USB DAC mit niedrigem Rauschen

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Buddy_Casino
Stammgast

#1 erstellt: 17. Feb 2021, 13:00

Ich möchte einen Bluetooth / AirPlay Receiver an meine 2.1 Party-PA anschließen, und suche dazu einen passenden USB DAC für den Raspberry Pi. Es gibt hierzu zwei Optionen:

1) Pi => Apple USB Audio Adapter => SMARD-24RCA DSP => Verstärker
2) Pi => 3+ Kanal USB DAC => Verstärker

Der Apple USB Audio Adapter hat wahnsinnig gute Messwerte und ist für den Preis unschlagbar. Aber der SMARD rauscht etwas mehr als mir lieb ist, und daher überlege ich das DSP und Crossover gleich in Software auf dem Pi zu machen. Den Apple Adapter kann ich leider nicht an den Verstärker anschließen, da die Ausgangsleistung zu gering ist. Ich bräuchte dazu einen DAC mit mindestens 3 (besser 4) Kanälen und extrem geringem Rauschen, da der Verstärker ca 30dB gain hat. Ich habe bisher nichts richtig passendes gefunden. Anforderungen:

- 5V oder besser USB powered
- Ausgangsspannung mind. 1.5V, denn die Input-Sensitivity (RMS) des Verstärkers ist mit 0.876/1.44V angegeben
- läuft unter Linux (zumindest die basics)
- Budget < 100€

Professionelle Audio-Interfaces sind mit mehr als 3 Ausgängen leider extrem teuer, und die Eingänge brauche ich eigentlich nicht. Zur Not nehme ich auch zwei 2-Kanal DACs wenn das günstiger ist. Hat jemand Ideen?

stoneeh
Inventar

#2 erstellt: 17. Feb 2021, 13:38

Du brauchst kein extrem niedriges Rauschen. Ein Gerät mit durchschnittlichem SNR reicht. Selbst Onboard-Soundkarten haben heute SNR im Bereich von ~100 dB - siehe zB

hier eine kleine Messreihe von mir zum Thema. Das ist absolut unhörbar, egal was dahinter hängt.

Ausreichendes SNR, knapp ausserhalb des Budgets, hätte zB ein Behringer UMC404HD (Messung zB

hier) - ein sehr bekanntes Gerät, das du vll. eh schon in die Wahl gezogen hattest. Die 1V maximale Ausgangsspannung des Gerät ist halt nicht prall.

(Selbst gemessen) ~120 dB SNR und 2V Ausgangsspannung gäb's zB bei meiner Lieblings-USB-Soundkarte, der Creative X-Fi USB HD. Die hat aber nur zwei Kanäle, und wenn du zwei davon nimmst übersteigt das ein ganzes Eck dein Budget.

Welche Lösung auch immer dir im Endeffekt in den Schoss fällt, einen Erfahrungsbericht zu dem Setup würd ich sehr interessant finden. Wäre neugierig wie du das sowohl in Software, als auch Hardware, löst.

Buddy_Casino
Stammgast

#3 erstellt: 17. Feb 2021, 14:09

@stoneeh danke, dann vermute ich mal das die Specs des SMARD etwas optimistisch angegeben sind.

Eine Möglichkeit die ich vergessen habe zu erwähnen ist der

Piano 2.1 DAC für ~50€, lässt sich über I2S an den Pi anbinden.

DAC SNR is 112dB
DAC THD+N @ - 1dBFS are –93dB
Full Scale Output of DAC is 2.1Vrms
Dynamic Range of DAC is 112dB

Inwieweit das stimmt wissen die Götter, aber die Jungs scheinen zu wissen was sie tun.

Der miniDSP 2x4 HD ist auch digital via USB oder TOSLINK betreibbar, scheint aber eher so mittelmäßige DAC Performance zu haben, wurde

hier mal durchgemessen.

[Beitrag von Buddy_Casino am 17. Feb 2021, 14:12 bearbeitet]

stoneeh
Inventar

#4 erstellt: 17. Feb 2021, 16:45

Buddy_Casino (Beitrag #3) schrieb:

@stoneeh danke, dann vermute ich mal das die Specs des SMARD etwas optimistisch angegeben sind.

100% sicher, dass es die Signalquelle ist? Schonmal ne andere Signalquelle an der selben Kette probiert?
Bzw., kannst nicht an der PA soweit runterdrehen, dass das rauschen des DSP nicht mehr hörbar ist? Wenn so viel Gain in der Kette ist, dass man DSP-rauschen hört, haut's dir beim ersten Takt Musik ja sowieso gleich die Zähne aus dem Kiefer

Buddy_Casino
Stammgast

#5 erstellt: 17. Feb 2021, 17:10

stoneeh (Beitrag #4) schrieb:

100% sicher, dass es die Signalquelle ist? Schonmal ne andere Signalquelle an der selben Kette probiert?

Wenn ich den DSP abklemme (kein Signal) geht das Grundrauschen hörbar zurück. Fairerweise muss man sagen dass der Unterschied nicht riesengroß ist, aber für mich doch störend. Ich habe schon überlegt ob es vielleicht an Einstreuungen aus der geteilten Stromversorgung liegt, aber das kann ich ausschließen (getestet mit SMARD an separater Powerbank).

stoneeh (Beitrag #4) schrieb:

Bzw., kannst nicht an der PA soweit runterdrehen, dass das rauschen des DSP nicht mehr hörbar ist?

Leider nein, so wie viele PA Amps hat der keinen regelbaren Gain. Ein simpler "low-gain" Schalter würde evtl. schon helfen.

stoneeh (Beitrag #4) schrieb:

Wenn so viel Gain in der Kette ist, dass man DSP-rauschen hört, haut's dir beim ersten Takt Musik ja sowieso gleich die Zähne aus dem Kiefer :KR

The struggle is real! Ich checke immer mehrfach ob ich auch wirklich nur auf 10% Lautstärke bin, sonst freuen sich die Nachbarn.

[Beitrag von Buddy_Casino am 17. Feb 2021, 17:11 bearbeitet]

stoneeh
Inventar

#6 erstellt: 17. Feb 2021, 19:46

Buddy_Casino (Beitrag #5) schrieb:

Schonmal eine andere Signalquelle drangehabt? Als Elektronikniete kann ich nicht erklären wieso, kann aber berichten dass ich es vielfach erlebt habe dass bei Amps, Aktivboxen o.ä. das Grundrauschen stärker wird, wenn man eine Signalquelle anschliesst - egal welche Signalquelle. Hast mal probiert (via Adapter) einen Laptop, Handy o.ä. an die Anlage zu hängen, einfach nur mal um zu schaun ob sich im Noisefloor was tut?

Vll. erzähl ich hier grade offensichtliches - aber wenn nicht, besser das 100% abzuklären, bevor du recht viele Geräte kaufst, die dann auch keine Verbesserung bringen.

Buddy_Casino (Beitrag #5) schrieb:

The struggle is real! Ich checke immer mehrfach ob ich auch wirklich nur auf 10% Lautstärke bin, sonst freuen sich die Nachbarn.

Jojo.. Anlage voll aufgerissen & drauf vergessen produziert immer lustige Ergebnisse

Buddy_Casino
Stammgast

#7 erstellt: 17. Feb 2021, 20:49

stoneeh (Beitrag #6) schrieb:

Danke für die Hinweis, das habe ich tatsächlich auch schon ausprobiert. Direkt am Apple-Adapter (noise level: -98dBA) war das Grundrauschen fast unverändert.