Powermixer brummt (keine Erdschleife)

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azB495Y
Neuling
#1 erstellt: 12. Feb 2016, 19:52
Hallo zusammen,

ich bin neu hier und nicht sicher, ob ich richtig bin, also beschreibe ich einfach mal mein Problem

Wir haben für den Proberaum einen Powermixer (Hollywood MXV 1200), welcher sehr stark brummt.

Das Brummen tritt auf, sobald das Relais anzieht. Unabhängig davon, ob etwas angeschlossen ist (keine Brummschleife). Das Brummen ist auf beiden Ausgängen zu hören.

Ich habe Bilder gemacht:

1
2
3

Wenn man eine der beiden Verbindungen, die zur Endstufe führen, abzieht, wird das Brummen lauter.

Erst dachte ich, dass der linke große Elko etwas gewölbt wäre, aber ich glaube, das habe ich mir nur eingebildet

Habt Ihr eine Idee, wo das Problem liegen könnte? Für Tipps wäre ich sehr dankbar! Das Brummen war schon immer da, wir haben es bisher ignoriert, aber wenn wir unsere Musik aufnehmen wollen, ist das Störgeräusch einfach zu aufdringlich.

Vielen Dank für Eure Hilfe!!!
azB

Edit *xD*: HF Code repariert.


[Beitrag von *xD* am 12. Feb 2016, 20:22 bearbeitet]
*xD*
Inventar
#2 erstellt: 12. Feb 2016, 20:24
Hi

Irgendein Defekt am Netzteil, das keine saubere Gleichspannung liefert, was sich am Brummen äußert. Die Elkos wären da die ersten Verdächtigen.
azB495Y
Neuling
#3 erstellt: 12. Feb 2016, 23:32
Danke, *xD*.

Ist es sinnvoll, gleich alle Elkos zu wechseln oder gibt es hier Hauptverdächtige?

Könnte es evtl. auch an den Spannungsreglern liegen?
bierman
Inventar
#4 erstellt: 13. Feb 2016, 04:22
Wenn das von Anfang an so war ist es ein Fall für die Garantie/Gewährleistung.

Sieht man das Brummen auf der VU-Anzeige?
Hört man es auch im Kopfhörerausgang? Im Line-Out?

Das Relais stellt die Verbindung zu den Lautsprecherausgängen her (Einschaltverzögerung und wahrscheinlich auch Abschaltung bei DC am Ausgang).

Wenn man die Eingänge von der Endstufenplatine abzieht hängt der Eingang "in der Luft" und fängt Störungen ein, das ist einigermaßen normal.

Miss mal die Spannungen nach. Die Endstufen sollten mit ca. +/-50V versorgt werden, der genaue Wert ist unkritisch solange die Symmetrie stimmt. Der signalverarbeitende Rest des Pults wird mit +/- 15V von den 7815/7915-Reglern, auf der Netzteilplatine rechts oben zu sehen, versorgt. Diese Spannung sollte auf 0,1V genau stimmen!

Die Linearregler haben übrigens kein Kühlblech, das ist nicht gut denn bei der Anzahl Kanäle kommen schon einige OPV zusammen mit je ein paar mA Verbrauch. Man sieht am Bestückungsaufdruck dass dort Kühlkörper vorgesehen waren. Und direkt daneben sind Elkos die diese Spannung glätten sollen. Die beiden kleinen direkt am 7915, die würde ich auf Verdacht als erstes tauschen. Die größeren in der Ecke mit den ganzen Kabeln vom Trafo danach. Die ganz großen nur falls das Brummen eindeutig von der Endstufe kommt, sie gehen eigentlich selten kaputt. Wobei auch dort direkt der Gleichrichter von der Endstufenversorgung daneben hängt. Und Hitze ist für die Lebensdauer der Elkos schlecht, wobei erst Werte ab 80°C irgendwann kritisch werden (Faustregel: 10° mehr = halbe Lebensdauer oder so).
azB495Y
Neuling
#5 erstellt: 13. Feb 2016, 12:03
bierman, vielen Dank für Deine Tipps und Erklärungen. Das war sehr hilfreich!

Ich hatte vergessen zu erwähnen, dass wir das Gerät gebraucht übernommen haben und es nur bei uns von Anfang an gebrummt hat. Was vorher war, wissen wir leider nicht.

Ich bin mir nicht sicher, was eine VU-Anzeige ist, vermute aber, dass das die LEDs sind, auf denen man auch erkennen kann, ob man in Richtung Übersteuerung unterwegs ist. Falls das richtig ist, sieht man das Brummen hier nicht.
Auf dem Kopfhörerausgang ist das Brummen vorhanden, allerdings von Anfang an. Das erscheint mir auch logisch, nachdem ich nun weiß, dass das Relais die Lautsprecherausgänge ansteuert

Die Spannungen an der Endstufe betragen jeweils 49,7V. Der 7815 ist mit 14,97V auch ok, nur der 7915 liegt mit 6,26V ziemlich daneben.

Ich würde jetzt einen 7915 besorgen, 2 Kühlkörper und die 4 kleinen Elkos (die fallen preislich ja am wenigsten auf). Ich hoffe, dass ich damit auf dem richtigen Weg bin...?
bierman
Inventar
#6 erstellt: 15. Feb 2016, 19:36
Falls die Spannung bei ausgelöteten 7815/7915 an deren Eingang (im Schaltbild meistens mit Pin1 gekennzeichnet) gleich ist könnte das die Lösung sein. Falls nicht gibt es ein weiteres defektes Bauteil was die Spannung durch Defekt oder Teilkurzschluss runterzieht - ich würde sowas jetzt per "Handauflegen" suchen, es dürfte dort nämlich warm werden. Das kann ich natürlich niemandem raten - zwar ist es im Kleinspannnungsteil eigentlich ungefährlich, bei einem Gerät mit unbekannter Vorgeschichte dennoch riskant.

Eigentlich wundert mich aber dass das Pult mit dem Fehler überhaupt noch irgendwie funktioniert.
azB495Y
Neuling
#7 erstellt: 16. Feb 2016, 21:51
Guter Punkt! Ich habe nun die Eingangsspannung der beiden Spannungsregler gemessen. Es liegen jeweils 22,6V an.
Jetzt besorge ich die Teile, baue sie ein und melde mich mit dem Ergebnis wieder.
Vielen Dank!
PBienlein
Inventar
#8 erstellt: 17. Feb 2016, 15:02
Hallo zusammen,

für mich sieht das so aus, als wäre der Siebelko in der -15V-Spannung platt. Meist haben die Regler im Ausgang nochmal 100µF oder etwas höher. Entweder dieser Elko oder einer der Operationsverstärker, die mit +/-15 versorgt werden, ist hinüber. Den zu finden wird aber etwas schwieriger sein, denn es hängen ja alle parallel an den Versorgungsspannungen.

Doll viel drin ist ja nicht in der Kiste ...

Gruß
PBienlein


[Beitrag von PBienlein am 17. Feb 2016, 15:05 bearbeitet]
bierman
Inventar
#9 erstellt: 18. Feb 2016, 02:39
Den defekten op würde ich auf russische Art suchen:
Alles bombardieren und den Amis in die... Ach ne, ich meinte einfach ne kräftige 15v Quelle ran und gucken wo's raucht.

Die thermisch belasteten Elkos sind natürlich Ausfallkandidaten.
azB495Y
Neuling
#10 erstellt: 20. Feb 2016, 22:30
Dankeschön für Eure Überlegungen, PBienlein und bierman!

Ich habe nun den Spannungsregler und den zugehörigen Elko (100µF) gewechselt und immernoch dasselbe Problem.

Was mir nun aber aufgefallen ist: Die Spannung am 7915 beträgt weiterhin ca -6V, am Bedienteil des Mischpults (lila-weiß-graues Kabel) kommen aber -15V an. Die Masse (lila Kabel) wird nicht direkt vom Spannungsregler weggeführt. Kann es sein, dass es an der Masseverbindung auf der Netzteil-Platine liegt?

Viele Grüße,
azB
bierman
Inventar
#11 erstellt: 20. Feb 2016, 23:41
Kann sein, muss aber nicht.

Vielleicht blöde Frage: Hast du die plus und minus 15V jeweils gegen Masse gemessen?
Wenn auf der vorderen Platine +/-15V zur Verfügung stehen ist das ohnehin eher nicht der Grund für Brummen. Mit völlig unsymmetrischer Versorgung wär auch kaum noch ein klarer Ton rausgekommen.
azB495Y
Neuling
#12 erstellt: 21. Feb 2016, 01:49
Die Frage ist nicht blöd, das kann mir durchaus passieren Ich denke zwar nicht, dass ich den Fehler dieses Mal gemacht habe, da ich es mehrfach überprüft habe, aber komplett ausschließen möchte ich das nicht.

Ich habe jetzt noch die restlichen Elkos getauscht (an den Ein- und Ausgängen der Spannungsregler), 2 Stellen nachgelötet, die mir unsauber erschienen und das Messgerät gewechselt.

Ich fasse zusammen: Die Spannungen vom Trafo (10V, 16V und 35V) kommen korrekt an. An den Spannungsreglern habe ich nun ziemlich genau +/-15V. An der Endstufe kommen ca 50V an.

Und es brummt.
bierman
Inventar
#13 erstellt: 21. Feb 2016, 16:33
Miss mal die Restwelligkeit.

Wenn man nichts anderes zur Verfügung hat, einfach das Multimeter auf Wechselspannung stellen und an den Punkten messen wo Gleichspannung anliegt.

Ist das Brummen stark von Obertönen überlagert oder relativ reine 100 Hz?
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