Marantz 2275 Brummt

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-Bettersound-
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 10. Apr 2020, 06:58
Guten Morgen,

habe vor kurzem von meinem Onkel einen Marantz 2275 geschenkt bekommen.
Er kann leider nicht viel damit anfangen und da ich ja ein kleiner Audio Freak bin dachte er sofort an mich.

Der Receiver wurde aber überarbeitet (er selbst hat ihn von einer Wohnungsauflösung)
Sämtliche Kondensatoren erneuert und ein Umbau auf einen Ringkerntrafo und LED.
Das Gerät an sich funktioniert gut aber es brummt. (Beim Einschalten nach dem "klick" und ohne angeschlossene weiter Quelle.)
Was könnte man dagegen tun.
Für jede Hilfe bin ich dankbar wo ich da ansetzten könnte damit der Brumm verschwindet.

Bildschirmfoto 2019-12-21 um 10.13.06

Hier noch ein Bild von den Innereien.

Danke und Grüße
Christian
oldiefan1
Inventar
#2 erstellt: 10. Apr 2020, 17:36
Zwischen Ringkernwicklung und dem darunterliegenden Chassisboden sollte eine mehrere mm dicke, ausreichend grosse Gummiplatte moniert sein, so dass der Ringkerntrafo und die Wicklung mechanisch vom Gehäuse entkoppelt ist. Auch unter dem Schraubenkopf der Zentralschraube sollte eine puffernde Gummischeibe sein, die Schwingungen dämpft und nicht über die Schraube an das Chassis überträgt.

Gruß
Reinhard


[Beitrag von oldiefan1 am 10. Apr 2020, 18:23 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#3 erstellt: 11. Apr 2020, 00:51
Das Brummen kann zudem auch von einer magnetischen Schraube kommen, die in der Mitte zur Befestigung verbaut wurde.
Nimm dazu eine Schraube aus einem weniger/nicht-magnetischen Werkstoff.
-Bettersound-
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 11. Apr 2020, 07:01
Guten Morgen,

Danke für die Hilfe ... ich werde gleich mal kontrollieren, ob eine Gummimatte unter dem Trafo angebracht ist. Wie gesagt ist auch ein Brummen an den Lautsprechern zu hören, selbst wenn keine Quelle eingeschaltet ist. Das brummen verändert sich auch durch ändern der Lautstärke. Dreht man lauter wird es auch lauter. Die Netzteil-Elkos haben auch 33000uf 80Volt pro Stück. Original sind 13000uf 55 Volt verbaut. Hat mich etwas verwundert aber durch den Ringkern wahrscheinlich machbar.

Ich Berichte weiter ...
Rabia_sorda
Inventar
#5 erstellt: 11. Apr 2020, 13:15
Das hättest du zu Anfangs erwähnen sollen, dass das Brummen nicht aus dem Gerät, sondern aus den Lautsprechern tönt.
Das ist dann ein ganz anderer Fehler.

RKT´s haben eine ganz andere magnetische Streuung. Vmtl ist er für das Gerät einfach nicht ausreichend geschirmt....
DB
Inventar
#6 erstellt: 11. Apr 2020, 13:25
Und er wurde mit einem Wandler für die LEDs "verbessert" ...
oldiefan1
Inventar
#7 erstellt: 11. Apr 2020, 18:42
[quote="-Bettersound- (Beitrag #4)"]Die Netzteil-Elkos haben auch 33000uf 80Volt pro Stück. Original sind 13000uf 55 Volt verbaut. Hat mich etwas verwundert aber durch den Ringkern wahrscheinlich machbar. ...[/quote]

Verdreifachung der Ladekapazität, nein, das ist nicht so ohne weiters "machbar"! Nicht umsonst geben die Datenblätter für Brückengleichrichter die maximal zulässige Ladekapazität für jeden Gleichrichtertyp an. Man kann deshalb Ladekapazität nur so weit erhöhen, wie für die verbauten Gleichrichter nach Datenblatt zulässig und den Trafo hinsichtlich seiner zulässigen Stromabgabe noch zulässig, ohne dass der Kern in die Sättigung kommt. Das "Lesen" der Datenblätter benötigt ausserdem etwas Fachkenntnis.

Der im 2270 verbaute Brückengleichrichter TOSHIBA S5188 ist für einen maximalen Grenzstrom von 11A und maximale Grenz-Spitzenspannung von 200V ausgelegt. Ihm entspricht von den elektrischen Daten der neuzeitlichere Typ 6BU10D (Diotec). Für diesen ist ein repititiver (Puls-)Spitzenstrom von max. 50A nach Datenblatt zulässig. Es liegt vom Trafo her eine Amplitude (Spitzenwert) von fast70V an. Das ergibt eine Gleichspannung hinter dem Gleichrichter von nominell +48V / -48V = 96V. Berechnet man den Verlauf der Strom-(Lade-)Pulse bei 4 Ohm Last (Lautsprecherimpedanz), dann hat- bei der Summe aller ohmschen Widerstände vor dem Gleichrichter von 0,5 Ohm - der erste Ladepuls eine Spitzenstromstärke von 100A (zulässig für den Gleichrichter ist IFSM max. 220A bei 50Hz Netzfrequenz), der zweite Ladepuls aber noch 60A und der dritte noch 40A. Der zweite Ladepuls ist damit [u]ausserhalb des nach Datenblatt zulässigen Maximalwerts[/u] IFRM von 50A.

Das Datenblatt gibt auch an, welche Ladekapazitätsgrösse für den Gleichrichter maximal erlaubt ist. Das sind 10'000µF beim ohmschen Widerstand von 0,5 Ohm der Trafo-Versorgung des Gleichrichters. Da die beiden Elkos im Marantz 2270 in Serie geschaltet am Gleichrichterausgang liegen, entspricht das einer Einzelkapazität für jeden der beiden Elkos von max. 20'000 µF. Elkos mit höchstens 20'000 µF Kapazität dürften also gerade noch eingebaut werden, aber ganz klar nicht mit 33'000 µF. Marantz spezifiziert als Ladekapazität pro Elko 13'000 µF -20% / +50%. Die +50% ergeben den maximal 20'000µF, die auch vom Gleichrichter noch bewältigt werden können.

Wird /wurde der Gleichrichter überlastet, kann eine Diodenstrecke ausgefallen sein oder ungleich geworden. Und dann brummt's auch aus den Lautsprechern.

Für welche Leistung ist denn der jetzt eingebaute Ringkerntrafo spezifiziert? Geht er in die Sättigung?

Gruß
Reinhard


[Beitrag von oldiefan1 am 12. Apr 2020, 01:34 bearbeitet]
-Bettersound-
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 11. Apr 2020, 19:46
Sorry, ich wollte niemanden zu Nahe treten aber ich habe mich gefreut, dass ich den Receiver geschenkt bekommen habe.
Wer diesen umgebaut hat kann ich leider nicht sagen.
So wie es aber aussieht hat derjenige das nicht richtig gemacht.

Hier noch ein paar Bilder:
IMG_4546

IMG_4547

IMG_4549
oldiefan1
Inventar
#9 erstellt: 11. Apr 2020, 21:12
Hallo Christian,

es ist auf dem gezeigten Trafo-Aufkleber leider weder die zulässige Gesamt-Scheinleistung (VA) noch der zulässige Strom (A) pro sekundärem Ausgang angegeben. Der ursprüngliche Marantz-Trafo dürfte für eine Leistung von 350W gewesen sein. Ringkerntrafos vergleichbarer Leistung haben bei Deinem Durchmesser eine Bauhöhe von ca. 6,5 cm, jedenfalls nicht 5 cm oder weniger. Wenn das bei Dir gegeben ist, kann man vorsichtig annehmen, dass der Trafo nicht überfordert wird.

Nun kommt ja anhand der neuen Fotos heraus, dass der Marantz noch weiter modifiziert wurde. Es war offenbar erforderlich, vor den Ringkerntrafo eine Softstartschaltung (mit Relais überbrückten Heissleiter (NTC 47D-20) zu schalten. Das zeigt, dass sonst evtl. der 16A Sicherungsautomat im Haus ausgelöst hat oder anderen Anzeichen der Trafokernsättigung im Moment des Einschaltens kam z.B. (kawuuhm-Geräusch vom Trafo). Die Zeitkonstante der Softstartschaltung (Elkoladung) ist so gross, dass zumindest für die Dauer der ersten 100Hz Halbwelle (10ms) oder auch noch der zweiten (20ms) und ggf. dritten (30ms) der Primärstrom durch den NTC mit einem ohmschen Nenn-Kalt-Widerstand von 47 Ohm limitiert wird. Damit wird der Gleichrichter entlastet und auch im Einschaltmoment im zulässigen Bereich betrieben sowie die Kernsättigung des Ringkerntrafos vermieden. Dennoch könnte der Gleichrichter im ungünstigsten Fall bereits geschädigt worden sein, bevor diese zusätzliche Massnahme getroffen wurde. Es ist aber nicht sehr wahrscheinlich. Wahrscheinlicher ist, dass die Einschaltstrombegrenzung eingebaut wurde, damit die Haus-Netzsicherung nicht beim Einschalten anspricht. Das dürfte schon gleich nach Einbau des Ringkerntrafos geschehen sein. Was mich hier auf dem Foto stört, ist das schwarze schaumgummiartige Material, das längs unter Einschaltstrombegrenzung verklebt ist, denn das erinnert mich an leitenden Schaumstoff, wie er bei elektrostatisch empfindlichen (MOS)-Bauelementen für Transport und Lagerung verwendet wird. Die Leiterbahnseite dieser kleinen Netzspannung führenden Einschaltstrombegrenzungsplatine sollte aber keinesfalls mit so einem leitenden Schaumstoff beklebt sein! Und wenn sich unter dieser Platine nah oder sogar direkt an diesem Schaumstoff NF-Signal-führende Kabel von den Audio-Eingängen auf der Receiverrückseite befinden, ja toll, das gibt dann eine wunderbare Einkopplung von 50Hz Netzbrumm in den Vorverstärker.

Was noch infrage kommt, ist eine bei den Umbauten erzeugten Masseschleife oder falsche oder fehlende Masseverbindung, die den Brumm erzeugt.

Es ist halt ein teilweise umgebautes Gerät, das entweder nicht "ganz fertig" gebaut wurde oder in das sich beim Trafo-Umbau oder der Elkotausch-Orgie Fehler eingeschlichen haben. Das kann ein irrtümlich verpolt eingebauter Elko sein, eine unbeabsichtigte Lötbrücke, ein Lotspritzer, der eine Überbrückung macht, eine nicht wieder richtig angeschlossene Masseverbindung, usw...dh. es muss mit dem Trafo nicht unbedingt etwas zu tun haben.

Man würde jetzt so vorgehen, dass man (bei gezogenem Netzstecker !!!)
- das schwarze Schaumgummi unter der Einschaltstrombegrenzung restlos entfernt
- alle NF-Kabel von den Eingangsbuchsen möglichst weit entfern von der Einschaltstrombegrenzung und allen Netzspannung-führenden Leitungen verlegt
bzw. die Einschaltstrombegrenzung möglichst weit entfernt davon plaziert,

dann..
- ausgehend vom Netzteil alle Versorgungsspannungen auf Brummfreiheit prüft. Die Endstufen kannst Du schon ausschliessen, da die Ursache vor dem Lautstärkesteller liegen muss, wenn Du den Brumm auch mit dem Bassregler beeinflussen kannst, dann vor dem Bassregler im Tonverstärker.
-alle relevanten Masseverbindungen von den Eingangsbuchsen über die Abschirmung der NF-Kabel bis über den NF-Vorverstärker bis zum Lautstärkesteller prüft.


Gruß
Reinhard


[Beitrag von oldiefan1 am 12. Apr 2020, 02:54 bearbeitet]
-Bettersound-
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 13. Apr 2020, 12:33
Vielen Dank für die Hilfe .. .

Ich werde das demnächst in Angriff nehmen.
Das Gerät spielt ja ansonsten perfekt, aber ich kann nicht sagen ob das die Richtige Vorgehensweise wäre einen 2275 so zu "reparieren"

Vielleicht hätte es ja ein alternativer Eisenkerntrafo ja auch getan ?

Danke und ich werde weiter berichten.

Grüße und gesund bleiben

Christian
oldiefan1
Inventar
#11 erstellt: 13. Apr 2020, 23:18
Das glaube ich, dass Du das nicht sagen kannst.
Trotzdem, viel Erfolg!

Gruß
Reinhard
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