Yamaha TC-520: starkes Leiern trotz neuer Riemen

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gdy_vintagefan
Inventar
#1 erstellt: 15. Feb 2015, 18:27
Hallo!

Es geht um o.g. Kassettendeck von Yamaha, Baujahr 1978. Eigentlich würde ich das Gerät gerne behalten, da es ein Schmuckstück und außerdem noch "aus dem Vollen gefräst" ist. Aber ich sehe da inzwischen mehr als schwarz, dass ich es erhalten kann.

Es fing vor einigen Monaten an, stark zu leiern (Gleichlaufschwankungen). Außerdem war dann auf einmal mitten im Betrieb der Riemen für den Bandwickel gerissen. Also bestellte ich mir einen Satz neue Riemen (1x Capstan, 1x Bandwickel, 1x Zählwerk) und ersetzte sie komplett. Das ist für mich als Grobmotoriker aber leider auch so ziemlich das einzige, was ich selbst auswechseln kann (OK, Lämpchen habe ich bei dem Deck auch schon mal erneuert). So ist z.B. auch noch die alte Andruckrolle eingebaut, spätestens hier müsste ein "Fachmann" ran mit entsprechendem Werkzeug und feinmechanischen Fähigkeiten.

Allerdings frage ich mich, ob denn eventuell auch der Motor hinüber sein könnte.

Die Unterschiede in der Geschwindigkeit sind nämlich teils enorm. Vor allem nach ca. einer halben Betriebsstunde wird die Geschwindigkeit noch langsamer (Leiern bzw. Jaulen erfolgt kontinuierlich). Als ich gerade den neuen Capstanriemen aufgezogen hatte, war erst mal nur etwa halbe Bandgeschwindigkeit möglich. Ich öffnete dann mal den Motor und sprühte ein bisschen Teslanol t6 auf das kleine Trimm-Poti, seitdem kann ich wieder die Sollgeschwindigkeit einstellen. Nur wird diese nicht dauerhaft gehalten!

Was meint Ihr? Könnten die Schwankungen mit einem Defekt im Motor zu tun haben? Wäre es sinnvoll, mal nach einem Ersatzmotor Ausschau zu halten? Oder rentiert sich eine Reparatur gar nicht mehr?
Dazu muss ich sagen, dass ich wirklich nur geringe Reparaturkenntnisse habe. Einen Ersatzmotor einbauen könnte ich noch, aber das wär's auch schon. Das Gerät bei einem Profi reparieren zu lassen, wäre für mich viel zu teuer (abgesehen davon ist die Aufnahmequalität auch nur Mittelklasse im Vergleich zu den Decks, die ich bisher so hatte, aber wegen der Optik wäre es schon erhaltenswert). Oder wäre es wirklich am sinnvollsten, irgendwann bei passender Gelegenheit mal ein anderes Deck (gern auch ein jüngeres) zu kaufen und das 520er an einen Bastler weiterzuveräußern?

Der Motor ist ein 12V-Motor mit der Bezeichnung MHI-5R2CHA.

Gruß
Michael
audiophilanthrop
Inventar
#2 erstellt: 18. Feb 2015, 00:14
Hast du mal die Stromversorgung des Motors geprüft? Bei einem 12VDC-Motor würde ich vermuten, daß da ein Längsregler davor hängt, und dessen Längstransistor ist evtl. verbraten. In dem Gerät gibt es anscheinend nur einen Transistor an einem Kühlblech, da würde ich mal suchen. Lötstellen ansehen/erneuern. Sieht nach TO-126 aus, je nach Typ sollte normalerweise BD139 (npn) oder BD140 (pnp) als Ersatz gehen.

Übrigens würde ich nach deiner Beschreibung mechanische Schwergängigkeit als Ursache auch nicht ausschließen wollen.


[Beitrag von audiophilanthrop am 18. Feb 2015, 00:16 bearbeitet]
gdy_vintagefan
Inventar
#3 erstellt: 19. Feb 2015, 12:33
Was Elektronik angeht, dafür sind leider meine Kenntnisse alles andere als ausreichend. Die Lötstellen sehen jedenfalls noch gut aus (rein optische Begutachtung).

Sehr wahrscheinlich werde ich das Deck irgendwann doch mal von einem Fachmann überholen lassen. Die Andruckrolle ist auch noch die erste (und die könnte auch mitverantwortlich sein für das Jaulen), eine Zerlegung und Reinigung des Laufwerks wäre nach fast 40 Jahren auch empfehlenswert. Dieses alte Schätzchen sollte unbedingt erhalten bleiben. Für mich ist es eins der schönsten (Yamaha-) Decks überhaupt. Und so eine solide Verarbeitung findet man fast nirgendwo mehr, auch schon nicht mehr bei der (klanglich überlegenen) Nachfolgeserie K-x50/x60.

Zuerst spielte ich mit dem Gedanken, mir ein "neues" Tapedeck zu kaufen, aber da wurde ich nicht fündig. In den verschiedenen Foren waren die guten und günstigen Decks zuletzt fast schneller verkauft als das Angebot eingestellt war. Ansonsten waren für mich die angebotenen Decks entweder zu teuer (vor allem weil ebenfalls ungewartet) oder optisch und zum Teil auch in der Ausstattung weniger mein Fall.

In der Übergangszeit darf hier erst mal ein Dual C822 spielen. Das hat zwar auch ein paar kleine Macken und ist für sehr gute Aufnahmequalität nicht das Richtige, aber normalerweise spielt es auch schwergängigere Kassetten noch zuverlässig ab. Und optisch finde ich es auch recht gut.
gdy_vintagefan
Inventar
#4 erstellt: 01. Apr 2015, 00:04
Das Problem ist gelöst! Ich habe nämlich ein weiteres defektes TC-520 bekommen, mit anderem Fehler.
Und so konnte ich aus zwei defekten Geräten ein "vernünftiges" machen. Wobei ich das soeben erhaltene Gerät als Basis genommen habe, da insgesamt im besseren Zustand von den beiden. Den Tonkopf und den Aufnahme/Wiedergabe-Schalter habe ich von meinem "ursprünglichen" Gerät übernommen.

Riemen sind auch komplett neu. Der Flachriemen ist also doch der richtige. Zuerst dachte ich, er sei zu stramm (dabei hatte ich ihn von einem sehr bekannten Lieferanten bezogen). Dabei lag es dann doch wohl an der Elektronik.

Es funktioniert jetzt jedenfalls prima!
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