Denon POA4400 hat geraucht

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epo_deluxe
Stammgast
#1 erstellt: 02. Jan 2018, 17:23
Hallo zusammen,

hoffe ich bin hier an der richtigen Stelle mit meiner frage. Wenn nicht bitte kurz bescheid geben oder verschieben.

Ich habe eine DENON Endstufe POA4400 (keine 4400A) in der es mächtig gequalmt hat.

Gleichrichter, Endstufentransistor und einige kleinere Transistoren und Widerstände hat es zerlegt.

Die Transistoren konnte ich Anhand des Aufdruckes erkennen und bestellen aber die Widerstände sind so verkokelt das ich die Farbringe nicht mehr erkennen kann.

Hatte gehofft mir mit dem Service Manual der 4400A, welches ich Problemlos finden konnte, helfen zu können aber scheinbar gibt es doch einige Unterschiede.

Hat hier eventuell jemand das Manual für den 4400 (ohne A) oder weiß wo es zu bekommen ist?

Danke und Gruß
eckibear
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 03. Jan 2018, 10:49
Das Manual gibts nach schmerzloser Registrierung hier: https://www.hifiengine.com/manual_library/denon/poa-4400.shtml
epo_deluxe
Stammgast
#3 erstellt: 03. Jan 2018, 12:44
Danke.

Bin ich irgendwie nicht drüber gestolpert bei meiner suche.
epo_deluxe
Stammgast
#4 erstellt: 15. Jan 2018, 18:04
Hallo zusammen,

nachdem ich nun die (hoffentlich) letzten Exoten der alten Transistoren getauscht habe bin ich soweit das zumindest nach dem Einschalten erstmal nichts mehr qualmt.

Jetzt blinkt nach dem Einschalten die Power LED aber nur "Orange". Da ich das Gerät nicht weiter kenne frage ich mich ob das so richtig ist oder ob die LED nicht durchgehend leuchten sollte?

Wenn dem so ist muss ich zugeben das meine Ausbildung zum Elektroniker schon zu lange zurück liegt und mir im moment die Idee fehlt wo das Problem liegen könnte.

Hat da evntuell jemand einen Tip für mich in welche Richtung ich suchen muss?

Zur Zeit liegt die Endstufe nur an 230V angeschlossen auf meinem Tisch. Keine LS und keine Signalkabel.

Freue mich über jede Hilfe und jeden Tip.

Gruß


[Beitrag von epo_deluxe am 15. Jan 2018, 18:08 bearbeitet]
Broesel02
Inventar
#5 erstellt: 16. Jan 2018, 15:38
Du bist in deinen Beschreibungen des Fehlers und deiner Reparatur so sparsam das man schon hellseherische Fähigkeiten bräuchte um dir ein wenig fundiert helfen zu können. Ich bin aber kein Seher. Ein funktionierende Glaskugel habe ich auch nicht

Wenn die Leuchtdiode noch blinkt bedeutet das wohl das die Schutzschaltung nicht freigibt. Das kann halt sehr viele Ursachen haben

Also, schreib mal ein wenig genauer was defekt war, was du getauscht hast, was du geprüft hast und so weiter. Dann kann man dir sicher auch weiter helfen.

Richard
epo_deluxe
Stammgast
#6 erstellt: 16. Jan 2018, 16:31
Hallo Richard,

Danke für deine Antwort und Bereitschaft mir zu helfen.

Folgende Bauteile wurden erneuert:

Sicherung F003 und F004
Gleichrichter D051
Widerstände: R228, R227, R222, R223, R224, R327
Transistoren: TR308, TR306, TR307, TR309, TR302, TR303, TR203, TR204, TR205, TR206, TR207

Als ich die Endstufe etwas länger am Netz gelassen habe um mal die im Schaltbild angegebenen Gleichspannungen zu messen ist mir aufgefallen das der Transistor TR303 wieder heiß wird, daraufhin habe ich gerade mal den Transistor TR304 und TR305 überprüft und festgestellt das zumindest der TR304 einen Basis-Kollektor Schluß hat. Den muss ich aufjedenfall noch ersetzen.

Hast du sonst noch eine Idee bzw. kannst du mir auf die Sprünge helfen welche Bauteile die Schutzschaltung bilden.

Danke und Gruß

Mirko
Broesel02
Inventar
#7 erstellt: 16. Jan 2018, 17:23
Hallo Mirko,
das bei Denons der zweite Differenzverstärker mit verstirbt ist selten. Wie auch der Gleichrichter eigentlich selten verstirbt. Wie prüfst du die Transistoren? Da ist so ein kleiner Tester von Chinamann sehr Hilfreich. etwa so etwas hier:

https://www.ebay.de/...p2060353.m2749.l2649

wenn man so etwas nicht in China bestellt kommt der auch schneller zu dir nach Hause. Und wenn der zweite Differenzverstärker wirklich defekt war: wie hast du die FET´s vom ersten Differenzverstärker geprüft?

So, aber nun zur Fehlerbehebung: Hast du die Emitterwiderstände geprüft? im Zweifel mit erneuern die kriegen schnell mal einen auf die Mütze wenn die Endstufentransistoren abfackeln. Dann bitte auch gleich die Basiswiderstände mit wechseln. Da sind 4,7 Ohm Fuse Resistors eingezeichnet. Nimm dort Dale CMF60 Typen. Die werden im Überlastfall auch zuverlässig hochohmig. R331/R332 gleich mit tauschen.
Hast du die ganzen Dioden der Strombegrenzung geprüft (D307 - D316)? Da gehen gerne auch einige mit über den Jordan. Wenn du dir bei den Zenerdioden nicht sicher bist: wechseln.
R325/R326/R327/R328/R335 wie vor aus der Dale CMF60 Serie.
Ist der NJM8280 (IC 301/302) noch heil? im Zweifel einen Sockel einlöten und einen neuen rein.
Ich würde die Kondensatoren in dem Bereich alle durch Wima RM5 PP Typen erneuern, aber das ist hier nicht entscheidend.
C210 erneuern, am besten gegen einen Wima RM5 MKS2 10 uF/50V
R214 bis 214 gegen Dale CMF 55/CMF60 tauschen
C211 gegen einen 3pF Glimmer tauschen
Die beiden Zenerdioden für die Spannungen am Eingangsdifferenzverstärker prüfen (D202 & D201), als Kondensator je einen 4,7 uF Wima MKS2 RM5 darüber legen und den elko weg tun.
Die C219 & C218 & C309 auch gegen Wima MKS2 1uF/100V RM5 tauschen.

Und dann mal mit Glühbirne in Reihe einschalten

Richard
epo_deluxe
Stammgast
#8 erstellt: 16. Jan 2018, 17:35
Hi Richard,

Danke für die Ausführliche Anleitung.

Transistoren prüfe ich mit der Dioden Test/Messfunktion eines durch Rohde und Schwarz Kalibrierten Multimeters der Firma "Würth" TYP MX20.

So einen Tester hatte ich mal in einem Multimeter Eingebaut... wenn ich nur wüßte wo das ist

Mal so ein Teil kaufen, wird ja nicht die Welt kosten wenn es schon in Deutschland ist.

Das der Gleichrichter defekt war konnte man ihm sogar ansehen, Gehäuse war aufgeplatzt... hatte mich auch gewundert aber war halt so. Weiß auch nicht genau in welcher Situation das Teil abgeraucht ist. Mir wurde nur gesagt "Hat laut geknallt und richtig gequalmt".

Wer ist denn der Elektronik Händler/Versender deines Vertrauens?

Denke hier hast du einen Tipfehler !?:


R214 bis 214 gegen Dale CMF 55/CMF60 tauschen
welchen Range meintest du?


Ist der NJM8280 (IC 301/302) noch heil?
denke du meinst den NJM082 !?

Danke

Mirko


[Beitrag von epo_deluxe am 16. Jan 2018, 17:44 bearbeitet]
Broesel02
Inventar
#9 erstellt: 16. Jan 2018, 17:47
Ich bestelle meine Bauteile bei Mouser, die Sanken Transistoren bei Digikey, die Silikonpads und einige der kleinen PP- Kondensatoren bei Bürklin und den Rest nach Bedarf bei EBay, Conrad, Pollin, Reichelt und so weiter.
für die Klein- Transistoren nehme ich inzwischen standard- Typen aus aktueller Produktion. Etwa den KSA1381/KSC3503 von Fairchild, jetzt ON, für den dritten Differenzverstärker.

Wenn es den Gleichrichter gefetzt hat ist eventuell auch der große Siebkondensator schon etwas schwach. Wenn die Dinger einen zu hohen Leckstrom haben werden die Gleichrichter heiss und gehen hoch. Denn die Denon wird doch recht warm im Betrieb wenn ich mich recht erinnere. Schau mal bei dem anderen Monoblock wie warm der Gleichrichter wird.

Richard
epo_deluxe
Stammgast
#10 erstellt: 16. Jan 2018, 18:14

Broesel02 (Beitrag #7) schrieb:


wenn man so etwas nicht in China bestellt kommt der auch schneller zu dir nach Hause. Und wenn der zweite Differenzverstärker wirklich defekt war: wie hast du die FET´s vom ersten Differenzverstärker geprüft?



FET's nur auf Kurzschluss im ausgebauten Zustand gemessen.
Broesel02
Inventar
#11 erstellt: 16. Jan 2018, 23:54
Ich habe die FET´s im Eingangsdifferenzverstärker noch nie defekt gefunden. Aber wenn man das richtig prüfen kanne hat ist es einfach besser.

Richard
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