Bruns STS-73 Plattenspieler plötzlich kein Stereo mehr

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chris_m93
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 02. Apr 2015, 18:40
Hallo!

Ich hab vor einigen Tagen den alten Bruns Plattenspieler aus den 50er Jahren von meinen Großeltern bekommen und er lief einwandfrei, bis vor kurzem.

Die ganze Zeit war ein sauberer Stereoklang hörbar und nun kommt nur noch aus einem Lautsprecher der Ton.
Der andere ertönt ca. 1 Sekunde nach dem einschalten und verstummt bzw. kratzt ganz leicht, wenn man die Lautstärke erhöht.

Wenn ich die beiden Lautsprecheranschlüsse wechsle, hab ich das selbe Problem mit dem linken Anschluss, also liegt es schonmal nicht an dem Lautsprecher.

Mir ist ausversehen der Tonarm einmal auf die Auflegescheibe, ohne Platte, gefallen, aber ich weiß nicht mehr ob es ab dem Zeitpunkt war, dass der linke Anschluss kein, bzw. nur noch ein kratzendes Signal ausgibt.

Wie gesagt, der Stereosound am "defekten" linken Anschluss geht nach dem einschalten noch ca 1 Sekunde und verstummt, bzw. kratzt.

An was könnte das liegen?

Ich bin echt verzweifelt und kann im Moment noch nicht zu einem Hifi-Laden in reparieren oder nachschauen lassen.


Danke schonmal für die Hilfe,
Chris
Rabia_sorda
Inventar
#2 erstellt: 02. Apr 2015, 23:15
Sind am Tonabnehmersystem hinten kleine Stecker zu erkennen?Dort sollten die Kabel fest an den Rundsteckern befestigt und nicht abgerissen sein.Auch koennen die Kontakte korrodiert sein.
Evtl. ist auch das TA/system durch den Schlag beschaedigt worden.Ist das ein Kristall/System?

Es ist auch moeglich das es der Quellenwahlschalter ist.Wenn das Geraet soetwas besitzt, betaetige diesen ca.50x.


[Beitrag von Rabia_sorda am 02. Apr 2015, 23:19 bearbeitet]
chris_m93
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 03. Apr 2015, 00:35
Danke für die schnelle Antwort.

Leider kenne ich mich da noch so gut wie garnicht aus. Also die Begriffe sagen mir noch relativ wenig und weiß nicht ob es ein Kristall System ist.

Die Stecker habe ich jedoch gefunden. Einen Roten, Grünen, Schwarzen und Weißen, wenn das die sind. Habe alle überprüft und sind alle anständig befestigt.

Einen Quellenwahlschalter hat der Spieler nicht, wenn ich das richtig verstanden habe. Die Platte fängt sich an zu drehen, wenn man den Tonarm nach rechts bewegt bis ein Mechanismus einrasstet, das ist der einzige Schalter an dem Spieler.


[Beitrag von chris_m93 am 03. Apr 2015, 00:36 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#4 erstellt: 03. Apr 2015, 03:26
Ach so.Habe vermutet das er einen eingebauten Verstaerker hat, da ich im WWW nichts ueber ihn gefunden habe.
Dann kann es aber auch am Quellenwahlschalter vom Verstaerker liegen.
Es kann auch ein Wackelkontakt am Signalkabel sein.Hat wahrscheinlich einen DIN/Stecker oder doch RCA?
Wackel mal am Kabel und Stecker wenn eine Platte spielt.
Wenn der Dreher RCA Stecker hat, tausche mal L+R untereinander am Verstaerker, wenn der Fehler auf den anderen Kanal wandert, kannst du einen Verstaerkerfehler ausschliessen.
chris_m93
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 04. Apr 2015, 01:02
Das sind noch "Strich-Punkt-Stecker" bzw. auch ein "LS-Stecker", den ich aber nicht verwende, da ich kein Kabel dafür habe.
Der Fehler wandert zum anderen Lautsprecher, wenn ich sie umstecke.
Wackeln bringt leider auch keine Besserung. Ich komme einem Besuch beim Reperaturdienst wahrscheinlich nicht herum, bevor ich noch mehr kaputt mache.
Hane auch keine Idee was ich noch machen könnte.

Aber danke für die Antwort!


[Beitrag von chris_m93 am 04. Apr 2015, 01:03 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#6 erstellt: 04. Apr 2015, 01:36
Um Missverstaendnisse auszuschliessen, weil ich denke das wir einander vorbei reden, der Plattenspieler ist ueber einen runden 3poligen Din Stecker an einem Verstaerker angeschlossen, wo dann dort die Lautsprecher angeschlossen werden...............oder kann man direkt an den Plattenspieler die Lautsprecher anschliessen?Ein Bild von deinen Geraeten wuerde auch sehr helfen.
chris_m93
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 04. Apr 2015, 02:16
IMG_20150404_021230_rewind

Achso Sorry, das hatte ich gar nicht deutlich gemacht.

Die 2 Lautsprecher werden direkt an den Plattenspieler angeschlossen.
Bollze
Inventar
#8 erstellt: 04. Apr 2015, 10:15
Ich tippe auf ein Fehler bei der Endstufe in dessen Stromzufuhr. Möglicherweise ist ein Widerstand hochohmig geworden oder ein Kontaktproblem, aber das ist Spekulation meinerseits.

Die Geräte von Burns, sind normalerweise Importgeräte meist aus Osteuropa, inklusive der ehemaligen DDR.
Sollte dir keiner helfen können, dann wär das RFT- Forum noch eine Option, die sich mit der Ost(deutsch)ware gut auskennen, falls es dorther kommt.
http://forum.rft-radio.de/hmportal.php

Bollze.


[Beitrag von Bollze am 04. Apr 2015, 10:18 bearbeitet]
chris_m93
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 04. Apr 2015, 11:17
Vielen Dank für die Antwort und Hilfe, ich werde mich dort mal durchlesen.
Rabia_sorda
Inventar
#10 erstellt: 04. Apr 2015, 14:03
Wenn du den Lautstärke Regler ohne signal voll aufdrehst, müssten beide Lautsprecher etwas rauschen/brummen.Dann sollte die Spannungsversorgung und der Verstaerker ganz sein.
Ich vermute einfach einen Defekt des TAs.
chris_m93
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 04. Apr 2015, 15:17
Okay, da schau ich nachher nochmal nach. Danke
Monohuhn
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 04. Apr 2015, 16:27
Der Plattenspieler hat nicht zufällig eine externe Eingangsbuchse, wo man mal ein Signal einspeisen (oder mit einer Büroklammer stochern) könnte, um den Verstärker zu testen?

Ansonsten vermute ich auch, dass da ein Kristallsystem verbaut ist. Die können mit der Zeit von ganz alleine kaputtgehen, weil sie Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen. Das wäre aber bei einem Plattenspieler aus den 50er Jahren wahrscheinlicher, im Gegensatz zu diesem, der eindeutig aus den 70er Jahren stammt.
chris_m93
Schaut ab und zu mal vorbei
#13 erstellt: 04. Apr 2015, 16:56
Ich kann mal nichts sehen.
Ich hab mal getestet ob die Lautsprecher rauschen beim einschalten. Der Rechte rauscht wenn ich die Lautstärke auf hoch hab, der linke rauscht auch, jedoch nur einige Sekunden und verstummt dann wieder.
Also hat es was mit der Stromzufuhr zutun, oder?

Stimmt, der Plattenspieler stammt höchstwahrscheinlich aus den 70ern. Die Plattensammlung die ich dazu bekommen hab, stammt aus den 50ern, das hab ich verwechselt.
Bollze
Inventar
#14 erstellt: 04. Apr 2015, 19:43
Leider ist das Gerät eine absolute Seltenheit, eine Rarität, ein Hingucker ist er auf jeden Fall, also ich finde keine Informationen im Netz und auch kein Schaltplan. Das Gerät ähnelt der Hit 2000 Serie von Telefunken.
Die polnische Firma Unitra hat in Lizenz auch Hit-Telefunken Pattenspieler nachgebaut. Möglichweise ist der Burns ein modifizierter Hit 2000 von Telefunken, gebaut von Unitra oder von Telefunken selbst gebaut exklusiv für Burns... das ist reine Spekulation von mir.
Zu den Fehler : Ohne elektronische Kenntnisse deinerseits ? ist eine Ferndiagnose oder (Fern-) Reparatur kaum möglich, ohne Schaltplan sind Tipps aus der Ferne noch schwieriger.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 04. Apr 2015, 19:45 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#15 erstellt: 04. Apr 2015, 19:56
Da es ein immer wiederkehrender Fehler ist, vermute ich, auch nach dem Rauschtest, einen Fehler im Verstärkerteil.Es kann einfach ein korrodierter Schalter sein, eine kalte Lötstelle oder defekte Kondensatoren im VV-Teil.Auch ist es, wie schon erwähnt, möglich das es an der Endstufe liegt.Eine Ferndiagnose ist echt schlecht.
Aber da es in diesem Gerät nicht wirklich viel Elektronik gibt ( VV und EV ), wird eine Fehlerlokalisierung recht einfach sein, auch ohne Schaltplan.

Wenn du deine Plz mal schreiben könntest, wäre es möglich in das Gerät mal reinzuschauen ( wenn es nicht so weit ist ).
chris_m93
Schaut ab und zu mal vorbei
#16 erstellt: 04. Apr 2015, 20:04
Ich hab das Ding mal aufgeschraubt mit nem Freund um zusammen nach dem Fehler zu suchen aber ich habe nichts gefunden. Einige Lötstellen hatten schwarzen Ruß, den ich vorsichtig entfernt habe aber auch das machte keinen Unterschied. Ich kenn mich da auch garnicht aus und dachte ich finde da einfach en Kabel was nich richtig fest is, aber leider Fehlanzeige. Obwohl das alles so einfach aussieht..
Physik war mein schlechtestes Fach, hätt ich da ma besser aufgepasst

Meine PLZ ist 67806, liegt das in deiner Nähe?
Rabia_sorda
Inventar
#17 erstellt: 04. Apr 2015, 20:17
Mache einfach für mich ein gutes Bild von der großen Platine...
Der Ruß kommt vom Löten.Das ist Kolophonium.

Wenn dir ca. 400km Anfahrt nichts ausmachen, kannst du gern vorbeikommen.
chris_m93
Schaut ab und zu mal vorbei
#18 erstellt: 04. Apr 2015, 20:37
Ohja das is ja nur en katzensprung
Ich schick dir später mal en Bild davon
chris_m93
Schaut ab und zu mal vorbei
#19 erstellt: 04. Apr 2015, 21:10
IMG_20150404_205113_rewind
IMG_20150404_205132_rewind
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IMG_20150404_205720_rewind
IMG_20150404_205728_rewind
chris_m93
Schaut ab und zu mal vorbei
#20 erstellt: 04. Apr 2015, 21:17
Kann es eigentlich auch an der Nadel liegen?
chris_m93
Schaut ab und zu mal vorbei
#21 erstellt: 04. Apr 2015, 21:17
Kann es eigentlich auch an der Nadel liegen?
Rabia_sorda
Inventar
#22 erstellt: 04. Apr 2015, 21:37
Schöne Bilder!
Mehr als simple Technik.
An der Nadel wird es bei dieser Fehlerbeschreibung nicht liegen.Als erstes würde ich alle Lötstellen nachlöten.Wenn der Fehler noch da ist,die Elkos auf der defekten Seite tauschen.Wenn das nichts nützt, ist der Verstärker-IC ( der graue Tausendfüssler der vllt. ?) von dem defekten Kanal kaputt.Das sind alles nur Centartikel und sind schnell getauscht.

Den defekten Kanal kannst du evtl. selber lokalisieren.Die Platine kannst du dir in Gedanken in der Mitte teilen.Dann hast du 2 Mono Verstärker.Von den Lautsprecherausgängen geht jeweils ein rotes und ein weißes Kabel zur Platine (schwarz egal).Welcher Ausgang geht nicht?Dieses Kabel zur Platine verfolgen.Diese Seite ist dann kaputt.Dann kann man sich auf diese Seite konzentrieren und den Fehler suchen.
Bollze
Inventar
#23 erstellt: 05. Apr 2015, 08:54
Bei wärs ca. 500 km.
Schön einfache Technik.
Die Widerstände prüfen sollte man auch nicht vergessen, die Farbringe geben die Werte an, welche Werte, da findet man irgendwo im Netz eine passende Tabelle usw.
IC raten,
Die IC errinnert mich an den TDA 2020, wird wohl ehern der leistungsschwächere TDA 2010 sein ?


[Beitrag von Bollze am 05. Apr 2015, 08:56 bearbeitet]
chris_m93
Schaut ab und zu mal vorbei
#24 erstellt: 13. Apr 2015, 19:42
Also ich hab jetzt die Lötstellen nachgelötet und das Problem besteht leider weiterhin.. Mehr kann ich nicht machen, ohne was kaputt zu machen. Was ich noch machen könnte, wäre den Tausendfüßler auszuwechseln, bloß weiß ich nicht wo ich das Modell herbekomme.

Ihn Professionell reparieren zu lassen kostet in Kaiserslautern bei Hifi Phoenix 30€. Und das ist nur das nachschauen, selbst wenn sie keinen Fehler finden. Ich denk unter 50€ komm ich da nicht weg..
chris_m93
Schaut ab und zu mal vorbei
#25 erstellt: 13. Apr 2015, 19:46
Rabia_sorda, du hast da en eBay Link, ist das das passende?

Auf dem im Plattenspieler steht: Screenshot_2015-04-13-17-30-21
TBA 641 A12 SGS
Monohuhn
Hat sich gelöscht
#26 erstellt: 13. Apr 2015, 20:40
Der hier müsste passen.

Die Elkos möchten nach so langer Zeit vielleicht auch mal ausgetauscht werden.
Rabia_sorda
Inventar
#27 erstellt: 13. Apr 2015, 20:46
Der erste Link war nur geraten, also hinfällig.

Hier ist das richtige Bauteil:

TBA 641 A12

Wenn du des Lötens noch nicht so mächtig bist, löte bitte vorher einen IC-Sockel ein.Dadurch stirbt das neue IC keinen Hitzetot.

IC Sockel DIP DIL14
Rabia_sorda
Inventar
#28 erstellt: 13. Apr 2015, 20:48
@Olvin

2 Doofe, eine Meinung
chris_m93
Schaut ab und zu mal vorbei
#29 erstellt: 08. Mai 2015, 15:50
Vielen vielen Dank an euch!
Ich hab das Ersatzteil (den Tausendfüßler) ausgetauscht und hab ihn selbst ausgetauscht. Obwohl ich noch nie zuvor gelötet hab, hat alles mit einer Entlötpumpe perfekt funktioniert und man fühlt sich besser wenn mans selbst macht. So hab ich mir jetzt über 50 Euro gespart.

Vielen Dank für die Hilfe!
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