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Tapedeck Pioneer verweigert seinen Dienst+A -A |
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Autor |
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BlueÖysterRush
Neuling |
#1 erstellt: 27. Dez 2020, 13:02 | |
Hallo zusammen, ich habe mir vor ca. einem Monat mehrere Komponenten einer 90er Jahre Pioneer Anlage gekauft. Das Tapedeck ist ein Pioneer CT - W701R. Ich habe im letzten Monat ca. 20 Kassetten gehört aber seit gestern streikt das gute Gerät. Zuerst habe ich versucht , wie immer, im linken Fach eine Kassette zu hören, dies ging jedoch nicht - habe auf Play gedrückt aber es ist einfach nichts passiert. Habe mir zunächst nichts weiter dabei gedacht und dann das rechte Fach probiert. Dies ging das dann noch ein paar Durchgänge gut - zwei Tapes gehört, welche auch jeweils automatisch gewendet wurden und durch liefen. Beim dritten Tape hat das Deck gerattert und ich hab das Tape zunächst gewendet - also auf die nicht gespulte Seite gedreht und wieder Play gedrückt - seitdem blinkt die digitale Anzeige und das betreffende Fach geht nicht mehr zu öffnen. Es scheint als wäre die Taste zum Öffnen blockiert. Beim wieder Einschalten des Gerätes gehen beide Fächer kurz an und scheinen zu spulen bzw die Seite des Tapes zu wechseln. Allerdings bleibt der Zustand stets gleich. Weder das Fach öffnet sich, noch lässt sich die Kassette abspielen. Kann mir jmd. helfen das Problem zu lösen bzw. zunächst einmal helfen das Problem einzugrenzen? Danke |
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Roadfox
Stammgast |
#2 erstellt: 27. Dez 2020, 16:56 | |
Der Typ ist ja noch etwas älter, als mein CT-W803R, den ich 1994 neu erworben hatte. Hier wirst Du wohl oder übel die Laufwerke ausbauen, diese reinigen und Riemen und Andruckrollen wechseln müssen. Andruckrollen sind ausgehärtet, also schwacher Bandtransport und Riemen sind gelängt, mit kaum noch vorhandener Elastizität (Laufwerksfunktionen werden nicht mehr richtig gesteuert). Die einzelnen Laufwerksfunktionen werden durch eine Art Kurvenrad gesteuert, ausgelöst durch einen Elektromagnet. Eigentlich die gleichen Symptome, wie auch bei meinem Gerät. Bei der Gelegenheit ist es sinnvoll, das alte weiße Fett zu entfernen, nach der Reinigung Bereiche mit Gleitfunktion neu (sparsam) fetten mit geeigneten Fetten/ Gleitmitteln, welche Plasteteile nicht angreifen (ich schwöre auf siliconbasierte Gleitmittel mit guter Haftung). Wichtig, die Laufflächen aller Riemenrollen ebenfalls gründlich reinigen und entfetten. Für die Kapstanlager gibt es besonderes Feinmechanikeröl für Sinterlager. Was die Reinigung der Mechanik betrifft, es gibt hier unterschiedliche Herangehensweisen, von Breffbädern bis Isoproanol. Ich habe Bremsenreinigerspray genommen, weil es gut, schnell entfettet und wieder schnell verfliegt, ehe eventuell andere Teile damit reagieren. Momentan höre ich schon den ganzen Tag alte Aufnahmen, teils noch von vor 1980, um mein Feiertagswerk zu testen. Die neuen Riemen und Rollen nebst Sinterlageröl gibt es bei einem Anbieter über EBay (https://www.ebay.de/str/BlackReel-Shop). Zugegeben, die Preise sind auch nicht ohne, dafür war alles als ein Set zu bekommen und die Lieferung erfolgte recht schnell, obwohl längere Lieferzeiten veranschlagt wurden. [Beitrag von Roadfox am 27. Dez 2020, 16:58 bearbeitet] |
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Roadfox
Stammgast |
#3 erstellt: 29. Dez 2020, 13:01 | |
Zu Deinem Problem mit dem Nichtöffnen des Kassettenfaches: Netzstecker ziehen, die drei Gehäuseschrauben vom oberen Gerätedeckel entfernen und Deckel nach OBEN und HINTEN abziehen. Von Hinten betrachtet am rechten Laufwerk das linke große Riemenrad per Hand im Uhrzeigersinn drehen. Dabei sollte ein leichtes Klacken der Mechanik zu hören sein. Nach jedem Klacken probieren, ob sich das Kassettenfach öffnen läßt. Wenn nicht, den Anker vom Elektromagnet links neben dem Riemenrad mittels kleinem Stäbchen oder Schraubenzieher kurz nach Oben drücken und dabei das Riemenrad weiterdrehen bis zum nächsten Klacken. Läßt sich das Kassettenfach öffnen, sollte sich die Mechanik in der Ausgangsposition befinden. Alles Weitere, wie beschrieben. Nachtrag, mußte das Teil noch mal öffnen, da das 1.LW bei schnellem Reverslauf am Bandende sporadisch nicht abschaltete. Grund, bei ungünstiger Wickelstellung schafft es der Gummitrieb nicht das Kurvenrad bei Auslösung durch den Elektromagnet über einen gewissen Punkt zu bekommen, der Antriebsmotor dreht aber weiter es erfolgt keine mechanische Abschaltung. Ich habe nun ebenfalls die Oberfläche des Riemenrades auf der Motorwelle mit dem Glashaarpinsel quer leicht aufgerauht. Werde es beobachten. Eventuell hat noch jemand einen anderen Tip, wie die Haftung des Flachriemens auf dem Plasteriemenrad vom Motor verbessert werden kann. Fettfrei ist das Rad auf jeden Fall, ebenso der Flachriemen (nochmals nachgereinigt, hatte ich über die Feiertage erst erneuert). [Beitrag von Roadfox am 29. Dez 2020, 16:25 bearbeitet] |
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