Weiche alter Lautsprecher erneuern

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xyron
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 16. Mai 2017, 15:25
Moin,
ich habe zwei alte Lautsprecher aus den 80er und bin gerade dabei die mal etwas aufzumöbeln.
Die Chassis wurden (soweit defekt) bereits im Fachbetrieb repariert. Jetzt sollte noch die Weiche folgen.
Anbei die Bilder der Bauteile.
Weiche Weiche Weiche Weiche

Kann ich davon ausgehen das die Spulen & der Wiederstand so bleiben können bzw. welche Bauteile sollten überhaupt erneuert werden?
Kenn jemand einen guten Shop bei dem ich alle benötigten Bauteile zu einem fairen Preis beziehen kann?

Vielen Dank für eure Hilfe und beste Grüße
Florian
Rabia_sorda
Inventar
#2 erstellt: 16. Mai 2017, 15:33
Hier brauchen nur die roten Elkos erneuert werden, da sie einem Alterungsprozess unterliegen.
Die MKT-Folienkondensatoren kann man mal überprüfen (wenn man Langeweile hat), aber im Normalfall sind die, und die anderen Bauteile, nicht defekt.


[Beitrag von Rabia_sorda am 16. Mai 2017, 15:34 bearbeitet]
Broesel02
Inventar
#3 erstellt: 16. Mai 2017, 20:38
Ich gebe meinem Vorschreiber recht. Wechsel die Elektrolyttypen gegen Folienkondensatoren und freue dich an dem preiswerten Gewinn an Hörfreude.
Aber trotzdem eine Frage: Wieviel möchtest du klanglich erreichen?

Für mich persönlich sind MKT- Kondensatoren in passiven Frequenzweichen klanglich nicht in Ordnung, ich nehme nur noch PP- Typen und auch da nicht alle.
Die grauen Zementwiderstände sind auch nicht mehr der letzte Schei, Caddock Typen oder im Notfall Isabellenhütte bringen da mehr Freude ins Spiel
Bei Spulen nehme ich auch inzwischen sehr verlustarme Typen im Bassbereich (NOS / Trafokern) und Luft- Folienspulen für Mittel- und Hochtonbereich.
Am liebsten alles auch noch symmetrisch und vorgespannt mit Villard- Kaskade. Aber das kostet natürlich ein wenig Geld und macht nur Sinn wenn auch alles andere in der Kette ganz weit vorne ist. Sonst hört man diese Unterschiede nicht und braucht entsprechend nicht so viel Geld auszugeben

Richard
xyron
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 16. Mai 2017, 21:17
Moin,

@ Rabia_sorda
Vielen Dank für deine Antwort. Ich schätze die Überprüfung MKT-Folienkondensatoren übersteigt schon meine technischen Möglichkeiten.
Mir steht derzeit leider nur ein Mulitmeter und Lötkolben mit Entlötpumpe zur Verfügung. Kein weiteres Meßequipment....

@ Broesel02 / Richard
Auch dir vielen Dank. Zum Thema "Was möchte ich klanglich erreichen" bin ich mir nicht sicher.
Prinzipiell bin ein großer Freund des Preis- / Leistungsverhältnisses.
Mit den von dir erwähnten Bauteilen habe ich keine Erfahrungen und kann nicht einschätzen ob das bei den alten Lautsprechen etwas bringt oder ob ich nur die eventuell gealterten Bauteile gegen neue gleicher Qualität tauschen sollte.
Ich möchte auch nicht die Lautsprecher öfter als nötig von ihrem Platz bewegen, mein Rücken meckert irgendwann bei dem Gewicht.
Aktuell besteht meine Kette aus den alten Fischer & Fischer Lautsprechern, einer Monacor STA-1000D, Matrix Mini-i (DAC) und PC als hauptsächlicher Zuspieler, gelegentlich kommt noch mein Technics SL 1500 Plattenspieler nebst Vorverstärker zum Einsatz.
Noch kurz zu den Lautsprechern, Bass ist ein 10" Focal, Mittel- / Hochtöner sind von Peerless.
Wie könnte ich mir den die Vorteile der von dir genannten Bauteile vorstellen bzw. was machen diese besser als die "alten" bzw neue gleichwertige?

Vielen Dank und beste Grüße
Florian
lux-01
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 17. Mai 2017, 08:39
Hallo,

ich kenne diese Weiche, ist eine 0815 Weiche, Vertrieb durch Conrad in den 80er Jahren.
Trennfrequenzen 800/2500 Hz 12dB/Okt. 4 Ohm, wenn ich mich richtig entsinne?
Über bessere Bauteile brauchst Du dir deshalb keine Gedanken machen, da die Chassis eh nicht vernünftig an die Weiche angepasst sind, meine Vermutung! Die Elkos, wahrscheinlich platt, würde ich dennoch gegen MKT (Langzeitstabil) austauschen, mehr allerdings nicht!

Gruß

Rolf
Poetry2me
Inventar
#6 erstellt: 18. Mai 2017, 18:43
Also wenn man sowieso neue Folienkondensatoren kauft, dann würde ich gleich (preisgünstige) MKP nehmen. Die sind nur wenig teurer als MKT und liefern vor allem im Hochtonbereich deutlich hörbar mehr Klarheit (weniger Verzerrungen). Auch wenn die Tonalität / Frequenzgang aufgrund der Weichenanpassung möglicherweise nicht ganz optimal wäre, würdest Du den Unterschied hören.
hf500
Moderator
#7 erstellt: 18. Mai 2017, 19:17

xyron (Beitrag #4) schrieb:

Wie könnte ich mir den die Vorteile der von dir genannten Bauteile vorstellen bzw. was machen diese besser als die "alten" bzw neue gleichwertige?


Moin,
ich waere froh, mal _endlich_ die Belege fuer die hier so oft besungenen Wunderbauteile sehen zu koennen.

73
Peter

ach ja, "Zementwiderstaende" gibt es nicht. Zement leitet zu schlecht, mit meinen Zuendspulenexperimenten zu frueheren Zeiten habe ich immerhin Funken in den Zementputz der Zimmerwand einschlagen lassen koennen ;-)
Es sind zementierte Drahtwiderstaende im Keramikgehaeuse. Streiten kann man hoechstens darueber, ob deren Induktivitaet im Hochtonbereich so signaifikant ist, das sie gegen die der Schwingspule des damit verbundenen Lautsprechers tatsaechlich noch bemerkbar ist.


[Beitrag von hf500 am 18. Mai 2017, 19:17 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#8 erstellt: 18. Mai 2017, 21:43
Gerade dann, wenn man die Boxen nicht noch einmal aufmachen möchte, würde ich die paar Cent mehr einfach ausgeben.

Wenn ich Frequenzweichen überarbeite, fliegen die Elkos (bis auf die ganz großen Kapazitäten) immer raus und werden im einfachsten Fall durch MKP 400V Typen ersetzt, z.B.. diese hier:
https://www.intertec...400_1768,de,279,4027
https://www.lautsprechershop.de/index_hifi_de.htm

Nicht wundern: Die hohe Spannungsfestigkeit hat den Vorzug, dass dann die Folien des Dielektrikums dicker sind und der Kondensator unter mehr Spannung gewickelt werden kann. Das hat in einem Lautsprecher (Schalldruckkammer) Vorteile, welche sich auch klanglich auswirken.

- Johannes
lux-01
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 19. Mai 2017, 08:02
Und wo wir schon einmal dabei sind, der neue MKP muss dann aber mindestens 40 Stunden „eingespielt“ werden, damit er seine volle Klangpracht entfalten kann! 
 
Ich halte rede Wette dagegen, dass der TS weder den Unterschied zwischen einem Superbillig- Elko noch zu einem sündhaft teuren, nicht selten ab 50€ für 4,7µF,  Superkondensator hört! 
Wohlgemerkt, in dieser Weiche, die mit Sicherheit komplett fehl abgestimmt ist!!
Diese Weiche wurde von Conrad für spezielle Chassis angeboten, Krawallmacher für den Partykeller.
400W, verteilt auf 5 Chassis für ca. 150DM pro Box, wenn ich mich recht erinnere! Das diese Weiche dann einfach für eigene „ Entwicklungen“ zum Einsatz kam, spricht schon Bände.
Ich glaube auch, mehr muss darüber nicht diskutiert werden.

Grüße
Rolf  
xyron
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 19. Mai 2017, 08:33
Moin,
vielen Dank für eure Antworten.

Wieso meinst das du das die Weiche nicht funktioniert? Ich konnte keinen Hinweis finden, dass die Weiche von Conrad stammt und nicht zu den Lautsprechern gehört.
Die Lautsprecher klingen m.M.n. gut und auch das Gehäuse aus Naturschiefer sieht schön edel aus. Ist jedenfalls mal was anderes

Insofern werde ich wohl mal ein paar günstige MKPs ausprobieren. Vll bringt es ja was.

Vielen Dank erstmal und beste Grüße
Florian
lux-01
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 19. Mai 2017, 08:55
Hallo,

von nicht funktionieren habe ich auch nicht gesprochen! Ich behaupte lediglich, dass diese Weiche nicht für diese Chassis bzw. für dieses Lautsprecherkonzept entwickelt wurde!

Und warum weiß ich von Conrad, weil ich diese Teile vor etlichen Jahren für meinen Nachbarn „zusammen geschraubt“ habe!

Aber wenn Du mit dem Klang zufriedenen bist, ist doch alles Okay!
Poetry2me
Inventar
#12 erstellt: 19. Mai 2017, 14:30
Wer weiß, vielleicht war die vermeintliche Standard-Weiche ja genau für die Kombination von Chassis passend abgestimmt
Vielleicht haben die Entwickler des Lautsprecher auch einfach mit Conrad zusammengearbeitet und eine passend bestückte Variante der Standardweiche in großer Stückzahl abgenommen? Das wäre vorstellbar und sicher kosteneffizient.

Als mal abwarten

Und ja: Einspielen macht selltsamerweise einen Unterschied. Konnte es selber lange nicht glauben, aber habe solche Erfahrungen gemacht.

- Johannes
lux-01
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 19. Mai 2017, 15:21
Und demnächst werden Widerstände und Spulen „eingespielt“!

Rolf
Broesel02
Inventar
#14 erstellt: 19. Mai 2017, 16:08
Diese Diskussion ist fast so alt wie das Forum selber. Und die ausführlichen Hörvergleiche dazu auch. Hier ist zum Beispiel mal einer von endlos vielen dokumentierten Hörvergleichen im Netz:

http://www.ursound.de/Kapitel%207.pdf

Aber es ist natürlich immer einfacher das alles als Blödsinn und nicht hörbar zu benennen und die Menschen die behaupten sie können aber Unterschiede hören sind halt alles Spinner. Man darf nämlich keine Unterschiede hören die man nicht messen, erklären und rechnen kann.

Und das Zement nicht leitet ist mir natürlich auch völlig neu. Aber warum werden diese Drahtwiderstände dann im Fachhandel sehr häufig als "Zementwiderstände" angeboten?

Man man man, geht das wegen so einem Kleinkram schon wieder hier los.
Ich bin dann mal draussen.

Richard


[Beitrag von Broesel02 am 19. Mai 2017, 16:08 bearbeitet]
hf500
Moderator
#15 erstellt: 19. Mai 2017, 16:13

Poetry2me (Beitrag #8) schrieb:

Nicht wundern: Die hohe Spannungsfestigkeit hat den Vorzug, dass dann die Folien des Dielektrikums dicker sind und der Kondensator unter mehr Spannung gewickelt werden kann. Das hat in einem Lautsprecher (Schalldruckkammer) Vorteile, welche sich auch klanglich auswirken.


Das will ich sehen, dass ein industriemaessig hergestellter Folienkondensator serienmaessig so schlecht gewickelt ist, dass er trotz Verguss auch noch mikrophonisch ist (und dass man das dann bei einem mit >95dB "laermenden" Lautsprecher noch hoert ;-). Das hat man selbst Papierkondensatoren nicht vorgeworfen und da kann man nun wirklich keinen grossen Wickelzug ausueben.

@lux-01,
es gibt auch Leute, die wollen Kabel "einspielen".
Ich empfehle zweiminuetigen Anschluss an eine Starterbatterie ;-)

Diese Weiche:
Ich wuerde ja mal feststellen, in welchem Zustand die TF-Elkos (Tonfrequenzelkos) wirklich sind. Allein schon aus Neugier. Ich vermute naemlich, dass sie noch ziemlich gesund sind. Und wenn nicht, holt man sich bei den einschlaegigen Anbietern fuer TF-Elkos passenden Ersatz. Die werden nochmal mindestens 30 Jahre halten, wer weiss, was dann ist...

73
Peter
ehemals_Mwf
Inventar
#16 erstellt: 19. Mai 2017, 21:37
Hi,
Broesel02 (Beitrag #14) schrieb:
... Man darf nämlich keine Unterschiede hören die man nicht messen, erklären und rechnen kann. ...

Nein, anders:
Man sollte Hör-Urteilen mißtrauen, wenn die Ergebnisse unter kontrollierten Bedingungen(*) nicht bestätigt werden können.

Und:
Vermutete physikalische Ursachen sollten daraufhin abgeklopft werden, ob die Effekte nicht nur theoretisch existieren und evtl. mit speziellen, hochsensiblen Messungen nachgewiesen werden können,
sondern ob sie die Größenordnung bekannter Hör-Schwellwerte erreichen.

Gruss,
Michael

-----------------------------
(*) = "Doppel-Blind", d.h. nicht nur du weisst nicht, was gerade spielt, sondern auch die oft notwendige Hilfsperson, bzw. sie hat keinerlei Kontakt mit dem Testhörer.
Solche Tests haben sich in vielen Bereichen als notwendig erwiesen, wenn man wissen will, was Mensch objektiv, insbesondere unabhängig von Gruppendynamischen Prozessen , hört, sieht, riecht, schmeckt, fühlt, worauf er reagiert ...


[Beitrag von ehemals_Mwf am 20. Mai 2017, 11:30 bearbeitet]
ehemals_Mwf
Inventar
#17 erstellt: 19. Mai 2017, 22:02

hf500 (Beitrag #15) schrieb:
... Ich wuerde ja mal feststellen, in welchem Zustand die TF-Elkos (Tonfrequenzelkos) wirklich sind. Allein schon aus Neugier. Ich vermute naemlich, dass sie noch ziemlich gesund sind. ...

Woher kommt deine Zuversicht ?
-- weil die Elkos noch so gut /nicht ausgelaufen /nicht überlastet aussehen ?

Ich kann dir aus reichlich Erfahrung bestätigen, dass genau diese, original rel. hochwertigen bipolaren Glattfolienelkos
-- die Serien ALR/U und TFZ/TM der Fa. Wego aus den späten 80ern/90ern --
massiv dazu neigen, bez. Kapazität (+50%) und Verlusten (+200 %) durch Abbau der Formierung nach oben wegzudriften, sodass Filterwirkung (Klang) und Belastbarkeit sich vom Original deutlich entfernt haben.

Devise:
Unbesehen austauschen (ausnahmsweise),
ggfs. auch nur gegen neuwertige, gleiche Typen,
für einige Jahre ist das o.K.,
evtl. ist auch die innere Chemie inzwischen langzeitstabiler geworden.
Poetry2me
Inventar
#18 erstellt: 20. Mai 2017, 09:01
Nur meckern, nicht helfen.
lux-01
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 20. Mai 2017, 11:24
Hallo,

wieso meckern, es wurde doch schon alles abgehandelt! Der TS soll anstelle der Elkos MKT reinbauen und fertig ist der Lack! Alles Andere ist hypothetisch und führt nicht zum Ziel!

Grüße

Rolf
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