Yamaha A-560 zu viel Bass, keine Höhen

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55Snoopy
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 05. Jan 2022, 00:38
Moin!

Ich habe, als Bestandteil einer kleinen Yamaha-Anlage, als Verstärker den A-560 einige Zeit herumstehen gehabt. Als ich den Verstärker nach längerer Zeit wieder reaktivieren wollte, fiel mir der unterirdische Klang auf. Die Bässe waren so überbetont, dass ich sie ganz herausdrehen musste, die Höhen waren dafür fast gar nicht vorhanden. Betrieben habe ich den Verstärker an Quadral Odin Boxen, die mit anderen Verstärkern (HK 610 oder Technics 9060) sehr ordentlich klingen. Bin daher davon ausgegangen, dass die Ursache wohl im Verstärker zu finden sein muss.

Öffnen, vorsichtiges entstauben und Sichtkontrolle haben keinen feststellbaren Schaden ergeben. Die Einstellungen laut Servicemanual waren auch problemlos zu machen und lagen nur unwesentlich neben den Sollwerten. Nachdem ich schon in einigen Berichten gelesen hatte, wie gerade bei so alten Geräten durch Austausch der Elkos quasi wieder ein neuwertiger Zustand erreicht werden kann, habe ich das auch mal probiert. Alle Elkos, mit Ausnahme der dicken Siebkondensatoren und des Elkos auf der Lautsprecherumschaltplatine habe ich mit den entsprechenden Sollwerten, nur thermisch höher belastbar, ausgetauscht. Nachdem ich noch einige Lötpunkte nachgelötet hatte, gings nochmal an die Einstellung von Idling und Offset, was auch gut funktionierte.

Das Ergebnis war ernüchternd. Am Klang hatte sich nichts verändert. Genauso wie vorher, übertriebener Bass und keine Höhen. Obendrein habe ich noch einen Fehler hineingebaut, denn der linke Kanal ist komplett tot, egal von welcher Quelle ein Signal kommt. Aber egal, der Winter ist noch lang, und man hat ja sonst nix sinnvolles zu tun.

Ich meine, das Gerät ist es wert, mehr Zeit und Material zu investieren. Aber wo fange ich an? Zunächst einmal wäre ein Servicemanual in guter Qualität hilfreich. Ich habe ein kostenloses pdf aus dem www heruntergeladen, aber das ist wohl eine Kopie von einer Kopie, alles sehr schwarz und in der Vergrößerung sind die Bezeichnungen der Bauteile manchmal nur schwer zu erkennen. Wo bekomme ich die bestmögliche Qualität, gerne auch gegen Bares?

Leider sind im SM keine weiteren Angaben, welche Spannungen wo anliegen und so ggf. überprüft werden können. Zur Verfügung habe ich ein Voltcraft Digitalmultimeter AT-200 mit Komponententestbereichen für Halbleiter und Dioden, Kondensatoren und natürlich Widerständen. Vorhanden sind außerdem noch ein Funktionsgenerator und ein altes Zweikanal-Oszilloskop. Ein Signal einspeisen und nachverfolgen wäre eine Möglichkeit, eine Überprüfung der Betriebsspannung(en) eine andere und eine Suche nach Zinnbrücken oder unterbrochenen Leiterbahnen ein muss.

Kennt jemand das Problem, dass das Klangspektrum sozusagen in den Keller gefallen ist? Womit sollte ich beginnen, um die Ursache finden zu können? Schrauben, messen und löten kann ich.

Wäre schön, wenn mir jemand ein paar Tipps geben könnte.

Gruß vom Utz
CarlM.
Inventar
#2 erstellt: 05. Jan 2022, 00:58
In meinem Service Manual (von Hifi-Engine) sind schon für wichtige Bauteile Spannungen angegeben. Ich denke aber, dass dies hier auch nicht wirklich weiterhilft.

Natürlich muss Highfilter (10k Filter) auf OFF stehen und die Loudness Control korrekt eingestellt werden.
Wie ist der Klangeindruck über Kopfhörer?

Ich vermute ein Kondensatorproblem. Ich benutze ich solchen Fällen einen Signalverfolger. Damit kann man an verschiedenen Stellen in die Schaltung hineinhorchen. Prinzipiell lässt sich ein Signalverfolger auch "basteln". Man benötigt einen Verstärker mit Kopfhörer und - ganz wichtig - ein Messkabel in das ein Kondensator zur Blockierung der Gleichspannung eingeschleift wird.
Lennart777
Inventar
#3 erstellt: 05. Jan 2022, 10:32
Wird vielleicht der Phono-Eingang verwendet??

Grüße
Lennart
55Snoopy
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 05. Jan 2022, 13:21
Moin!

Ein Signalverfolger ist eine prima Idee. Damit werde ich der Sache auf den Grund gehen. Das Signal sowohl vom Internetradio über den Tunereingang als auch von CD über den AUX-Eingang wurde wie beschrieben wiedergegeben, alle Filter und Klangversteller dabei natürlich ausgeschaltet. Werde das Gerät später wieder öffnen und zuerst mal optisch überprüfen. Vielleicht ist mir ja etwas entgangen, bevor ich alles wieder zusammengebaut hatte.

Gruß vom Utz
55Snoopy
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 13. Jan 2022, 12:03
Moin!

Zeit für ein Update. Hab mir die Platine noch mal genauer angesehen und tatsächlich im Tone control Bereich eine winzige Zinnbrücke zwischen zwei Lötpunkten gefunden. Nach der Korrektur waren beide Kanäle auf dem Kopfhörer wieder da. Der Hochtonbereich stimmt und der rumpelige Bass liegt an einem verdreckten Basspoti, was nach Reinigung lechzt. Bin jetzt erstmal glücklich und zufrieden, dass das gute Stück keine größeren Probleme mehr hat.

Gruß vom Utz
55Snoopy
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 15. Jan 2022, 01:01
Moin!

Und fertich! Dank einer gründlichen Spülung mit Teslanol Oszillin sind die Potikracher beseitigt. Ich weiß, auslöten, zerlegen und reinigen und danach konservieren wäre der korrekte Weg gewesen, aber wie ich mich kenne, breche ich die Laschen beim Öffnen der Potis ab und dann wars das erstmal. Nö, lass ich besser. Am Lautsprecherterminal war dann auch noch eine kalte Lötstelle, aber ich hoffe, jetzt ist Schluss mit Problemen. Spielt wieder super.
Dann haben sich auch der CDX-710 und das KX-670 dazugesellt und treiben zusammen meine Canton GLE 70 oder die Atlanta APC 2000. Alles alt, aber gepflegt. Ick freu mir!
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