Yamaha M-4 Endstufe - Ton verzerrt

Zunächst hätte ich den Elko C401 10 µF 16V auf dem Schirm. Austauschen gegen 10 µF 25 oder 35V.

Ansonsten die diversen Dioden und die Transistoren (insbesondere TR 401, 403, 405, 407) prüfen.
Die Dioden kann man vermutlich bei gezogenem Netzstecker auf der Platine testen.
Bei den Transistoren sollten im Betrieb zwischen B-E immer ca. 0,6V DC messbar sein.

Am besten an allen drei Pins gegen GND messen. Dann kann man sich auf eine Messspitze konzentrieren, wodurch das Risisko vermindert wird, bei der Messung Schäden zu verursachen.

Werte notieren (Vorzeichen beachten - GND = COM) und hier posten.

Ich gehe davon aus, dass schon klar ist, die Endstufe macht die Verzerrungen.

Bei einer maximalen Stromaufnahme von 900 Watt dürfte diese Endstufe im Betrieb generell ziemlich warm werden. Deshalb würde ich zunächst empfehlen, alle Elkos der M4 zu erneuern. Die Ladelekos in der Mitte dürften thermisch nicht betroffen sein. Erst danach weiter überprüfen.

Ok, ich werde die Elkos prüfen.
Aber was haben die Elkos mit evtl. Wärmeentwicklung zu tun?
Der Kanal verzerrt sofort und unabhängig von der Lautstärke.
Der Kanal lässt sich in der Lautstärker regeln.

Vielen Dank schonmal.

Umgekehrt ... Wärme lässt Elkos schneller altern (insbesondere wegen Austrockung).

Elkos prüfen ist bei den heutigen Einkaufspreisen in diesem Fall unsinnig. Wenn Du bei Pollin einkaufst, liegst Du im Bereich von 10-15 Euro inklusive Versand. Gleiche Kapazität in µF, mindestens gleicher Spannungswert in Volt. Plus und Minus vor dem Auslöten markieren. Elkos sind übrigens die Bauteile in Becherform.

Am sinnvollsten ist es, die Elkos auf den Platinen abzulesen. Im Manual stehen die Elkos einmal im Schaltbild und dann (Seite 19) als Liste.

Hier gibt es das Manual: https://www.manualsl....html?page=19#manual

So ...
ich hab mir heute das Drive Board vorgenommen.
Ich hab ALLE Transsitoren durchgemessen.
Dioden gechckt und nach Unterbrechungen gesucht.
C402 hab ich gemessen, war OK hab ich aber gegen einen 10y/25V getauscht.
Die End-Trans'n sind alle heile.

Morgen mal das Predrive Board checken.

Da ist leider noch mehr zu prüfen, als nur die Elkos.

Ich erkenne ein paar Widerstände, die mit "FR" (Fuse Resistor) gekennzeichnet sind. Diese verändern mit den Jahren ihren Wert oder versagen vollständig. Ein steter Quell der Freude für Klassiker-Fans. Austauschen, evtl. sogar gegen stinknormale Widerstandstypen.

Leider trifft das auch die Versorgungsspannungen der spannungsverstärkenden Stufen auf Platine PREDRIVER NA07168

Die dritte Stufe (rot) könnte also schon dort eine Schieflage in der Versorgung haben. Die dritte Stufe erstreckt sich dann auch hinüber zur anderen Platine DRIVER 07167, wo die stromverstärkenden Stufen liegen. Eingeschleift in die dritte Stufe findet man auf der Stromplatine die Ruhestrom-Einstellung, bestehend aus drei Transistoren mit Beschaltung. Dieser Schaltungsteil ist schwimmend mit dem Signal und hält zwischen oben und unten immer eine konstante Spannung, welche die Aussteuerung der Stromstufen dahinter konstant ein wenig "offen" hält für den wichtigen Ruhestrom in Stufe 6.

Wenn also in Stufe 6 kein Ruhestrom fließt, dann könnte es mit Stufe 3 ein Problem geben. Gleichzeitig könen aber auch die Arbeitswiderstände zwischen den Treibertransistoren ihren Wert verändert haben, etc. In Stufen 4, 5 und 6 sind also auch alle Widerstände zu prüfen.

Hier der Schaltplan des rechten Endstufenkanals, den ich zur besseren Orientierung mal mit farblicher Markierung der Schaltungsstufen versehen habe.




Möge es helfen.

- Johannes

Inbetriebnahme der reparierten Endstufe vorerst unbedingt mit vorgeschalteter 100W old-school Glühbirne als Strombegrenzung. Es gehen auch 2 x 60W parallel. Man kann die Glühbirne statt primärer Feinsicherung einschleifen.
Auf diese Weise brent nicht wieder alles durch, bloß weil ein kleiner Widerstand irgendwo noch defekt war.

- Johannes