SONY TC-K96R Laufwerksproblem gelöst!

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ELRO
Neuling
#1 erstellt: 07. Dez 2017, 13:13
Hallo, ich suche Hilfe bei der Reparatur eines SONY Tapedecks TC-K96R.
Das SONY war viele Jahre eingemottet - so weit ich mich erinnere liess es sich nicht mehr bedienen, da die Funktionstasten ein Eigenleben führten.
Letzter Stand war... (vor zwei Wochen)
Es liess sich einschalten, der Capstanmotor lief, die Funktiontasten sprachen normal an aber der Reelmotor bekam offenbar keinen Strom. Das Gerät hat sich dann auch sofort wieder abgeschaltet, was wohl auch so sein muss.
Am letzten Wochenende habe ich dem SONY noch neue Riemen spendiert.
Bei meiner weiteren Fehlersuche habe ich allerdings einen fatalen Fehler begangen, ich wollte sämtliche größeren Elkos im Netzteil überprüfen, diese dazu ausgelötet und mit Messgerät auf Kapazität und Kurzschluss überprüft, dann wieder eingelötet. Hierbei ist mir dann vermutlich das Malheur passiert, dass ich bei einem oder zwei Kondensatoren die Polarität verwechselt habe.
Nach erfolgtem Funktionstest hat es kurz irgendwo gebruzzelt und Strom bzw. Spannung war dann ganz weg. Netzsicherung im Gerät war ebenfalls durch.
Schaltplan und Serviceunterlagen liegen mir vor; Reparaturerfahrungen habe ich auch einige.
Momentan bin ich am zaudern ob ich überhaupt weiter daran herum reparieren soll, wenn es hinterher nur viel viel schlimmer ist.
Deshalb meine Frage gibt es hier im Forum jemanden, der sich speziell zu diesem SONY TC-K96R auskennt oder
vielleicht gäbe es ja einen Spezialisten hier in meiner Nähe (Ecke Donau-Schwarzwald-Heuberg), der mir das Gerät zu einem akzeptablen Preis wieder zum Laufen bringt?

mfg
Bernd
Rabia_sorda
Inventar
#2 erstellt: 07. Dez 2017, 18:38
Wenn du die Elkos nur im Netzteil vertauscht hast, dann wären die "ersten Verdächtigen" die Greatzbrücken, Längsregler und evtl. noch Widerstände zu überprüfen.
Evtl. hast du ausversehen noch Lötbrücken gesetzt?
ELRO
Neuling
#3 erstellt: 08. Dez 2017, 16:30
Also es waren nicht die Elkos sondern beim Entlöten ist ein Stückchen Lötzinn unter ein Klebe Tape gerutscht und genau da gabs nen Kurzen. Gut dass die Sicherungen (2 St. à 1 A träge) angesprochen haben.
Capstanmotor läuft wieder normal, sogar der Reelmotor lief für ne Weile, leider viel zu langsam.
Funktionstasten sind ebenfalls nicht stabil. Gelegentlich leuchtet die ganze rechte LED orange auf.
Bedeutet wahrscheinlich Fehler, weil dann lässt sich nichts ansteuern bzw. schalten.
Könnte es sein, dass für die zweite Betriebsspannung doch noch irgend welche Elkos alters schwach geworden sind?
Es hat den Anschein, dass die zweite Betriebsspannung viel zu niedrig ausfällt. Beim Spulen muss die Taste mehrfach gedrückt werden bis die Funktion gehalten wird und dann spult es sehr, sehr langsam.

Gibt es bei den Elkos sowas wie die üblichen Verdächtigen, die zu erneuern wären?
Vielleicht liegt es auch an diesem Servo Amp Board...

mfg
Bernd
Rabia_sorda
Inventar
#4 erstellt: 08. Dez 2017, 17:12

Capstanmotor läuft wieder normal, sogar der Reelmotor lief für ne Weile, leider viel zu langsam


Wie auch der Fehler an meinem Technics-Deck letztens. Nach etwa einem Jahr Stillstand, hatte die Kassette etwa 5min. gespielt. Danach lief der Reel-Motor zu langsam und auch der Spielmodus wurde deswegen gestoppt. Hier saß der Reel-Motor fest (vmtl. Oxidation) und habe ihn erneuert. Nun läuft es wieder.


Funktionstasten sind ebenfalls nicht stabil.


Kann an evtl. oxidierten Tasten liegen, die meist über eine Widerstandskaskade an einem µP geschaltet sind. Wenn nun Oxidation in den Tasten vorhanden ist, werden "wirre" Befehle an den µP gesendet, da er dadurch einen anderen Widerstandswert der Tastenbefehle bekommt.
Eine dauerhafte Abhilfe schafft da nur ein Erneuern der Microtasten. Eine "Behandlung" mit etwas Teslanol T6 kann auch etwas bewirken.
Wobei aber...


Gelegentlich leuchtet die ganze rechte LED orange auf


...hier ggfs. auch oxidierte Steckkontakte und kalte Lötstellen die Auslöser sein können.


Könnte es sein, dass für die zweite Betriebsspannung doch noch irgend welche Elkos alters schwach geworden sind?


U.U. kann das sein, aber ich denke zu 90% nicht.


Beim Spulen muss die Taste mehrfach gedrückt werden bis die Funktion gehalten wird und dann spult es sehr, sehr langsam.


Zusammenfassend:
1.Reel-Motor defekt (Betriebsspannung?).
2.Taster oxidiert.
ELRO
Neuling
#5 erstellt: 09. Dez 2017, 13:41
Hab den Reelmotor mal auseinander genommen und gereinigt, war ein wenig mit Öl oder Fett versifft, die Welle lässt sich einwandfrei drehen, ist also leichtgängig. Das Lager scheint auch noch völlig in Ordnung.
Jetzt kommts: wenn ich den Reelmotor beim Anschluss des Capstanmotors einstecke, läuft der auf Anhieb.
Mein Fazit hieraus -> die elektrische Ansteuerung des Reelmotors ist malade.

Funktionstasten funktionieren, sogar die Sofortabschaltung klappt wenn ich mit Band drin auf Start gehe und der Wickelteller nicht mit dreht. In diesem kurzen Moment schlägt sogar die Aussteuer anzeige an. Also dürfte selbst der Audioteil noch okay sein.

Werde mal versuchen die verschiedenen Betriebsspannungen zu messen, leider sind die im Schaltbild nicht so direkt angegeben. Bei den Elkos gab es jedenfalls 16V, 25V und 50V Typen. Also werden wohl auch solche Spannungen oder darunter vorhanden sein müssen!?

mfg
Bernd
klausES
Inventar
#6 erstellt: 09. Dez 2017, 16:49

ELRO (Beitrag #5) schrieb:
...Werde mal versuchen die verschiedenen Betriebsspannungen zu messen, leider sind die im Schaltbild nicht so direkt angegeben...

Die Betriebsspannungen Eingangsseitig am Servo Amp Board (auch für den Reel Motor zuständig) sind aber bezeichnet.
Ob die +15V, -15V, +10V stimmen und sauber sind (und Gnd) könntest vorab schonmal messen.


[Beitrag von klausES am 09. Dez 2017, 16:51 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#7 erstellt: 09. Dez 2017, 20:30

Jetzt kommts: wenn ich den Reelmotor beim Anschluss des Capstanmotors einstecke, läuft der auf Anhieb.


Daher solltest du die Betriebsspannung des Reelmotors messen. Sie sollte etwa 5VDC betragen, da es meist 4-6VDC Motoren sind. Der Reelmotor wird, mit den etwa 12VDC des Capstanmotors, daher wohl laufen.
Genau dies hatte ich nämlich auch bei meinem Reelmotor, über ein externes Netzteil, getestet. Auch hier funktionierte er mit 12VDC.


Bei den Elkos gab es jedenfalls 16V, 25V und 50V Typen. Also werden wohl auch solche Spannungen oder darunter vorhanden sein müssen!?


Nicht unbedingt annähernd, aber definitiv darunter, ja.
Aber was sagt dir z.B. eine anliegende DC-Spannung von 26V, an einem 50V-Elko.......richtig, nichts. Daher sollte man mal das SM "studieren".
ELRO
Neuling
#8 erstellt: 11. Dez 2017, 20:36
Am Servo Amp Board auf der Rückseite
K [15 V] gemessen 13.4 V
L [- 15 V] hier sind es - 13.7 V
M
N [- 10 V] hier sind es - 12.2 V
O [10 V] gemessen 13 V

Das Servo Amp Board hat ne eigene Masse M nicht identisch mit Chassis Masse.
Also wird vom System Control Board schon mal nicht die richtige Spannung geliefert - werde ich wohl dort weiter suchen müssen.
Eventuell die ganzen Elkos erneuern, sind alles noch 85° C Typen; Low ESR Typen sind besser.

mfg
Bernd
ELRO
Neuling
#9 erstellt: 20. Dez 2017, 12:59
Hallo ins Forum!

Laufwerk geht wieder, Ursache war eines der sechs Potis (RV854), die den Reelmotor steuern.
Hatte in der eingestellten Position einen unendlichen Widerstand. Grund dürfte Verschmutzung oder Korrosion gewesen sein.
Galt auch für die anderen Potis mehr oder weniger.
Die habe ich eins ums andere ausgebaut, gangbar gemacht und Kontaktflächen gereinigt.
Dabei ist mir aufgefallen, dass genau an dieser Stelle schon einmal eine Reparatur ausgeführt wurde, bevor ich das Gerät "neu" im Fachgeschäft gekauft hatte. Es war geringfügig im Preis reduziert, da es als Vorführmodell im Verkaufsraum stand.
Da die Potis nun alle ein wenig falsch eingestellt sind / waren musste ich mich sehr genau ans Service Manual mit den Kapiteln Capstan Motor Adjustment, Reel Motor Adjustment und Tape Speed Adjustment halten.
Spulen in beide Richtungen geht hervorragend, auch mit dem notwendigen Drehmoment.
Play geht momentan nur in eine Richtung und auch nur wenn die Kassette absolut leichtgängig ist.
Es gelang mir bereits eine aber nur eine ganze Kassettenlänge abzuspielen und anzuhören - Sound immer noch erstklassig!

Bin somit immer noch am Ball

Bernd
ELRO
Neuling
#10 erstellt: 21. Dez 2017, 17:40
Frage an die Experten hier.
In der Anleitung für den Abgleich des Reel Motors ist als Messinstrument ein Zweikanal - Oszi angegeben.
Ich hab jedoch nur entweder ein Zeiger-Vielfachinstrument oder so ein Standard Digitalmultimeter.
Beim Abgleich der Potis muss man die beiden Messpunkte TP851 und TP852 auf A = B abgleichen, allerdings ist dort ebenfalls ein Diagramm angegeben wo die beiden Signale A bzw. B um 90° phasenverschoben sind. Wenn das eine wichtige Rolle spielt, dann kann ich den Abgleich mit meinen Bordmitteln nicht bewerkstelligen.
Dann müsste ich mich erst noch auf die Suche nach einem leihweisen Oszilloskop machen.
Oder gibt es einen Trick, den Abgleich auch mit Vielfach Multimeter hinzubekommen?

mfg
Bernd
Rabia_sorda
Inventar
#11 erstellt: 21. Dez 2017, 21:15

gibt es einen Trick, den Abgleich auch mit Vielfach Multimeter hinzubekommen?


Wahrscheinlich/vermutlich nicht, denn sonst hätten sie es wohl im SM angegeben.
Ein gebrauchtes Oszi bekommt man schon relativ günstig und das kann man immer mal gebrauchen. Meines habe ich mal für 60€ gekauft.
garlock
Stammgast
#12 erstellt: 22. Dez 2017, 14:17
Hallo,

Mit nem Oszi kann ich aushelfen wenns nich zu weit ist kannst du gerne vorbei kommen einfach ne PM an mich.

mfg
ELRO
Neuling
#13 erstellt: 24. Dez 2017, 12:43

ELRO (Beitrag #9) schrieb:
Hallo ins Forum!
Play geht momentan nur in eine Richtung und auch nur wenn die Kassette absolut leichtgängig ist.
Bernd

Hatte ne rein mechanische Ursache. Die rechte Andruckrolle saß völlig fest - verharztes Fett oder Korrosion!?
Mit WD40 gangbar gemacht und nachher mit bissi Nähmaschinenöl geschmiert.
Anfängliche Gleichlaufschwankungen sind jetzt ebenfalls im Griff - Lösungswort: feiner Schmirgel plus Wattestäbchen trocken gesäubert.
Glaube Oszi kann ich mir somit sparen!

Frohe Feiertage an die Mitleser hier im Forum.

Bernd
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