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Telefunken Opus 2650 alltagstauglich machen+A -A |
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Autor |
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the_reaper
Stammgast |
#1 erstellt: 29. Mrz 2022, 19:44 | ||
Hallo Community, ich habe mir ein Telefunken Opus 2650 (MX) zugelegt, welches ich regelmäßig nutzen möchte. Grundsätzlich funktioniert das Gerät, der Radioempfang ist sogar sehr gut und der Klang mit den zugehörigen Telefunken WB 60 Lautsprechern in Ordnung. Allerdings knistert es ganz ordentlich bei Betätigung der Schalter und Regler und auch wenn man es ausschaltet, knistert es nochmal ordentlich in den Lautsprechern. Die Regler für Bass und Höhen lassen sich kaum bis gar nicht drehen. Die ganzen Probleme sind mir bei dem Gerät nicht unbekannt, da die Mutter meiner Freundin dieses Gerät im Einsatz hat und es dort zu den selben Problemen kommt. Nun möchte ich dieses Gerät überholen, um es regelmäßig nutzen zu können. Grundsätzlich ist das Gerät wirklich sehr servicefreundlich und lässt sich leicht zerlegen. Ich hab nun schonmal die Klangregelplatine ausgelegt und auch den Regler für für die Höhen zerlegt und gereinigt. Diese sind wie festgefressen, da die Achse voller verharztem Öl ist, was eine Bewegung selbst mit Zange fast unmöglich macht. Ich frage mich nun, wie ich am Besten vorgehen soll. Grundsätzlich alle Kondensatoren gegen neue tauschen? Nach fast 60 Jahren dürften eigentlich alle deutlich von der Nennkapazität abweichen. Welche Typen wären hier empfehlenswert? Messen ist natürlich immer ratsam, aber ich frage mich tatsächlich, ob ich mir das bei diesem Alter zu Beginn erstmal sparen kann.. Hier ein Bild der Klangregelplatine: Hier noch ein Bild der Endstufenplatine: Teilt mir gerne eure Meinungen mit. Viele Grüße Michael |
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CarlM.
Inventar |
#2 erstellt: 29. Mrz 2022, 20:11 | ||
Es sieht so aus, dass bereits einige Elkos getauscht wurden. Die dunkelblauen Vishay sind sicherlich nicht original. Auch beim Rest würde ich weniger Ersatzbedarf sehen. Die Fokos (Wima, Ero) sind sicherlich noch okay. Ebenso sind die silbernen Styroflex selten defekt. Letztere auch nicht zum Testen auslöten, da sie sehr temperaturempfindlich sind (wenn, dann nur mit Zange am Draht löten!). Bei den Elkos sehe ich bestenfalls die radialen hellblauen vier auf dem oberen Board, sowie die drei hellblauen axialen. Auf der Endstufenplatine sind mit Ausnahme der dunkelblauen Vishay alle Elkos zu prüfen. Ferner sehe ich dort einen roten Selen-Gleichrichter, der ggf. getauscht werden sollte (Achtung! Sondermüll!). Die Trimmer würde ich austauschen. Bei den alten Trimmern den aktuell eingestellten Widerstand für die Voreinstellung der neuen Trimmer dokumentieren. Bzgl. der Lüsterklemmen sollte man den Originalzustand wieder herstellen. Ansonsten ... das übliche Programm: Potis und Schalter sorgsam reinigen und konservieren. Vor dem Wiedereinbau mit Multimeter prüfen. Bei den Potis sind die Nieten und der innere Schleifring meistens korrodiert. [Beitrag von CarlM. am 29. Mrz 2022, 20:17 bearbeitet] |
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Valenzband
Inventar |
#3 erstellt: 29. Mrz 2022, 20:12 | ||
Hier alles was irgendwie blau ist erneuern. Den Rest einfach in Ruhe lassen.
Auch hier alle axialen Elkos erneuern, blau, schwarz, gelb, rot. Außerdem die vier verranzten Trimmer. Danach unbedingt nur mit geeigneten Sicherungsmaßnahmen und Kontrollmessungen wieder in Betrieb nehmen, am besten mit Labornetzteil, notfalls "Glühlampenmethode" (s. Suchfunktion). |
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CarlM.
Inventar |
#4 erstellt: 29. Mrz 2022, 21:15 | ||
BTW ... was ist den mit dem Tuner und der Röhrentechnik? Da sehe ich eher Handlungsbedarf und auch den Grund für Störgeräusche. |
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the_reaper
Stammgast |
#5 erstellt: 30. Mrz 2022, 08:21 | ||
Danke euch beiden für die Beiträge. Ich werde mir mal an die Elkos, Trimmer und den Selen-Gleichrichter machen. Beim Gleichrichter habe ich gleich eine Frage: Woher weiß ich, welchen Ersatztyp ich benötige? Es sollte sich dabei um das Bauteil GR 302 handeln, zu welchem im SM folgendes zu finden ist: B60C100 Was bedeuten die Angaben? 60V 100mA? Was nehme ich als Ersatz? Trimmer ist soweit klar, der muss mechanisch passen und die Werte müssen zum bisherigen übereinstimmen. Sollte ich bei den Elkos einen bestimmten verwenden oder kann ich da, falls passend, alle Elkos auch durch Folienkondensatoren ersetzen?
Das ist eine berechtigte Frage! Der Teil kommt auch noch dran. Ich werde mich Stück für Stück vorarbeiten und habe auf der linken Seite des Geräts angefangen. |
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Valenzband
Inventar |
#6 erstellt: 30. Mrz 2022, 08:36 | ||
Da hast Du wohl recht. Hatte gar nicht nachgesehen, das Gerät hat ja eine eingebaute Backstube. |
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CarlM.
Inventar |
#7 erstellt: 30. Mrz 2022, 09:37 | ||
Es gibt zwei Alternativen: 1. Bei der Rundform müssen die Drähte in die korrekte Position gebogen werden. Die Drähte müssen dann mit Schrumpfschlauch oder ähnlich isoliert werden. Z.B. www.reichelt.de/brue...&trstct=pol_14&nbc=1 2. Bei der DIP4-Type gibt es welche, die dem Pin-Schema entsprechen. Trotzdem muss man es gewissenhaft prüfen. ~~ sow + - liegen zwar nicht diagonal. Dennoch könnten + und - vertauscht sein. Also genau ist Datenblatt gucken und mit der Verschaltung auf Deiner Platine vergleichen. Z.B. www.reichelt.de/brue...?&trstct=pol_9&nbc=1 Zu den Elkos: Da wird es kaum Typen auf den Platinen geben, die man gegen Folienkondensatoren tauschen könnte, weil die Werte zu groß sind. Insbesondere bei den axialen Typen ist die Auswahl inzwischen sehr begrenzt. Du kannst bei den Spannungswerten eine Stufe höhere wählen (mindestens aber 25V anstelle 16V und kleiner). Bei den Kapazitäten kann man ebenfalls eine Stufe höher gehen. Hauptsache es passt mechanisch. Heute gefertigte Bauteile sind aber kleiner als die Originale. [Beitrag von CarlM. am 30. Mrz 2022, 09:42 bearbeitet] |
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Ingor
Inventar |
#8 erstellt: 31. Mrz 2022, 09:52 | ||
Die Achsen lassen sich mit Aceton wieder drehbar machen. Aber man muss dann Öl hinzufügen, ansonsten backen sie gleich wieder fest. Für den Tausch der Kondensatoren, grundsätzlich bei jedem auf der Platine den Pluspol markieren, dann so fotografieren, dass die Polung gut zu erkennen ist. Lieber ein paar Bilder mehr machen. Man kann alle Elkos tauschen, ist halt eine riesige Arbeit. Ich würde da erstmal nichts machen. Wenn das Gerät einen Fehler hat, diesen gezielt suchen und beseitigen. |
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shabbel
Inventar |
#9 erstellt: 31. Mrz 2022, 11:39 | ||
Die festgefressenen Potiachsen hatte ich auch. Erst Caramba (Kriechöl) drauf, weil das gut kriecht. Dann Nähmaschinenöl drauftropfen. Auf jeden Fall über Nacht einwirken lassen. Und dann mit dem Fön richtig heiss machen und im heissen Zustand versuchen zu drehen. Im heissen Zustand werden auch verharzte Fette wieder weich. Ich habe zum Drehen sogar eine Zange bei umwickeltem Potiknopf benutzt. |
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the_reaper
Stammgast |
#10 erstellt: 03. Apr 2022, 16:40 | ||
Ich hatte heute etwas Zeit und hab das Opus weiter zerlegt und Elkos gemessen. Die Messung der Elkos (bis max. 200µF, darüber steigt mein Messgerät aus) auf der Endstufenplatine ergab folgende Werte: ( Elko laut Servicemanual / Soll-Wert / Ist-Wert ) C301 / 100µF / 92,2µF C302 / 100µF / 91,5µF C305 / 2µF / 2,62µF (laut Plan sollte hier 2µF verbaut sein, verbaut laut Aufdruck sind 2,2µF) C306 / 50µF / 44,3µF (laut Plan sollte hier 50µF verbaut sein, verbaut laut Aufdruck sind 47µF) C308 / 10µF / 9,7µF C309 / 100µF / 98,3µF Eigentlich weicht hier keiner der Elkos signifikant vom Soll ab. Wenn ich nach der Kapazität gehe, müsste ich nicht zwangsläufig tätig werden. Sollte ich dennoch einen Tausch vornehmen? Als nächstes kommt nun der Rest dran: Hier werde ich definitiv die Schalter der Eingänge reinigen, um das Knacken und Rauschen zu minimieren. Ansonsten sieht es so aus, als hätte hier schon jemand Elkos getauscht... Gibt es hier spezielle Teile auf die ich achten sollte? Kontakte der Röhren / Röhrensockel? |
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shabbel
Inventar |
#11 erstellt: 04. Apr 2022, 05:19 | ||
Die 4,7 µF auf dem einen Foto sehen getauscht und gut aus. Die beiden stehenden 50 µF sind schon ziemlich ausgebeult. Die müssen getauscht werden. Bei einem 60-er Jahre Gerät sollten konsequent alle alten Elkos getauscht werden. Höchstens die Netzteilelkos können so bleiben. Der Röhrenbereich ist soweit unkritisch. Die letzten Röhrengeräte hatten durchweg haltbare Kleinkondensatoren verbaut. Hier ist eine Liste: https://www.magische...lemKondensatoren.htm Röhrensockel nachlöten ist nicht falsch. |
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the_reaper
Stammgast |
#12 erstellt: 11. Apr 2022, 08:10 | ||
Danke für diese aufschlussreiche Seite! Da ist ja schon einiges an Wissen/Erfahrung vermerkt. Die kleinen 50µF Kondensatoren sind übrigens ganz offensichtlich nicht mehr in Ordnung: Ich werde nun eine Bestellung mit Ersatzkondensatoren fertig machen und dann Stück für Stück die Kondensatoren tauschen. Im Opus sind dann doch einige Kondensatoren verbaut, welche auf der verlinkten Seite als "Problemkondensatoren" aufgeführt sind., u.a. Erofol II und Roederstein. Die Potiachsen sind übrigens wieder schön leichtgängig. Ich habe die Potiachsen vorsichtig mit einer Wasserpumpenzange aus dem Poti herausgedrückt und konnte so anschließend das alte, verharzte Fett entfernen und die Potis gleich noch ordentlich reinigen. Der Zusammenbau ist natürlich etwas fummelig, aber mit einer ruhigen Hand und Geduld klappt das gut. |
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shabbel
Inventar |
#13 erstellt: 11. Apr 2022, 16:06 | ||
Gut, dass Du eine ruhige Hand hast. Die Roederstein sind ja Elkos und müssen sowieso getauscht werden. Die Erofol II müssen nicht unbedingt getauscht werden, aber wenn der Radioempfang nicht so will, dann sind das Kandidaten. Du findest im Schaltbild https://www.hifi-archiv.info/Telefunken/2650s/ die Elkos sofort, weil die eine Seite geschwärzt haben. Alle anderen Kondensatoren sind beidseitig weiss (unpolar). |
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the_reaper
Stammgast |
#14 erstellt: 19. Apr 2022, 19:54 | ||
Danke auch noch für die Schaltbilder. Ich hatte zwar bereits ein Servicemanual, aber das war zu unscharf zum ausdrucken. Ausgedruckt sind die Pläne dann doch nochmal deutlich übersichtlicher. Bei ein paar Kondensatoren habe hätte ich gerne noch eine Einschätzung, ob und gegen was diese ersetzt werden sollen: C951 am magischen Auge: 400µF / 60V. Ich würde als Ersatz einen 470µF Elko nehmen. Das magische Auge funktioniert, aber der Kondensator sieht nicht mehr gut aus. Auf Verdacht muss man ja nicht unbedingt tauschen... Meinung? C239 / C1239 auf der HF-/ZF-Platte: 5µF / 50V. Hier sitzen bereits 4,7µF Typen, diese würde ich wieder als Ersatz nehmen. C907 auf der Decoder Platte: 5µF / 350V. 4,7µF als Ersatz. Auch hier wie oben, keine Störung zu finden. Auf Verdacht tauschen oder einfach sein lassen? C564 / C1564 auf der Tonplatine: die kleinen Roederstein mit 5000pF / 160V. Hierfür gäbe es 4,7nF/160V Styroflex-Kondensatoren. Soll ich diese nehmen oder doch lieber einfach Folienkondensatoren? Insgesamt habe ich dann fast 50 Elkos zu verlöten, das wird eine Freude |
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the_reaper
Stammgast |
#15 erstellt: 13. Mai 2022, 09:41 | ||
Ingor
Inventar |
#16 erstellt: 13. Mai 2022, 11:14 | ||
Das sind aber auch die wirklich bösen Buben unter den Kondensatoren. |
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hf500
Moderator |
#17 erstellt: 13. Mai 2022, 17:34 | ||
Moin, Styroflex _sind_ Folienkondensatoren (Polystyrolfolie) ;-) Diese, wie auch andere Folienkondensatoren erst tauschen, wenn sie sicher defekt sind. Das ist selten genug. Gilt natuerlich auch fuer EROfol II. Ich nehme an, die obengenannten Kondensatoren stecken im Klangstellernetzwerk, Da braucht es wahrscheinlich keine 160V Spannungsfrstigkeit, man hat solche Kondensatoren genommen, weil fuer "armseligere Spannungen" kaum welche hergestelt wurden. Vor allem im Transistorteil (NF-Verstaerker) stecken Folienkondensatoren, die spannungsmaessig weit ueberdimensioniert sind. Aus dem naemlichen Grund. 73 Peter Hinweis: Zitat etwas gekuerzt [Beitrag von hf500 am 13. Mai 2022, 17:37 bearbeitet] |
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the_reaper
Stammgast |
#18 erstellt: 02. Aug 2022, 07:50 | ||
Ich habe mich vergangene Woche endlich nochmal dem Telefunken-Radio gewidmet. Der Sommer ist einfach nicht die richtige Zeit für den Keller... Als Kandidaten für das Grundrauschen wurden in anderne Foren verschiedene Transistoren genannt. T205 / T1205 in der Vorstufe: Diese habe ich ausgelötet und durchgemessen. Leider haben diese in alle Richtungen durchgang mit mehr oder weniger Widerstand. Es handelt sich um TFK AC 122https://www.radiomuseum.org/tubes/tube_ac122.html Germanium PNP Transistoren. Diese gibt es als NOS im Netz zu kaufen, aber es gäbe auch Ersatztypen. Was ist von NOS Transistoren zu halten? Gibt es bei Germaniumtransistoren "Lagerschäden", also altern diese auch ohne in Gebrauch zu sein oder kann ich bedenkenlos NOS-Transistoren kaufen und verbauen? Desweiteren werden hier im Forum in einem anderen Thread folgende Transistoren genannt: T303 / T1303 in der Endstufe: Laut Plan sollte es sich um TFK AC 117 handeln. Verbaut sind jedoch SG 2182. Weiter hinten im Servicemanual ist der Umbau auf SG 2182 beschrieben, die Bauteile sind also laut Plan. Hier habe ich noch nicht gemessen, es stellen sich aber die gleichen Fragen wie oben. |
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Ingor
Inventar |
#19 erstellt: 02. Aug 2022, 09:09 | ||
Germanium- Transistoren sind anders als Silizium-Transistoren. Prüfe mal deine Messmethode. Zum einen haben sie eine kleinere Durchlasspannung, zum anderen auch einen gewissen Sperrstrom. Manche Transistoren altern tatsächlich. Es bilden sich Kristallnadeln im Gehäuse. |
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hf500
Moderator |
#20 erstellt: 02. Aug 2022, 18:14 | ||
Moin, das Rauschen: Am ehesten entsteht es in den Kleinsignalstufen. Also Klangsteller etc. In den Endverstaerkern ist die Gefahr geringer, um das festzustellen, schliesst man die Eingaenge der Endverstaerker vor dem Eingangskondensator kurz. Zudrehen der Lautstaerke hat den gleichen Effekt. So, wie die Kleinsignaltransistoren geschaltet sind (mit Basisspannungsteiler und Emitterwiderstand) ist es gut moeglich, dass man sie ziemlich problemlos gegen Siliziumtransistoren tauschen kann. Man kann es zumindest versuchen. Den groessten Beitrag zum Rauschen liefert der erste Transistor im Verstaerkerzug. Das waeren T205/1205 und T301/1301 Die Kleinsignaltransistoren in den Endverstaerkern sind ausgesucht, im Schaltbild steht eine Farbmarkierung und fuer T302/1302 gilt auch noch eine bestimmte Spannungsfestigkeit (30V). Darauf ist bei Ersatz zu achten, was die Markierung "weiss" bzw. "gruen" bedeutet, weiss ich jetzt nicht. Wenn man da was ersetzen muss, Siliziumtransistoren mit 50V Festigkeit sollten sicher ausreichen. Die Vortreiber T302/1302 gehen in die Arbeitspunkt- und Temperaturstabilitaet ein, wenn man ihnen nichts vorwerfen kann, drinlassen. Strenggenommen ist der Ladekondensator C701 zu klein. Er liegt fuer die Ausgangswechselstroeme mit den Auskoppelkondensatoren C702/1702 in Serie und die sind genauso gross (2500µ/2200µ). Damit beide Kanaele nicht so stark ueber den Ladekondensator verkoppeln, diesen auf 4700µ aendern. Anscheinend war das damals nicht mehr in die Kalkulation zu bekommen, ein 4700µ/50V-Elko waere eine ziemliche "Bombe" geworden ;-) 73 Peter https://elektrotanya...pdf/download.html#dl |
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shabbel
Inventar |
#21 erstellt: 06. Aug 2022, 07:58 | ||
Man kann anhand der Klangeregelung die betroffenen Transistoren eingrenzen. Grundregel ist, liegt der Klangregler oder Schalter hinter dem angeschlagenen Transistor, dann beeinflusst der Regler das Rauschen. Alle Klangregler davor haben keinen Einfluss. Mein 2650 hatte auch einen stark rauschenden Transistor. Nach Tausch war Ruhe. Man kann NOS oder auch gebrauchte Germaniumtransistoren einkaufen. Es gibt nach meiner Erfahrung eine Ausfallquote von etwa einem Drittel. Jeder dritte Transistor hat Rauschen oder funktioniert gar nicht. Auch ist die Streuung der hFE ziemlich gross. Deshalb kaufe ich immer mindestens doppelt soviele Transistoren ein wie ich benötige. |
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the_reaper
Stammgast |
#22 erstellt: 05. Okt 2022, 12:48 | ||
Hallo zusammen, nachdem der Sommer mit Urlaub, Open-Air-Konzerten und Festivals vorbei ist, hatte ich mal wieder Zeit für mein Opus. Ich habe mir mal die genannten Transistoren (Paarweise, unten nenne ich immer nur die Bezeichnung von einem Kanal) angeschaut und mit dem Schaltplan verglichen: Bezeichnung / IST / SOLL T301 / TFK AC 122 blau / TFK AC 122 weiss T302 / 2N3702 6652A / TFK AC 122/30 grün T303 / SG2182 / SG2182 T205 / TFK AC 122 blau / TFK AC 122 ws Bis auf T303 weichen alle Transistoren ab. Die Farbmarkierungen stehen für den Stromverstärkungsfaktor (im Datenblatt ß bzw. hfe bezeichnet): TFK AC 122: rot: ß = 40...65; gelb: ß = 55...95; grün: ß = 85...140; blau: ß = 130...200. TFK AC 122/30: rot: hfe = 40...65; gelb: hfe = 55...95; grün: hfe = 85...140; violett: hfe = 130...200; weiß: hfe = 170...300. Ich würde einfach Ersatz bestellen und Paar um Paar ersetzen und testen. Die Frage ist nur wo? Bei ebay gibt es gelbe und weiße im Verkauf, natürlich bei unterschiedlichen Händlern. Kennt jemand noch andere Bezugsquellen? Ansonsten würde ich auch Ersatztypen verbauen. Viele Grüße |
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CarlM.
Inventar |
#23 erstellt: 05. Okt 2022, 13:50 | ||
Einen "weißen" oder auch mehr soll es hier geben: www.ebay.de/itm/2240...tkp%3ABk9SR-rP34X1YA Wenn es "nur" um das Rauschen geht, würde ich aber vorab versuchen, die Quelle des Übels mit einem Oszi oder Signalverfolger zu verorten. Ich habe bewusst versuchen geschrieben, weil es nicht immer gelingt - vor allem, wenn ein geringes Rauschen erst durch die spätere Verstärkung hörbar wird. [Beitrag von CarlM. am 05. Okt 2022, 15:03 bearbeitet] |
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shabbel
Inventar |
#24 erstellt: 05. Okt 2022, 19:16 | ||
Soweit ich sehe, sind das die Treiber-Transistoren direkt vor den Endtransistoren. Wenn die defekt sind, hat die Klangregelung keinen Einfluss auf die Lautstärke des Rauschens. Das hatte ich ja oben geschrieben. T205 liegt jedoch vor der Klangregelung. Wenn der angeschlagen ist, würde zB. der Bassregler einen Einfluss haben. Du solltest genau austesten, ob irgendeine Klangregelung einen Einfluss hat. Auch Stereo/Mono. Nur Regelungen hinter der defekten Stufe haben einen Einfluss auf die Lautstärke des Störgeräusches. Falls Du keine Signalverfolgung realisieren kannst, wäre die Spannung E-B auch ein Indiz für angeschlagenen Transistoren. Die sollte zwischen 0,1 und 0,2 Volt sein. Zu hohe E-B-Spannung deutet auf einen defekten Transistor hin. Es gibt drei Beine, also drei messbare Spannungen. Die beiden anderen Spannungen zwischen den Beinen sind wesentlich höher als 0,2 Volt. Verwechslung ausgeschlossen. Der Verstärkungsfaktor der verbauten Transistoren interessiert erst nach den Tests. Bist Du in der Lage, die Klangregelungen/Schalter im Schaltbild zu identifizieren? |
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the_reaper
Stammgast |
#25 erstellt: 06. Okt 2022, 07:31 | ||
Das sollte ich hinbekommen, muss mir dazu aber mal etwas mehr Zeit nehmen. Dachte der Einfachheit halber tausche ich einfach die entsprechenden Transistoren durch und sehe dann schon, ob es was gebracht hat. Aber ihr habt schon recht, ich sollte mich da etwas mehr damit beschäftigen. Ich werde demnächst erstmal den Einfluss der Klangregler testen. Ein altes Hameg Oszi steht hier auch noch rum, damit hab ich aber schon lange nicht mehr gearbeitet und müsste somit noch mehr Zeit finden. Aber die dunklen Tage kommen ja jetzt |
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the_reaper
Stammgast |
#26 erstellt: 08. Nov 2022, 09:20 | ||
Am Wochenende habe ich es endlich mal geschafft, zumindest die E-B-Spannungen an den Transistoren zu messen. Bis auf die Transistoren T205/T1205 lag die Spannung in etwas bei 0,15V. Bei den beiden genannten war die Spannung deutlich höher bei ca 12 V. Die Klangregelung hat keinen Einfluss auf das Rauschen bzw. macht, was sie soll. Wenn ich den Bassregler aufdrehe, dann wird das Rauschen tiefer. Ich würde die Transistoren austauschen und dann nochmal lauschen - hoffentlich ohne rauschen. |
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Ingor
Inventar |
#27 erstellt: 08. Nov 2022, 10:49 | ||
Ja, dann hat sie doch einen Einfluss. Das heißt das Rauschen entsteht entweder in der Klangregelstufe oder davor. |
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gst
Inventar |
#28 erstellt: 08. Nov 2022, 16:33 | ||
Die mir bekannten rauschärmsten Transistoren aus der Germaniumzeit waren AC151 VI r (für rauscharm). Wenn man denn will,könnte man dahingehand tauschen. Aber man sollte bei dem Baujahr nicht zuviel erwarten. gst |
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shabbel
Inventar |
#29 erstellt: 09. Nov 2022, 13:49 | ||
Hier der dazugehörige Schaltplanausschnitt für den linken Kanal. Das Signal geht von links nach rechts. Erst ein Transistor, dann zwei Filter, wieder ein Transistor, Bass-/Höhenregler, noch ein Transistor. Nur die Linken beiden Transistoren liegen vor dem Bassregler "T". Zwischen den beiden Transistoren T1205 und T1551 liegen noch Rumpel und Rauschfilter. Du müsstest jetzt nochmal genau hinhören, ob mindestens einer der Filter auf das Rauschen einen Einfluss hat. Wenn ja, ist T1205 angeschlagen, wenn nein, ist T1551 angeschlagen. Das gleiche gilt natürlich auch für den rechten Kanal. Du brauchst im Endeffekt tatsächlich nur einen Transistor tauschen. Und nicht vergessen, mehrere Transistoren einkaufen. Es kann immer einer defekt sein. Egal ob NOS oder gebraucht. T1205 liegt auf der HF/ZF-Platine. T1551 liegt auf der Regler-Platine. https://www.hifi-archiv.info/Telefunken/2650s/ [Beitrag von shabbel am 09. Nov 2022, 13:56 bearbeitet] |
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the_reaper
Stammgast |
#30 erstellt: 20. Nov 2022, 17:11 | ||
Ich habe mir AC 151 (Ersatztyp für AC 171 und AC 122) Transistoren besorgt und diese verbaut. Der Rauschfilter hatte Einfluss auf das Rauschen, also habe ich zuerst T1205/205 getauscht -> keine Änderung. Da ich mir eh mehrere Transistoren besorgt hatte, habe ich anschließend noch die Transistoren T1551/551 getauscht. Das ganze brachte Besserung, was das Rauschen betrifft. Aber wirklich ein Hörgenuss ist das Radio noch immer nicht. Da meine Kenntnisse nicht super toll sind und kein Ende in Sicht ist, werde ich mich wohl von dem Projekt verabschieden. Zu viel Zeit habe ich bereits investiert und ich kann nicht abschätzen, wie viel Zeit ich nochmal investieren müsste. |
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gst
Inventar |
#31 erstellt: 20. Nov 2022, 17:33 | ||
Ich sach ja, der möglich Erfolg ist begrenzt. Du kannst die Basiswiderstände gegen Metfallfilmwiderstände austauschen und die 50µF-Kondensatoren gegen neue austauschen - kostet nicht viel Geld, nur Zeit. Ohne Begeisterung für alte Geräte brint es nicht soviel Spaß... Du kannst die Transistoren (alle) gegen 2SA970 (Pinbelegung anders) oder BC559C (gleiche Pinbelegung, aber nicht ganz so rauscharm wie der der 2SA970) austauschen. Dann sollte das Rauschen fast weg sein, aber das sind Silizium-Typen und original ist das dann nicht mehr... gst |
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CarlM.
Inventar |
#32 erstellt: 20. Nov 2022, 17:49 | ||
So sehe ich das auch. Das ist ja noch Transistortechnik aus den Anfängen der Halbleiter-Unterhaltungselektronik ... also auch schaltungstechnisch noch deutlich optimierbar. Da sollte man die Erwartungshaltung zurückschrauben und sich freuen, wenn das Gerät überhaupt funktioniert. |
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hf500
Moderator |
#33 erstellt: 20. Nov 2022, 19:14 | ||
Moin, eigentlich konnte man auch mit Germaniumtransistoren rauscharme Verstaerker bauen. Kommt darauf an, was man jetzt under "starkem Rauschen" versteht. Den Einsatz von Siliziumtransistoren kann man zumindest mal in Betracht ziehen, allein schon, um auszuprobieren, ob die in der vorhandenen Schaltung ohne Neudimensionierung der Basisspannungsteiler funktionieren. Die Basiswiderstaende gegen Metallfilmtypen zu tauschen, lohnt m.E. kaum. Dafuer sind ihre Widerstandswerte zu klein und es sind jetzt schon Schichtwiderstaende, die hinreichend rauscharm sind, wenn sie ansonsten ok sind. Nach Vithrohm sind Metallfilmwiderstaende im Stromrauschen erst ab 50k Ohm gegenueber Schichtkohlwiderstaenden im Vorteil. 73 Peter |
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gst
Inventar |
#34 erstellt: 20. Nov 2022, 21:01 | ||
Wow, auch Kohl kann man widerstandsmäßig in elektrischen Schaltungen verwenden. Ob die Kohlewiderstände zu der der Zeit schon durchgehend Schichtwiderstände waren, weiß ich nicht mehr. will ich mich nicht drauf versteifen. Ich habe seinerzeit das Rauschen verringern können - wegbekommen habe ich es nicht. gst |
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hf500
Moderator |
#35 erstellt: 20. Nov 2022, 21:23 | ||
Moin, man muss den Kohl nur verkohlen, dann leistet er auch Widerstand ;-) Es ist auf den Bildern sichtbar, man hat Schichtwiderstaende der Bauart Kappenwiderstand verwendet. Wenn es nach Widerstandstausch deutlich weniger gerauscht hat, tippe ich da auf Massewiderstaende, die ein vergleichsweise hohes Stromrauschen haben. Es sind ja schliesslich auch nur definierte Wackelkontakte. Sie haben ihre Daseinsberechtigung, aber in NF-Verstaerkern sind diese Eigenschaften nicht notwendig ( Induktionsarm und Impulsbelastungsfest). 73 Peter |
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