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Reparatur Scott 370 R+A -A |
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Autor |
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the_reaper
Stammgast |
19:07
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#1
erstellt: 01. Dez 2016, |
Hallo zusammen, wie der Titel schon verrät, möchte ich einen Scott Receiver reparieren. Und zwar gibt bei diesem die Protection Schaltung nicht frei. Vorstufe funktioniert einwandfrei, das Problem müsste also in der Endstufe sein. Was habe ich schon gemacht? -Ruhestrom eingestellt. Im Manual steht, dass man zur Einstellung einen 8Ohm Widerstand an den Ausgang klemmen soll. ![]() -Spannung am Relais (Fujitsu FRL-264 D024 04AL-01)gemessen. Ich habe an den beiden markierten Punkten gemessen. Ergebnis: 44,4V. Das dürften 20V zu viel sein... ![]() ![]() Nun meine Frage: Wie gehe ich weiter vor? Offensichtliche Schäden kann ich nicht erkennen, einige "verdächtige" Lötstellen habe ich bereits ausgebessert... Habt ihr irgendwelche Hilfreichen Tipps für mich? Gibt es Stellen, an denen ich die Spannung messen sollte? Vielen Dank schonmal für eure Mithilfe ![]() Viele Grüße Michael |
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Rabia_sorda
Inventar |
20:50
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#2
erstellt: 01. Dez 2016, |
Ohne dass das Relais schaltet, brauchst du so nichts machen, da der 8 Ohm Widerstand hier dann zwecklos ist.
Hust....da kannst du aber nochmals den Lötkolben schwingen. In den gelben Rahmen sind alles kalte Lötstellen. Wobei ich natürlich nicht alle sehen konnte. ![]() |
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the_reaper
Stammgast |
16:23
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#3
erstellt: 04. Dez 2016, |
Okay, vielen Dank für deine Antwort! Da war ich wohl tatsächlich etwas blind unterwegs. Habe mich nochmal dran gemacht und die komplette Endstufenplatine nachgelötet. Leider funktioniert der Receiver immer noch nicht, weiterhin leuchtet die Protection Leuchte. Wie soll ich weiter vorgehen? Gibt es typische Bauteile, die man in der Endstufe genauer untersuchen sollte? Vorstufe und Tuner funktionieren übrigens einwandfrei, habe die Vorstufe mal an eine andere Endstufe drangehängt. |
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DB
Inventar |
19:22
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#4
erstellt: 04. Dez 2016, |
Sind beide Betriebsspannungen für die Endstufen da? Wie sieht die Mittenspannung aus? MfG DB |
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the_reaper
Stammgast |
20:40
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#5
erstellt: 04. Dez 2016, |
Die Betriebsspannung liegt, sofern ich richtig gemessen habe bei 85V. Gemessen habe ich die Spannung zwischen Pin 76 und 79 (Service Manual lässt sich bei Google finden...) So richtig komme ich aber mit dem Service Manual nicht zurecht. Es gibt nur einen Schaltplan für den gesamten Verstärker, finde ich ziemlich unübersichtlich... ![]() |
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PBienlein
Inventar |
21:40
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#6
erstellt: 04. Dez 2016, |
Hallo Michael, wenn der Scott in Protection ist, dürfte ziemlich sicher Gleichspannung an einem Endstufenausgang die Ursache sein. Die beiden 22K-Widerstände R49 (linker Kanal) und R50 (rechter Kanal) setzen den Verstärker in Protectmode, wenn an ihnen DC ansteht. Man kann sie nacheinander einseitig auslöten und schauen, wann die Schutzschaltung nicht mehr greift. ACHTUNG! Dabei keine Lautsprecher anschließen! Wenn die defekte Endstufenseite so gefunden wurde, den betreffenden Widerstand unbedingt wieder korrekt einbauen und dann auf Fehlersuche gehen. Bei DC im Bereich der Railspannungen dürfte ein Endstufentransistor defekt sein. Bei DC < Railspannungen wird der Fehler "weiter vorne" im Bereich der Treiber, des Bias- oder gar des Differentialverstärkers liegen. Die Suche ist immer etwas mühsam, zumal wenn das Schaltbild so grottenschlecht lesbar ist, wie bei der Elektrotanya ![]() Übrigens, bei Deiner Messung dürfte noch eine Fehlinterpretation bestehen: die Endstufen-Railspannungen betragen laut Service Manual +/-46V und nicht 85V. Du musst also korrekterweise gegen Nullpotential messen. Das ist i.d.R. das Chassis des Verstärkers oder der z.M.P. (zentraler Massepunkt), welcher üblicherweise zwischen den beiden großen Siebelkos (10.000µF/50V) liegt. Gruß Harald [Beitrag von PBienlein am 04. Dez 2016, 21:42 bearbeitet] |
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the_reaper
Stammgast |
22:19
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#7
erstellt: 04. Dez 2016, |
Hallo Harald, Vielen Dank für deine Antwort, wie immer ausführlich und gut verständlich. ![]() Ich werde mich morgen dran machen und weiter suchen. Meine Ergebnisse werden hier weiter dokumentiert. Gruß Michael |
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the_reaper
Stammgast |
18:22
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#8
erstellt: 05. Dez 2016, |
Guten Abend. ![]() Also ich habe wieder etwas am Receiver gearbeitet.... Die Spannung wurde von mir falsch gemessen, sie liegt bei exakt 46V. Nun zu deiner vorgeschlagenen Vorgehensweise mit den Widerständen: R49 ausgelötet, Verstärker eingeschalten und gewartet - nichts passiert, weiterhin die Protection an. R50 ausgelötet, Verstärker eingeschalten und gewartet - klack! Relais schaltet, Protection Leuchte geht aus. Liege ich jetzt richtig, wenn ich denke das der Fehler in der linken Endstufe liegen muss, wenn bei ausgelötetem R49 nichts passiert? Wo genau soll ich jetzt besagte Spannung messen, die größer oder kleiner 46V ist? ![]() Gruß und vielen Dank bis hierhin ![]() Michael |
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shabbel
Inventar |
07:34
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#9
erstellt: 06. Dez 2016, |
Ich springe mal ein, weil wohl noch keiner schreibt. Es ist folgendes. Messungen kannst Du sowohl bei eingeschaltetem als auch bei ausgeschaltetem Gerät machen. Bei eingeschaltetem Gerät ergibt sich zwischen allen dreibeinigen Transistoren an einer Belegung etwa 0,7 Volt. Dann sind die in Ordnung. Abweichungen deuten auf Defekte hin. Da die Protection anspringt, wäre es sinnvoll, bei ausgeschalttem Gerät zu beginnen. Mit dem Diodentester des Multimeters kannst Du in beide Richtungen einen Transistor durchmessen. Das ergibt bei 3 Beinen 6 Werte. Null deutet auf eine durchgebrannte Sperrschicht hin. Hier: ![]() Dann die optische Prüfung. Sind Bauteile aufgrund von Hitze verfärbt, Elkos ausgebeult, Lötstellen durch Korrosion kurzgeschlossen? Ich hatte schon zwei Scott mit einem defekten kleinen Elko in der Endstufe. Es ist nie falsch bei einer defekten Endstufe zunächst alle Elkos auf der Endstufenplatine zu erneuern. Fachwerkstätten machen das sowieso. |
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the_reaper
Stammgast |
21:39
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#10
erstellt: 18. Dez 2016, |
Hallo zusammen, war jetzt einige Zeit ruhig hier, ich war viel unterwegs. Es hat sich trotzdem etwas getan. ;-) Ich habe begonnen, die Transistoren zu messen, bei ausgeschaltetem Receiver mithilfe eines Multimeters - Ohm Messung. Mir hat es bei den ersten immer 0 Ohm angezeigt, dann habe ich diese direkt ausgelötet und nochmal in ausgebautem Zustand gemessen. Dabei haben alle Werte gepasst, die Transistoren müssten also in Ordnung sein. Habe alle Transen der rechten Seite ausgelötet und alle für in Ordnung befunden. Meine Vermutung ist nun, dass irgendwo eine Verbindung ist, die nicht da sein sollte, also irgendwo Strom fließt, wo er nicht fließen sollte. Oder gibt es noch andere Gründe, warum mein Ohmmeter an den Transistoren in eingebautem Zustand keinen Widerstand anzeigt? Die Messspitzen haben sich nicht berührt, darauf habe ich natürlich geachtet. Die Elkos nehme ich mir als nächstes auch mal noch vor.... Viele Grüße Michael |
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detegg
Inventar |
01:02
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#11
erstellt: 19. Dez 2016, |
... tja - da wäre zum einen, die BA des Multimeters zu konsultieren, dann die Hinweis der Vorschreiber zu beachten. Oder auch einen Blick auf ![]() Sonst wir das nichts ... ![]() ![]() Detlef |
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the_reaper
Stammgast |
10:01
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#12
erstellt: 19. Dez 2016, |
Okay, ich habe verstanden. ![]() Hab da einfach drauf losgearbeitet, ohne mich vorher nochmal genauer zu informieren. Wenn ich richtig gelesen hätte, dann hätte ich wohl auch kapiert, dass mit hochohmig und niederohmig einfach gemeint ist, ob die Diode Durchgang hat oder nicht. ![]() Mit meinem nächsten Beitrag gibt es hoffentlich neue Erkenntnisse und mein Wissen sollte dann ebenfalls besser sein. ![]() Danke Detlef und Gruß Michael |
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the_reaper
Stammgast |
20:26
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#13
erstellt: 09. Jan 2017, |
Hallo zusammen. Lange war es ruhig, aber nun sind die Feiertage vorbei und ich habe soeben die Transistoren mit dem Diodentester meines Multimeters durchgecheckt. ![]() Ergebnis: Zum einen hatte ich mich wohl verguckt und nicht alle Transistoren des rechten, sondern des linken Kanals ausgelötet. Diese sind laut Diodentester alle in Ordnung (6 Messungen pro Transe, alle haben gepasst. ;-) ) Die Transistoren des linken Kanals, welche noch eingebaut sind, sind alle defekt. Die lassen entweder auf Emitter-Collector oder C-E durch. Allerdings habe ich auch zwei Transistoren des linken Kanals ausgelötet und diese scheinen okay zu sein. (Diese wurden nur in ausgebautem Zustand geprüft.) ![]() Nun stehe ich mehr oder weniger vor einem Rätsel. Es scheint ja, als würde im rechten Teil der Endstufe irgendwo der Fehler liegen, was ja durch den Test mit dem ausgelöteten Widerstand bekräftigt wird. Doch wie sollte ich nun weiter vorgehen? Soll ich alle Transistoren einmal auslöten und testen? Wenn diese im ausgelöteten Zustand als in Ordnung geprüft werden können, wie sollte ich dann weiter vorgehen? Viele Grüße und vielen Dank für eure Mithilfe Michael |
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the_reaper
Stammgast |
19:49
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#14
erstellt: 10. Jan 2017, |
So, ich habe jetzt alle Transistoren ausgelötet und vermessen. Q8 ist defekt, komplett hochohmig. Bei allen anderen passt es, auch wenn die Werte teilweise bei den Pärchen abweichen. ![]() Was meint ihr, wird es ausreichen, wenn ich Q8 austausche bzw. das Pärchen Q8 / Q7 oder soll ich besser alle Transistoren wechseln (Sind ja eh schon alle raus. ![]() Vielen Dank und Gruß, Michael |
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hf500
Moderator |
21:11
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#15
erstellt: 10. Jan 2017, |
Moin, wenn es dir Spass macht, kannst du alle Transistoren tauschen ;-) Sinnvoll ist es in diesem Fall aber kaum, es genuegt, den defekten Transistor zu ersetzen. Arbeitet er paarweise mit einem anderen Transistor zusammen, kann man beide ersetzen, aber dann sollte es eigentlich gewesen sein. 73 Peter |
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shabbel
Inventar |
08:00
![]() |
#16
erstellt: 11. Jan 2017, |
Und vor der Inbetriebnahme die Elkos tauschen, sonst brennt Dir wieder was durch. |
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the_reaper
Stammgast |
17:37
![]() |
#17
erstellt: 06. Feb 2017, |
Hallo zusammen, lange habe ich nichts geschrieben... Danke erstmal noch euch allen für die Tipps! Ich bin heute mit dem Gerät fertig geworden. Den defekten Transistor habe ich zusammen mit seinem Partner auf der anderen Seite getauscht. Anschließend habe ich alle Elkos der Endstufe getauscht. Die alten lagen teilweise deutlich unter ihren aufgedruckten Werten. Nachdem die neuen drin waren, habe ich jetzt noch den Ruhestrom eingestellt, damit das Gerät nicht heizt. ;-) Und was soll ich sagen.. Ich habe hier nun einen einwandfreien Augen- und Ohrenschmaus stehen. ![]() Okay, an die Schalter muss ich vielleicht nochmal ran, die machen leise Nebengeräusche beim verstellen, aber das ist dann nur noch eine Kleinigkeit. ![]() Viele Grüße Michael |
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shabbel
Inventar |
23:13
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#18
erstellt: 06. Feb 2017, |
Gratuliere. Ich muss meinen Stereomaster 637 auch mal wieder aus dem Keller holen. |
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