Ruhestromeinstellung Nakamichi PA 5E II

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sanmati3
Stammgast
#1 erstellt: 20. Jun 2014, 14:15
Hallo,

Weiß jemand, wie ich bei der Endstufe Nakamichi PA 5 E II den Ruhestrom einstellen muss? Dort befinden sich 2 Trimmpotis, die beide den Ruhestrom beeinflussen, der DC OFFSET ist meiner Meinung nach bei dieser Endstufe nicht einstellbar. Ich hab noch nicht daran herumgedreht. Service Manual wäre natürlich ebenfalls sehr hilfreich, kann es im Netz nicht finden.

Vielen Dank schon mal im Voraus!
AnthonyP
Inventar
#2 erstellt: 20. Jun 2014, 16:09
Hallo,

Ich kenne deine Endstufe nicht, aber normalerweise wird der Ruhestrom über die Emitterwiderstände den Leistungstrnsistoren in mV gemessen.
SM ist sicherlich hilfreich. Einige Geräte Haben auch Testpunkte (TP) an dene das auch geht.
Bei meiner Luxman M-02 sind es 4,5 mV. Bei einem L-410 sin des 11 mV. Nur mal als Anhaltspunkt.
Miss beide Seiten und dann wirst du ja ungefähr einen richtigen Wert erkennen.
gruss
sanmati3
Stammgast
#3 erstellt: 20. Jun 2014, 16:25
Hallo,

Vielen Dank für die Antwort. Das wusste ich schon. Nur hätte ich gerne gewusst,
wie hoch der Ruhestrom genau bei dieser Endstufe sein sollte. Wenn ich da nichts
besseres erfahre, mache ich das natürlich so. Ausserdem finde ich es ungewöhnlich,
dass da 2 Potis für vorgesehen sind. Ich brauche schon eine Antwort, die genau auf
dieses Gerät passt. Nach ein paar Stunden Laufzeit werden die Kühlflächen jetzt
deutlich warm, ich schätze mal so an die 40°C, ist etwas viel, solte aber kein Problem
sein. Beide Seiten sind gleichwarm.

Vielen Dank trotzdem
uk64
Neuling
#4 erstellt: 20. Jun 2014, 21:23
Hallo,

auf jedem Endstufenmodul findet man oben jeweils zwei Teststecker und ein Poti.
An dem roten Teststecker (vor dem Relais), über den äußeren Pins (1 + 3), müssen 40mV zu messen sein bzw. eingestellt werden.
Das entspricht einem Ruhestrom von 40mA pro Transistorpaar.
Da wird also Leistung umgesetzt die einen Kühlkörper schon merklich auf Temperatur bringen kann.

Gruß Ulrich
Poetry2me
Inventar
#5 erstellt: 21. Jun 2014, 08:56
Hier ein Link, wo eine Nakamichi PA-7 repariert wird, incl. Schaltplan-Auszug.

http://www.audiokarma.org/forums/showthread.php?t=452952

Man erkennt, dass es dort zwei Potis gibt. Eines davon stellt den Ruhestrom ein, das andere legt für die Gegenkopplung den exakten Mittenabgriff vom Eingang der Stromverstärkungsstufe fest, das ist quasi eine Offseteinstellung.

Überraschend finde ich an der Schaltung der P7, dass sie die Kollektoren der Leistungstransistoren zum Ausgang legt und dass sie die Stromverstärkung NICHT in die Über-Alles-Gegenkopplung einbezieht.

Schöne Endstufen sind das ansonsten. Konstruiert von Nelson Pass.

- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 21. Jun 2014, 09:07 bearbeitet]
audiophilanthrop
Inventar
#6 erstellt: 22. Jun 2014, 18:44
Die Schaltung der PA-5 ist im Prinzip gleich, nur mit ein paar Ausgangstransistoren weniger.

Bei diesen Konstruktionen werden die Übernahmeverzerrungen quasi per "brute force" kleingeklopft - jede Menge Ausgangstransistoren (hier immerhin 4 Paar) und ordentlich Ruhestrom, damit die Steilheit möglichst groß ist. Ob das für "blameless" reicht, kann ich nicht beurteilen, aber als Nebeneffekt dürften die fast unzerstörbar sein - 2SA1294/2SC3263 sind schon ziemlich dicke Dinger. Mancher AVR-Hersteller meint heute, bei ähnlich hohen Spannungen mit einem Paar 2SC5200 und Komplement (oder gar nur 2SC5198 ) hinzukommen - Kurzschlußfestigkeit ist was anderes.


[Beitrag von audiophilanthrop am 22. Jun 2014, 18:44 bearbeitet]
sanmati3
Stammgast
#7 erstellt: 22. Jun 2014, 20:30
Danke für Eure Antworten, das hilft schon weiter. Ich habe mir bei Schaltungsdienst Lange
mal das SM besorgt. Ist zwar das der PA5 und nicht der PA5EII, sollte man aber was mit anfangen können. Endstufe läuft soweit tadellos, DC Offset ist +8mV links und +15mV rechts, völlig zeit und temperaturunabhängig. Sie wird recht schnell warm, aber dann beruhigt sie sich und im Laufe eines ganzen Tages wird sie völlig gleichmässig etwas über handwarm. 10kHz Rechteck ohne Fehl und Tadel, null brumm usw., wenn ich das SM habe, checke ich mal den Ruhestrom und stelle ihn ev. nach, scheint aber so alles soweit in Ordnung zu sein. Auch an dem DC Offset werde ich nichts verändern. Ist schon eine tolle Endstufe.
Ich denke mal, Nelson Pass wusste schon,was er da gebaut hat......

sanmati3
Rolf2001
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 05. Jul 2014, 16:17

Ich denke mal, Nelson Pass wusste schon,was er da gebaut hat......


Hallo Sanmati3,

Die komplette Endstufe, also das Schaltungsdesign, sowie dessen Umsetzung hat mit Nelson Pass nichts zu tun. Genau wie auch im Fall der PA7, stammt zwar die eigentliche "Idee" der Stasisschaltung (und auch NUR diese Idee, und das Patent darauf) von N.Pass, die eigentliche Spannungsverstärkung, sowie die verwendeten Halbleiter, haben aber nicht mehr viel mit Threshold´s "Vergleichsmodell" SA3 oder eben N.Pass zu tun.
Besonders Laststabil ist die PA7 (und die PA5 sowieso) übrigens nicht. Schwierige Lautsprecher aus alten Zeiten kann man damit nicht vernünftig betreiben. Für eine normgerechte 4 Ohm Endstufe und auch etwas weniger reicht es aber allemal.
Die Verzerrungen bleiben unter 0,1%. Das ist zwar nicht blameless, aber noch ganz ok.


[Beitrag von Rolf2001 am 05. Jul 2014, 16:19 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#9 erstellt: 05. Jul 2014, 23:46
Danke, das ist interessante Info.

Dass der Amp mit der Schaltung nicht super laststabil ist, muss nicht unbedingt an der Stromverstärkung liegen, welche die Kollektoren zum Ausgang macht. Es könnte auch ganz einfach daran liegen, dass die Stromverstärkung hier nicht in der Über-Alles-Gegenkopplung eingeschlossen ist. Jegliche Übernahmeverzerrung der Leistungstransistoren wird damit NICHT durch die Gegenkopplung ausgebügelt.

Diese Design-Entscheidung muss wohl eine Folge des Anti-Gegekopplungs-Hype zu sein. Würde man die Stromverstärkung mit einschließen, hätte man zwar einen dominanten Pol im Bode-Diagramm eingekauft, aber dafür (im hörbaren Bereich) trotzdem weniger Verzerrungen und besseren Dämpfungsfaktor etc.

- Johannes
Rolf2001
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 06. Jul 2014, 09:59


Dass der Amp mit der Schaltung nicht super laststabil ist, muss nicht unbedingt an der Stromverstärkung liegen, welche die Kollektoren zum Ausgang macht


Hallo Poerty2me,
bei den oben beschriebenen Geräten ist sie Schutzschaltung der limitierende Faktor. Beide Verstärker könnten durchaus noch etwas mehr vertragen, aber die Schaltung gegen Überstrom setzt bei etwas exotischeren Lautsprechern bereits bei gehobener Lautsärke ein. Man kann das durchaus nachtäglich ändern, was aber gerade in Verbindung mit solchen Lautsprechern nicht ungefährlich ist.
Gerade bei der PA5 und PA7 hätte ich mir darüberhinaus an vielen Stellen eine bessere Verarbeitung gewünscht. Bei den MKII Modellen hat sich das etwas verbessert.


[Beitrag von Rolf2001 am 06. Jul 2014, 10:01 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#11 erstellt: 06. Jul 2014, 13:20
Ja, das kann ich mir ebenfalls gut vorstellen.

Hatte auch schon mal einen Fall, wo die Schutzschaltung zu früh ansprach (Endstufen-Bauvorschlag aus ELRAD, abgewandelt). Da war es dann auch auf dem Oszi bei Vollaussteuerung sichtbar.

- Johannes
Rolf2001
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 06. Jul 2014, 13:37
Das war dann aber eine foldback Strombegrenzung. Im aktuellen Fall ist es eine shut off Strombegrenzung. Zusätzlich gibt es noch einen thermal breaker.
Poetry2me
Inventar
#13 erstellt: 07. Jul 2014, 00:28
Alles klar, dann meintest Du mit "nicht laststabil", dass er abschaltet. Ich hatte das so interpretiert, dass er verzerrt.
Wie auch immer, nicht ideal.

... und nicht Nelson's Schuld.

... "blameless amp" war ja auch ein Paradigma von Doug Self.

- Johannes
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