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Yamaha A-960II: Linker Kanal rauscht ca. 30 Sekunden nach dem Einschalten

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olimuc
Inventar
#51 erstellt: 30. Aug 2020, 13:17
Update:

Die Bauteile um die Siebelkos sind ok, es ist tatsächlich nur der Jumper zwischen den umgelegten 220uf 63V Elkos, der durch ist.

Frage 1: Wofür ist der zuständig?
Frage 2: Lochabstand beträgt 15mm, wie ersetze ich den am besten? Jumperset besorgen?
Frage 3: Mit dem Endstufentausch erst noch warten und Jumper ersetzen und dann nochmal testen?


[Beitrag von olimuc am 30. Aug 2020, 13:24 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#52 erstellt: 30. Aug 2020, 13:55
So ganz verstehe ich Dich nicht. Auf einem der Photos im anderen Thread sehe ich zwischen den beiden liegenden Elkos (220 uF 63V) eine Drahtbrücke.
Nach meinem Verständnis ist ein Jumper eine steckbare Brücke - als ein zweipoliger Pfostenstecker auf dessen zwei Kontaktstifte man nach Bedarf eine Brücke stecken kann.

Durchkorrodierte Drahtbrücken kann man natürlich durch ein Stück Klingeldraht ersetzen.
Zweipolige Pfostenstecker kenne ich hauptsächlich als Testpunkte zur Messung von (Ruhe-)Strömen. dann wird anstelle der aufgesteckten Brücke ein Amperemeter an die zwei Kontakte angeschlossen.
Uwe_1965
Inventar
#53 erstellt: 30. Aug 2020, 14:22
Diese Drahtbrücken repariere ich gerne mit abgeknipsten überstehen Anschlußdrähtchen von Widerlingen oder Elkos.

Die beiden C müßten C327 und C328 sein
olimuc
Inventar
#54 erstellt: 30. Aug 2020, 15:10
Neues Update:

Drahtbrücke habe ich genau so wie von Dir, Uwe, vorgeschlagen hergestellt

Habe beide Endstufenpärchen getauscht, ohne Ergebnis: Rauschen weiterhin auf dem linken Kanal für ca. 30 Sekunden nach dem Einschalten

Jaja, ihr hattet recht, aber jetzt haben sie wieder anständig Wärmeleitpaste drauf und ich kann sie jetzt ausschließen

Dass das Rauschen von alleine verschwindet deutet doch auf einen Elko-Ladevorgang hin, oder? Innerhalb von 30 Sekunden wird doch nichts so warm, dass es eine kalte Lötstelle schließen kann? Wenn man das Gerät dann aus- und wieder einschaltet gibt es ja kein Rauschen, weil das betreffende Bauteil (Elko?) noch Ladung hat, die er nach 2-3 Stunden verliert?
Die beiden Siebelkos versorgen doch gemeinsam, und nicht getrennt jeweils ein Kanal?
Uwe_1965
Inventar
#55 erstellt: 30. Aug 2020, 15:28
So ein Rauschekandidat könnte z.B. C312 und die dazu gehörige Zenerdiode D302 sein
CarlM.
Inventar
#56 erstellt: 30. Aug 2020, 16:06

Uwe_1965 (Beitrag #55) schrieb:
So ein Rauschekandidat könnte z.B. C312 und die dazu gehörige Zenerdiode D302 sein


Genau. An eine Z-Diode hatte ich auch schon gedacht. Wenn die Z-Diode ihren minimalen Strom nicht erreicht, kann sie rauschen. Ein schwacher Elko kann das unterstützen.
olimuc
Inventar
#57 erstellt: 30. Aug 2020, 16:32
Mit Jumper meinte ich Drahtbrücke, die wird doch für gewöhnlich auf Platinen mit J markiert.

Eure vorgeschlagene Diode und Kondensator werde ich mir ansehen.

Ich habe jetzt mal die Siebelkos gemessen. Ich weiss, dass das im eingebauten Zustand nicht sehr aussagekräftig ist, aber der an der Kappe leicht gewölbte verliert ganz langsam Ladung, wohingegen der rechte Siebelko im Wert konstant bleibt. Das ist verdächtig und würde das abnehmende Rauschen und beim Neueinschalten ausbleibende Rauschen vielleicht erklären, auch wenn ich wie gesagt im Plan keine explizite Kanalzuständigkeit erkennen kann. Aber ich bin da auch keine Instanz

Also wird die nächste Amtshandlung der Siebelkoersatz sein. Ich brauche 15000uf 63V Rastermaß 15mm, muss ich da etwas beachten? Die aktuellen haben drei Pins, der dritte ist der Stabilisierungsfuß.
Uwe_1965
Inventar
#58 erstellt: 30. Aug 2020, 16:42

CarlM. (Beitrag #56) schrieb:


Genau. An eine Z-Diode hatte ich auch schon gedacht. Wenn die Z-Diode ihren minimalen Strom nicht erreicht, kann sie rauschen. Ein schwacher Elko kann das unterstützen.


Das wäre dann doch mal ein Fall für Kältespray

@olli... Welcher Siebelko ist dann auffällig, der für die pos oder der für die neg Versorgungsspannung. Ansonsten würde ich die erstmal so lassen, weil wir suchen was auf der linken Seite
CarlM.
Inventar
#59 erstellt: 30. Aug 2020, 16:59
Falls Du die Siebelkos später einmal wechseln willst, solltest Du ggf. auf 80V umsteigen. Die Railspannungen betragen bereits +/- 60V bezogen auf 220V~.
Oder kann man irgendwie auf 240 V~ umschalten bzw. etwas am Trafo umlöten?
Ansonsten:
Bei dieser Größe sind eigentlich vier Pins üblich - quasi 3+1 wobei 2 Pins nur zur mechanischen Stabilisierung dienen.
Durchmesser? Höhe?

Hier ein Beispiel:
https://www.digikey..../338-2036-ND/2256637


[Beitrag von CarlM. am 30. Aug 2020, 17:00 bearbeitet]
Uwe_1965
Inventar
#60 erstellt: 30. Aug 2020, 17:38
OT @CarlM, 🍀 Wunsch zur 2 Tröte 1 Bier auf Dich OT ende
Gruß Uwe
CarlM.
Inventar
#61 erstellt: 30. Aug 2020, 17:39
Danke!
olimuc
Inventar
#62 erstellt: 30. Aug 2020, 17:42
Durchmesser 40mm, Höhe 70mm. Umschalten kann man nichts, umlöten auch nicht.

@Uwe: Es ist C345, also positive Spannung würde ich sagen.
Rabia_sorda
Inventar
#63 erstellt: 30. Aug 2020, 18:47
Ein Rauschen kann aber auch ein Schwingen der Endstufe(n) bedeuten. Akustisch ist es manchmal nicht von einem "normalen" Rauschen zu unterscheiden. Das sollte man sich Mal auf dem Oszi anschauen, denn sonst können auch die Lautsprecher zerstört werden.
olimuc
Inventar
#64 erstellt: 30. Aug 2020, 19:09
Oszi habe ich nicht.

Ich befürchte, ich werde euch in diesem Thread noch frohe Weihnachten wünschen können, falls ihr dann noch da seid

Ich versuche mich der Lösung halt durch die Überlegung zu nähern, dass 1. nur der linke Kanal betroffen ist und 2. das Rauschen nach ca. 30 Sekunden vergeht und 3. beim erneuten Einschalten dann nicht wieder neu beginnt.

Was kann das nur verursachen

Aber als nächstes würde ich wirklich gerne die Siebelkos tauschen, die sind fällig. Die Kombi 15000uf mit 63V und Rastermaß 15mm ist allerdings wiedermal nicht leicht zu finden, und Carls 80V Variante auch nicht.
Kann ich die Pins ein wenig zurechtbiegen? Wenn 5mm fehlen müsste ich ja nur 2,5mm je Seite anpassen, sind die Elkopins in dieser Dimension lang genug dafür?
CarlM.
Inventar
#65 erstellt: 30. Aug 2020, 19:51
In dem verlinkten anderen Thread habe ich dieses Bild vom entfernten Platz eines der beiden Siebelkos gefunden.
Das Pin-Layout entspricht aber dem von mir vorgeschlagenen Typ.

https://i.postimg.cc/BbnMTnM3/Y14.jpg
olimuc
Inventar
#66 erstellt: 30. Aug 2020, 20:35
Auch von mir erstmal Glückwunsch zur zweiten goldenen Tröte

Ja, jetzt kann ich die Pins auf der Platinenunterseite erkennen, der sollte passen.

Da ich Siebelkos noch nie gewechselt habe:

Ich gehe davon aus, dass ich sie entladen sollte, wie mache ich das am besten? Welchen Verbraucher (Glühlämpchen, Widerstand) klemme ich zwischen die Pole?

Nach dem Ausbau kann ich die alten dann ja auch mal gut durchmessen.
CarlM.
Inventar
#67 erstellt: 30. Aug 2020, 20:45
Spannung liegt nur zwischen dem einzelnen Pin (Minuspol) und dem direkt gegenüberliegenden mittleren Pin (Pluspol) an.
Üblicherweise nimmt man einen Lastwiderstand von z.B. 20W 200Ohm und hält ihn längere Zeit (15-30s) an die Kontakte. Dann wird mit dem Multimeter gemessen und die Prozedur, wenn nötig, wiederholt.
Wer den Widerstand, Leistung und Dauer genau berechnen will, findet hier ein Tool:
https://www.digikey....tor-safety-discharge


Zum Entlöten:
Vorarbeiten mit einer Entlötpumpe, dann Nacharbeiten mit Entlötlitze, so dass die Pins keinen Kontakt mehr zum Lötauge haben.. Da die Elkos verklebt sind, muss man dann vorsichtig ein wenig mit dem Elko hin- und her"wackeln" bis man ihn entfernen kann..


[Beitrag von CarlM. am 30. Aug 2020, 20:48 bearbeitet]
olimuc
Inventar
#68 erstellt: 31. Aug 2020, 08:33
Habe auf dem Platinenlayout C312 und D302 identifiziert und werde heute Abend beide mal checken. Eine defekte Z-Diode könnte bewirken, dass ein Anfangsrauschen entsteht, dass dann verschwindet?

Bezüglich der 80V 4-Pin Siebelkos ist das inkl. Versandkosten kein günstiger Spaß, könnte ich auch 2-Pin Elkos nehmen und die Anschlüsse anpassen?
olimuc
Inventar
#69 erstellt: 31. Aug 2020, 09:53
... bin übrigens im I-net auf einen Reparaturthread gestoßen, wo ein Yamaha CA 710 ebenfalls ein Rauschproblem auf einem Kanal hatte, dort waren es die Differenzier-Amp-Transistoren 2SA799 (TR481 und 482), Schaltplan siehe hier http://www.vintageshifi.com/repertoire-p...ematic.pdf

Welche Transistoren wären das beim A-960 II ?
Uwe_1965
Inventar
#70 erstellt: 31. Aug 2020, 09:57
TR301 /TR303 , das sind 2 x 2SK170, die lass bitte in Ruhe auch nicht streicheln oder so, das haben haben die gar nicht gerne.

Sag mal, das Rauschen ist ja direkt beim einschalten schon vorhanden, aber wie geht es weg, schlagartig oder mit leichtabfallender Amplitude über einen gewissen Zeitraum

Uwe


[Beitrag von Uwe_1965 am 31. Aug 2020, 09:59 bearbeitet]
olimuc
Inventar
#71 erstellt: 31. Aug 2020, 10:04
Das Rauschen (und ein wenig Knistern) geht stetig zurück, ob linear ist schwer zu sagen. Jedenfalls nicht schlagartig und es wirkt auf mich wie eine Sättigung. Deshalb denke ich auch ständig an Elkos

Edit: Vielleicht ist der Rückgang des Rauschens am ehesten eine abfallende Kurve.


[Beitrag von olimuc am 31. Aug 2020, 10:38 bearbeitet]
olimuc
Inventar
#72 erstellt: 31. Aug 2020, 20:05
Es gibt gute Neuigkeiten:

Ich habe mir nochmal ultrasorgfältig die Hauptplatine angesehen und bin auf C311 gestoßen, bei diesem Elko sah eine Lötstelle nicht gut aus. Also entlötet und siehe da: Das Lötauge oxidiert. Also gereinigt und neu verlötet.

In der Gegend bin ich außerdem auf TR311 gestoßen, dort war der Emitter nicht richtig eingelötet. Also nur neu verlötet, es war nichts oxidiert.

Dann der Test: Nach dem Relaisklacken herrliches leises, gleichmäßiges normales Rauschen auf beiden Kanälen, ohne Fiepen.

Ich bin echt happy und sage sorry für euren Beratungsaufwand. Ich und meine Elkos und Endstufentransistoren

Aber ich hatte bislang noch nie kalte Lötstellen als Ursache.

Jetzt überlege ich wegen des Main Direct Schalters (habe übrigens ohne Probleme das Geld zurückbekommen), ob ich versuchen soll, aus dem alten und dem neuen Schalter ein Hybrid zu bauen? Vielleicht schaltet der dann präzise...
Aber ich will auch nicht endgültig beide zerstören, der Anbieter sagt übrigens, dass er keine mehr hat - obwohl in der Bucht noch verfügbar

Egal: Ein schöner Tag...


[Beitrag von olimuc am 31. Aug 2020, 20:07 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#73 erstellt: 31. Aug 2020, 20:56
Hauptsache es läuft nun ...




Zum Thema Schalter:
Wenn Du den neuen Schalter noch hast, kannst Du ja versuchen, ihn funktionstüchtig zu bekommen. Vielleicht reicht ein wenig Nacharbeit (mit der Feile oder ähnlich) aus. Vermutlich sind es Bruchteile eines Millimeters, die den unerwünschten "Doppelkontakt" verursachen.
olimuc
Inventar
#74 erstellt: 31. Aug 2020, 21:05
Carl, das mit dem nachfeilen ist eine gute Idee
Solange ich den Schalter durch das notwendige Zerlegen nicht schrotte

Danke für den Link mit den Siebelkos, inkl. Versand zwar saftig im Preis aber würde dem Gerät sicherlich gut tun. Auf der anderen Seite läuft es ja zufriedenstellend, ich werde mal beobachten.
CarlM.
Inventar
#75 erstellt: 31. Aug 2020, 21:14
Ich sammele immer ... oder fülle mein bescheidenes Lager auf. Ab 50 EUR ist es ja "free shipping".
olimuc
Inventar
#76 erstellt: 01. Sep 2020, 08:21
Ich werde die Siebelkos erstmal nicht wechseln, da kein auffälliges Brummen zu vernehmen ist (danek auch an die forumexternen Ratgeber ).

Einen für mich erstaunlichen Nachtrag habe ich noch:

Nach dem Ersatz der korrodierten Drahtbrücke und dem Nachlöten der beiden kalten Lötstellen des Elkos und des Transistors funktioniert nun der Main Direkt Taster ohne Probleme. Das freut mich sehr, verwundert mich aber auch, weil das Schaltverhalten des neuen Schalters gleich geblieben ist, aber das Gerät offensichtlich mit der kurzzeitigen Signalüberschneidung nun kein Problem mehr hat. Ich muss also nicht mehr macgyvern und habe den Verkäufer schon kontaktiert, um den Kaufbetrag erneut zu zahlen. Fair ist fair.

Ich freue mich schon riesig darauf, den Yammi in den Musikbetrieb zu nehmen und werde das Gerät auch in den nächsten Tagen mal im Thread über Klassikerneuzugänge vorstellen
olimuc
Inventar
#77 erstellt: 15. Sep 2020, 06:54
... zur Motivation für künftige Reparaturhilfen habe ich mal das Resultat in der Klassikerecke vorgestellt, klick

Damit man auch mal sieht, was aus so einem multimorbiden Gerät werden kann
electronride
Inventar
#78 erstellt: 15. Sep 2020, 21:08
Ich hab' den Thread hier mit Interesse gelesen, zumal ich auch eine solche Kiste habe.

Resultat in der Klassikerecke vorgestellt,

Magst Du dort ggf. noch einen Link zu dem Reparaturthread hier legen? Dann wäre es noch informativer ...


[Beitrag von electronride am 15. Sep 2020, 21:08 bearbeitet]
olimuc
Inventar
#79 erstellt: 15. Sep 2020, 21:23
... kann ich gerne machen

Edit: done


[Beitrag von olimuc am 15. Sep 2020, 21:26 bearbeitet]
electronride
Inventar
#80 erstellt: 15. Sep 2020, 21:37
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