Lautsprecherbrummen. Massefehler oder Kondensatoren?

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multimediaxel
Neuling
#1 erstellt: 08. Apr 2021, 17:55
Hallo Enthusiasten und Experten.
Die Freizeit die mir die Kurzarbeit beschert nutze ich um mit altem Hifi Zeug etwas rumzumachen. Aktuell möchte ich mir einen Nikko NR-319 Receiver nutzbar machen. Ob sich bei so einem Gerät der Aufwand an Zeit und Material objektiv lohnt ist mir mal egal – ich verbuche das als Hobby.
Grundsätzlich hab ich in den vergangenen Wochen schon mein Elektrotechnik Wissen aufgefrischt und mein Lötgeschick reaktiviert.
Nun zu meinem Problem, vielleicht hat ja jemand einen guten Tipp. Das Forum hab ich hier schon durchsucht fand aber nicht so den Volltreffer.
Es brummt in den Lautsprechern. Es klingt wie Massebrummen. Es ist kein anderes Gerät angeschlossen. Alle Platinen haben Verbindung zu Masse. Die Quellwahltaster sind alle in Neutral. Das Brummen wird mit der Zeit nicht wahrnehmbar lauter oder leiser.
Im unteren Drittel der Lautstärkeregellung brummt es aus beiden Lautsprechern gleich.
Während mit steigender Lautstärkeregellung der Linke Lautsprecher immer Lauter brummt wird das Brummen im Rechten Lautsprecher zunächst sehr leise und wird dann wieder etwas lauter, aber nicht ganz so laut wie Links.
Der Bassregler bringt dem Brummen etwas mehr Wumms, der Höhenregler mehr Rauschen.
Die beiden Siebkondensatoren habe ich einfach auf Verdacht schon mal ausgetauscht. Auch weil ich das einfach mal machen wollte. Das hat aber nichts gebracht. Bevor ich mich auf die anderen Elkos stürze wollte ich das noch mal genauer untersuchen, und habe folgendes festgestellt: wenn ich den Geräterahmen berühre kommt es teilweise zu einem leichten Kacken, wie eine kleine Entladung. Und das Brummen verändert sich in der Frequenz und in der Lautstärke!
Wenn ich den Gehäuserahmen berühre:
Links wird in der unteren Hälfte der Lautsärkeregelung das Brummen etwas lauter verschwindet ab der Mitte praktisch ganz und ist erst im oberen Drittel der Lautstärkeregelung ganz leise zu hören (was ich recht normal finde, so weit muss ich im Betrieb nie aufdrehen).
Aus dem rechten Lautsprecher hingegen wird bei Berührung das Brummen durchgängig lauter.
Hab ich ein Problem mit der Masse oder genau sowas eine Charakteristik die von Kondensatoren kommt. Und auf dem Verstärkerboard sind wie es aussieht drei verschiedene Bauarten zu finden. Oder deutet das auf was ganz anderes hin?

Ich danke für Eure Meinungen
CarlM.
Inventar
#2 erstellt: 08. Apr 2021, 18:22
Das Knacken in Verbindung mit dem Gehäuserahmen liefert ja schon Hinweise. Du solltest vor allem Lötstellen und Leiterbahnen prüfen. Dazu auch eine Lupe verwenden, um Haarrisse entdecken zu können. Bei relaiv aufgeräumten Platinen durchleuchte ich auch mit einer LED-Lampe, wobei Risse gut sichtbar werden.

Natürlich sind Elkos auch immer ein Thema. Hast Du einen Link zu einem Service Manual? Ich habe nur das vom Nikko Nr-320 gefunden.
Ansonsten ist es vor allem bei nicht ganz so bekannten Geräten hilfreich, wenn Photos mit der IMG-Funktion hochgeladen werden.

Noch eine Frage ... das Brummen ist nicht nur im Tuner-Betrieb, sondern bei jeder beliebigen Quellenwahl vorhanden? Oder was meinst Du mit "neutral"?


[Beitrag von CarlM. am 08. Apr 2021, 18:25 bearbeitet]
multimediaxel
Neuling
#3 erstellt: 08. Apr 2021, 21:02
Hallo Carl
Das Brummen und Verhalten ist bei jeder beliebigen Quellenwahl. Es sind mechanische Schalter. Wenn Tuner gedrückt ist und z.B. zu AUX gewechselt wird, löst eine mechanische Brücke den Tuner Schalter zurück, so dass das Signal zur Masse umgeleitet wird. Wenn der AUX Taster einfach nicht voll durchgedrückt ist, gibt weder AUX, Phono der die Tuner oder Tape In. etwas an die Verstärkerstufe. Es gibt auch kein Tape out. Das Brummen ist auch wenn auf den Quellen ein Signal ist und in beliebigen Schaltstellungen.
Servicemanual habe ich als kaufbar gefunden, aber so weit bin ich noch nicht. Im Prinzip ist Funktion und Aufbau nachvollziehbar und Analogien aus dem NR-320 SM möglich.
Ich wäre so verwegen zu sagen dass ich den Bereich des Tuners und den Phonovorverstärker zunächst Ignoriere und mich auf die Verstärkerplatine und die Stromversorgung konzentriere.
Meinst Du alle Lötstellen oder nur jede die mit Masseverbindung haben sollen?
Ich werde mich Morgen mal mit den Platinen beschäftigen und ggf. brauchbare Fotos erstellen.
CarlM.
Inventar
#4 erstellt: 08. Apr 2021, 21:09
Danke für die Info.

Das Kontrollieren der Lötstellen geht eigentlich schneller als gedacht. Vor allem die LED-Durchleuchtungs-Methode ist sehr hilfreich, auch weil man Risse sehr gut sieht. Deshalb kann man mit den häufig defekten Bereichen anfangen (GND der Buchsen), dann die GND-Verbindungen Platine-Gehäuse und sich vorarbeiten. Es gibt und gab hier im Forum auch immer wieder Defekte, bei denen das Nachlöten fast aller Lötstellen den Fehler behoben hat, ohne dass eine Suche nach kalten Lötstellen vorher erfolgreich war.

Bei Fehlern dieser Art ist es besonders wichtig, systematisch vorzugehen und genau zu püfen unter welchen Bedingungen (Schalterstellunegn, Quellen, Pegeln, Temperaturen ....) der Defekt in Erscheinung tritt.


[Beitrag von CarlM. am 08. Apr 2021, 21:11 bearbeitet]
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