Was tun mit alter Anlage: Sanyo JA300 plus Philips Lautsprecher (80iger)

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muggelwump
Neuling
#1 erstellt: 02. Dez 2015, 19:46
Hallo alle zusammen!

Von meinen Großeltern habe ich eine Stereoanlage geerbt, die ich nun gerne nutzen möchte. Das wäre meine erste überhaupt. Ich war da bisher sehr lieblos und habe meine Musik über normale PC-Lautsprecher gehört. Der Plan ist nun, den Verstärker via Klinke-auf-Cinch über Smartphone, MP3-Player, etc. zu speisen und den Rest der Anlage (Schrank, Tuner, Plattenspieler, etc.) abzugeben. Problem: Der Verstärker hat mehrere Defekte:

1.) Nur der Phonoeingang funktioniert. Soweit ich weiß, ist dieser nur für Plattenspieler geeignet, da der Sound sonst Müll ist. Richtig?
2.) Es gibt einen Schieberegler für die Balance zwischen linkem und rechtem Lautsprecher. Dieser sowie die fünf Schieberegler des Equalizers haben einen Wackelkontakt. Ich glaube gelesen zu haben, dass sich dies möglicherweise mit ein wenig Kontaktspray oder ähnlichem beheben lässt? Ist das richtig?

Ich habe Zweifel, dass ich die anderen Eingänge (AUX, Tape) des Verstärkers reparieren kann. Liege ich dann richtig mit der Vermutung, dass es besser ist, mir einen gebrauchten Verstärker für wenig Geld (unter 50,- ?) zuzulegen? Dies in Anbetracht dessen, dass meine Ohren bisher nicht sehr verwöhnt wurden Was würdet ihr mir raten?

Vielleicht noch ein paar Worte zu den Lautsprechern:

Ich konnte die Modellbezeichnung nicht finden, gehe aber davon aus, dass sie wie der Verstärker Anfang der 80er hergestellt wurden. Sie haben folgende Angaben:

Pnom. 40W
Pmus. 70W
8 ohm

Wofür stehen die beiden Abkürzungen bei der Wattangabe? Falls ich mich für einen neuen, gebrauchten Verstärker entscheide, auf welche Angaben sollte ich achten? Oder glaubt ihr, die Lautsprecher sind generell Mist?

Freue mich auf eure Kommentare!
hf500
Moderator
#2 erstellt: 02. Dez 2015, 21:48
Moin,
wllkommen im Forum.

1. Ja, der Phonoeingang ist nur fuer magnetische Tonabnehmer geeignet. Er besitzt einen Vorverstaerker mit einem speziellen Frequenzgang, der das Signal vom TA anhebt und "geradebiegt".
2. In der Regel laesst sich das behandeln, indem man etwas "Kontakt 61" hineinsprueht und ein paamal hinundher schiebt. Wenn es weiterhin hartnaeckig kratzt, liegt moeglichweweise ein anderer Defekt vor.
3. Es ist ungewoehnlich, dass nur der Phonoeingang funktioniert. Er muss naemlich auch ueber den Eingangswahlschalter. Auch den kann man erstmal mit K61 behandeln, oft sind es nur Kontaktfehler im Schalter, wenn er laenger nicht betaetigt wurde.
4. Die Leistungsangabe der Lautsprecher ist dessen Belastbarkeit. Sie gibt an, wieviel Leistung man in die Lautsprecher stecken kann, ohne sie zu ueberfordern (zerstoeren). Die hier angegebenen 40W Nominalleistung ist die Leistung, die der Lautsprecher in einem bestimmten Pruefverfahren dauernd ertraegt. Die hoehere Spitzenleistung darf nur kurzzeitig angelegt werden.

Lautsprecher haben einen erbaermlichen elektrischen Wirkungsgrad. Nahezu die gesamte hineingesteckte Leistung wird in Waerme umgesetzt, die natuerlich irgendwohin muss. Ueberfordert man die Lautsprecher, verbrennen die Schwingspulen.
Kurioserweise ist ein zu schwacher Verstaerker schaedlicher fuer die Lautsprecher als ein zu starker. Wenn man gerne laut hoert, muss man einen zu schwachen Verstaerker soweit aufdrehen, dass er Verzwerrungen produziert, die in Mehrwegeboxen die Hochtonlautsprecher zerstoeren. Hochtoener haben fast immer eine nur sehr geringe Belastbarkeit, die auch bei "wattstarken" Boxen kaum die 20W uebersteigt. Liegt daran, dass man fuer Mitten und Hoehen weniger Energie als fuer Baesse benoetigt. Wenn ein zu schwacher Verstaerker uebersteuert wird und seine Leistung nur in hochtonhaltigen Verzerrungen abgibt, bekommt man den klassischen "Partyschaden", naemlich durchgebrannte Hochtoener. Fuer eine 40/70W Box ist bei normalen Hoerlautstaerken ein Verstaerker von 40 bis 80W ganz passend. Ein 20W-Verstaerker geht natuerlich auch, solange man von dem nicht Originallautstaerken vom Buehnenrand verlangt ;-)

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 02. Dez 2015, 21:59 bearbeitet]
muggelwump
Neuling
#3 erstellt: 09. Dez 2015, 20:15
Hi!

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Habe es mit Kontaktspray sowohl am Equalizer als auch am Schalter für die Eingänge versucht. Erfolglos. Werde die Komponenten und den HiFi-Schrank jetzt bei ebay einstellen.

Inzwischen habe ich mir einen billigen Ersatzverstärker gekauft (Fisher CA225). Dort nun folgendes Problem: Der Lautstärkeregler (Schieberegler) hat ebenfalls einen Wackelkontakt, sodass es knarzt (was ich nicht weiter schlimm finde). Allerdings geht einer der beiden Lautsprecher durch den Wackelkontakt zwischendurch aus. Ist es normal, dass sich ein Wackelkontakt beim Lautstärkeregler auf die beiden Kanäle auswirkt und sie mitunter stumm stellt oder liegt eventuell ein Defekt an einem anderen Teil als dem Lautstärkeregler vor?

Liebe Grüße
muggelwump
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