Pioneer SA 700 Reparatur Transistoren?

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hein_troedel
Stammgast
#1 erstellt: 27. Jan 2015, 12:22
Hallo,
ich habe einen alten Pioneer SA700 in Betrieb genommen. Gleich danach haben die Drahtwiderstände R 31 und R 32 0,5 Ohm / 2W auf einem Kanal angefangen zu köcheln. Die Sicherung ist leider nicht rausgeflogen da sie der Vorbesitzer (was ich leider nicht gleich gesehen habe) geflickt hatte. Ist aber nicht viel passiert. Nun zur Ursache, es können doch eigentlich nur die Transistoren defekt sein. Was meint ihr?
Freue mich über eure Hilfe. Danke
Bernhard
SA 700
ruesselschorf
Inventar
#2 erstellt: 27. Jan 2015, 13:24
Hallo,
es muß ja einen Grund haben warum beide Endtransistoren auf Durchgang schalten. Meist ist jedenfalls mehr kaputt als das Auge erkennt.
Die Endstufe ist ja recht übersichtlich, prüfe mal alle Transistoren, auch die Widerstände an den Treibern, sowie die Vbe Diode STV-3 sowie das daran angeschlossene Ruhestrom Poti.

Helmut
hein_troedel
Stammgast
#3 erstellt: 27. Jan 2015, 15:08
Das habe ich befürchtet, ich bin zwar kein totaler Anfänger, so richtig mit fit mit durchprüfen bin ich aber auch nicht. Werde mich da mal dranmachen. Die Transistoren kann ich ja hiernach (http://www.hobby-bastelecke.de/halbleiter/transistor_pruef.htm) testen. Müssen sie dazu alle ausgebaut werden? Naja ich bekomme es raus, wird nur etwas dauern....

Bernhard
hein_troedel
Stammgast
#4 erstellt: 27. Jan 2015, 21:26
Die Vbe Diode auf der "guten" Seite hat 3,8 MOhm auf der defekten Seite 8,8MOhm, in Flussrichtung, in Sperrrichtung sperren beide. Könnte es daran liegen? In der Bucht gibt es STV-3 H Dioden, die Werte sind gleich, die sollten doch dann als Ersatzteil passen.

Gruß, Bernhard
ruesselschorf
Inventar
#5 erstellt: 28. Jan 2015, 01:07
Hallo,

mit dem Ohmmeter lässt sich ein Halbleiter nur schlecht beurteilen.
Im Diodentest sollte diese Diode 1,8 - 2,0 Volt in Durchlassrichtung zur Anzeige bringen.
Ein Defekt dieser Diode könnte übrigens Ursache für das Durchschalten der Endtransistoren sein.

Helmut
bukongahelas
Inventar
#6 erstellt: 30. Jan 2015, 01:40
Glücklicherweise besteht diese Endstufe aus nur 6 Transistoren .
Sicher prüfen lassen sie sich nur ausgelötet im Multimeter-Halbleitertest (Drehwähler auf Diodensymbol stellen).
Messe BE , BC Strecke/Diode auf Leiten (Anzeige des MM ca 400-900) und Sperren .
Ebenso CE und EC , beide sperren , leiten nicht .
Die Tripledioden würde ich durch Reihenschaltung von 3x 1N4448 oder ähnlicher Normaldiode ersetzen .
Das Ruhestrom(Bias) Trimmpotentiometer erneuern oder zumindest reinigen (Teslanol Oszillin T6)
und mit Multimeter im OhmMeßbereich prüfen , ob der Widerstand mit dem Drehwinkel ohne
Aussetzer funktioniert . Verliert dieses Poti den Kontakt , werden die Transistoren zu heiß und sterben .
Dann prüfe alle Widerstände , dazu einseitig auslöten und leicht hochbiegen , nicht die Schaltung mitmessen .
Optional kann man bei der Aktion auch die wenigen Elkos erneuern .
Nun müßte alles OK sein .
Beim Einschalten den Amp (ohne Boxen) am Netz mit Vorschaltglühlampe zur Strombegrenzung betreiben .
Mit Multimeter (kleinster DC Spannungsmeßbereich) die Spannung über R31/32 beobachten .
Der Ruhestrom ist gleich der Spannung über R31/32 geteilt durch 0,5 Ohm .
Typische Ruheströme von Amps sind 20-50mA , max 100mA .
Also U=RxI 0,5 Ohm x 0,1 Ampere = 0,050 Volt = 50mV . Mehr sollte es nicht sein .
Der Bias muß sich mit dem Poti einstellen lassen .
Am Ausgangskoppelkondensator Pluspol 1000µ/35V soll gegen Masse ca die halbe B+ anliegen .
Diese quasikomplementäre Endstufe mit einfacher +Spannungsversorgung kann wegen des
AusgangskoppelElkos keinen Gleichstrom/spannung an Boxen ausgeben , automatischer DC-Protect .
Empfehle parallel zu diesem 1000µ/35V einen Folienkondensator mit 4-10µF/min35V parallelzuschalten ,
das verbessert den Klang weil der Foko feinste Höhendetails besser überträgt als der "baßlastige" Elko .
Ein ideales Anfängerprojekt , weil so einfach .
bukongahelas


[Beitrag von bukongahelas am 30. Jan 2015, 01:46 bearbeitet]
hein_troedel
Stammgast
#7 erstellt: 30. Jan 2015, 09:43
Das war jetzt mal eine Antwort. Wow. Vielen Dank bukongahelas.
Ich habe den Fehler auch gefunden. VR3 das Ruhestrompoti war hinüber. Die nächste Frage wäre nach der Einstellung gewesen, die ist jetzt auch beantwortet. Leider gibt es wohl keine 50R Potis mehr so das ich ein 100R nehmen musste. Da lässt es sich nicht so genau einstellen. Werde mich heute Abend noch mal dransetzen.
Vielen Dank an alle die geholfen haben. Der Verstärker sieht wirklich toll aus und ich kann auch zwei Plattenspieler dran anschließen, einen sogar MC. Ein Tuner ist auch noch dabei. Das sieht bestimmt toll aus. Freu.

Bernhard
bukongahelas
Inventar
#8 erstellt: 30. Jan 2015, 19:28
Das Bias Poti soll also 50R (50 Ohm) haben .
Vorhanden ist aber nur ein 100R Poti .
Wenn man 2 Widerstände von je 100R parallel schaltet , ist die Summe 50R ,
also genau was Du brauchst .
Durch Parallelschaltung von 100R Festwiderstand (0,25-0,6Watt Miniwiderstand)
zu dem 100R Poti läßt sich ein 50R Poti simulieren .
Noch ein Vorteil : Wenn das Poti unterbricht versagt , hält immer noch der
100R Bypass den Bias im Limit .
Deshalb heißt er auch Fallback Widerstand .

Frage an die Experten :
Ist es sinnvoll wegen des Fallback Failsafe allgemein
(neue) Bias Potis im Wert zu verdoppeln und einen Festwiderstand gleichen Werts parallelzuschalten ?
Wie wirkt sich das auf die Einstell-Kennlinie aus ?
Letztendlich kommts ja nur darauf an , daß der Bias korrekt eingestellt werden kann .
In dieser Stellung finde ich es gut , wenn das Poti etwa auf Mittelstellung ist
und nicht fast am Anschlag .
Durch Korrekturwiderstände kann man das aber so "hinbiegen" .
Klanglich dürfte es der Schaltung egal sein , aus wievielen Widerständen ein
Ersatzwiderstand besteht , also keine klangändernde Bastelei .

Upgrade : Hinter den Sicherungen 2A einen Elko 1000µF oder mehr gegen Masse schalten .
Parallel zu dem Elko einen Foko mit 4-10µF .
Spannung mit Reserve von der Betriebsspannung abhängig , bei 50VDC nimmt man 63V Elkos .
Dann kann die Endstufe lokal schnell Power abgeben , wenn Impulse das verlangen .
Sieht man die Fuse als sehr kleinen Widerstand ,
ist das bei R1+C2 auch so gemacht :
Lokale Pufferung von über Widerständen abgehängten Gleichspannungen .

Auch den Ausgangskoppelelko haben wir ja durch einen "schnellen" Foko aufgewertet .

bukongahelas
hein_troedel
Stammgast
#9 erstellt: 02. Feb 2015, 19:09
Jetzt hat sich aber noch ein neues Problem aufgetan, das Balance Poti ist hinüber. Es hatte Aussetzer, habe es ausgebaut gereinigt (Kontakt 60 dann WL und andere Versuche) es nutzt alles nicht, es ist hinüber. Nur wo bekomme ich so was her. Japanische Bauform (Dual, geriffelte Metalstange) mit 500k. Durchforste jetzt schon 3 Stunden erfolglos das www. Hat noch jemand eine Idee? Landgraf hat übrigens nichts.
Da steht drauf: 048-B HR 500KΩX2 A E > 500kΩ ist klar, aber der Rest?

Bernhard
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