HIFI-FORUM » Reparatur & Wartung » Hifi-Klassiker » Luxman L-410: Lautsprecherrelais stark verzögert | |
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Luxman L-410: Lautsprecherrelais stark verzögert+A -A |
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Autor |
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StS##
Neuling |
12:41
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#1
erstellt: 31. Jan 2021, |
Hallo, ich habe folgendes Problem mit meinem Luxman L-410: Nach dem Einschalten dauert es sehr lange, bis das Lausprecherrelais anzieht. Manchmal einige Minuten. Auch das Licht "Warm Up" über dem Netzschalter geht sehr verzögert an. Nach längerer Betriebsdauer fällt das Lautsprecherrelais wieder ab. Nach einiger Zeit zieht es wieder an. Wenn das Lautsprecherrelais angezogen ist, ist der Sound auf beiden Kanälen einwandfrei. Keine Neben- oder Störgeräusche, keine Aussetzer. Die Platine sieht gut aus, mit Ausnahme eines braunen Flecks beim Kondensator C104.(Bild hochladen habe ich leider nicht hingekriegt) Die bisher einzige Reparatur war ein Tausch des Lautstärke Potis und der Endstufentransistoren eines Kanals. Kann mir jemand Rat geben, wo der Fehler liegen könnte? Was passiert, wenn ich das Lautsprecherrelais einfach überbrücke? (Aus reinem Interesse, kann mir jemand erklären, wie die Schutzschaltung funktioniert?) |
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Rabia_sorda
Inventar |
13:19
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#2
erstellt: 31. Jan 2021, |
Hallo, Das Relais dient nicht nur für eine Einschaltverzögerung, sondern es ist allein ein Lautsprecherschutz. Falls es einen Defekt im Lux geben sollte, der Schäden an den Lautsprechern verursachen kann, trennt dieses Relais elektrisch die Lautsprecher von den Endverstärkern. Wenn du es überbrücken solltest, dann entsteht bei einem Einschalten ein Einschaltploppen und ein weiterer auftretender DC kann nicht mehr getrennt werden und das kann dann die Schwingspulen deiner Lautsprecher zerstören. Wenn es einfach nur sehr lange dauert bis es anzieht, dann kann im einfachsten Falle nur ein Elko in der Relaissteuerung trocken sein. Leider, wie oben schon beschrieben, kann aber nach dem Einschalten ein sich abbauender DC anliegen, wodurch die Schutzschaltung erst nach dem "Abklingen" des DC das Relais einschalten lässt. Hier sind es oft unter 100 mVDC. |
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Geruchsneutral
Stammgast |
04:37
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#3
erstellt: 01. Feb 2021, |
Besonderes letztes könnte auf eine kalte Lötstelle in der 24V Versorgung hindeuten. Schau mal hier, da war es eine kalte Lötstelle an Q914 ![]() |
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Poetry2me
Inventar |
22:02
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#4
erstellt: 01. Feb 2021, |
Der Fehler kann aus zwei Quellen kommen: 1. Die Schutzschaltung verzögert zu lange, etwa weil eine Elektrolytkondensator nach 40 Jahren gealtert ist 2. Ein schleichender bzw. schwankender Endstufenfehler führt dazu, dass Gleichspannung am Ausgang herrscht. Erst wenn die Gleichspannnung an beiden Endstufenausgängen weg ist, schaltet die Schutzschaltung das Lautsprecherschutz-Relais durch. Zwischendurch entsteht manchmal schleichend wieder etwas Gleichspannung ("Offset") am Ausgang und die Schutzschaltung trennt das Relais. - Johannes |
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Poetry2me
Inventar |
18:16
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#5
erstellt: 02. Feb 2021, |
zu 1.) Falls die Schutzschaltung selbst den fehler enthält, dann sollte man sich bestimme Elektrolytkondensatoren anschauen bzw. diese einfach durch Neue ersetzen. Luxman L-410 / L-430 Schaltplan der Stromversorgung und der Schutzschaltung: ![]() Die DC (Offset) Erkennung in der Schutzschaltung arbeitet mit den beiden Elkos C823 und C824 (470µF 10V), welche Rücken an Rücken geschaltet sind und dadurch einen bipolaren Kondensator emulieren. Leider sind diese Kondensatoren in vielen Verstärkermodellen immer wieder ausgefallen, weil sie eine zu geringe Spannungsfestigkeit haben. Besser wäre hier mindestens 35V. Auch die beiden anderen Elkos in der Schutzschaltung würde ich dann gleich tauschen: C822 und C832. zu 2.) Das bedeutet, dass man wahrscheinlich Offset am Ausgang eines Endstufenkanals hat. Dazu muss man während des Betriebes am Ausgang mit dem Multimeter nachmessen. Man kann z.B. Deckel und Bodenplatte abschrauben und das Gerät hochkant stellen. Dann kann von unten problemlos an den Emitterwiderständen geprüft werden, wie die Spannung ist. - Johannes |
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StS##
Neuling |
18:52
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#6
erstellt: 14. Feb 2021, |
Hallo, vielen Dank an alle für die guten Hinweise und die Erklärungen zur Schutzschaltung einschließlich annotiertem Schaltplan. In meinem Fall hat sich der Hinweis von Geruchsneutral auf die kalte Lötstelle in der 24V Versorgung als richtig erwiesen. Der Haupthinweis darauf war, dass die Lampen (Warm-UP) ebenfalls verzögert eingeschaltet haben. Am Q914 war eine schlechte Lötstelle und je nach Temperatur oder auch Bewegen des Gehäuses setzte die 24 V Versorgung wieder ein und alles war gut. Gruß Stephan |
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