HIFI-FORUM » Reparatur & Wartung » Hifi-Klassiker » Mitsubishi Endstufe DA A 15 DC | |
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Mitsubishi Endstufe DA A 15 DC+A -A |
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Autor |
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sanmati3
Stammgast |
#1 erstellt: 10. Jul 2017, 08:05 | |
Hallo, Habe eine Mitsubishi Endstufe DA A 15 DC zur Reparatur da und hab mir vorher mal den Schaltplan angesehen, da ist eine Besonderheit, die ich nicht verstehe: Da wird auf die negative Versorgungsspannung mit einer Exra Wicklung des Netztrafos eine Gleichspannung von etwa 5 V aufaddiert, womit dann die gesamte Vorstufe versorgt wird. Was soll das?? Das habe ich noch nie irgendwo gesehen, kann mir vielleicht mal jemand erklären, was das soll? Würde mich sehr interessieren.... Vielen Dank für Eure Antworten, sanmati3 |
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eckibear
Hat sich gelöscht |
#2 erstellt: 10. Jul 2017, 15:34 | |
Das erweitert den Aussteuerungsbereich einer vorliegenden Differenzverstärkerstufen, so dass der Ausgang der Endstufe möglichst dicht an die neg. Railspannung kommt. Der pos. Ast ist hier davon weniger betroffen. In manchen anderen Amps werden auch beide Äste mit solchen Zusatzspannungen aufgestock. Auch bzw. v.A. bei MOSFETs kann dass nützlich sein, denn die Gate-Steuerspannungen sind relativ hoch, zumindest bei älteren Typen. |
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Broesel02
Inventar |
#3 erstellt: 10. Jul 2017, 17:33 | |
Ich habe beide Endstufen aus der Serie, die DA-A10DC & die DA A15DC. Ich habe beide auch bereits revidiert. Zuerst habe ich mich auch über diese Zusatzwicklung am Trafo gewundert. Aber wenn man sich das genauer anschaut ist das ganz clever gemacht: Die 5 Volt kommen ja auf 65,5 Volt drauf. Also läuft eine Spannung von 70,5 Volt über den Schutzwiderstand R51 330 Ohm an den beiden negativen Fußpunkten des zweiten und dritten Differenzverstärkers vorbei und zum Eingangsdifferenzverstärker und wird dort mit der 16V Zenerdiode D102/201 und dem davor liegendem Widerstand R114/R224 5,6kOhm/2Watt benutzt um die 12,5 Volt für die Stromquelle am Eingangsdifferenzverstärker zu erzeugen. Durch die separate Wicklung am Trafo, der diskreten Gleichrichterdiode und die RC Siebung versucht man die Spannung der Spannungsverstärkungsstufe stabiler und unabhängiger von der Railspannung zu machen. Es gibt aufwendigere Lösungen als diese und einfachere Lösungen als diese aber das ist schon eine sinnvolle Sache. Bei bipolaren Transistoren in HiFi Endstufen macht man das meist nicht um eine höhere Ansteuerungsspannung für die Endtreiber zu erreichen denn die Gefahr die Endtreiber zu übersteuern ist sonst sehr groß und man muß dann wieder Schutzschaltung zum Begrenzen der Ansteuerungsspannung einsetzen. Die Akai PS 120/PS 200 Endstufe hat eine solche Schaltung oder die Kenwood L-07M und L-08M Monoblöcke und auch noch andere Bei meinen Mitsubishis waren die Relais für die Lautsprecher oft ein Problem, ich habe aber jetzt neue drin. Die Doppelkondensatoren habe ich gegen zwei einzelne getauscht die in den wunderschönen "Topf" nebeneinander hereinpassen. Ich habe sie dann mit ein wenig Bauschaum eingeschäumt und das funktioniert bestens. Mit eine wenigen neuen passiven Bauteilen wird diese Endstufe sicher wieder zum Diamanten Viel Freude wünsche ich dir damit. Richard |
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eckibear
Hat sich gelöscht |
#4 erstellt: 10. Jul 2017, 18:43 | |
Wenn das der einzig entscheidende Grund wäre, hätte man wohl auch gleich noch den positiven Ast so verarztet, oder bleibt jemand nachts auf halber Strecke stehen? Eine stabile Spannung für die CC Quelle am Eingang hätte man jedenfalls deutlich einfacher ohne den einseitigen Spannungsaufsatz realisieren können, der hierzu nur einen kollateralen Nutzen abwirft. Die "sehr große Gefahr der Übersteuerung" der bip. Endtransistoren wird übrigens oft mit einer ganz einfachen Diode zwischen Basis eines Treibers und Rail umgangen. Das funktioniert einfach, gut und zuverlässig, so dass auch professionelle Class-H Endstufen im kW Bereich damit "ausstaffiert" werden. Die Grenze zwischen "ok" und "dichte Rauchzeichen" liegt dort prinzipbedingt viel dichter beeinander als bei Consumer HiFi-Geräten, erfordert daher ansonsten durchdachtere und umfangreichere Schutzschaltungen. Beim Mitsubishi DA-A15DC sind diese Gefahren aber ohnehin nicht gegeben: Mit oder ohne Spannungsaufsatz sind max. Ausgangsstrom des Diff-Amps (nur wenige mA) und hohe Widerstände (1kR) in der Basisleitung der ersten Treiber am Rail jeweils so gutmütig, dass die mögliche "Übersteuerung" nichts mehr kaputt bekommt. Für einen konventionellen 150W Amp ist das Ganze ja auch völlig OK. |
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Poetry2me
Inventar |
#8 erstellt: 10. Jul 2017, 22:24 | |
@sanmati3: Du findest übrigens ein ähnliches gezieltes "Aufsatteln" einer negativen Railspannung für bestimmte Schaltungsstufen auch beim Luxman L-11. Dort wird sie sogar noch mit einem minimalistischen Shunt-Regler geglättet. - Johannes [Beitrag von Poetry2me am 10. Jul 2017, 22:25 bearbeitet] |
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sanmati3
Stammgast |
#11 erstellt: 11. Jul 2017, 09:05 | |
Hallo, Bin überrascht durch die vielen Antworten, aber es ist mir jetzt klar geworden, vielen Dank für eure qualifizierten Kommentare. Bleibt einzig noch die Frage, warum das im positiven Zweig nicht ebenfalls gemacht wurde aber diese Erklärungen reichen mir aus. Am WE werde ich die Kiste mal vorsichtig mit meinem Trenntrafo "hochfahren" und dann schon bei kleinen Spannungen, die läuft ja bestimmt schon bei +/-20V, mal an den Emitterwiederständen das Signal anschauen. Viele Grüße und danke! |
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Zweck0r
Inventar |
#12 erstellt: 11. Jul 2017, 11:56 | |
Moderation hier: Bitte die persönlichen Angriffe unterlassen. [Edit] und beim Topic bleiben. Danke. [Beitrag von Zweck0r am 11. Jul 2017, 13:29 bearbeitet] |
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Poetry2me
Inventar |
#13 erstellt: 11. Jul 2017, 14:00 | |
Weil man es dort nicht so dringend braucht. Der Effekt ist am stärksten beim zweiten Differenzverstärker wirksam, wo die Signalspannungen noch gering sind und die beiden Arbeitswiderstände an die negative Railspannung gehen. Jede Störung hier würde in das Signal einfließen und müsste durch die Gegenkopplung weggeregelt werden, was Artefakte hinterlässt und klanglichen Einfluss hätte. Um voll aussteuern zu können, musste aber auch die erreichte negative Spannung noch in der Nähe der "großen" negativen Rail sein. Daher die Lösung mit einer separaten "aufgesattelten" Spannungswicklung. Hätte man eine Widerstand-Zenerdiode-Kombination von der "großen" Railspannung aus verwendet, dann hätte man die negative Spannung viel weiter "herunter" ziehen müssen um sie vergleichbar sauber zu bekommen. Dadurch wäre die Aussteuerung begrenzt worden. Gut stabilisierte Railspannungen für die vorderen spannungsverstärkenden Stufen eines Endverstärkers sind ganz generell ein guter Ansatzpunkt, um das Endergebnis klanglich nach vorne zu bringen. Insgesamt ist das hier eine fein dosierte Maßnahme, mit nur so viel Aufwand wie nötig, um gute Qualität zu erreichen. - Johannes [Beitrag von Poetry2me am 11. Jul 2017, 14:04 bearbeitet] |
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