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luxman L-410, FET's defekt

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gst
Inventar
#51 erstellt: 01. Mai 2022, 07:32
Wechsel 2SK270 -> 2SK389
Die sonstige Beschaltung der Eingangsstufe blieb unverändert ?
gst
Elektronator
Stammgast
#52 erstellt: 01. Mai 2022, 16:25

gst (Beitrag #51) schrieb:
Wechsel 2SK270 -> 2SK389
Die sonstige Beschaltung der Eingangsstufe blieb unverändert ?

Ja.

Man muss aber auch auf den Abschnürstrom Idss achten. Der wird durch einen Suffix angegeben.
In der Bestellbezeichnung: -Y, -GR, -BL, -V
Als Bauteilaufdruck; Y, G, B, V
Also beispielsweise 2SK270-V -> 2SK389-V

Und selbstverständlich muss man die Anschlussbeine auseinander biegen oder anders adaptieren, weil das kleinere Gehäuse des 2SK389 ein engeres Rastermaß (RM) hat. Die Pinreihenfolge ist gleich.

Doppelte Sperrschicht-Feldeffekttranistsoren (JFETs) werden leider immer seltener angeboten.
Von Burr-Brown (gehört heute zu Texas Instruments) gibt es seit 2021 im SO-8-Gehäuse den JFE2140
Dieses noble Bauteil kostet allerdings um 5 EUR und man benötigt noch eine passende Adapterplatine.
CarlM.
Inventar
#53 erstellt: 01. Mai 2022, 16:32
Danke für den Tipp mit dem JFE2140. Es scheint aber aktuell schwierig zu sein, eine Beszugsquelle zu finden.

Hat jemand Erfahrung mit der Ersatztype von Linear Systems?
www.linearsystems.co...202018%2006%2014.pdf
Elektronator
Stammgast
#54 erstellt: 01. Mai 2022, 16:50
Erfahrung damit habe ich nicht, den kannte ich bisher auch nicht.
Die Bezeichnung LSK389 lässt schon die Ähnlichkeit mit 2SK389 erahnen.

Das Datenblatt zeigt tatsächlich sehr hohe elektrische Ähnlichkeit, der LSK389 müsste elektrisch auch als Ersatz für 2SK389 und 2SK270 funktionieren.
Beim Ersatz für 2SK389 muss man nur schauen, ob die Spannungsfestigkeit 40 V ausreicht.
Poetry2me
Inventar
#55 erstellt: 01. Mai 2022, 18:13
R810a/b ist der einzige Unterschied in der Beschaltung gegenüber Schaltplan, den ich gesehen habe.

Dieser Widerstand hat nun 2,7kOhm statt 3,0kOhm.


- Johannes
CarlM.
Inventar
#56 erstellt: 01. Mai 2022, 18:26

Poetry2me (Beitrag #55) schrieb:
R810a/b ... Dieser Widerstand hat nun 2,7kOhm statt 3,0kOhm.


Der hat nach meinen Unterlagen 8,2 k
Poetry2me
Inventar
#57 erstellt: 01. Mai 2022, 18:45
Der Widerstandswert 3k des R810a und R810b wird aus bis zu 4 Parallelwiderständen zusammengesetzt,
R810a 1/4
R810a 2/4
R810a 3/4
R810a 4/4

Davon haben evtl. mehrere den Wert 8,2k

Es ergab sich bei mir ein Gesamtwiderstand von R810a = 2,7k;

- Johannes
CarlM.
Inventar
#58 erstellt: 01. Mai 2022, 18:50
... okay. Danke für die Erläuterung. Sind drei bei mir.
Poetry2me
Inventar
#59 erstellt: 02. Mai 2022, 11:02
Diese Parallelschaltung von Widerständen hat übrigens nichts mit Verlustleistung zu tun (nur 1/10 Watt wird freigesetzt).

Vielmehr ist dies eine geschickte klangliche Optimierung, die man u.a. auch bei der Endstufe M-02 und weiteren Verstärkern findet.

Dabei geht es wohl hauptsächlich um Verringerung der parasitären Induktivität und evtl. um Verringerung der Nichtlinearitäten aufgrund von Mikroerwärmungen (Thema Temperaturkoeffizient).

Bei meinem Freund ist jetzt ersatzweise ein 2,72k Dale Widerstand drin.

- Johannes
Valenzband
Inventar
#60 erstellt: 02. Mai 2022, 12:18

Poetry2me (Beitrag #59) schrieb:
Diese Parallelschaltung von Widerständen hat übrigens nichts mit Verlustleistung zu tun (nur 1/10 Watt wird freigesetzt).

Leider falsch. Die gesamte Verlustleistung ist bei 3k ca 0.25W (bei 25°C), was laut Stückliste genau am, im Realfall über dem Limit eines einzelnen Widerstands liegt. Damit die Konstruktion eine Weile hält hat man die Verlustleistung daher auf mehrere Widerstände verteilt, der Einfachheit halber auf gängige Werte der E12 Reihe. Das ist schon Alles.


Vielmehr ist dies eine geschickte klangliche Optimierung, die man u.a. auch bei der Endstufe M-02 und weiteren Verstärkern findet.
Dabei geht es wohl hauptsächlich um Verringerung der parasitären Induktivität und evtl. um Verringerung der Nichtlinearitäten aufgrund von Mikroerwärmungen (Thema Temperaturkoeffizient).

Uiuiui.... Ich dachte du schwörst meist auf die "Praxis", jetzt kommst du ausgerechnet mit einer "Theorie". Die ist allerdings recht abstrus, denn an der Stelle spielen parasitäre Induktivitäten in der Größenordnung weniger nH keine auch nur erdenkbare Rolle. Dahingehend solltest du dir lieber erst einmal Gedanken zu dem verhedderten Gekabel an den Klangreglern machen. Selbst dort sind es nicht die Induktivitäten, sondern die parasitären Kapazitäten, die das Ganze abenteuerlich werden lassen, wenn man nicht schon gut genug vorher abbremste.
Auch "Mikroerwärmungen" sind hier offensichtlich völlig belanglos. Der einzige Bereich in dem eine zeitabhängige Erwärmung überhaupt eine Rolle spielen könnte, sind die Bestandteile des Gegenkopplungsnetzwerks, auch dann nur bei sehr tiefen Frequenzen (jeder Lautsprecher verzerrt dabei weitaus mehr).


Bei meinem Freund ist jetzt ersatzweise ein 2,72k Dale Widerstand drin.

Hoffentlich hat dieser tolle Widerstand (Faustregel unter Klangoptimierern: Dale = göttlich) ausreichende Belastbarkeit...
Poetry2me
Inventar
#61 erstellt: 02. Mai 2022, 14:29
Hatte mich bei meinen gemessen Werten in der Zeile vertan.
Für R810a/b neu berechnet: Es entstehen 0,22W Verlustleistung.
Die verbauten Standard-Widerstände haben laut Bauteilliste 1/4 Watt.


[Beitrag von Poetry2me am 02. Mai 2022, 14:30 bearbeitet]
harimaier
Schaut ab und zu mal vorbei
#62 erstellt: 05. Mai 2022, 05:47
Den 2sk270 durch lsk389 zu ersetzen, scheint mir einen Versuch wert.
Kennt den jemand eine Bezugsquelle? Leider bin ich nicht fündig geworden.
Knulse
Stammgast
#63 erstellt: 05. Mai 2022, 06:09
Hier gibt's den 2SK389, allerdings zu einem stolzen Preis...
gst
Inventar
#64 erstellt: 05. Mai 2022, 07:05
wow, der Preis könnte mit der Feinunze für Gold mithalten
gst
Knulse
Stammgast
#65 erstellt: 05. Mai 2022, 07:25
Man findet ihn auch zu einem erheblich geringeren Preis.
Anhand der wackeligen Beschriftung dieser Teile, kann man aber davon ausgehen, daß das alles Fälschungen sind.

Den LSK389 gibt's bei DigiKey; auch nicht gerade ein Schnäppchen.


[Beitrag von Knulse am 05. Mai 2022, 07:49 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#66 erstellt: 09. Mai 2022, 05:23

Knulse (Beitrag #65) schrieb:
Den LSK389 gibt's bei DigiKey; auch nicht gerade ein Schnäppchen.


Das wäre meine Wahl.
CarlM.
Inventar
#67 erstellt: 09. Mai 2022, 09:47
Für 2/3 des Preises gibt es diese Variante, ide man allerdings mit einem (gebastelten) Adapter versehen müsste.
www.digikey.de/en/pr...89A-SOIC-8L/13688065
Poetry2me
Inventar
#68 erstellt: 09. Mai 2022, 15:46
Ja, bestimmt auch gut, aber wo gibt es diese Adapter? Bei OpAmps heißen die Browndog Adapter. Weiß nicht wie ein "brauner Hund" damit etwas zu tun haben soll.

Bei der Metall-Version könnte man sich einfach die Drähte hinbiegen ... stelle ich mir vor.

- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 09. Mai 2022, 15:47 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#69 erstellt: 09. Mai 2022, 17:37
Elektronator
Stammgast
#70 erstellt: 10. Mai 2022, 21:56
Die Spannungen an den FETs kenne ich nicht. Aber wenn die Spannung zwischen Drain und Gate stets unter 35 V bleibt, sollten auch die bekannten und immer noch erhältlichen Einzel-FETs J111, J112 oder J113 (je nach Idss) funktionieren.
Die sind so günstig, dass man eine handvoll kaufen und daraus Paare selektieren kann.

Damit kann man zumindest testen, ob der Rest der Schaltung noch funktioniert und es ist nicht tragisch, wenn beim Testen wieder einer defekt wird.

Wenn das Rauschen ausreichend gering bleibt, kann man sie auch eingebaut lassen.


[Beitrag von Elektronator am 10. Mai 2022, 22:01 bearbeitet]
harimaier
Schaut ab und zu mal vorbei
#71 erstellt: 14. Mai 2022, 18:42
So, meine 2sk170 sind aus China angekommen.

Jetzt muss ich die wohl matchen,um passende Paare zu finde.

Ich habe einen einfachen Multi Funktions tester, Typ T7, wie abgebildet (auf dem Bild ist übrigens das Testergebnis für einen der 2sk170 zu sehen) .
Ist das Gerät ausreichend, um damit zu selektieren?
FET matching mit Multitester
Valenzband
Inventar
#72 erstellt: 15. Mai 2022, 10:16
Nein, dieser Chineese erkennt offensichtlich nicht die richtige Pin-Belegung. Evtl. sitzt der FET am falschen Platz.
Zu den Zahlen; Die könntest du genau so gut würfeln. Ohnehin ist schwer zu sagen, was das Teil eigentlich anzeigen will.
Manuals gibt es wohl bei so'n Kram leider selten bis nie.



2SK170
harimaier
Schaut ab und zu mal vorbei
#73 erstellt: 15. Mai 2022, 19:02
Das Testgerät ist sicherlich nicht HighEnd. Aber gar so schlecht scheint es auch nicht zu sein.
Es handelt sich dabei um einen Nachbau des AVR-Transistortesters vom Forum "microcontroller. net"
(microcontroller.net). Hier
gibt es auch Dokus zu dem Kästchen.

So, jetzt noch mal eine echte Newbie Frage :

Wenn ich davon ausgehe, daß das Gerät reproduzierbare Ergebnisse liefert (tut es) und der Wert für Id als Selektionskriterium
ausreichend ist, sollte doch die Genauigkeit der Messung selbst, sofern sie um den gleichen Faktor bei allen gemessenen FET's
abweicht, eigentlich unbedeutend sein. Wohlgemerkt nur um passende JFET Paare zu finden.

Liege ich damit arg daneben?
Valenzband
Inventar
#74 erstellt: 16. Mai 2022, 12:34
Von einem Teil, das wahrscheinlich nicht einmal die Pins richtig erkennt, würde ich nichts glauben.
Was es überhaupt anzeigt ist auch nicht klar. So gesehen sind das Hausnummern ohne erkennbaren Bezug zum gesuchten Parameter Idss.
Wenn du Pech hast sind die neuen FETs nicht OK, bzw. deren Idss zu klein, egal was sonst noch in der Anzeige steht.
Uwe_1965
Inventar
#75 erstellt: 16. Mai 2022, 13:54

Valenzband (Beitrag #47) schrieb:
.
In gewissen Grenzen lassen sich JFET mit vertauschten S- und D-Anschlüssen betreiben (einige FET haben S-D symmetrische Chips, diese sind per se immun gegen Vertauschen der S und D Anschlüsse).
Allgemein, bei unsymmetrischen Chips, ändern bzw. verschlechtern sich beim Vertauschen u.A. Durchbruchspannung, Steilheit, Sättigungsstöme und Rauschverhalten. Wie stark der Unterschied ist hängt natürlich vom jeweiligen Chip ab. Das kleine Testgerät kann diese Fälle wahrscheinlich nicht gut, oder evtl. gar nicht unterscheiden und zeigt an was es gerade für richtig hält.


Das scheint wohl in Tat beim 2SK170 auch so zu sein, zumindest war dies auch in #3 klick erwähnt worden.

Werde bei mir dann mal bei Gelegenheit die Mühe machen, sie nach Datasheet Angabe zu tauschen.

Gruß Uwe
Elektronator
Stammgast
#76 erstellt: 16. Mai 2022, 19:02
Viele Kristalle von Kleinsignal-JFET-Kristalle sind symmetrisch aufgebaut. Bei Vertauschen von D und S sind die Daten trotzdem ein wenig unterschiedlich.
Vermutlich deshalb geben die Hersteller die Symmetrie nicht (mehr) an.

Bei den 2SK270 ist spezifiziert, dass der Unterschied der beiden Ugs weniger als 30 mV beträgt.
Toshiba misst das bei Uds = 10 V, Id = 1 mA und T = 25 °C.

Ugs ist verknüpft mit dem Abschnürstrom Idss.
Idss kann man sehr einfach messen:
G mit S verbinden und dann zwischen D und S Uds = 10 V anlegen. Man hat also nur die zwei Anschlüsse D und S nach außen.
Dann arbeitet der FET als Konstant-Stromquelle.
So kann man schnell eine Grobselektion vornehmen.
Zum Schutz des FET, falls man ihn mal falsch anschließt, kann man beispielsweise 100 Ohm in Reihe schalten und dafür das Netzteil auf 11 V stellen.
Die Spannung muss nicht genau stimmen, weil der Strom Idss nur wenig von der Spannung abhängt.
Valenzband
Inventar
#77 erstellt: 16. Mai 2022, 19:29

Elektronator (Beitrag #76) schrieb:
....Abschnürstrom Idss.


Vorsicht Verwechselungsgefahr. Idss ist der Sättigungstrom. Der Abschnürstrom Ip liegt an dem Arbeitspunkt, mit einem etwas willkürlich definierten Strom und der dazugehörigen Steuerspannung Vp, bei dem der FET fast nicht mehr leitet.
Elektronator
Stammgast
#78 erstellt: 17. Mai 2022, 04:38

Valenzband (Beitrag #77) schrieb:
Idss ist der Sättigungstrom. Der Abschnürstrom Ip liegt an dem Arbeitspunkt, mit einem etwas willkürlich definierten Strom und der dazugehörigen Steuerspannung Vp, bei dem der FET fast nicht mehr leitet.

Da hast du Recht, Danke für die Klarstellung.

Idss beruht auch auf dem Abschnüreffekt, wird aber Sättigungsstrom genannt. Das hätte ich besser erläutern können.
Valenzband
Inventar
#79 erstellt: 17. Mai 2022, 07:11

Elektronator (Beitrag #78) schrieb:
Idss beruht auch auf dem Abschnüreffekt, wird aber Sättigungsstrom genannt.


Das ist per Definition nicht so. Die Abschnürung findet nur bei hoher negativer Gatespannung (N-FET) statt, wenn die Sperrschicht besonders ausgedehnt ist.
Die Sättigung trttt dagegen bei Gate-Spannungen nahe 0V auf, die Sperrschicht ist dann nur noch sehr schmal/minimal ausgedehnt.
Man kann zwar die beiden Parameter durch die Beziehung der Spannungs-Strom-Charakteristik (Kennlinien) wieder in Relation setzen (mit weiteren Parametern, die bekannt sein müssen), ein unmittelbar physikalischer Zusammenhang besteht aber nicht.

"Abschnüren" ist schon bildlich gesprochen ein Vorgang, bei dem etwas abgequetscht wird, hier eben durch eine sich ausdehnende Sperrschicht. Im englischen Sprachgebrauch ist der entsprechenden Begriff pinch verbreitet, was den Index der so gen. pinch voltage Vp erklärt.
Anders bei "Sättigung", die einen Zustand beschreibt, bei dem sich durch Vergrößerung der Steuergröße (hier Gate-Spannung) nur noch sehr wenig, oder nichts mehr ändert. Genau so ist auch der Index von Idss zu verstehen. I (Strom), ds = Drain-Source Strecke/Kanal, s = saturation/Sättigung.
Poetry2me
Inventar
#80 erstellt: 17. Mai 2022, 13:33

Poetry2me (Beitrag #34) schrieb:
...
Luxman-L-410 L-430 schematic detail input stages with reality corrections
...


Noch mal zur Erinnerung, was wir schon anfangs besprochen hatten:
Die Eingangs-JFET im L-410 / L-430 arbeiten verkehrt herum.
Also ist die ganze Theorie-Stunde hier überflüssig.

Ausprobieren ist angesagt.

- Johannes
Valenzband
Inventar
#81 erstellt: 17. Mai 2022, 15:55

Poetry2me (Beitrag #80) schrieb:
Noch mal zur Erinnerung, was wir schon anfangs besprochen hatten:
Die Eingangs-JFET im L-410 / L-430 arbeiten verkehrt herum.
Also ist die ganze Theorie-Stunde hier überflüssig.

Ausprobieren ist angesagt.

- Johannes

Glatter Unsinn. Die FETs arbeiten nicht "verkehrt herum"., sondern einfach als Source Follower.
Oder glaubst du etwa, ein Hersteller wäre so blöde, Teile in Serie "verkehrt" einzubauen? Das Thema wurde zudem ganz weit oben schon abgeräumt, nachdem du selbst auf den vermeintlichen Fehler hingewiesen hattest #34, Erklärung dazu unter #41

Man kann Theorie nicht als "überflüssig" erklären, nur weil man sie nicht versteht. Ausprobieren ist die "Lösung" derer, die nichts verstehen und lernen wollen.
harimaier
Schaut ab und zu mal vorbei
#82 erstellt: 17. Mai 2022, 20:51
Nochmals danke, für eure Unterstützung, auch wenn ich nicht allen Erläuterungen folgen kann

Ich habe jetzt alle meine 2sk170 (10 Stück), nach dem hier beschriebenen Verfahren vermessen.
Gemessen habe ich mit R1=120 und R2=223 (mit Ohmmeter nachgemessen), bei Zimmertemperatur (ok, das ist etwas vage). Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich die Werte für R1 und R2 vernünftig gewählt habe und welchen Einfluss sie auf die Messergebnisse haben.

Nun bräuchte ich etwas Hilfe bei der Interpretation der gemessenen Werte.

Folgende Ergebnisse habe ich erhalten:

Nr......Vgs (V).....Idss (mA)
1....... 0,75......... 17,6
2....... 0,65......... 13,8
3....... 0,65..........12,9
4....... 0,61......... 13,0
5....... 0,67......... 13,3
6....... 0,67..........14,4
7........0,61......... 11,0
8....... 0,60..........10,8
9....... 0,58......... 10,5
10..... 0,57......... 10,7

Was meint ihr, kann ich mit den JFET's als Ersatz für die defekten 2sk270 was anfangen?
Welche FET's würdet ihr paaren?
Uwe_1965
Inventar
#83 erstellt: 17. Mai 2022, 20:57
Ja, nehme 7 und 8 und 9 und 10 dann passt es mit dem Gewissen und dem guten Gefühl.
harimaier
Schaut ab und zu mal vorbei
#84 erstellt: 17. Mai 2022, 21:32
Prima, danke. Fühle mich tatsächlich schon viel besser
Valenzband
Inventar
#85 erstellt: 17. Mai 2022, 21:32

Uwe_1965 (Beitrag #83) schrieb:
Ja, nehme 7 und 8 und 9 und 10 dann passt es mit dem Gewissen und dem guten Gefühl. ;)

Yepp, das passt sehr gut.
Elektronator
Stammgast
#86 erstellt: 17. Mai 2022, 22:12
Die Differenzen von Ugs (und zusätzlich die Differenzen von Ube der folgenden pnp-Transistoren) erscheinen als Offsetspannung am Ausgang.

Ugs der Paare muss möglichst wenig Unterschied aufweisen.

Wenn zusätzlich Idss wenig Unterschied zeigt, sind die Kennlinien sehr ähnlich.
Dann ist es unkritisch, wenn bei anderen Arbeitspunkten gemessen wurde.

-> Auch meine Empfehlung:
Paar 1: Nr. 7 und 8
Paar 2: Nr. 9 und 10

Übrigens: In einem Service-Manual steht "2SK270(V.BL)"
Das wären die Gruppen:
BL: Idss = 6...12 mA
V: Idss = 10...20 mA
Insgesamt also Idss = 6...20 mA.
Hier passen alle.

-> Der Austausch sollte problemlos funktionieren.
harimaier
Schaut ab und zu mal vorbei
#87 erstellt: 19. Mai 2022, 11:27
Zum Spaß, habe ich alle meine 2sk170 JFET's nochmal mit meinem "Schmalbrust" Bauteiletester T-7 überprüft.
Vielleicht interessiert ja jemanden das Ergebnis.
Die Batteriespannung des Kästchens wird mit 4,14 V angezeigt.

Die Reihenfolge der getesteten JFET's, entspricht der Reihenfolge, wie mit der Testschaltung geprüft (siehe oben) :


Nr.... @Vg (V) .....Id (mA)
1......0,572............0,82
2......0,485............0,69
3......0,496............0,71
4......0,467............0,67
5......0,504............0,72
6......0,516........... 0,74
7......0,458............0,65
8......0,450............0,64
9......0,436........... 0,62
10....0,435............0,62

Aus den Messdaten resultieren die selben Gruppierungen.
Kann man soweit gehen zu sagen, dass man auch den Billigtester für die Selektion verwenden kann?


[Beitrag von harimaier am 19. Mai 2022, 13:32 bearbeitet]
Valenzband
Inventar
#88 erstellt: 19. Mai 2022, 13:38

harimaier (Beitrag #87) schrieb:
Kann man soweit gehen zu sagen, dass man auch den Billigtester für die Selektion verwenden kann?

Man kann immer... Aber warum sollte man, wenn es wesentlich zuverlässigere und genauere Methoden gibt?
Einem Testgerät blindlings zu vertrauen, dass nicht einmal zuverlässig die richtige Anschlussreihenfolge erkennt, wäre ein gründlich methodischer Fehler. Außer man betrachtet das Ganze als angehender Feuerwerker...
harimaier
Schaut ab und zu mal vorbei
#89 erstellt: 19. Mai 2022, 14:51
Poetry2me
Inventar
#90 erstellt: 19. Mai 2022, 19:05
Zur Info:
In einem anderen aktuellen Thread habe ich bei der großen Endstufe Yamaha M-4 eine sehr ähnlichen Eingangsschaltung mit "umgekehrt" verwendeten JFET gesehen:



Yamaha M-4 schematic detail right power amp stages marked


http://www.hifi-foru...ead=18943&postID=8#8

Dort verwendet Yamaha am Eingang den Doppel-FET 2SK150.

- Johannes
Elektronator
Stammgast
#91 erstellt: 20. Mai 2022, 16:03

Poetry2me (Beitrag #90) schrieb:
...Dort verwendet Yamaha am Eingang den Doppel-FET 2SK150...


Am Eingang in der Tat sehr ähnliche Schaltung mit Sourcefolger vor dem Differenzverstärker.

Der 2SK150 ist auch von Toshiba, im gleichen Gehäuse wie der 2SK270, auch die Pinbelegung ist gleich.

Der 2SK150 scheint der Vorläufer des 2SK270 zu sein.
Der 2SK270 hat ca. 65 % höhere Steilheit und auch ca. 65 % höhere Kapazitäten. Er enthält vermutlich ein etwas größeres Chip.
Im Datenbuch von 1983 ist der 2SK150 nicht mehr enthalten.

Als Einzeltransistor entspricht der 2SK117 etwa dem 2SK150-Doppelchip.
Uwe_1965
Inventar
#92 erstellt: 20. Mai 2022, 18:08

Valenzband (Beitrag #88) schrieb:

Einem Testgerät blindlings zu vertrauen, dass nicht einmal zuverlässig die richtige Anschlussreihenfolge erkennt, wäre ein gründlich methodischer Fehler. Außer man betrachtet das Ganze als angehender Feuerwerker...


Also jetzt muss ich dem China Kracher oder respektive dem Mikrocontroller Teil doch mal unterstützen, ich zitiere mal Auszugsweise aus der obigen Verlinkung:


...In diesem Fall wird der Pin (es handelt sich dann um die Basis) über den 470 k Widerstand auf Masse gelegt. Jetzt wird die Spannung zwischen dem +Pin und -Pin (Kollektor und Emitter) gemessen und zwischengespeichert.
Daraus kann nachher der Verstärkungsfaktor und die "richtige" Anschlussbelegung errechnet werden. Ein Transistor funktioniert nämlich auch "falsch herum" (also bei einem pnp-Transistor Kollektor auf Plus), allerdings ist der Verstärkungsfaktor deutlich geringer.

Wenn hingegen immer noch kein Durchgang zwischen dem positiven und negativen Pin herrscht, wird der anfangs frei gelassene Pin über 680Ω auf Plus gelegt. Besteht nun Durchgang, handelt es sich um einen npn-Transistor, einen n-Kanal-MOSFET oder einen Thyristor/Triac. ...



und dann weiter unten im Text steht dann auch :


...Da bei den meisten JFETs Drain und Source gleichwertig sind, können diese Anschlüsse nicht erkannt werden. Es kann also vorkommen, dass Drain und Source bei JFETs vertauscht angezeigt werden. ...


Das Problem ist also bekannt, mir war es leider auch nicht so bekannt, deswegen war auch im weiter oben Text "richtige" mit Anführungszeichen um geschrieben. @eckibear hat es mal treffend beschrieben, wer viel "misst mißt Mist"*
* habe jetzt mal nicht auf die Rechtschreibung geachtet
Gruß Uwe
harimaier
Schaut ab und zu mal vorbei
#93 erstellt: 20. Mai 2022, 20:06
Ich habe jetzt mal probe halber 2 Pärchen 2sk170 in die Vorstufe eingebaut.
Vorsichtshalber, habe ich dafür die schlechtesten paare ausgewählt (@Valenzband:Bangemachen gilt eigentlich nicht :D).
Das sind in meinem Fall die FET's 5/6
und 1/4 der Liste oben. Eine thermische Kopplung habe ich nicht vorgenommen. Kommt aber noch, wenn ich die "richtigen" Paare einbaue.

Was soll ich sagen, das gute Stück spielt wieder!

Trotz der schlechten Paare, kann ich auf Anhieb keine Klangverschlechterung feststellen. Eventuell im Mitten - /Hochtonbereich etwas zurückhaltender.
Das kann aber auch an meiner "psychologischen Höhrkurve" liegen. Hab leider keinen anderen 410er zum Vergleich.
Oder können die FET's doch was damit zu tun haben?

Auf alle Fälle vielen Dank an alle, für die vielen Ratschläge, Tips und die freundliche Hilfe. Ich trink jetz erst mal, bei einer guten CD, ein Bierchen auf euch
Elektronator
Stammgast
#94 erstellt: 20. Mai 2022, 20:09
Die Selektion nach gleicher Schwellenspannung hat nichts mit dem Klang zu tun.
Sie ist notwendig für möglichst kleine Offset-Gleichspannung am Ausgang.
Uwe_1965
Inventar
#95 erstellt: 20. Mai 2022, 20:12
Jetzt baue mal die richtigen Pärchen ein und mache eine saugutethermische Kopplung, dann fliegen auf jeden Fall die Vorhänge weg, Spaß beiseite, Hauptsache es funktioniert wieder aber technisch wie hoch ist die Offset Spanunng, um die ging es doch, auch.

Gruß Uwe


[Beitrag von Uwe_1965 am 20. Mai 2022, 20:14 bearbeitet]
Valenzband
Inventar
#96 erstellt: 20. Mai 2022, 23:38

harimaier (Beitrag #93) schrieb:
... probe halber 2 Pärchen 2sk170 in die Vorstufe eingebaut....die schlechtesten paare ausgewählt..
... in meinem Fall die FET's 5/6 und 1/4 der Liste oben..
Trotz der schlechten Paare, kann ich auf Anhieb keine Klangverschlechterung feststellen.

Das ist auch nicht anders zu erwarten. Die FETs haben als reine Impedanzwandler sehr wenig Einfluß auf die Gesamtverstärkung, hier auch praktisch nicht auf die Linearität. Die wird erst in dem nachfolgenden PNP Differenzverstärker verbeult. Der Ausgangswiderstand der Sourcefolger ist etwa 1/S, nominell also um die 100 Ohm, was viel kleiner ist als der Eingangswiderstand der Diff-Stufe (im linearen Bereich).


Das kann aber auch an meiner "psychologischen Hörkurve" liegen.

Psychologie ist in 99,99% Fälle die zutreffende Erklärung für solche Erfahrungen. Die anderen 0.01% entstehen durch bewusst oder unbewusst behobene Defekte.


Oder können die FET's doch was damit zu tun haben?

Nur wenn einer kaputt war/ist.


Auf alle Fälle vielen Dank an alle, für die vielen Ratschläge, Tips und die freundliche Hilfe. Ich trink jetz erst mal, bei einer guten CD, ein Bierchen auf euch :prost

Gerne, lass es Dir schmecken!
Valenzband
Inventar
#97 erstellt: 21. Mai 2022, 00:11

Elektronator (Beitrag #94) schrieb:
Die Selektion nach gleicher Schwellenspannung hat nichts mit dem Klang zu tun.
Sie ist notwendig für möglichst kleine Offset-Gleichspannung am Ausgang.

In "unserem" Beispiel liegen die Parameter Vgs0 und Idss alle in engeren Rahmen, weil die Exemplare ziemlich sicher aus einer Serie/Charge stammen.
Generell kann das Streufeld gemäß Datenblatt deutlich größer sein, weshalb der resultierende Offset entsprechend ansteigen kann.
Dazu kommt eine untere Gernze für Idss, bei der die Arbeitspunkte dieser Schaltung nicht mehr definiert sein können. Der 2SK170 liegt, zumindest laut Versprechen im Datenblatt, immer über dieser Grenze. Aber wie heißt es doch: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser
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