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Yamaha A-760II Verstärker - Auslaufendes Elektrolyt schädlich?+A -A |
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Autor |
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wasmey
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 02. Apr 2021, 17:53 | |
Ich habe mich kürzlich mal wieder meinem guten alten Yamaha A-760II gewidmet, da ich in nächster Zukunft die Klemmleiste für die LS gegen Polstecker austauschen möchte. Da ist mir zufällig ein offensichtlich defekter Kondensator auf dem Function Board aufgefallen. Laut Service Manual ist es einer von zwei Kondensatoren, die offensichtlich nur für den MC-Betrieb der Phonostufe benötigt werden. Also, eigentlich benötige ich das nicht, zumal ich ohnehin einen extra Vorverstärker nutze und auch nicht sehe in nächster Zeit in den Genuss eines MC Systems zu kommen. Allerdings macht mir das ausgelaufene Elektrolyt etwas Sorge, die krümelige Masse hat sich auch auf einige andere Bauteile gesetzt. Kann da etwas weiteren Schaden nehmen? Wenn ich die Platine zwecks Reinigung ausbauen muss, dann würde ich die Elkos natürlich gleich mit ersetzen, wenn es preislich in realistischen Regionen bleibt. Zurzeit sind zwei Elkos von Elna, 2200 Mikrofarat und 6,3 Volt verbaut. Sollte man bei dem Hersteller bleiben oder spielt das keine Rolle? Oder kann man die Elkos einfach auslöten und es dabei belassen? Hier auch ein Bild davon, dazu noch eine Frage: Die keline aufgesetzte Platine (Pfeil B), was ist das? Der eingebaute Vorverstärker? Im Manual finde cih dazu nichts. Vielen Dank schonmal für mögliche Tipps und Hinweise. Thorsten |
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CarlM.
Inventar |
#2 erstellt: 02. Apr 2021, 18:15 | |
Zu den Elkos ... Bist Du sicher, dass sie ausgelaufen sind? In vielen Fällen sieht es nur so aus, wobei es sich häufig aber um Montagekleber für den Produktionsprozess handelt. Beim Austausch solltest Du gucken, ob da nicht 25V-Elkos hineinpassen. An der Stelle haben sie aus meiner Sicht kaum Einfluss auf die Klangqualität. Zur Platine ... das Photo und die Explosionsdarstellung zeigen ja eindeutig, dass diese Platine nicht zur Originalausstattung gehört. Sie wurde offensichtlich nachgerüstet. Vielleicht hat jemand einen weiteren Phono-Eingang benötigt oder war mit der Qualität des vorhandenen nicht zufrieden? Zur Klärung müsste man auf die andere Seite sehen können und die Verbindungen zu anderen Platinen kennen. Problematisch bei solchen Veränderungen ist es ggf., dass die Konvektion (= Ableitung der Wärme) für die Bauteile darunter gestört wird. Falls der Elko (s.o.) tatsächlich defekt ist, könnte es mit diesem Problem zusammenhängen. [Beitrag von CarlM. am 02. Apr 2021, 18:16 bearbeitet] |
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wasmey
Ist häufiger hier |
#3 erstellt: 03. Apr 2021, 05:14 | |
Habe noch etwas im Forum gestöbert und habe einen Thread zum gleichen Modell gefunden. Das Foto am Anfang zeigt den Yamaha mit der gleichen, oben aufgesetzten Zusatzplatine. Scheint doch häufiger vorzukommen: http://www.hifi-forum.de/viewthread-185-8674.html Allerdings habe ich im Netz auch Bilder gefunden, die den 760II ohne diese Platine zeigen. Kann es sein, dass da einst eine Tuningschmiede serienmäßig das Teil aufmotzte? Ich habe nochmal ein detaillierteres Foto von dem Kondensator gemacht, da klebt auch etwas am unteren Teil des Kondensators. Soweit ich sehen kann, ist das bei dem zweiten Kondesnator nicht der Fall. Mehr hoffe ich zu erkennen, sobald ich die Platine ab habe. Gruß Thorsten [Beitrag von wasmey am 03. Apr 2021, 05:38 bearbeitet] |
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CarlM.
Inventar |
#4 erstellt: 03. Apr 2021, 09:09 | |
Hallo Thorsten, ich habe mir das Service Manual nochmals gaaaanz genau angesehen und bin fündig geworden. Die Platine scheint doch original aber auch nur für den Markt "W.-Germany" zu sein. Deshalb taucht er nirgends auf den Bildern auf. Man findet die Platine auf der letzten Seite des 29-seitigen SM auf der letzten Seite oben links neben dem "A" am Rand. Wie man sieht gibt es in dem Bereich zwei Phono-Buchsen-Paare. Sucht man mit den Bauteile-Bezeichnungen dann in der Liste, wird man unten auf Seite 23 fündig ---> Tone Control Circuit Board. HG Carl |
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wasmey
Ist häufiger hier |
#5 erstellt: 03. Apr 2021, 10:07 | |
Hallo Carl, du hast Recht, jetzt sehe ich es auch. Der Sinn dahinter erschließt sich mir allerdings nicht. Denn die Zahl der Eingänge auf der Rückseite ist identisch mit allen übrigen Modellen. Es lässt sich genau EIN Plattenspieler anschließen. Einerseits wirkt das Teil spiegelbildlich, allerdings unterscheidet sich die Schaltung und Bestückung leicht. Was sich Yamaha da wohl gedacht hat? Wegen des scheinbar ausgelaufenen Elektrolyts: Du hast Recht, war falscher Alarm. Konnte mir jetzt auch den Kondensator für den anderen Kanal ansehen, da klebt das gleiche Zeug, noch nicht so bröselig, aber es sieht stark nach Montagekleber aus. Gruß Thorsten |
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Poetry2me
Inventar |
#6 erstellt: 03. Apr 2021, 17:55 | |
Hallo zusammen, ich lese interessiert mit und bin wieder mal erstaunt über den Aufwand, den die HiFi-Hersteller damals für die Adaption an Anforderungen des Westdeutschen Marktes vorgenommen haben. Carl hat es herausgefunden: Sogar eine zusätzliche Platine mit einem zusätzlichen Baudenzug-Umschalter für MM / MC. Und das alles nur für "Western-Germany", denn dort musste man mit jedem Modell durch die FTZ-Prüfung. Eine Aufgabe, welche in der BRD hoheitlich von der damaligen Post durchgeführt wurde. Auch sonst waren noch einige weitere Bauteile eingebaut. Dies alles nur, um unerwünsche Hochfrequenzeinstreuungen von den Schaltungen fernzuhalten! Leider sind dadurch häufig auch im Audiobereich schon Beeinträchtigungen der Hochtonwiedergabe zu beklagen. Viele bauen deshalb diese "Anpassungen" wieder aus, um in der selben Qualität HiFi genießen zu können, wie der ganze Rest der Welt. Die beiden verdächtigen Kondensatoren sind glaube ich C107 (linker Kanal) und C108 (rechter Kanal). Diese würde ich sowieso UNBEDINGT tauschen, weil 6,3V Typen diesen Alters sehr (s-e-h-r !!) häufig kaputt gehen durch Alterung. Wie Carl schon schreibt, sollten sie möglichst durch Typen mit höherer Spannungsfestigkeit ersetzt werden. Oft geht das, weil die Volumenausbeute an Kapazität sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert hat. Diese Kondensatoren bilden den Fußpunkt der Gegenkopplung, nicht nur bei MC, sondern auch bei MM. Der Kapazitätswert ist leider wegen Niederohmigkeit von MC nötig. Klanglich relevant sind sie dann auch noch. Also: Qualität zählt hier. Idealerweise nimmt man non-polare (oder "bipolare") Typen, diese sind aber auch wieder ein wenig größer als normale Elkos. Das muss man in Ruhe prüfen. - Johannes [Beitrag von Poetry2me am 03. Apr 2021, 17:57 bearbeitet] |
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CarlM.
Inventar |
#7 erstellt: 03. Apr 2021, 18:04 | |
Hallo Johannes, vielen Dank für Deine Ergänzungen und Erläuterungen. Ich hatte bei den beiden Elkos 2.200 µF 6.3V wegen der sehr großen Kapazität einen Einfluss auf den Audio-Frequenzbereich eher als gering eingeschätzt. Kannst Du dazu noch etwas zu meiner Erhellung beitragen? HG Carl |
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Poetry2me
Inventar |
#8 erstellt: 04. Apr 2021, 07:18 | |
Kondensatoren haben ja über die Kapazität und ESR hinaus auch weitere Parameter. Einige dieser Parameter sind es, welche - nach meinem Dafürhalten - klanglich einen großen Unterschied machen können, beispielsweise die Dielektrische Absorption. Immer noch lesenswert ist der Artikel "Picking Capacitors" von Anfang der 1980er Jahre. Damals haben Walt G Jung und Richard Marsh diese Parameter untersucht und auf einfache Art messbar gemacht. Bei einem Vergleich unterschiedlicher Kondensator-Typen zeigt sich, dass es erhebliche Unterschiede gibt (es können ein bis zwei Größenordnungen sein). Beispielsweise sind die Eigenschaften von biloparen Elkos dort besser, als bei normalen Elkos. Meine persönliche Erfahrung ist auch, dass Alterung eine große Rolle spielt. - Johannes |
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wasmey
Ist häufiger hier |
#9 erstellt: 04. Apr 2021, 08:58 | |
Hallo Johannes, hallo Carl, jetzt wird's ja richtig interessant. Im Ernst? Nur wegen der Entstörung eine komplett bestückte Platine? Verstehe ich das richtig, so etwas wird heutzutage nicht mehr benötigt? Bei der jetzigen Lösungen wurden die Anschlussbuchsen für den Plattenspieler an die Entstörplatine gelötet. Dann wäre da noch die Frage nach dem doppelten Baudenzug, der müsst dann auch gegen einen einfachen ersetzt werden. Bekommt man die überhaupt noch? Einfach abschneiden fände ich ein wenig brutal. Die Kondensatoren an C107 und C108 werde ich defintiv austauschen. 6,3 Volt hatte ich in der Kombi mit 2200 Mikrofarad ohnehin kaum gefunden. Hier sollten es die üblichen Hersteller wie Elna, Mundorf oder Nichicon tun, oder? Werde darauf achten, dass sie bipolar sind. Gibt es nach oben Grenzen was die Volzahl anbelangt? Dürfen es bsplw. auch 50V statt 25V sein? Zum Thema Funkentstörung noch ein Frage. Mein urspüngliches Anliegen war ja, die Klemmleiste für die LS gegen Polklemmen zu wechseln. Da scheinen auch kleine "Entstörer" (siehe A) zu sitzen, die eine Brücke über den linken Kühlkörper als Masse bilden. Und zwischen + und - sitzen ebenfalls kleine Kondensatoren (siehe B). Könnte man die komplett weglassen? Dann würde ich mir sicherlich auch die Platine sparen können. Viele Grüße, Thorsten |
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hf500
Moderator |
#10 erstellt: 04. Apr 2021, 15:31 | |
Moin, wenn da jetzt 2200µ/6,3V drin waren, kann man keine bipolaren Kondensatoren dafuer nehmen, die wird man nicht finden. Und wenn es sie gibt, werden sie nicht passen. Passen werden dagegen hoechstwahrscheinlich 2200µ/10V oder moeglicherweise auch 16V. Die kann man nehmen und in 30 Jahren nochmal nachsehen, wie es um die bestellt ist.... Man kann auch 25V oder 50V nehmen. Sie muessen nur hineinpassen. Zwanglos, alles andere ist Murks. Leicht und guenstig erreichbar und von guter Qualitaet sind auch Panasonic FC oder FR, damit ist es auch schwer, Fehler zu machen. Wegen der limitierten Eigenschaften einer Schallplatte sollte man sich am Phonoeingang auch nicht so hochschrauben. Ist in dem Verstaerker im "Dimmer" des Netzeinganges auch der grosse Entstoerkondensator (0,47µ/250V~) ersetzt worden? Moeglichst gegen einen fuer 275V~? Dieser Kondensator ist so haeufig gestorben, dass Nippon Gakki (Yamaha) m.W. immer noch Kulanz darauf gibt. Angesichts des Preises fuer so einen Kondensator lohnt es allerdings kaum, sie damit zu belaestigen, wenn man ihn selbst tauschen kann. Bei Ersatz auf die Abmessungen des Neuteiles achten, besonders das Rastermass. Die HF-Filter wurden seinerzeit durch die relativ hohe Dichte von CB-Funk "verursacht". Ergebnis war eine Verordnung, die den Geraeteherstellern auferlegte, fuer eine vernuenftige HF-Einstroemfestigkeit der Geraete zu sorgen. Wenn die Hersteller ihren Job gemacht haben, ist davon im NF-Bereich nichts zu spueren, es gab auch welche, die da irgendwas an die Eingaenge geklatscht haben und zufrieden waren, wenn das FTZ bei der Typpruefung zufrieden war. Das FTZ hat allerdings nicht die NF-Frequenzgaenge nachgemessen und so gab es durchaus Geraete, die da auffielen. Als Betreiber einer Sendeanlage (Funkamateur) bin ich uebrigens fein raus, sollte ich unzureichend ausgeruestete Audiogeraete stoeren. Nicht mein Job, da primaer fuer Abhilfe zu sorgen. 73 Peter [Beitrag von hf500 am 04. Apr 2021, 17:26 bearbeitet] |
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Rabia_sorda
Inventar |
#11 erstellt: 04. Apr 2021, 18:43 | |
Moin,
Beachte dabei eine galvanische Trennung zwischen den neuen Polklemmen und dem Metallgehäuse. Oft werden schon Isolierscheiben zu den Klemmen mitgeliefert oder sind durch ihre Bauform schon isolierend montierbar. Deine vermeintlichen "Entstörer"-Kondensatoren bilden ein Snubber-/Boucherot-Glied und diese sollte man absolut nicht weglassen. |
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wasmey
Ist häufiger hier |
#12 erstellt: 05. Apr 2021, 07:02 | |
Hallo Rabia, das gilt für bei Kondensatorarten, also die Keramikkondensatoren zwischen Platine und Kühlkörper sowohl als auch die kleinen auf der Platine, die jeweils zwischen Plus und Minus der Lautsprecherklemmen sitzen? Irgendwo hatte ich mal gelesen, dass zumindest die Keramikkondensatoren heute nicht mehr erforderlich seien. Für die Montage der Polklemmen am hatte ich eine Baumwollhartgewebeplatte vorgesehen, die sollte eigentlich keine Ströme leiten. Gruß Thorsten [Beitrag von wasmey am 05. Apr 2021, 07:29 bearbeitet] |
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wasmey
Ist häufiger hier |
#13 erstellt: 05. Apr 2021, 07:11 | |
Hallo Peter, wegen deiner Frage zu dem großen Entstörkondensator am Netzeingang. Ich weiß nur, dass Yamaha im Rahmen eines Sicherheitshinweises im Jahre 2007 ein Bauteil ersetzt hatte, da es "in sehr seltenen Fällen zu einer Zerstörung eines Bauteils in der Spannungsversorgung des Gerätes kommen (kann), was starke Rauchentwicklung bis hin zu Verbrennungen im Gerät zur Folge haben kann." Das wurde von Yamaha damals erledigt. Der bei mir eingesetzte Kondensator ist schwarz (0,47 Mikrofarad / 275 Volt X2) und deutlich kleiner als die durchgebrannten Teile, die man sonst im Forum von diesem Kondensator findet. Ich vermute also, dass genau dieser Kondensator im Rahmen der Servicereparatur damals ausgetauscht wurde. Gruß Thorsten [Beitrag von wasmey am 05. Apr 2021, 09:25 bearbeitet] |
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hf500
Moderator |
#14 erstellt: 05. Apr 2021, 09:30 | |
Moin, nach der Beschreibung ist genau der Kondensator ersetzt worden. Man sollte aber nachsehen, was damals hineingekommen ist. Es sind noch weitere kleine Entstoerkondensatoren auf der Platine vorhanden, die man sich bei der Gelegenheit auch ansehen sollte (umgangssprachlich "Knallfrosch" genannt). Es sind meist Metallpapierkondensatoren Fabrikat Rifa. Es duerfen als Ersatz nur gepruefte Entstoerkondensatoren der Klassen X2 und Y2 verwendet werden (*). Diese haben im Fehlerfall ein definiertes Verhalten (nicht brennen, keine Kurzschluesse etc.). In der Regel bleibt es dann bei einer mehr oder weniger grossen Wolke, die nach verbranntem Papier riecht und schmieriger Sauerei in der Umgebung der Kondensatoren. (*) Kondensatoren der Klassen X, X1 und Y, Y1 sind auch moeglich. Die sind hoeher ueberlastbar, was aber in einer groesseren Bauform sichtbar werden kann, ausserdem nicht so haeufig angeboten. Fuer UE-Geraete genuegt idR. die Klasse X2 oder Y2. Klasse X kommt zwischen die Netzpole oder parallel zu Schaltern, Y zwischen Netzpole und Masse. Sie haben deshalb auch eine kleinere Kapazitaet, meist bis etwa 5nF, damit der Ableitstrom nicht zu hoch wird. 73 Peter |
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Poetry2me
Inventar |
#15 erstellt: 05. Apr 2021, 13:54 | |
Bezüglich der HF Unterdrückungskondensatoren am Lautsprecherterminal habe ich Folgendes im Schaltplan gesehen: Die 22nF Polyester Folienkondensatoren (MKT) C361, C362, C371, C372 sind wohl ausschließlich in "Western Germany" verbaut worden. Sie 22nF wirken tatsächlich auch als kapazitive Last am Endstufenausgang. Wenn beide Lautsprechergruppen eingeschaltet sind, dann wirken 44nF. Kapazitive Last ist theoretisch unerwünscht bei Verstärkern, aber in dieser Höhe bei strompotenten Endstufen noch nicht schädlich. Allerdings hatte ich auch schon andere Verstärker (Denon PMA-720AE) gesehen, wo sich die Kapazität auf ca. 500nF aufsummiert hat.... nur für Gerät im Markt "Europa". Vielleicht ist Europa das neue Westdeutschland? Wie auch immer. Ich habe diese Kondensatoren bei dem erwähnten Denon und einem Yamaha AX-xxx bereits einfach entfernt und im Falle des Denon einen echten Vorher-Nachher-Effekt gehört. - Johannes |
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wasmey
Ist häufiger hier |
#16 erstellt: 06. Apr 2021, 08:16 | |
Hallo Johannes, also, wenn die Folienkondensatoren nicht wirklich benötigt werden und das Klangbild ohne sie eher besser als schlechter ist, dann werde ich sie weglassen, zumal ich das Terminal eh komplett neu aufbaue. Die Platine spare ich mir dann auch, sodass ich mit den internen Kabeln direkt ans Terminal kann. Was meinst du zu den 6 zusätzlichen Keramikkondensatoren, die quasi eine Brücke zwischen Terminal und Masse (über Kühlkörper herstellen, siehe Pfeil A). Sie haben den Aufdruck B 472 K. Wenn ich den Code richtig nachgeschlagen habe, steht 472 für 4,7 nF. Wenn ich es richtig verstehe, sind sowohl die von dir genannten 22 nF Folienkondensatoren als auch die 4,7 nF Keramikkondensatoren ausschließlich im westdeutschen Modell verbaut und dienen der Funkentstörung. Ich würde sie dann beide probeweise weglassen. Gruß Thorsten |
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Uwe_1965
Inventar |
#17 erstellt: 06. Apr 2021, 19:15 | |
Mache sie doch weg, so wie es Johannes beschrieben hat, tut auch keinem weh. Aber, und das sollte man schon bedenken, ist wie mit der Betriebszulassung eines Kfz, wenn Du eine technische Veränderung daran vornimmst, erlischt die Betriebserlaubnis, sprich auch der Versicherungsschutz. Das gilt auch für Elektrische Geräte Gruß Uwe |
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wasmey
Ist häufiger hier |
#18 erstellt: 27. Apr 2021, 16:41 | |
Es hat etwas gedauert, bis ich von meinen Fortschritten berichten konnte. Nachdem endlich mein Kondensatorprüfgerät eingetroffen ist, habe ich die beiden 2200 Mikrofarad-Kondensatoren an der Phonovorstufe ausgelötet und getestet. Sie scheinen trotz ihres Alters in Ordnung zu sein. Laut Anzeige haben sie sogar eine Kapazität von kanpp 2400 Farad (Vloss=4,9%, ESR 0,05 Ohm). Allerdings sind die Werte mit Vorsicht zu genießen, da es sich um ein nicht geeichtes Gerät handelt. Allerdings bekam ich für einen neuen 100 Mikrofarad-Kondensator ein exaktes Messergebnis. Nichtsdestotrotz sollte ich daraus folgern können, dass die Kondensatoren in Takt sind, oder? Mein nächses Projekt war die Revision des Lautsprecher-Terminals. Die zuvor auf einer Platine befindlichen Entstörkondensatoren habe ich wie von Johannes und Uwe vorgeschlagen weggelassen. Funktioniert super. Hier auch mal ein paar Bilder. Hier die Verdratung, als Unterlage habe ich eine Platte aus Baumwollhartgewebe gefertigt. Hier noch ein Bild nach Einbau. So, und nun noch eine Frage zu den Knallfröschen, auf die mich Peter aufmerksam gemacht hat. Zunächst: An keinem der Entstörkondensatoren konnte ich einen Riss feststellen. Ich würde sie aber dennoch austauschen, wenn ich mir damit eher einen Gefallen tue als schade. Allerdings rätsel ich noch, ob ich X2 oder Y2 verbauen sollte. Auf den Kondensatoren ist dahingehend nichts aufgedruckt. Wenn ich das Platinenlayout richtig verstehe, dann sitzen C505-C507 zwischen den Netzpolen und liegen am Gehäuse an. Das spricht dann für X2, oder? Hier auch gut im Bild zu erkennen der von Yamaha bereits ausgetauschte C501 mit 0,47 Mikrofarad (ebenfalls X2, links im Bild, das schwarze Teil). Ich habe noch zwei weitere Knallfrösche mit je 0,01 Mikrofarad, 250 Volt gefunden (C509/510), die links und rechts vom Ein/Ausschalter sitzen. Da sie genauso an der Gehäusemasse sitzen wie C505-C507 vermute ich, dass auch hier X2 in Frage kommen. Bitte korrigiert mich, wenn ich falsch liege. Gruß, Thorsten |
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Uwe_1965
Inventar |
#19 erstellt: 27. Apr 2021, 16:53 | |
Richtig, X2 zwischen Nulleiter und Phase ist ok, wobei die die auf Gehäusemasse enden können auch Y2 sein Das kann schon sein das im Alter die Kapazität steigt, aber der Leckstrom Vloss habe ich bei einigermaßen guten 0,8% bei 4,9 % fliegen die bei mir im hohen Bogen raus. Gruß Uwe [Beitrag von Uwe_1965 am 27. Apr 2021, 16:58 bearbeitet] |
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hf500
Moderator |
#20 erstellt: 27. Apr 2021, 17:35 | |
Moin, bei mir hat sich festgesetzt, dass es zwischen Netzpolen und Chassis Y2 (Klasse Y) sein muss. Sie haben eher kleine Kapazitaeten (Ableitstrom) und besondere Anforderungen gegen Durchschlag (Beruehrungsgefahr). Durch die Erhoehung der Netzspannung auf 230V +-10% ist das Aenderrn der Kondensatoren auf solche fuer 275V kein Fehler. 73 Peter [Beitrag von hf500 am 27. Apr 2021, 17:37 bearbeitet] |
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Valenzband
Inventar |
#21 erstellt: 28. Apr 2021, 10:49 | |
Genau so ist es, bzw. muss es sogar sein! Reine X2-Typen sind für Verbindungen zum Gehäuse unzulässig. |
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wasmey
Ist häufiger hier |
#22 erstellt: 28. Apr 2021, 14:06 | |
Vielen Dank an alle, gut dass ich nochmal nachgefragt habe. Ich werde dann die passenden Y2 raussuchen. Die waren in den entsprechenden Kapazitäten und Größen auch viel leichter zu finden. Ich hbae gesehen, dass es von WIMA auch MP 3-Y2 Kondensatoren gibt, würden die auch gehen? Kann man generell sagen, dass Y2 besser (sicherer) ist als X2, sofern die Kapazität passt? Danke auch an Uwe wegen des Hinweises zu Vloss, dem hatte ich keine Bedeutung geschenkt. Dann bringe ich den Phonoverstärker bei dieser Gelegenheit auch gleich auf Vordermann. Gibt es aus eurer Sicht weitere Bauteile auf dem Function Circuit Board, die man bei dieser Gelegenheit testen und ggf. tauschen sollte? Gruß Thorsten [Beitrag von wasmey am 28. Apr 2021, 14:13 bearbeitet] |
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Valenzband
Inventar |
#23 erstellt: 28. Apr 2021, 14:17 | |
Wozu gibt's Wikipedia ? wiki Entstörkondensatoren |
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Poetry2me
Inventar |
#24 erstellt: 28. Apr 2021, 18:47 | |
Die Antwort ist JA. Bei Y2 Kondensatoren ist jedes Exemplar mit noch höhere Spannungen (2500V) geprüft, als bei X2 (1500V). - Johannes |
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wasmey
Ist häufiger hier |
#25 erstellt: 29. Apr 2021, 10:35 | |
Bin nun fündig geworden, werde diese bestellen: 2 x Wima MP3R-Y2, 10 nF, 300 V, Rastermaß 15 mm, 105°C (am Ein/Ausschalter) 3 x MP3-Y2, 6,8 nF, 250 V, Rastermaß 15mm, 105°C (in 300V gab es die leider nur in der Polypropylenvariante Bei den Kondensatoren für die Phonostufe (2200 uF) habe ich mich noch nicht entschieden bzw. bin ich noch auf der Suche. Ich dachte an Elna RA3 in 16V bzw. 25V, sie hätten ungefähr die gleiche Größe 12,5x20 bzw 25) wie die alten (15x26). Wegen Rastermaß muss ich nochmal schauen, aber ich glaube sie hatten auch 5mm. Gruß Thorsten |
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hf500
Moderator |
#26 erstellt: 29. Apr 2021, 17:56 | |
Moin, wenn die 6,8nF die volle Netzspannung aushalten muessen, wuerde ich trotzdem die PP-Variante nehmen. Davon ist wegen der 300V Spannungsfestigkeit eine hoehere Betriebszuverlaessigkeit zu erwarten. 73 Peter |
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wasmey
Ist häufiger hier |
#27 erstellt: 30. Apr 2021, 12:23 | |
Leider gibt es die 300 V MKP 6,8 nF nur in 10mm Rastermaß, ich habe sie dennoch mal mitbestellt, vielleicht bore ich in die Platine einfach ein zusätzliches Loch. Gruß Thorsten |
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Kamill
Ist häufiger hier |
#28 erstellt: 03. Mai 2021, 20:49 | |
10er RM ist kein Problem solange die Länge der Beinchen nicht zu kurz ist. Aus 10mm kann man zb. 7.5 oder 5mm machen mit einer Zange oder 12.5 usw.( ye nachdem wie lang die Beinchen sind ), das größere Problem sind eher unmittelbare Bauteile die häufiger stören. zb. https://aws1.discour...ac94db09601e9c4.jpeg das funktioniert natürlich auch in der entgegnen-richtung. Gibt diesbezüglich auch Werkzeug. am ein- und aus-Schalter https://www.reichelt...n-p32025.html?&nbc=1 MPY20W2100FC00MSSD und die drei 6800pf bzw 6.8nf https://www.voelkner...-x-H-19-x-5-x-1.html MPY20W1680FC00MSSD-1 Die Platine hat bereits vor -Bohrungen für drei verschiedene Größen Denk dran das du denn "Main B+ B- adjustment" unbedingt neu einstellen muss sobald du mit allem Fertig bist, bei zu viel erhitzt sich alles oder die Elkos auf der Main Platine platzen wieder. Es sollten 47.5v(+-0.3v) anliegen, falls dir das nicht richtig gelingt und er Sprünge macht oder er bereits bei kleinen erschüterung sich verstellt müsstest du auch denn VR303 Trimmer gegen 22K linear tauschen. Am besten zwei Volt Meter benutzen und denn VR303 nicht im eingeschaltetem Betrieb einstellen, könnte tödlich für die Main Platine enden. Wenn du bei ca. 46-49v bist, verstellst du im **Betrieb denn Photo coupler(VR501) solange bis das erste Voltmeter/Multimeter 47.5v anzeigt ( **Vorsicht Lebensgefahr ) ( funktioniert natürlich auch mit einem, dauert aber länger ) Falls die Main Voltage bei erhöhter Lautstärke zu hoch dropt müssen noch weitere Elkos/PPs getauscht werden [Beitrag von Kamill am 03. Mai 2021, 21:05 bearbeitet] |
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wasmey
Ist häufiger hier |
#29 erstellt: 04. Mai 2021, 16:32 | |
Hallo Kamill, danke für den Hinweis. Kurze Nachfrage zu VR303: Also Anlage einschalten, prüfen, bei Abweichung von Sollwert Anlage ausschalten, etwas nachregeln und dann wieder prüfen bei eingeschalteter Anlage? Wenn ich dich richtig verstehe, dann ist VR 303 für die Grobeinstellung gut bzw. wenn der Wert zwischen 46 und 49V liegt, kann ich gleich and VR501 gehen, ja? Und jetzt vermutlich noch eine vermutlich dusselige Frage, nur zur Sicherheit: Entstörkondensatoren haben keine Polung, oder? Zumindest ist da nichts markiert und die Beinchen sind alle gleich lang. Haber jetzt die 15 mm RM mit 250 V und 10 mm RM in der Kunststoffausführung und 300 V zur Auswahl. Schaue diese Woche, was besser passt. Danke und Gruß Thorsten |
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hf500
Moderator |
#30 erstellt: 04. Mai 2021, 17:01 | |
Moin, nein diese Kondensatoren sind nicht gepolt. Da sie hauptsaechlich an Wechselspannung eingesetzt werden, geht das auch nicht ;-) Und nochwas: Dieses Netzteil vertraegt weder langsames Hochfahren am Stelltrafo noch Betrieb ueber Vorschaltlampe. Es geht nicht anders, es muss "hart" eingeschaltet werden. Der Netztrafo funktioniert auch nicht richtig, wenn er direkt aus einem Stelltrafo gespeist wird. Er geraet relativ frueh in die Saettigung, bevor sekundaer die normalen Spannungen erreicht werden. 73 Peter [Beitrag von hf500 am 04. Mai 2021, 17:07 bearbeitet] |
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Kamill
Ist häufiger hier |
#31 erstellt: 04. Mai 2021, 17:13 | |
Genau, 303 nur im ausgeschaltetem Zustand verändern da er gerne mal sehr hoch springt auf bis zu 80-100v und der trafo mag das nicht so gerne, vorallem wenn die trimmers nicht mehr richtig funktionieren. Hab schon oft gelesen das einige dabei ihren trafo geschrotet haben. Am besten tauschen wenn er bereits bei milimeter sich zu stark verändert. Deswegen Messgerät anschließen, vr303 verändern, Gerät einschalten und nachgucken ob du denn 47v näher bist, wenn nicht gerät wieder ausschalten. Usw. Falls du deutlich drüber bist sofort Stecker ziehen, Platine hält das nur für wenige Sekunden aus. Sobald du in der Nähe von 47v bist kannst du im Betrieb vr501 verändern um auf 47.5v zu kommen Die entstörelkos oder generell Folien elkos haben keine polung daher spielt es keine Rolle wie rum. [Beitrag von Kamill am 04. Mai 2021, 17:18 bearbeitet] |
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wasmey
Ist häufiger hier |
#32 erstellt: 06. Mai 2021, 17:11 | |
Kurz vorweg: Am Ende ist irgendetwas gehörig gegangen. Aber der Reihe nach: Einbau ging rasch. Die 6,8 nF habe ich durch die 300V PP-Variante ersetzt (mit leicht überdehnten Beinchen fürs 12,5 mm RM). Für die 10 nF habe ich mit die MP3 Papierkondensatoren genommen, ebenfalls in 300V. Anfangs pendelte das Voltmeter immer so um 0,3 V, hatte sich später aber nahezu stabilisiert, der Wert stand auch gleich zu Beginn bei um die 47 -48 Volt, aber mit entsprechender Schwankung. Ich habe dann VR303 bei ausgeschaltetem Gerät eingestellt, anschließend VR501 für die Feinjustage. Hat eigentlich nach mehrmaligen Einstellvorgängen gut funktioniert und ich hatte dann stabile 47,5 Volt, ein ganz klein wenig pendelte das Voltmeter noch, aber weitestgehend stabil. Allerdings wich der Wert für den Photo Coupler mit 0,9 – 1 Volt von dem Wert aus dem Service Manual (1,2 V +/- 0,1) ab, sodass ich weiter probierte. Die 1,2 Volt waren aber nicht zu erreichen. Dann plötzlich hörte ich ein kurzes Ploppen aus Richtung Netzteil und die Sicherung für den Hausstrom flog raus. Seither brummt etwas, wenn ich das Gerät einschalte (ich hbae es dann sofort wieder abgeschaltet). Es klingt, als ob es aus Richtung Netzteil kommt. Die Schmelzsicherung auf dem Primary C. Board hatte übrigens keinen Schaden genommen. Zumindest traue ich mich jetzt nicht wirklich, das Gerät nochmal einzuschalten. Ich hatte mir übrigens auch den Idle-Wert (VR301, 302) für rechten und linken Kanal vorgenommen. Rechts gelang mir die Einstellung noch, links reichte hingegen ein kurzer Druck am Einstellpoti bereits aus, einen 3-Volt-Sprung zu vollziehen. Fast unmöglich, die 6,6 mV hinzubekommen. Liegt das am falschen Wert für den Photo-Coupler. Übrigens hatte ich auf dem Voltmeter zu keiner Zeit einen Wert über 50 Volt, VR303 hatte ich stets bei ausgeschaltetem Gerät eingestellt. Ich befürchte ja, da sind noch ganz andere Sachen defekt, die sich jetzt bemerkbar machen. Hier noch ein paar Bilder: |
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Uwe_1965
Inventar |
#33 erstellt: 06. Mai 2021, 17:57 | |
Schade. Du hattest das aber schon gelesen, das mit den Potis. Gruß Uwe |
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Kamill
Ist häufiger hier |
#34 erstellt: 06. Mai 2021, 19:12 | |
Direkt tauschen bei zu hohen Sprüngen, die im 760 haben nicht einmal einen Schutz gegen Staub und anderen verschmutzungen. Sogesehen sind sie nackt. Kann man öffnen und reinigen aber bei einem 5cent Artikel kann man sich das sparen. Viele Multimeter vorallem die günstigen sind einfach zu langsam um Peaks anzuzeigen. Das weiße Zeug im poti ist nur schmutz was sich 30 Jahre abgelagert hat. [Beitrag von Kamill am 06. Mai 2021, 19:13 bearbeitet] |
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Uwe_1965
Inventar |
#35 erstellt: 06. Mai 2021, 19:29 | |
Die Teile fliegen bei mir ungesehen und geprüft raus, leider (auch) zu schlechte Erfahrungen mit gammeligen Potis gemacht. |
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wasmey
Ist häufiger hier |
#36 erstellt: 07. Mai 2021, 10:49 | |
Was VR303 anbelangt: Ja, da hatte ich beim Einstellen den Verstärker stets ausgeschaltet. Nur VR501 hatte ich im eingeschalteten Zustand eingestellt. Und ja, mein Voltmeter fällt eher in die Kategorie billig aus dem Baumarkt. Möglich, dass mir da ein Peak entgangen ist. Allerdings bin ich mir ziemlich sicher, dass ich im Moment des Abrauchens nicht am Poti gedreht hatte. Oder kommen die Peaks auch mit Verzögerung? Habe gerade nochmal geprüft. Das Summen bzw. Brummen kommt definitiv vom Trafo. Allerdings lässt sich das Gerät wie bislang einschalten, Die Kampe des Ein/Ausschalters leuchtet und an P1 auf Masse liegen knapp 47,5 Volt an. Lässt sich an so einem Trafo irgendetwas reparieren oder hilft nur ein Komplettaustausch? Möchte das Gerät ungern der Resteverwertung übergeben, weil ich es a) sehr schön finde und b) auch den Stereoklang mit meinen Boxen und ich c) recht viel Zeit in die Überarbeitung investiert habe. Wenn eine Do-it-yourself-Reparatur des Trafos nicht möglich ist bzw. ihr mir davon abratet, dann würde ich versuchen einen Ersatzteilspender gleichen Typs aufzutreiben. Falls mir das gelingt, würde ich natürlich auch die Potis austauschen. Die scheinen ja, zumindest beim Idle, Murks zu sein. Ich hatte in diesem Zusammenhang auch mal einen Blick unter die Main C. Board 1 geworfen. Hat da schonmal jemand die Leiterbahnen nachgelötet? Kann mir nciht vorstellen, dass Yamaha seinen Platinen so ausliefert. Siehe hier: Gruß Thorsten |
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Rabia_sorda
Inventar |
#37 erstellt: 07. Mai 2021, 12:17 | |
Moin,
Meinst du die verzinnten Leiterbahnen? Sowas wurde ab Werk als "Querschnitts"-Vergrößerung gemacht, damit höhere Ströme über die Leiterbahnen fließen können. Das findet sich aber nicht nur bei Yamaha ... Aber irgendwie sehen mir einige der Lötstellen etwas "marode" aus. |
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Kamill
Ist häufiger hier |
#38 erstellt: 07. Mai 2021, 13:03 | |
Das ist definitiv normal und wie bereits geschrieben findet man das verstärken auch bei anderen Herstellern. Ich sehe es genauso und die Lötstellen müssen unbedingt neu gelötet werden, unbedingt flussmitel und ein wenig lötzin verwenden. Dabei achten das man kein lötfett benutzt oder dergleichen welches leitet oder die Leiterbahnen angreift, sondern “no clean“ Mittelchen. Das ist zwar oft eine stundenlange Arbeit aber lohnt sich definitiv. |
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Uwe_1965
Inventar |
#39 erstellt: 07. Mai 2021, 13:06 | |
...und vorher akkurat das alte Lot entfernen, dann klappt es auch mit dem Eutektikum |
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wasmey
Ist häufiger hier |
#40 erstellt: 07. Mai 2021, 14:15 | |
Das mit den nachgelöteten Leiterbahnen habe ich wie gesagt das erste Mal gesehen, aber so häufig habe ich bei meinen Geräten auch noch nicht unter die Platinen geschaut. Gut zu wissen, dass es völlig normal ist und danke für den Hinweis mit dem Nachlöten. Das würde ich dann auch in Angriff nehmen, nachdem ich das Problem mit dem nun summenden/brummeden Trafo gelöst habe. Was meint ihr, kann man da etwas machen? Lässt sich der schwarze Deckel unproblematisch abnehmen und müsste man dann etwas erkennen können? Oder ist er nun total geschrottet und ich benötige Ersatz? Könnte es - rein theoretisch - auch ein vorgeschaltetes Bauteil sein, das den Geist aufgegeben hat und nun für das Brummgeräusch sorgt? Wie gesagt, ich hatte ein kurzes, kaum vernehmbares Ploppgeräusch gehört (so wie bei einem Kurzschluss). Seither ist das Summen da. Viele Grüße, Thorsten [Beitrag von wasmey am 07. Mai 2021, 14:17 bearbeitet] |
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Kamill
Ist häufiger hier |
#41 erstellt: 07. Mai 2021, 15:07 | |
Das brummen kann auch von kalten Lötstellen kommen. Einige oder ein voltage Regulator hat keinen vollständigen Kontakt mehr oder wiederstände etc. Die schwarze alugus Abdeckung kannst du rausschrauben, darunter ist nur ein normaler Kupfer Kern trafo wie bei fast jedem Verstärker. Außer neu verkleben kann man da nichts machen. Neu Winkeln kann man sich sparen, würde vermutlich noch schlimmer werden. Wie gesagt das brummen wird wegen denn kalten Lötstellen kommen. Durch das einstellen der Potis haben sich viele Teile gelöst. Und das wäre auch unter vibrationen passiert. [Beitrag von Kamill am 07. Mai 2021, 15:08 bearbeitet] |
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wasmey
Ist häufiger hier |
#42 erstellt: 07. Mai 2021, 16:28 | |
Das macht mir doch wieder Hoffnung. Dann werde ich die nächsten Tage mal den Lötkolben heiß laufen lassen. Ich werde am besten bei den Potis beginnen und dann das nähere Umfeld und mich so langsam vorantasten. Das eine oder andere Bauteil kann ich ja dann auch noch durchtesten, wenn ich den alten Lötzinn ohnehin entferne. Ich werde berichten. Viele Grüße Thorsten |
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Rabia_sorda
Inventar |
#43 erstellt: 07. Mai 2021, 18:20 | |
Nach deinem durchleuchteten Platinenbild zu urteilen solltest du dir zuerst die braun verfärbten Stellen vornehmen. Dort sehen die Lötstellen definitiv etwas gruselig aus. |
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hf500
Moderator |
#44 erstellt: 07. Mai 2021, 18:37 | |
Moin, so schnell sind Trafos nicht umzubringen, ich vermute, er summt nicht wegen "defekt", sondern, weil mit seiner Primaerspannung, die ja von so einer Art "Dimmer" geliefert wird, etwas nicht stimmt. Da muss ja nur bei dem Triac eine Strecke fehlen, um den Trafo mit Halbwellen zu versorgen. Solange der Verstaerker nicht ausrepariert ist, sollte man auch die sehr reichlich bemessene Netzsicherung durch eine um eine oder zwei Stufen schwaechere ersetzen. Sie sollte so stark sein, dass sie das etwas brutale einschalten noch zuverlaessig ueberlebt.
Der ist mit SnPb 60/40 geloetet, das kann und sollte man auch fuer die Reparatur wieder verwenden. 73 Peter |
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wasmey
Ist häufiger hier |
#45 erstellt: 08. Mai 2021, 07:56 | |
Hallo Peter, du meinst damit die Schmelzsicherung? Da stecken 6,3 A träge drin. Meinst du eine, die schneller auslöst oder einen geringeren Amper-Wert? Ich vermute, der Hintergrund ist, dass der nicht ausreparierte Verstärker ungewollte Ströme verursachen könnte und andere Komponenten beschädigen würde? Bei den Triacs gucke ich auch verstärkt nach (auf der Platine sitzen wohl 2 Triacs, SCR501, SCR502, laut Teileliste auch SCR503, habe ich aber noch nicht gefunden) Gruß Thorsten |
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Uwe_1965
Inventar |
#46 erstellt: 08. Mai 2021, 08:03 | |
hf500
Moderator |
#47 erstellt: 08. Mai 2021, 15:18 | |
[quote="wasmey (Beitrag #45)"][quote]Da stecken 6,3 A träge drin. Meinst du eine, die schneller auslöst oder einen geringeren Amper-Wert? [/quote] Moin, weniger Ampere. 6,3A sind gut fuer etwa 1,3kW, das nimmt der Verstaerker nur auf, wenn er so richtig im Eimer ist ;-) Im Normalbetrieb ist mit aufgefallen, dass das Netzteil, bedingt durch die Primaerregelung, einen relativ hohen Einschaltstrom hat. Anscheinend soll die im Prinzip ueberdimensionierte Sicherung verhindern, dass man sie oefter mal tauschen muss. Einen anderen Grund sehe ich dafuer nicht, ein 2x 100W-Verstaerker nimmt max. 400-500W auf. Als Input wird hier max. 520W angegeben, da wuerde mit einem normalen Netzteil eine 2,5A-Sicherung reichen. 73 Peter |
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wasmey
Ist häufiger hier |
#48 erstellt: 08. Mai 2021, 18:15 | |
Hallo Peter, ich schaue mal, was ich noch an Sicherungen rumliegen habe. Bin vorhin dazu gekommen, mir das Board nochmal vorzunehmen, auch wegen der Triacs (danke Uwe, beim 503 warst du schneller als ich, hatte ich wegen des großen Kühlers komplett übersehen). Zunächst war mir aufgefallen, dass die kleinen Drahtverbindungen zwischen den beiden Platinen, an- bzw. durchgerissen waren. Das wird sicherlich im Zuge des ständigen Ein- und Ausbauens passiert sein. Die übrigen lösten sich dann auch schnell auf, ziemlich fragiles Material. Ich habe jetzt aus jeweils 4 Drahtlitzenn aus einem alten PC-Netzteil-Stromkabel neue Brücken gezwirbelt und eingelötet. Ich hoffe, da braucht man keine speziellen Materialien. Die beiden Kabel die an P1 und P2 hängen und die Hauptplatine versorgen, waren ebenfall angerissen, da hingen einigen Litzen lose in der Luft. Bin noch dabei, sie runterzufriemeln. Wenn ich die Kontaktstifte mit dem Draht der alten Kabel neu umwickel und verlöte, könnten die Kabel zu kurz werden. Ich schaue morgen, ob's noch langt oder ob ich sie ersetzen muss. Dann habe ich mir beim Nachlöten (altes Lot mit Kupferlitze entfernt und dann neu mit SnPb 60/40) die beiden grauen, mit großem Abstand zum Board sitzenden Widerstände durchgemessen (R505, 506). Interessant. Soll ist bei beiden 39KOhm, für den einen bekomme ich 34, für den anderen 37 KOhm. Sollte ich die wechseln, oder geht es - zumindest fürs Testen, erstmal noch so? Viele Grüße, Thorsten [Beitrag von wasmey am 09. Mai 2021, 09:15 bearbeitet] |
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wasmey
Ist häufiger hier |
#49 erstellt: 09. Mai 2021, 08:51 | |
Hier noch ein Bild von den neuen Verbindungsdrähten zwischen den beiden Platinen. Wie gesagt, die alten sind bei der geringsten Belastung nach und nach allesamt zerrissen. Sollte ich hier zu dickeren Drähten (momentan jeweils 4 verdrillte Litzen) greifen, oder reicht die Stärke? Mir ist beim Durchmessen übrigens aufgefallen, dass i.d.R. jeweils 2 Drähte (J1, J2, J4) einen Leiter bilden, lediglich J3 und J5 leigen getrennt an. Wegen der abgetrennten Stromverbindung von P1/P2 zum Main C. Board 1: Ich hatte auch überlegt, das Kabel direkt an die Platine anzuschließen, schließlich hat Yamaha auf der Rückseite sogar zwei Lötstellen vorgesehen, siehe Bild (die Pins sind momentan ausgelötet). Aus irgend einem Grunde hatten sie sich aber dazu entscheiden, das Kabel mehrfach um die Pins P1 und P2 zu wickeln und dann zu verlöten. Macht das einen Unterschied? Bei den Anschlüssen aller übrigen stromführenden Kabel wurde sehr unterschiedlich verfahren, manche wurden mit der gleichen Wickeltechnik an den Pins befestigt, andere hingegen per Bohrung durch die Platine geleitet und auf der Rückseite verlötet, obwohl hier ebenfalls die Möglichkeit für die Wickelbefestigung bestanden hätte. Hat dies irgendeinen elektrotechnischen Grund? Hitzentwicklung? Abfangen von Stromspitzen? Auf diesem Bild kann man erkennen, dass einige Kabel durch die Platine durchgeführt werden, andere hingegen direkt an den Pins befestigt wurden. [Beitrag von wasmey am 09. Mai 2021, 08:54 bearbeitet] |
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Poetry2me
Inventar |
#50 erstellt: 09. Mai 2021, 11:06 | |
Das ist die alte Wire Wrap Technik aus den 1970er Jahren, bei der ursprünglich keine Lötung der Kabel erforderlich war, aber trotzdem sichere Kontaktierung entstand. Die Platinen wurden im Lötbad pro Kontakt mit einem Wickeldornen ausgestattet. Dieser war meistens im Querschnittsprofil quadratisch, damit sich die darauf gewickelten Drähte verhaken und guten Kontakt machen. Aber diese Technik hatte am Ende zu hohe Fertigungskosten, da sich die Wickelungen nicht gut automatisieren ließen und Mehrfachkontaktierungen nicht in Steckerleisten zusammengefasst werden konnten. Circa Ende der 1970er war Schluss mit Wire Wrap. Der Yamaha A-760II war wohl schon in der Übergangszeit entwickelt worden. Eine Taktik zum Umgang mit Wire Wrap bei Reparaturen und Überholungen ist es, die Wickeldorne einfach auszulöten ohne die Drähe abzuwickeln. Gute Foto-Dokumentation vorab ist dabei wichtig. - Johannes [Beitrag von Poetry2me am 09. Mai 2021, 11:07 bearbeitet] |
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wasmey
Ist häufiger hier |
#51 erstellt: 10. Mai 2021, 09:04 | |
Hallo Johannes, danke für die Aufklärung, Wire Wrap, noch nie von gehört. Ich folgere aus deinem Post, dass es keinen funktionalen Nutzen gibt, den an der Stelle beizubehalten. Mein Plan war, 2 Löcher oberhalb des Wickeldorns zu bohren und da die Kabel an P1 und P2 anzuschließen. Den alten Wickelndorn würde ich wieder einlöten, alleine um die beiden Messpunkte an P1 und TP3 weiter zur Verfügung zu haben. Hat noch jemand eine Anmerkung zu meinen nachgebauten Jumpern? Ich bin mir nicht sicher ob sie im Vergleich zu den alten doch etwas zu dünn geraten sind. Viele Grüße, Thorsten |
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