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ESS Tempest B2+A -A |
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Autor |
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TempestB2
Neuling |
#1 erstellt: 18. Feb 2021, 14:57 | |
Guten Tag Ich bin seit 1979 im Besitz von einem Paar ESS Tempest B2 Lautsprecherboxen. Nun habe ich die Absicht diese zu sanieren: -Austausch der Tieftöner -Austausch der Heil Air Motion Folien -Austausch der Passivmembranen Die reinen Materialkosten kämen ca. auf 500Euro. Alles erhältlich auf https://www.hifisound.de Da ich mich seit 40 Jahren nie mehr mit der Entwicklung von HiFi Lautsprechern befasst habe, frage ich mich, ob sich die Sanierung dieser Boxen eigentlich lohnt. Sind diese etwas besonderes oder «weg damit»? Besten Dank für eure Einschätzung. [Beitrag von TempestB2 am 18. Feb 2021, 15:01 bearbeitet] |
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shabbel
Inventar |
#2 erstellt: 18. Feb 2021, 17:55 | |
Die Sicken sind irgendwann hinüber. Am Tieftöner und an der Passivmembran. Das muss natürlich gemacht werden. Die Boxen sind 40 Jahre alt. Da lohnt es sich, neue Elkos zu verbauen. 4 bipolare Elkos kosten dann zusammen etwa 10 Euro im Einkauf (Ebay). Alte Elkos können den Frequenzgang erheblich verschlechtern. Richtung näselnde Stimmen, o.ä. An den AMT würde ich nur bei echten Defekten herangehen. Den Rest kann eine beliebige Werkstatt machen. Sicken kann man auch selber tauschen. Hier im Forum wird Audiofriends.nl gerne empfohlen. Es gibt ganz erhebliche Qualitätsunterschiede bei Sicken. Die meisten Anbieter haben zu steife Sicken. Dann stimmt der Bassbereich nicht mehr. Das ist auch bei einer Werkstatt zu beachten, welche Sicken die verbauen. Es gibt da immer wieder Enttäuschungen. Ich hatte mal ein grösseres ESS-Modell bei dem die Passivmembranen fehlten. Die habe ich dann mit Holzpappen nachgebaut. Dabei stellte sich durch Ausprobieren heraus, dass das ideale Gewicht der Passivmembran zwischen 80 und 120 Gramm liegt. Insgesamt ist mit einem Ersatzteilaufwand von etwa 50-80 Euro zu rechnen, wenn man es selber macht. |
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Seimalanders
Stammgast |
#3 erstellt: 20. Feb 2021, 11:03 | |
Um deine Fragen noch etwas genauer zu beleuchten: Die Tieftöner von ESS, die heutzutage angeboten werden, haben sicherlich nicht die gleichen Parameter wie die von vor 40 Jahren - und es gibt sehr viele der sogenannten Thiele-Small-.Parameter (TSP). Ob diese dann also genauso klingen, wage ich zu bezweifeln. Im Regelfall sorgt allein schon der unterschiedliche Impedanzverlauf dafür, dass die Frequenzweiche nicht mehr passt. Tatsächlich wäre da der Austausch der Sicken unter Beachtung der von shabbel genannten HInweise besser. Zur Frage, ob sich im Lautsprecherbau seit 40 Jahren was getan hat, kann man klar sagen: JA, wobei ESS mit dem AMT sicherlich damals schon ganz weit vorn war. Mit den heutigen Mess- und Fertigungsmethoden und den aktuellen Marterialien ist der saubere Aufbau einer Box deutlich einfacher. Wenn du aber mit dem Klang deiner Boxen - vor allem im Vergleich mit neuen - zufrieden bist, steht einer Sanierung nichts im Wege. Zum Wegwerfen sind diese allemal zu schade. Dafür gibt es sicherlich Abnehmer. Die Frage kannst du also nur selbst beantworten, indem du dir zu Hause andere Lautsprecher der gewählten Preisklasse leihweise hinstellst und vergleichst. Dabei ist die korrekte Aufstellung das wichtigste, siehe auch Video Ich habe unlängst diese Erfahrung gemacht, mit dem Ergebnis, dass ich meine (sicherlich guten) Canton Ergo SC-L (mit Entzerrung, UVP 5.000 DM/Paar, also etwa 2.500 DM späterer Straßenpreis ) aus den 90ern gegen die seit 2019 auf dem Markt befindlichen B&W 603 getauscht habe. |
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TempestB2
Neuling |
#4 erstellt: 21. Feb 2021, 09:59 | |
Besten Dank für eure ausführlichen Erklärungen Habe mich entschieden die LS nicht zu sanieren, weil: Die neuen Tieftöner von der Abmessung zu gross sind. Vor langer Zeit lies ich einen der Tieftöner neu wickeln. Diese Arbeit wurde wohl schlecht ausgeführt, denn eine Membrane verhakt sich leicht. Darum kommt eine neu Sicke wohl eher auch nicht in Frage. Werde die LS nun sehr günstig ausschreiben, und mich nach etwas Neuem umsehen. Habe Dali Zensor 5 oder Oberon 5 im Auge (leider ist probehören im Moment nicht möglich). Was ist von diesen zu halten? Dank & Gruss |
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Seimalanders
Stammgast |
#5 erstellt: 21. Feb 2021, 12:09 | |
Die DALI sind sicherlich ähnlichgut wie andere aktuelle "Markenboxen" von ELAC, Canton, B&W, Quart, Teufel, Nubert, Dynaudio, Klipsch, Focal oder KEF. Klangliche (und optische) Unterschiede gibt es aber bei jedem Lautsprecher und insbesondere in den eigenen vier Wänden können diese einen völlig anderen Charakter darstellen. Was bei Hinz super klingt, kann bei Kunz suboptimal sein. Und was Müller als zu wenig Höhen empfindet, kann Meier zu grell sein. Einige Hersteller und Händler bieten weiterhin die Möglichkeit des Testens zuhause an. Natürlich hat man gemäß Fernabsatzgesetz sowieso die Möglichkeit, nahezu überall Boxen zu bestellen und bei Nichtgefallen zurückzusenden. Die Versandkosten zu dir sind oft gering oder sogar kostenfrei, nur der Rückversand dürfte je nach Größe etwas kostspieliger sein. [Beitrag von Seimalanders am 21. Feb 2021, 12:10 bearbeitet] |
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TempestB2
Neuling |
#6 erstellt: 21. Feb 2021, 17:17 | |
Ja, gute Idee. Danke |
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