Luxman L-410 - was stimmt damit nicht?

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Paul_1060
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 21. Dez 2017, 17:45
Moin,

habe kürzlich einen defekten 410 erstanden und gehofft, dass es sich um einen einfachen Defekt handeln würde. Ist vielleicht auch so, ich kann aber keinen Fehler entdecken.

Das Gerät wurde ca. 6 Monate nicht genutzt. Bei der Funktionsprüfung vor dem Verkauf ging nichts mehr - kein Knallen, kein Rauch, die Beleuchtung der Front ist bis auf die rote "Recording" Leuchte ausgefallen, das Lautsprecherrelais schaltet nicht, das Gerät gibt keinen Ton von sich, dafür leuchten alle innenliegenden 12 Dioden.
Bisher habe ich drei Sicherungen gefunden - alle intakt. Nichts richt komisch, nichts scheint ausgelaufen oder überhitzt.
Ich kann löten und viele andere Dinge, habe es mit Elektronik aber nicht so. Ich würde den Verstärker gern selbst wieder flott machen und hoffe, dass mir vielleicht jemand Hilfestellung bei sinnvoller Fehlersuche und dem Durchmessen der gängigsten Fehlerquellen geben kann. Anbei noch ein paar Bilder

Vielen Dank und Gruß aus Hamburg, Paul.

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Zicki
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 21. Dez 2017, 18:37
Hallo,

zunächst einmal, alle LEDs auf dem Mainboard leuchten, ist mal ein gutes Zeichen! Wie sieht es denn mit deinen Messkünsten aus? Was ist dafür vorhanden?

Zunächst mal alle Lötstellen auf der Leiterplatte mit den LEDs und der LP mit den Leistungstransistoren kontrollieren. Der Lux 410 hat gerne kalte Lötstellen, die sich deinem Fehlerbild annähern. Am besten mit viel Licht und einer Lupe kontrollieren.

Ein paar gute Bilder von besagten Teilen wäre nicht schlecht! Dann sehen wir weiter!

Grüße
Uwe_1965
Inventar
#3 erstellt: 21. Dez 2017, 19:02
Hallo Paul_60,

der 410 Thread ist der bisher fast am meisten geklickte Thread hier im Reparatur Forum außer dem TapeDeckReparaturThread, vielleicht findest Du parallelen oder auch sonst interessantes.

Gruß Uwe.


[Beitrag von Uwe_1965 am 21. Dez 2017, 19:02 bearbeitet]
Paul_1060
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 21. Dez 2017, 21:37
Ha! Habs gefunden - Läuft wieder alles, da war ein Transistorbeinchen ohne Kontakt. Sieht arg eng aus an der Stelle. Soll das so sein, oder hat da jemand ein falsches Teil verbaut?

IMG_3610IMG_3611

Vielen Dank bis hierhin. Paul.
Uwe_1965
Inventar
#5 erstellt: 21. Dez 2017, 21:45
Sieht aber aber auf den ersten Blick recht gut aus.
Gratulation.
Gruß Uwe


[Beitrag von Uwe_1965 am 21. Dez 2017, 21:47 bearbeitet]
Paul_1060
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 21. Dez 2017, 23:22
Auf dem Bild sieht man es nicht gut - das rechte Bein des Transistors liegt fast neben der Leiterbahn, da ist die Verbindung nicht vollflächig.

Insgesamt bin ich sehr zufrieden - € 150,-plus zwei Stunden Arbeit. Habe noch die Platinen, Kontakte, Schalter und Front gereinigt. Sieht bis auf den Fleck am Lautstärkeregler richtig gut aus, nur die Seitenleisten gefallen mir nicht. Morgen gibts einen ausführlichen Test, wenn er bleibt, baue ich vielleicht noch ein Woodcase.
Also, bis dahin vielen Dank. Paul.
Uwe_1965
Inventar
#7 erstellt: 22. Dez 2017, 07:27
Hallo Paul,
das könnte man noch etwas besser gestalten. Beim linken Transistor sieht man es, hier ist auch das rechte Beinchen ein wenig nach rechts, in Richtung, gebogen. Am besten komplett auslöten und überflüssiges Lot entfernen und schon, im ausgebauten Zustand, leicht vorbiegen und so passend machen das es ohne Lot schon passt. Dann wieder frisch verlöten.
Die schnelle Methode wäre, beim Löten, mit einem nicht leitenden und brennbaren Gegenstand das Beinchen ins flüssige Lot drücken. Dazu rate ich aber nicht, ersten zitterst Du beim erstarren des Lotes und zweitens hast Du dann eine Zugspannung auf dem Lötauge.

Gruß Uwe.
Zicki
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 22. Dez 2017, 10:33
Hallo,

das ging aber richtig flott mit der Reparatur, das hat man hier schon ganz anders erlebt! Für 150€ hast Du da einen wirklich guten Verstärker erwischt! Bei guter Pflege kann man hier schon fast von einer „Wertanlage“ sprechen, da die Preise die letzten 10 Jahre ständig nach oben gehen, wohlbemerkt, unverbaut!

Falls es dich interessieren sollte, der D880 macht die 24V, die für die Schutzschaltung inkl. Relais und den Birnchen auf der Frontplatte benötigt werden.

Was Du aber noch unbedingt überprüfen solltest ist der Ruhestrom der Endtransistoren, der ist oftmals viel zu hoch und die Endstufen werden heiß. Faustregel: Der Kühlkörper sollte nach 30 Minütiger Warmlaufphase ungefähr Handwarm werden.
Die Potis die dafür zuständig sind, sind nämlich nicht der Bringer! Wie das Einstellen geht findest Du hier wie Uwe oben schon verlinkt hat.

Gruß
Zicki
Paul_1060
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 22. Dez 2017, 10:35
Moin Uwe,
ja, da hast Du recht, das wird noch fachgerecht umgesetzt. Jetzt wird erstmal eine neue Entlötpumpe und ein neuer Lötkolben gekauft und ausgiebig probegehört. Aufmachen muss ich den 410 ohnehin nochmal um die Widerstände durchzumessen - die Phonovorstufe gibt nur wenig von sich. Bis dahin wird mit der Aikido Phono 1 gehört, das klingt auch ganz ordentlich. Und ich denke, dass ich zum ersten Mal einen Verstärker selbst modifizieren werde. Zum 410 finden sich ja hier zahlreiche und wirklich gute Artikel.

Also bis bald. Paul.
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