Vorverstärker Siemens RP666 Elkotausch

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aZoid
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 29. Dez 2021, 17:57
Hallo Hifi-Spezialisten,
Vor Jahren habe ich auf dem Flohmarkt eine Siemens RE666 Kombination nach Hause genommen.
Leider war der Verstärker auf einem Kanal ausgefallen und es wurden schonmal Reparaturversuche unternommen,
ich entschied mich damals dazu, alles auszuräumen und mit Fertigplatinen einen Digitalverstärker in das Gehäuse zu bauen.
Der zugehörige Vorverstärker RP666 war dato, (Abgesehen von einem Grundrauschen + knisternden Potis)
in Ordnung und wurde auch bisher als Vorverstärker für Plattenspieler und AUX an diesem Verstärker betrieben.

Das Knistern der Potis wurde über die Jahre nicht besser geworden und auch das Rauschen ist nun deutlicher zu hören,
daher habe ich mich gestern adhoc dazu entschlossen den Vorverstärker zu öffnen und mir das gute Stück von innen anzusehen.
Platine RP666

Wie auf den folgenden Bildern zu erkennen gibt es ein paar wenige Elkos die Auffälligkeiten zeigen.
Ich gehe aber davon aus, dass es nach mehr als 40 Jahren sowieso an der Zeit sein könnte, alle Elkos auszutauschen und die Potis zu reinigen. (?!)

Aufgrund fehlender Fachkenntnis benötige ich bei der Auswahl der Bauteile Unterstützung.

Schaltplan RP666 habe ich heruntergeladen , alle Kondensatoren markiert und eine Bauteilliste erstellt.

(immer nur ein Kanal aufgelistet)

Im Phono-Teil sind rote Elkos der Firma Elna mit der Aufschrift
”Elna for Audio” verbaut:
IMG_3476
501,502: 10V 100µF
506: 50V 1µF
520: 25V 4.7µF

weitere von Elna in hellem orange:
IMG_3477
529, 554, 558: 50V 1µF
557: 25V 4,7µF

hellblaue von Rubycon (mit roter und blauer Aufschrift):
IMG_3479
507: 16V 220µF
525: 6,3V 1000µF
531, 563: 25V 220µF

907: 50V 47µF
909: 25V 47µF
913: 50V 4,7µF
915: 16V 100µF
916: 50V 2,2µF

Sowie dunkelblaue A S (?!)
IMG_3478
905: 50V 330µF

Was ist ein adäquater Ersatz für die genannten Bauteile,
welcher Hersteller /Serie sind für die jeweiligen Gruppen zu empfehlen?

Welche Spannung soll ich im einzelnen auswählen bzw. sollte die Spannung generell etwas höher gewählt werden?

Ich habe mich bereits informiert und auch die Thematik bzgl. Industriebauteil vs. Audio-Elko ist mir bekannt.

Mir geht es nicht um “audiophiles High-End” aber bei der überschaubaren Anzahl der Bauteile kommt es mir auch nicht darauf an ob es am Ende 20 oder 50 € Kostet.

Lötkolben, Multimeter etc. ist vorhanden…,
zum Schaltpläne lesen und komplizierte Messungen vornehmen fehlt mir aber Fachkenntnis.

Besten Dank und schöne Grüße!

aZoid
CarlM.
Inventar
#2 erstellt: 29. Dez 2021, 18:29
Solange das Gerät noch nicht "zerlegt" wurde, solltest Du sehr genau prüfen, welche Defizite das Gerät hat. Hierzu Beispiele:
- Verursachen Schalter bei Betätigung Störgeräusche?
- Tritt das Rauschen bei Anwahl aller Eingänge auf, bei Phono MC und MM, bei TONE Direct ... etc.
- Ebenso ist es wichtig, Störgeräusche angeschlossener Geräte und deren Anschlusskabel auszuschließen. Deshalb auch ohne angeschlossene Geräte testen.

Rauschen ist weniger ein Problem von Elkos. Kohlewiderstände können rauschen und werden heute eher durch Metallfilm-Typen ersetzt. Ebenso können Dioden - vor allem auch Zenerdioden - rauschen. Die würde ich also auch tauschen.

Bei den Elkos musst Du beachten, dass alle mit NP bezeichneten Typen "nicht polar (N.P.)" bzw. "bi-polar (B.P.)" sind.
Da bietet es sich an, für alle Werte 1 bis 3.3 µF (möglichst auch 4.7 µF) Folienkondensatoren z.B. von WIMA zu verwenden.

Die blauen 1000 µF 6.3V neigen nach meiner Erfahrung zum Auslaufen. Die würde ich somit tauschen. Wo immer es von den Maßen her passt, sollte die Spannungsfestigkeit zumindest 25V betragen.

Zunächst aber solltest Du die Tests machen, damit man die Sinnhaftigkeit von Tauschaktionen einschätzen kann. Elkos können durchaus nach 40 Jahren noch gut funktionieren. In Vorstufen sind die Temperaturen ja auch nur im Netzteil moderat erhöht. Und höhere Temperaturen sind der wichtigste Alterungsgrund.

Potis und Schalter reinigen ist immer eine gute Idee. Bei den Schaltern auf den Bildern ist dies ggf. ein Problem. Ob es sich lohnt, müsste man messen.


[Beitrag von CarlM. am 29. Dez 2021, 18:32 bearbeitet]
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