zeichnen" Funktion auswählen.
2. Im Menü "Umriss" Textmarker auswählen.
3. "Strichstärke" auswählen.
4. Farbe auswählen.
5. Zum Speichern links oben auf "Datei" und im Menü "Speichern unter" auswählen.
Beispiel Paint Windows
Speichern unter
Poetry2me
Inventar
#27 erstellt: 10. Jun 2022, 12:19
OK, das ist off-topic in diesem Thread, aber eine kurze Antwort noch dazu:
Ich verwende gar keine "Textmarker-Funktion" in Paint.net, sondern zeichne ganz normale farbige Linien und schreibe normale Buchstaben.
Allerdings auf einer darüber liegenden separaten Ebene, welche in den Eigenschaften auf "multiplizieren" gesetzt wird, also nicht überdeckt, sondern farblich hineingemischt wird in die darunterliegende Ebene.
Aber schön, dass Du die Textmarker-Funktion im normalen Windows Paint gefunden hast. Das bringt auch schon was.

Im Nov 2028 gab es hier mal einen Thread zum Motor-Volume-Poti des Denon PMA-980R.
Damals habe ich z.B. dieses Bild mit der oben beschriebenen Methode angefertigt:

Denon PMA-980R main PCB detail volume motor poti lautstärkeregler

Ich glaube das geht mit Paint.net dann doch etwas schöner als mit Windows Paint.

Ende off-topic


[Beitrag von Poetry2me am 10. Jun 2022, 12:43 bearbeitet]
Tom.R
Hat sich gelöscht
#28 erstellt: 10. Jun 2022, 13:30

Poetry2me (Beitrag #27) schrieb:
OK, das ist off-topic
Ich glaube das geht mit Paint.net dann doch etwas schöner als mit Windows Paint.

Ende off-topic


Ok, lassen wir das einfach mal so stehen. Mir ging es aber nicht um bunte Bildchen, sondern darum, deine colorierten Ausschnitte übersichtlich in mein Gesamtschaltbild zu übertragen, denn mit den Ausschnitten alleine komme ich nicht so gut zurecht.
Tom.R
Hat sich gelöscht
#29 erstellt: 11. Jun 2022, 15:58
Heute im ausgelöteten Zustand getestet und keinen Defekt festgestellt:

TR520; TR518; R562; R560; D504;D506.
Auch sonst viele Widerstände im Bereich der rechten Endstufe, und auch an anderen Stellen gemessen. Wenn ein Widerstand in eingebautem Zustand annähernd seinen Nennwert hat, sehe ich keinen rechten Sinn darin, den nochmal zwecks Messung auszulöten.

Habe auch alle im Schaltplan vermerkten Spannungen der rechten Endstufe gemssen. Es fehlen die Kleinspannungen, also alle Spannungen, die kleiner als 43 Volt sind! Das gilt aber eigentlich auch für das komplette Gerät! Die um 50 Volt Spannung scheint überall vorhanden zu sein, aber auch an Stellen, wo sie nicht hingehört.

Bei diesem 10-Pin Stecker liegen (nach meiner Nummerierung) jeweils ab Pin 4 bis 10 52 Volt an! Ist das normal? An den Pins 1-3 hingegen liegt keine Spannung an.
Für den Widerstand neben R835 fehlt auf der Platine die Bezeichnung?
10-Pin-Stecker
Tom.R
Hat sich gelöscht
#30 erstellt: 11. Jun 2022, 20:21
Das Fehlen der Kleinspannung macht mich stutzig, deswegen werde ich mir als nächstes die Platine mit den Klangreglern vornehmen. Die Frontplatine, also die mit dem Eingangswahldrehknopf, kann ich als Ursache ausschließen, denn die habe ich bereits vor ein paar Tagen mit der einer meiner funktionierenden Geräte getauscht.
Poetry2me
Inventar
#31 erstellt: 11. Jun 2022, 20:43
Die Klangregelplatine (Tone Amp) ist eine komplett getrennte Baustelle und außerdem werden die Spannungen dort ausschließlich aus den bereits behandelten +/-16,5V Spannungsreglern der Hauptplatine gespeist.

Mit Kleinspannungen meinst Du sicher die Spannungen innerhalb der Endverstärkerschaltung. Da denkst Du - nehme ich an - an die Spannungen irgendwo zwischen den Railspannungen, also
-- Basis der Leistungstransistoren Stufe 5 (blau) --> jeweils +/-0,6V
-- Basis der Treibertransistoren Stufe 4 (violett) --> jeweils +/-1,2V
-- Spannungen zwischen den Transistoren der 3. Stufe (rot) und am Ruhestromtransistor TR518

Das alles kommt wieder, wenn nicht mehr die Railspannung durchbricht von Plus oder Minus aus.
Der Fehler liegt innerhalb der 5 Stufen. Dort muss erst einmal aufgeräumt werden.

Dazu gehört wiee schon gesagt eine systematische Erfassung der Spannungen in den letzten drei Stufen.
Am besten alle defekten Bauteile ersetzen und dann mit Glühbirne genau da messen, wo die grünen Spannungsangaben sind.

Dann können wir zusammen ziemlich gut sagen, was noch defekt sein kann und langsam aber sicher hast Du das Puzzle dann gelöst.


- Johannes
Poetry2me
Inventar
#32 erstellt: 11. Jun 2022, 20:46
Also gut, ich schaue mal nach was der 10-Pin Stecker für Soll-Spannungen haben soll...
Poetry2me
Inventar
#33 erstellt: 11. Jun 2022, 21:14
Der 10-pin Stecker neben den Input Selector Relais auf der hauptplatine dient der Ansteuerung durch den Microcontroller (µ-COM).

Pin 1 - Power-on/off Signal vom Prozessor (?) steuert +/-16V Regler enable/disable
Pin 2 - Volume up Spannung für Motorsteuerung
Pin 3 - Volume down Spannung für Motorsteuerung
Pin 4 - Source Direct Relais Ansteuerung
Pin 5 - Tape 2 Relais Ansteuerung
Pin 6 - Tape 1 Relais Ansteuerung
Pin 7 - Aux Relais Ansteuerung
Pin 8 - Tuner Relais Ansteuerung
Pin 9 - CD Relais Ansteuerung
Pin 10 - Phono Relais Ansteuerung

Solange kein Strom durch den Vorwiderstand und die Relaisspule gezogen wird, liegt fast die gesamte Spannung 53V an jedem der Relais-Pins 4 - 10 an.
Pin 1-3 haben 0 Volt solange keine Volume-Betätigung erfolgt und solange enable/disable der 16V Spannungen nicht freigeben soll.

Es passt also alles. Kein Defekt.

Denon PMA-980R schematic detail input selector relays


- Johannes
Tom.R
Hat sich gelöscht
#34 erstellt: 11. Jun 2022, 22:24
Ah, gut und danke, was den 10-Pin-Stecker betrifft, an den muß ich also keine Aufmerksamkeit verschwenden.

Also, ich denke, ich habe nun alle Halbleiter im Bereich der rechten Endstufe irgendwie gemessen. Viele vermutlich auch schon mehrere Male. Orientiert habe ich mich je nach dem, entweder an den im Schaltplan angegebenen Werten oder an identischen Bauteilen innerhalb der gleichen Endstufe oder der gegenüberliegenden linken Endstufe.

Die Elkos und die bipolaren Kondensatoren habe ich noch gar nicht gecheckt! In Ermangelung eines entsprechenden Meßgeräts, werde ich die zum testen alle auslöten müssen.

Vor ein paar Monaten habe ich mal eine Liste der Elkos erstellt (ohne Gewähr!). Front und Klangregelungsplatine nehme ich mir demnächst mal vor.
Hauptplatine:
8 x 1 mF, 50 V
10 mF, 16 v
100 mF, 100V
3 x 10 mF, 50V
22 mF, 50
220 mF, 25 V
2 x 33 mF, 50 V
2 x 4,7 mF, 50 V
2 x 10 mF, 100 V
Lautsprecherplatine:
2 x 1 mF, 50 V
0,33 mF, 50
2 x 330 mF, 6,3V
0,47 mF, 50 V
2 x 10mF, 16V
10 mF, 50 V
100 mF, 10 V
10 mF, 100 V
3 x 22 mF, 10 V
10 mF, 63 V
100 mF, 100 V

8200 mF/8,5 mF 5,5V

Phono-Platine:
3 x 100 mF, 10 V
2 x 10 mF, 16 V
3 x 1 mF, 50 V


[Beitrag von Tom.R am 11. Jun 2022, 22:26 bearbeitet]
gst
Inventar
#35 erstellt: 12. Jun 2022, 07:32
das "µ" kann man mit der Taste "AltGr" und "m" eingeben.
nur, um es gesagt zu haben:
µ = 1 Millionstel
m = 1 Tausendstel

gst
Poetry2me
Inventar
#36 erstellt: 12. Jun 2022, 11:55
Für Elkos bis 10µF würde ich dringend empfehlen, diese durch WIMA MKS2 Folienkondensatoren zu ersetzen. Diese haben das passende Rastermaß von 5mm und halten wesentlich länger. Außerdem sind sie besser für den Klang. Kosten allerdings auch ein paar Cent mehr.

- Johannes
Tom.R
Hat sich gelöscht
#37 erstellt: 12. Jun 2022, 15:18
Danke, notiert! Wobei ich ja schon ganz gerne erst mal den Schuldigen finden würde. Wäre ja irgendwie blöd, am Ende zwar ein revidiertes, aber vielleicht trotzdem totes Gerät zu haben.
Tom.R
Hat sich gelöscht
#38 erstellt: 13. Jun 2022, 17:31
Heute einen 1µ Farad Elko getauscht, einige Lötstellen auf der Hauptplatine nachgelötet, und mal testweise den C831 (100µF/100V) ersetzt, allerdings mit einem mit nur 63 Volt Spannungsfestgkeit. Kann ich ja zur Not wieder tauschen, also sobald das Gerät mal irgendwelche Lebenszeichen von sich gibt.
Diese Schutzschaltungen sind schon eine super Sache, haben allerdings den Nachteil, dass sich, wenn ausgelöst, dann halt nichts mehr tut.

Insofern überlege ich, ob ich nicht mal die Protectorschaltung/Relais überbrücken soll... Da wüßte ich jetzt allerdings auch nicht genau wie, also welche Pins an den oder dem Relais kurzgeschlossen werden müssen.
Tom.R
Hat sich gelöscht
#39 erstellt: 13. Jun 2022, 17:45
Wenn ich das richtig sehe, müssten die Pins 6 u. 8, und die Pins 9 u. 11 kurzgeschlossen werden...?

RY12W-K:
Relais
Tom.R
Hat sich gelöscht
#40 erstellt: 13. Jun 2022, 19:05
Gesagt - getan.
RL 601 (Protector-Platine) u. RL 808 (Hauptplatine) überbrückt.
Gerät hat währendessen irgendwas über 2 Ampere Strom gezogen. Nach ca. einer Minute war die rechte Endstuffe extrem heiß und der Transistor B1328 (TR522) ging sozusagen in Flammen auf.
Die linke Endstufe hingegen blieb kalt.

Auf der Protector Platine gab es im Bereich der Lautsprecheranschlüsse auch etwas Rauch, konnte aber leider nicht erkennen wo genau. Optisch ist nichts zu erkennen.

Nachtrag:

Gerät gab und gibt nach wie vor kein Lebenszeichen von sich!


[Beitrag von Tom.R am 13. Jun 2022, 19:08 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#41 erstellt: 13. Jun 2022, 21:17
Au weia !!

Wenn das Gerät auf der Primärseite über 2 Ampere zieht, dann lasse es doch um Himmelswillen nicht weiter laufen !!!

Sofort ausschalten !!!

Da ist jetzt möglicherweise noch zusätzlich etwas durchgebrannt.

Wo war denn Deine vorgeschaltete Glühbirne? Die verhindert nämlich solche Desaster.


Und warum hast Du RL808 überbrückt? Das gehört zur Source Direct Schaltung. Und am Schaltplan erkennt man, dass immer RL807 und RL808 gleichzeigig geschaltet werden müssen. Wenn Du nur RL808 überbrückt hast, dann hat Dein Tone Amp vielleicht heftig geschwungen, weil die Gegenkopplung mit dem Baxandall-Netzwerk jetzt schräg verschaltet war.

- Johannes
Tom.R
Hat sich gelöscht
#42 erstellt: 16. Jun 2022, 12:41
Soweit ich es "bis jetzt" überblicken kann, wurden mit Ausnahme des bereits genannten Transistors B1328 (TR522), keine weiteren Bauteile in Mitleidenschaft gezogen. Allerdings hat es auf der Protektor-/Lautsprecher-Platine zwei Leiterbahnen zerstört. Das könnte der aufsteigende Rauch gewesen sein, den ich unterhalb der Platine habe aufsteigen sehen.
Status Quo ist jetzt wie folgt:
Leiterbahnen geflickt u. defekter B1328 ausgebaut.
Nach Einschalten des Geräts erwärmt, bzw. erhizt sich langsam aber sicher der linke Teil der rechten Endstufe. Vermutlich bis Exitus, wenn man das Gerät angeschlatet ließe. Weiß gerade nicht, ob das jetzt TR526 u. TR524 sind oder welche.
Ich habe mal bisschen rechercherit und festgestellt, dass viele der in dem 980r verbauten Transistoren auch in anderen, sogar weit günstigeren Denon's verbaut wurden. Evtl. besorgen ich mir so ein Schlachtgerät.
Weiter gehen wird es aber erst Anfang Juli, da letzte Juni-Woche in Urlaub.
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