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Yamaha A-760 oder auch: Von Katzenpisse und Knallfröschen+A -A |
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Autor |
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Drowned_In_Trance
Stammgast |
#1 erstellt: 17. Jul 2016, 09:48 | |
Einen wunderschönen sonnigen Sonntag miteinander! Da ich nicht genug bekomme, habe ich mir vor kurzem einen Yamaha A-760 bei Ebay geschossen. Beschreibung: "kurz getestet, CD Player dran , funktioniert soweit sonst aber nichts getestet wird deshalb als defekt verkauft für Bastler.", die Lampen leuchteten auf dem Verkaufsbild noch. Also das Ding zuhause direkt erstmal auf gemacht und meine Vermutungen hatten sich bestätigt: Die Rifa-Kondensatoren (aka Knallfrösche) waren allesamt rissig. Also habe ich direkt von der Firma Busalt Ersatz für den großen Knallfrosch bekommen (das ging wirklich extrem schnell) und den kurzerhand ausgetauscht. Gerät angeschaltet und kurz das Handy angeschlossen: Er tönt ! Aber die Potis (vor allem der Balance-Poti) kratzen wie sau, damit hatte ich auch schon gerechnet. Und was ist das? Die Lampen gehen ja gar nicht .. hab ich da jetzt irgendwas bei meiner Lötaktion kaputt gemacht? Kann ja eigentlich nicht sein .. Als dann die anderen Kondensatoren (Wima) auch endlich da waren, habe ich dann die 3 6800pF Rifas noch ausgetauscht, an die 1000pF neben dem Netzschalter komm ich zur Zeit nicht dran, weil ich keinen passenden Inbusschlüssel für die Wahlschalter habe und somit die Front nicht abmachen kann .. Offenbar ist der große Rifa schon schön ausgelaufen, denn auf der ganzen Platine ist eine ölige, klebrige, nach Katzenpisse stinkende Flüssigkeit verteilt - Wie krieg ich das weg ??? Ich habe es schon mit einer Zahnbürste und Isopropanol probiert, das half auch ein bisschen, aber leider eben nur ein bisschen .. gibt es da eine elegantere Möglichkeit das Zeug weg zu kriegen ? Ich hab auch irgendwo gelesen dass das stark gesundheitsschädlich ist (ist beim Löten natürlich super )... Uuund noch eine Sache ist mir aufgefallen: Einer der Siebelkos hat offenbar einen Riss (?), es ist aber nichts ausgetreten .. Austauschen, oder ist das nur oberflächlich ? Ach und noch eine weitere Sache, so sieht der Gehäusedeckel von innen aus .. ist das normal ? Sorry für die ganzen Fragen, ich bin noch relativ neu auf dem Gebiet der Hifi-Restauration, mir macht das aber extrem viel Spaß und deswegen möchte ich da durchaus am Ball bleiben, daher hoffe ich auf rege Beteiligung Gruß Christian |
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hf500
Moderator |
#2 erstellt: 17. Jul 2016, 18:21 | |
Moin, 1. Auch pruefen, ob diese Potis auch unter Gleichspannung stehen. 2. Da ist nichts drin, was auslaufen kann, der ist geplatzt (sein gewolltes Fehlerverhalten, um Schlimmeres zu verhindern). Das erzeugt eine grosse weisse Wolke, die nach verbranntem Papier riecht. So weit, so gut. Der schwarze Schmier, der da hinterlassen wird, ist allerdings ziemlich hartnaeckig, wenngleich harmlos. Man kann versuchen, ob sich was mit Kontakt WL retten laesst. Isoprop ist da ein Loesungsmittel, das nicht viele Angriffspunkte kennt. 3. Sieh mal nach, ob das nicht nur ein Kratzer auf der Umhuellung ist, es sieht naemlich so aus. Wuerde man die huelle entfernen, kommt darunter der Aluminiumbecher des Kondensatorgehaeuses zum Vorschein. 4. Ja, unter den Flecken ist im Geraet ein warmes Bauteil, das warme, staubige (Zigarettenrauch-) Luft aufsteigen laesst, Mit der Zeit sieht das dann so aus. 73 Peter |
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Drowned_In_Trance
Stammgast |
#3 erstellt: 17. Jul 2016, 19:55 | |
Nabend Peter!
1. Alles klar, wird gemacht! 2. Bist du dir da sicher? Ich kann mich nämlich entsinnen gelesen zu haben, dass dieser Kondensator spezielles Öl enthält und es wenn sich dieser verabschiedet nach Katzenpisse stinkt, und das tut es, und die ganze Platine ist auch voll, nicht mit schwarzem Schmier, sondern mit gelbem/bräunlichen. Ich hab das erst für altes Flussmittel gehalten, aber so viel, so klebrig, und dann auch noch auf der Oberseite genau um die Kondensatoren rum? Kommt mir spanisch vor. Fakt ist: es geht schlecht weg. Kontakt WL hab ich leider keins da, muss ich mir dringend mal besorgen. 3. Ich denke auch, dass es nur ein Kratzer ist, das war auch mein erster Gedanke. Die Frage ist nur: Wie kommt er da hin? Der ist ja nicht nur oben drauf, sondern geht senkrecht an der einen Seite das ganze Kondensatorgehäuse runter (sieht man auf dem Foto kaum bis gar nicht). Aber ich denke (hoffe) dass das wirklich nur oberflächlich ist. 4. Gut, dann bin ich ja beruhigt. Vielen Dank für deine Antworten! |
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hf500
Moderator |
#4 erstellt: 18. Jul 2016, 16:12 | |
Moin, Kondensatoren mit fluessiger Fuellung haben aber auch ein spezielles Gehaeuse. Was du meinst, sind alte MP-Kondensatoren in Kompensationsanlagen und aehnlichen Anwendungen. Die sind dann auch in verloeteten Gehaeusen oder verboerdelten Alubechern untergebracht. Die Rifa-Kondensatoren, wie sie hier zu Entstoerungszwecken eingesetzt werden, sind "trockene" Papierkondensatoren mit Kunstharzumhuellung, die aus behandeltem, metallisiertem Papier gewickelt wurden. Sie sind so gebaut, dass sie im Fehlerfall ein definiertes Verhalten zeigen. Sie duerfen nicht offen brennen oder (dauerhafte) Kurzschluesse entwickeln. Das sieht dann so aus, dass sie innerlich etwas "anbrennen" und dabei platzen. Sichtbar wird bei der Sauerei eine mehr oder weniger grosse Wolke, die nach verbranntem Papier riecht und diese Schmiererei. Dass es hier so viel ist, liegt daran, dass ein 0,47µF Kondensator dieser Bauart schon ziemlich gross ist. 73 Peter |
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