Luxman L-210 + B&W DM603 / funktioniert nicht, bitte um Hilfe.

Wenn es beide Kanäle betrifft, sollte man sich die Spannungsversorgung ansehen.
Zu Deinem Fehlerbild passen auch schlechte Lötstellen, wofür die "Luxmänner" bekannt sind.
Wurde denn in der Vergangenheit schon einmal ein Service durchgeführt?

Ansonsten:
Gerät vom Netz trennen. Alle Kabel (LS, Quellgeräte) abstecken.
Haube und Bodenplatte abschrauben.
Gerät vorsichtig auf die Seite mit dem Trafo stellen.
Photos der Platinen Ober- und Unterseite erstellen und mit der IMG-Funktion hochladen.

Vielen Dank

Ja, es betrifft beide Boxen.

Der Luxman hatte ich gebraucht und wurde bisher noch nie gecheckt
- hab da leider kein Händchen für.

Schaue gleich mal, dass ich diesen auf bekomme für ein Photo.

Geht die Lampe noch? Wenn nicht, ist dies auch ein Zeichen für eine vermutlich defekte Zener-Diode und Lastwiderstand in der Mitte der Platine.

Die "Operation Indicator..." Lampe? Die geht leider nicht.

Hab gerade ein Bild gemacht, schau gerade mal wie ich es hier reinbringe.

Hoffe die Größe/Qualität reicht aus um ggf. etwas zu erkennen?

Hier etwas größer...

Okay. Da wurde bereits einmal repariert. Der deutlich geschwärzte Bereich in der Mitte gehört zum Lampenstrom. Dort wurden auch bereits Schäden an der Leiterbahn repariert. Vermutlich ist hier die Zenerdiode wieder defekt (und eventuell auch die Lampe selbst).

Oben links am Bildrand sieht man die beiden Lautsprecher-Scalter (Speaker A B) darunter erkennt man die zughörigen Lötstellen, die aus meiner Sicht nachgelötet werden müssen.

Dann gibt es weitere Lötstellen, die zu überprüfen sind. Dies betrifft auch die beiden großen Siebelkos der Spannungsversorgung für die beiden Endstufen.

Für jemanden, der Erfahrung damit hat, kein besonders großer Aufwand, da ja auch alles gut zu erreichen ist. Gibt es ein Repaircafé in der Nähe?
Da Du es - wie ich es verstanden habe - nicht selbst reparieren kannst, könntest Du hoffen, dass ein hilfsbereites Forumsmitglied in der Nähe wohnt.
Dazu müsste man die Region kennen.

@CarlM. 1000 Dank!

Das hört sich ja machbar an (und nicht nach einem Totalschaden), für jemad der sich damit etwas auskennt, es schon öfters mal gemacht hat.

Ich selbst kenne mich da leider 0 aus, trau mich da auch nicht ran.

Vielleicht ist ja jemand bereit mir hier zu helfen oder hat ein gute Adresse: bin aus Suttgart, aber auch Ecke Reutlingen/Tübingen/Sigmaringen wäre kein Problem, da ich hier gelegentlich bin.

Ein paar Photos von der Platinenoberseite wären trotzdem hilfreich.

Ich bin ein "Nordlicht" und kann leider regional nicht tätig werden.

Klar, kein Problem...

Die großen Siebelkos wurden vermutlich schon einmal erneuert. Jedenfalls wurde der übliche Montagekleber schon beseitigt.
Allerdings wurde die Platine nicht gereinigt. Es gibt eine Reihe kleinerer Elkos, die zu erneuern sind.
Im Bereich der Eingangsbuchsen sieht man unter den silbernen Styroflex-Kondensatoren seltsame dunkle Spuren. Das könnte jeweils sich zersetzender Kleber sein (auslaufen können diese Kondensatoren nicht).
Die Lampe wurde vermutlich schon einmal erneuert. Dafür spricht die Art des Kabels und der erneuerte Kabelbinder.

Kurz:
- Lampe prüfen und ggf. wechseln
- Z-Diode 24V prüfen und ggf. wechseln.
- kleine Elkos austauschen
- Platine nachlöten und reinigen.

Für die Werkstatt vermutlich zu teuer.
Geschätzter Materaulaufwand gering - Arbeitsaufwand (soweit keine Schalter gereinigt werden müssen) ein Nachmittag.

@CarlM. ganz lieben Dank für de8ne Mühe, voll nett.

Hab mir das notiert und versuche jetzt an jemanden zu kommen, der mir dabei hilft und
ich frage auch ggf. mal in einem Repair Café ggf. an.

Hier kannst Du noch mehr Information zu diesem bekannten Problem der kleineren L-2xx Serie von Luxman finden:

http://www.hifi-foru...ad=9720&postID=18#18

Die Modelle Luxman L-190 L-210 L-215 L-235 L-225 L-230 L-400 haben alle einen ähnlichen Aufbau und alle das selbe Hitze-Problem.

- Johannes

Hier noch ein Thread, wo wir das Problem mit Klangbeeinträchtigung auf beiden Kanälen beim Luxman L-210 auch schon mal hatten:

http://www.hifi-foru...d=17386&postID=16#16

- Johannes

@Poetry2me oh, vielen Dank. Das klingt tatsächlich nach einem Problem, ggf. mehreren Problemen, einer ggf. größeren Baustelle. Überlege daher echt den Verstärker als defekt zu verkaufen.

Der ist schön einfach wieder in Schuss zu bringen. Außerdem wohlklingend.

Poetry2me (Beitrag #17) schrieb:

Der ist schön einfach wieder in Schuss zu bringen. Außerdem wohlklingend.

Das kann ich nur unterstreichen. Es gibt kaum ein Gerät, dass sich so gut reparieren/revidieren lässt - somit fast eine Empfehlung für Einsteiger in dieses schöne Hobby.

Das Hauptproblem sind die Elkos, welche von der anhaltenden Hitze bestimmter Bauteile beschädigt werden.



Die meiste Hitze kommt wohl von Zenerdionde D112 und Brat-Widerstand R153.
Die Schäden kann man den Elkos ansehen. Ihre Plastikhülle ist teilweise schon weg geschrumpft.

Um die Hitze zu reduzieren, kann man einfach ein paar Bohrungen in die Platine machen, um bessere Konvektion und Kühlung zu erhalten.



- Johannes

Wenn Du die Positionen der Bauteile jeweils besser erkennen willst, hilft das Service Manual des Luxman L-215 (EDIT: ich korrigiere mich, es ist vom L-205) weiter. Dort ist das Platinen-Layout (PCB=Printed Circuit Board) noch enthalten und wohl ziemlich identisch mit dem L-210.



Man kann dieses mit Deinen Fotos der L-210 Hauptplatine Lötseite übereinanderlegen. Leider muss man dazu das Layout Schema spiegelverkehrt verwenden, aber man erkennt trotzdem sehr gut, wo man jeweils ist.




Der Schaltplan der L-210 Endverstärker ist am Ende auch gar nicht so kompliziert, wenn man die Stufen jeweils farblich markiert:




Vielleicht hilft das ein wenig weiter.

- Johannes

Für die ähnlichen Luxman Modelle L-190, L-205, L-210, L-220, L-225, L-230, L-235, L-400 habe ich hier mal das Platinen-Layout mit farblichen Markierungen für die Leitungsführung von Masse, Rail-Spannungen und Schaltungsstufen versehen:




Die Platine wird in der Draufsicht von oben, also von der Bauteileseite dargestellt.

Zugrunde gelegt habe ich den vergleichsweise guten Scan des L-205 Service Manuals.

Die Schaltungsstufen sind in der Farbgebung meiner Schaltplandarstellung oben gehalten.

Möge es helfen.


Für mich war es interessant, die Gestaltung der Platine bezüglich gegenseitiger induktiver Quer-Einkoppelung zwischen den Stufen der Endverstärker durch Schleifen in der Stromführung zu analysieren.
Hier haben die Entwickler von Luxman wirklich einen guten Job gemacht, soweit ich das erkennen kann.
Gerade die hohen Ströme der finalen Stufen 3 und 4 können enorme Störungen und Verzerrungen in die vorderen, empfindlichen Stufen induzieren, wenn nicht eine achtsame Leitungsführung dies verhindert.
Erstmals davon gelesen hatte ich Anfang der 1980er Jahre in einer AES (Audio Engineering Society) Veröffentlichung von Edward M. Cherry.
A New Distortion Mechanism in Class B Amplifiers und später in den Audio Amplifier Design Büchern von Douglas Self.


- Johannes