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Voodoo - ich kann es verstehen.

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Beitrag
cr
Inventar
#51 erstellt: 28. Aug 2017, 00:33
Cinch-Stecker sind meist einfach zu löten. Im Gegensatz zu 5-poligen DIN oder 3,5mm-Klinken, wo akuter Platzmangel herrscht
bapp
Hat sich gelöscht
#52 erstellt: 28. Aug 2017, 00:42

aber so ein Koax fachgerecht zu fertigen trau ich mir nicht zu

Koax ist für Audioanwendungen auch nicht Pflicht.
Geschirmte Doppellitze tut's normalerweise auch.
>Karsten<
Inventar
#53 erstellt: 28. Aug 2017, 01:01
Ich warte Mal was die vom Laden für das zusammen Löten aufrufen. Kann ja normalerweise nicht so teuer sein, wenn die darin Profis sind.

Ist ja keine Raketentechnik
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#54 erstellt: 28. Aug 2017, 11:02
Simple Frage des zugrunde liegenden Stundenlohns..
Bei halbwegs solider Kalkulation kann der in D eigentlich nicht unter 40-50€/h liegen.
soundrealist
Gesperrt
#55 erstellt: 28. Aug 2017, 12:10
Kommt halt immer darauf an, wer da gerade lötet
rhf
Ist häufiger hier
#56 erstellt: 28. Aug 2017, 12:40

cr (Beitrag #51) schrieb:
...Im Gegensatz zu 5-poligen DIN oder 3,5mm-Klinken, wo akuter Platzmangel herrscht

Das ist nur eine Frage der richtigen Vorgehensweise und Werkzeuge.

rhf
>Karsten<
Inventar
#57 erstellt: 28. Aug 2017, 19:58
Wenn einer eine Stunde lötet, wird's Interessant...für ein Profi sollte eine Cinchverbindung in paar Minuten erledigt sein

Will auch nicht extra perfekt, da das Kabel nicht zum Mars Fliegen soll


[Beitrag von >Karsten< am 28. Aug 2017, 20:00 bearbeitet]
_ES_
Administrator
#58 erstellt: 29. Aug 2017, 22:24
Es wird sicher nicht in Minuten abgerechnet...

Als Beispiel:

4 von diesen Dynavox-Steckern, 2,5m Inakustik NF202 Meterware, dann nach Vorgabe von Inakustik konfektionieren, sprich Schirmung einseitig auflegen, ziemliche Fummelei, insgesamt saß ich da sicher 1,5h dran.
Das Endprodukt war im Gegensatz zu den vielen Händlerkabeln, die ich mal gesichtet hatte, ungleich besser verarbeitet worden und zwar von mir, Beruf Prüfer elektrisch und QC nach Iso 9000/ div. MIL-Standards.
Nicht umsonst kosten fertige NF202 Leitungen 100...230 Euro/paar.
Ich hatte mit Ach und Krach noch nicht mal den Materialpreis dafür bekommen, in der Bucht, keine 50 Euro, 45 waren es ( Abzüglich Versand, abzüglich Gebühren Ebay, abzüglich Gebühren PayPal...ergo unter 40)
Sobald man ehrlich ist und sagt, selbst zusammen gebaut, rauscht der Preis rapide ab...
Es muss einer mit Schlips hinterm Tresen stehen, dann spielt Geld kaum eine Rolle.
Die "anderen" machen das ja nur aus Spaß.
Seltsame Logik, Arbeit ist Arbeit.
Kein Scherz, es kamen entsprechende Anfragen, von wegen wo gekauft.

Was das Löten betrifft, man sollte den Stecker in einer "Dummy"-Buchse stecken, um die Wärme von den Pins abführen zu können.
Auch und erst recht bei 5-poligen DIN-Verbindern.
Tut man das nicht und hat den Kolben zu lange drauf, schmilzt die Umgebung zwischen (Mittel-)Pin und Gehäuse, der Stecker ist Schrott.


[Beitrag von _ES_ am 29. Aug 2017, 22:26 bearbeitet]
ZeeeM
Inventar
#59 erstellt: 30. Aug 2017, 05:59
Verlötet Inakustik hier in Deutschand per Hand?
Meterware des NF202 habe ich für 16 Euro/m gefunden.
Ich betreue eine hiesiges Kabelwerk für Spezialkabel und da gibt es komplizierteres.
Dominierend ist Preis/Gewicht des eingesetzten Materials.
Wenn du sowas im 5km Gebinde kaufst, dann liegst du bei 2 Euro/Meter.
Nicht nur im Audiobereich wird mit Kabel bein Konsumenten richtig Geld verdient.
Dadof3
Moderator
#60 erstellt: 30. Aug 2017, 06:27
Na ja gut, bei vielen Produkten zahlt man das meiste für Logistik, Verwaltung, Vertrieb, Händlermarge (die wiederum Geschäftsräume, Beratung/Bedienung usw. decken muss) usw., während die eigentlichen Herstellungskosten verschwindend gering sind. Da zahlt man dann oft Beträge von 10 bis 20 Euro für Sachen, deren Herstellung gerade mal ein paar Groschen kostet. Daher sind die Preise von 5-km-Trommeln für die Kalkulation nur ein Faktor unter vielen, und es hat nicht unbedingt was mit Voodoo zu tun.
ZeeeM
Inventar
#61 erstellt: 30. Aug 2017, 06:37
Von diesen anderen Kosten soll der Konsument möglichst nichts wissen, ist es was wovon er scheinbar nichts hat.
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#62 erstellt: 30. Aug 2017, 07:17
..die Antworten könnten Teile der Bevölkerung verunsichern..

Ich verstehe den Satz von Tag zu Tag besser
>Karsten<
Inventar
#63 erstellt: 30. Aug 2017, 13:05
Die 5km werden dann von ihr geliefert

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raver3002
Inventar
#64 erstellt: 30. Aug 2017, 13:35
Nehm ich, bin auch nicht böse wenn sie das Kabel vergisst und nochmal wiederkommen muss
Meiler
Stammgast
#65 erstellt: 30. Aug 2017, 13:51
Vodoo gibts jetzt auch portabel hier so sind Lauscher immer optimal auf Empfang!


Die neue Navette von Vortex Hifi ist ein Obsidian behandelt mit den neuesten Informationen von Vortex Hifi. Dieses schmucke Teil trägt man um den Hals und die klangliche und positive Wirkung auf den Körper sind absolut verblüffend.


soundrealist
Gesperrt
#66 erstellt: 30. Aug 2017, 16:07

>Karsten< (Beitrag #63) schrieb:
Die 5km werden dann von ihr geliefert



Da bekommt der Begriff "löten" eine völlig neue Bedeutung
_ES_
Administrator
#67 erstellt: 30. Aug 2017, 21:55

Von diesen anderen Kosten soll der Konsument möglichst nichts wissen


Ist allerorten gängige Methode.
Den ganz schlauen, die mir während der Auktion empört vorgerechnet hatten, was das Kabel eigentlich gekostet haben müsse, zöge man die Preise für die verwendeten Materiale zu Rate ( was natürlich in Form von Links geschah) hatte ich geantwortet, sie mögen sich mal in ihrer Bude umschauen.
Und die Produkte aufzählen, für die sie nur den Materialpreis gezahlt hatten.
Wenn sie auch nur ein einziges käuflich erworbenes Objekt finden würden, würde ich ihnen das Kabel schenken.
Ein Produkt ist immer mehr wert als die Summe seiner Einzelteile.
Den Preis dafür bestimmt der Markt - wenn etwas für 100 Euro gekauft wird, ist es 100 Euro wert - auch wenn es nur 20 Euro in der Herstellung gekostet haben mag.
Von daher...
Selbst machen oder zu dem Preis kaufen, fertig.
Aber das Internet wäre nicht das gleiche, gäbe es nicht die "Ich habe eine Flatrate, also habe ich auch eine Meinung" Fraktion.
Beim Händler den Kratzefuß machen, bei Privaten aber den Hals aufreißen...
Mickey_Mouse
Inventar
#68 erstellt: 30. Aug 2017, 22:24
nehmen wir doch einfach mal die CPUs von den Geräten auf denen wir hier diese Texte posten.

aus Wikipedia (Silicium)
Die gesamte Erde besteht zu etwa 15 Massenprozent aus Silicium; insbesondere der Erdmantel setzt sich zu einem beträchtlichen Anteil aus silicatischen Gesteinsschmelzen zusammen. Die Erdkruste besteht zu etwa 25,8 Gewichtsprozent aus Silicium; damit ist es das zweithäufigste chemische Element nach dem Sauerstoff.

und "etwas verfeinert" muss man für wenige Gramm davon bis zu mehreren hundert Euro zahlen.

was für eine Abzocke
soundrealist
Gesperrt
#69 erstellt: 31. Aug 2017, 06:51

raver3002 (Beitrag #64) schrieb:
Nehm ich, bin auch nicht böse wenn sie das Kabel vergisst und nochmal wiederkommen muss :D


Eine so riesige,schwehre Kabeltrommel ist ja auch nicht wirklich etwas für zahrte Frauenhände. Dann lieber die Stücke passend abschneiden und jedes mal wiederkommen
Paesc
Inventar
#70 erstellt: 06. Sep 2017, 21:03
Angebot und Nachfrage... Und in schwierigen Zeiten kann es sein, dass bei einem extremen Käufermarkt sogar Verlustgeschäfte in Kauf genommen werden, um die Ware loszuwerden. Längst nicht alles, was etwas kostet, ist Abzocke.

Das iPhone ist hingegen ein gutes Beispiel für lukrative Preisgestaltung exklusiver, beliebter Produkte: reine Rohmaterialkosten um 10 Euro, total Produktionskosten um 220 Euro. Den Rest teilen sich Hersteller, Zwischenhändler und Händler auf.


[Beitrag von Paesc am 06. Sep 2017, 21:14 bearbeitet]
Mickey_Mouse
Inventar
#71 erstellt: 06. Sep 2017, 21:21

Paesc (Beitrag #70) schrieb:
Das iPhone ist hingegen ein gutes Beispiel für lukrative Preisgestaltung exklusiver, beliebter Produkte: Materialkosten ca. 10 Euro

dann rechnest du aber auch mit den Kosten für "rohes" Silizium?


alle Aufwände (Logistik, Lohnkosten usw.) um 220 Euro

das weißt du woher?
ich kenne meine Lohnkosten und du hast sicherlich auch die Kosten für das "Raumschiff" einberechnet?
was kostet ein Ingenieur Stunde denn so? Lohn (inkl. Neben) Kosten? Arbeitsplatz? Hast du eine grobe Vorstellung wie hoch die Lizenz Gebühren für CAE Tools wie Cadence, Synopsis & Co. sind?
und was für Server Farmen man dafür benötigt?


Der Rest ist Gewinn von Hersteller, Zwischenhändler und Händler.

klar, so stellt sich das "Klein Fritzchen" mal wieder vor...
das damit auch iOS finanziert wird, oder AirPlay oder.. zählt ja alles nicht.
_ES_
Administrator
#72 erstellt: 06. Sep 2017, 21:44
Es werden sicherlich keine 300 Euro sein, ab wann der Gewinn anfängt - ich finde es allerdings auch müßig, sich darüber Gedanken zu machen.
Der Preis für ein aktuelles Top-Phone liegt um 700 Euro, fertig.
Das selbiges in noch nicht mal 2 Jahren für die Hälfte "verramscht" und dabei trotzdem Gewinn gemacht wird, who cares...
Wenn es aktuell ist, kostet es 700 und gut - zahlen oder lassen.
Gibt genug Leute, die das tun, von daher kann man hundertmal gegenrechnen, was es "eigentlich" kostet - wobei ich solche Rechnungen süß finde.
Man zahlt nie das, was eine Sache eigentlich kostet - sonst würde man sie gar nicht erst bekommen.
Um den Bogen wieder zum Hifi zu bekommen, Nordost ruft mal eben locker 3000 Euro für ein Kabel auf - und sie scheinen es auch zu bekommen, sonst gäbe es diesen Hersteller nicht mehr.
Materialkosten war noch nie der bestimmende Faktor bei der Preisbildung.
>Karsten<
Inventar
#73 erstellt: 06. Sep 2017, 21:57
@ES .... Nachtrag zu meiner Anfrage, bei *die nadel* Cinchkabel konfektionieren kostet knapp 25€..... Da wäre ich mit den Dynavox Cinchstecker und 2x0,5m Viablue NF1 bei rund 50€ .... Finde ist ein fairer Preis.
>Karsten<
Inventar
#74 erstellt: 06. Sep 2017, 22:07
Edit ....

Bei den Dynavox Cinchsteckern , wenn man sie festschraubt .... Sitzt dann + und - fest oder wird nur - durch Drehen am Stecker festgestellt ?
_ES_
Administrator
#75 erstellt: 06. Sep 2017, 22:22
Hi,

Das sind Spannzangen-Stecker, die äußere Masse-Hülse wird durch das Drehen von der Festigkeit her beeinflussbar.
Darüber hinaus ist der Mittel-Pin geschlitzt und gespreizt, was auch für eine bessere Kontaktierung sorgt.


Cinchkabel konfektionieren kostet knapp 25€


Halte ich für sehr human. sprich akzeptabel.
ZeeeM
Inventar
#76 erstellt: 07. Sep 2017, 03:31

Mickey_Mouse (Beitrag #71) schrieb:

ich kenne meine Lohnkosten und du hast sicherlich auch die Kosten für das "Raumschiff" einberechnet?


Die 200-300 Euro für ein Iphone decken die Kosten genauso für die Software und für das "Raumschiff"
Die Schatulle von Apple ist nicht umsonst so prall gefüllt, wie sie ist. Apple hat das Glück dicke Margen bei hohen Stückzahlen zu fahren. Gibt es auch in anderen Branchen, da ist das nur noch so prominent.
Die Lohnkosten der Iphone Endfertigung schätzt man < 10$ Mit einem Handwerker hier darf man das nicht vergleichen.
Paesc
Inventar
#77 erstellt: 07. Sep 2017, 05:10

Mickey_Mouse (Beitrag #71) schrieb:

alle Aufwände (Logistik, Lohnkosten usw.) um 220 Euro

das weißt du woher?


Wurde von mehreren Stellen unabhängig berechnet - alle kommen zu einem ähnlichen Ergebnis. Mal bei Google "iPhone Kosten Produktion" eingeben.


_ES_ (Beitrag #72) schrieb:
Gibt genug Leute, die das tun, von daher kann man hundertmal gegenrechnen, was es "eigentlich" kostet - wobei ich solche Rechnungen süß finde.


Yep. Man kann sich noch über viele Preise nerven: man kaufe es, suche Alternativen (gibt es gerade bei HiFi ja genug), oder eben nicht. Gerade bei HiFi wird ja sehr vieles als Abzocke verschrien... Aber fahren bestimmt auch einige der "Nörgler" tolle Autos, haben ein nicht unansehnliches Zuhause oder gehen gerne gut urlauben. Ist eine Frage der Prioritäten, weniger von "Abzocke oder nicht". Ich denke kaum, dass sich Fans von Edelkarosserien ständig über deren Preise nerven Sonst gibt's halt statt VW, Audi oder Bugatti einen Opel, Renault oder Dacia, wenn's um den Preis geht. Fahren tun alle.

Zu den grössten Kostentreibern zählen ohnehin Bürokratie, Regulierungen und künstliche Handelsbarrieren wie z.B. Steuern und Zollkosten.


_ES_ (Beitrag #72) schrieb:
Um den Bogen wieder zum Hifi zu bekommen, Nordost ruft mal eben locker 3000 Euro für ein Kabel auf - und sie scheinen es auch zu bekommen, sonst gäbe es diesen Hersteller nicht mehr.
Materialkosten war noch nie der bestimmende Faktor bei der Preisbildung.


Absolut. Ich staune immer wieder, wie viele kleine HiFi-Schmieden mit nicht selten hohen Preisen heute noch existieren können. Es ist aber auch traurig, mitanzusehen, wenn wieder mal einer der Bekannteren Insolvenz anmeldet oder wegen finanziellen Schwierigkeiten aufgekauft wird (Pioneer und Onkyo haben vor nicht allzu langer Zeit geheiratet)...

Hingegen können Synergien wie z.B. Denon & Marantz auch ein Vorteil sein. Ich finde, die Produkte haben einen durchaus guten, marktgerechten Preis.


[Beitrag von Paesc am 07. Sep 2017, 05:26 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#78 erstellt: 07. Sep 2017, 06:19
Hallo,

ok, nenn es "Deckungsbeitrag" für einen großen Teil von Kosten die man hat weil man sie gerne hätte.

Bestes Beispiel sind die Schreibtische der Oberindianer im Raumschiff bei Apple: im Gegensatz zu Trumps "America first" kommen die von einem Edelhersteller aus dem Münsterland. Bei knappen Margen würd man wohl eher bei Ikea guggen...
So isses halt, der Luxus füllt nicht nur Schatullen sondern füllt auch wieder anderen den Geldbeutel.

Um wieder den Bogen zu Hifi zu kriegen: wohin verkaufen Burmester & Co. überwiegend? genau, nach Asien.

Für den "Wert" eines Kartons müssen die Asiaten aber einen 40 ft Container voll in Gegenrichtung senden...

Peter
soundrealist
Gesperrt
#79 erstellt: 07. Sep 2017, 08:39

Paesc (Beitrag #77) schrieb:

Ich staune immer wieder, wie viele kleine HiFi-Schmieden mit nicht selten hohen Preisen heute noch existieren können.


Bei den "Hifi-Schmieden" liegt die Sache auf einer relativ differenzierten Ebene, ich versuche das mal ein wenig auseinanderzubröseln.

Auf der Herstellerseite

"Schmieden" im Sinne von Vodoo-Gedöns"

die halten sich meist gar nicht mal so lange. Fliegt der faule Zauber auf, machen sie unter anderem Namen mit neuem Kokuspokus weiter. Und auch "alteingesessene" geraten aufgrund des Informationswandels (Internet) zunehmend unter Druck.
Der klassische "Marketingkanal", bzw. die Fachpresse verliert immer mehr an Bedeutung. Und selbst die Hochglanzblättchen selbst wechseln - schon aus reinem Überlebenswillen heraus- zunehmend die eigene "infostrategische Ausrichtung". Über kurz oder lang wird sich dieses Thema also von ganz alleine erledigen

"Schmieden" im Sinne von teuren Geräten

Hier haben wir eine ähnliche Situation wie bei Armbanduhren. Viele preiswerte Asiaten sind nicht zwingend schlechter, aber es bleiben Massenprodukte.
Diese bedienen den zweifelsfrei allergrößten Teil des Marktes, aber vermitteln schlicht und einfach nicht dasGefühl, irgend etwas "besonderes" gekauft zu haben. In die "Tonqualitätsdiskussion" will ich hier ganz bewusst nicht einsteigen. Auch wenn andere das sicherlich anders sehen: In meinen Augen gibt es diese Unterschiede definitiv. Aber b]nicht [/b]weil ein Gerät XY besser ist als ein anderes, sondern einfach aufgrund viel zu unterschiedlicher Konstruktionsansätze. Das so etwas unweigerlich zu Vergleicherei und subjektiven Interpretationen führt, liegt genau so in der Natur der Sache wie die Tatsache, daß Hersteller aus diesem Umstand natürlich auch einen vermarktungstechnischen Nutzen ziehen. Wenn bei den sündhaft teuren Boliden nun auch noch eine optisch und haptisch hohe Wertigkeit dazu kommt und der eine oder andere darüber hinaus sein Produkt sogar noch mit "Handarbeit" adeln kann, haben solche Gerätschaften durchaus ihren Reiz. Zugegeben: vielen sind solche Dinge schlichtweg egal, aber halt eben nicht allen. In Kombination mit einem "großen Namen" also durchaus eine Niesche, die auch weiterhin ihr Klientel bedienen kann, wenn diese die Zeichen der Zeit erkennen. Diesen Weg schlagen beispielsweise Anbieter wie Lyngdorf ein, die "traditionelle Hifi-Werte" sinnvoll mit dem fortschrittlichen Innovationen verbinden.



Handel

"Schmieden" im Sinne von traditionellen "HigH-End-Fachgeschäften".

Ja, es gibt sie in der Tat noch. Läden in denen all die Produkte stehen, die man auf der grünen Wiese nicht findet. Warum ? Weil sie sich schlichtweg von der breiten Masse abheben. Aber was heißt das konkret ? Bevor ich hierauf konkreter eingehe, möchte ich gerne mit einem weit verbreiteten Vorurteil aufräumen: Diese Händler sind i.d.R. nicht teuerer als das Internet oder Elektromärkte. Man muß einfach nur fair mit den Leuten über die Preise sprechen. Auch Massenprodukte lassen sich oftmals besorgen. Schon allein deshalb, weil eine ganze Reihe von Herstellern von der "audiophilen Oberliga" bis zum "lebensmittelmarkttauglichen Kartongerät" die komplette Range abdecken. Der typische Kartonschubser wird nicht alle Premiumprodukte bekommen (und aufgrund mangelnder Beratungskompetenz meist auch gar nicht wollen). Umgekehrt ist das aber überhaupt kein Problem.

Genau hier schließt sich dann auch wieder der Kreis zum "Abheben von der breiten Masse". In der Ausstellung stehen natürlich deutlich wertstabilere Produkte, die der Kunde eben nicht an jeder Ecke findet, lange Produktlaufzeiten haben, nicht verramscht werden und somit auch das Einkaufsrisiko mindern.Ein zusätzlicher, prokaktiver Umstand für diese Händler ist der sogenannte "Benz-Effekt": Kunde schleicht um die S-Klasse herum, kauft aber aber die C-Klasse

Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. Ein finsteres Kapitel sind langjährig gewachsene "Vodoo-Allianzen". Die meisten von uns kennen beispielsweise den Superonkel aus Hamburg, der seit Jahrzehnten mit "Pseudoseminaren" von einem Händler zum anderen tingelt, um dort gezielt sein Gift zur Entfaltung zu bringen. Früher konnte der typische HighEnd-Käufer solche (Fehl)Informationsquellen nutzen, heutzutage will er es einfach nur noch. Meist handelt es sich um extrem konservative Zeitgenossen, die es einfach nicht (mehr) wahrhaben wollen, daß sie von dem "netten Herrn, den man nun schon so viele Jahre kennt" (oft fast ein halbes Leben lang), aufs Glatteis geführt wurden. Sie verschanzen sich statt dessen viel lieber hinter selbstsuggestiven Hörerfahrungen und halten dem "Magier" die Treue. Das tut viel weniger weh als die Auseinandersetzung mit der Realität bzw. die Gewissheit, teilweise Unsummen zum Fenster hinaus geworfen zu haben.

Das Dilemma dabei: Inzwischen sitzen all die Händler, die für diesen Mist eine Plattform boten und bieten, zwischen sämtlichen Stühlen. Und ja: sogar "meiner" zählt dazu. Er gab mir das ganz offen und ehrlich zu verstehen. Einerseits hat er zwischenzeitlich ein extrem schlechtes Gewissen hinsichtlich dessen, was da in der Vergangenheit gelaufen ist und sogar Mitarbeiter, die längst nicht mehr im Unternehmen sind, sich vor langer Zeit rethorisch geschickt vor den Karren spannen ließen. Wer von der Industrie kam, lieferte im Verständnis eines "Lieferantengespräches" erst mal einfach nur Informationen ab. Darüber hinaus wurde und wird in einer vertrauensgeprägten Branche (gerade im Trubel des Tagesgeschäftes) leider immer noch viel zu wenig geprüft und hinterfragt.

Inzwischen ist das Kind natürlich komplett in den Brunnen gefallen: heute kann er das Rad der Zeit nicht mehr zurückdrehen. Würde er das versuchen, brächen viele wichtigen Stammkunden weg, denn früher hatte man den ganzen Blödsinn ja selbst mit propagiert. Egal ob aus Unwissenheit oder Vorsatz. Gleichzeitig verbaut man sich durch die Präsenz der Scharlatane aber auch den Weg zu neuen, heute deutlich besser informierten Kundenkreisen. Denn wer unglaubwürdig ist, wird andere nicht von der eigenen Leistungsfähigkeit überzeugen können.

In Zukunft halten werden sich daher all die "High-End"-Händler, die es rechtzeitig schaffen, das Sumpfgebiet des Vodooismus in kleinen vorsichtigen Schritten trocken zu legen. Sich gleichzeitig aber auch so früh wie möglich mit zukonftsorientierten Themen wie etwa Raumakustik nicht nur auseinander setzen, sondern dies auch in ganz konkrete, passenden Leistungspakete ummünzen. Nach dem Motto: "Lieber Kunde, wir kommen zu Dir nach hause, mach Dir keinen Kopf, wir optimieren die Akustik optimal für Dich". Denn genau so wenig, wie jemand früher das Schaltbild seines Accuphase-Amps studiert hat, haben heute die wenigsten tatsächlich Lust, sich mit komplexen Details mehr als nötig auseinander zu setzen. Die zeitlichen Beitragsabstände (von meist stets den selben Usern) in der entsprechenden Forenrubriken machen das mehr als deutlich: Die meisten von uns wissen um die dringende Notwendigkeit, doch das Reinknien in die Materie ist oft mühsam und zeitintensiv. Hier könn(t)en Händler mit einem soliden Paket aus Produkten und Optimierungs-Leistung vor Ort definitiv punkten.


[Beitrag von soundrealist am 07. Sep 2017, 08:58 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#80 erstellt: 07. Sep 2017, 09:21
Hallo,

welche Zukunft? Die meisten der Voodoo-Heinis können froh sein wenn sie es bis zur Rente schaffen.

Zur IFA wurden neue Zahlen offengelegt, der klassische Hifi-Markt schrumpft.

(siehe auch http://www.gfu.de/fileadmin/media/downloads/HEMIX_Q1-Q2-2017.pdf )

Ich denke das Ganze ist nur noch ein "biologisches" Thema.

Peter


[Beitrag von 8erberg am 07. Sep 2017, 09:23 bearbeitet]
soundrealist
Gesperrt
#81 erstellt: 07. Sep 2017, 09:32

8erberg (Beitrag #80) schrieb:
Hallo,

welche Zukunft? Die meisten der Voodoo-Heinis können froh sein wenn sie es bis zur Rente schaffen.

Peter


Du meinst die Händler ? Die Trennlinie ziehe ich da zwischen unverbesserlichen Überzeugungsvodooisten und all denen, die sich damals im Glauben, Ihren Kunden etwas ganz besonderes zu bieten, über den Tisch haben ziehen lassen. Unter letztgenannten finden sich durchaus welche, die akustikoptimierte Hörstudios bereithalten und für den Kunden da sein wollen. Also nicht nur einfach die Zeit bis zur Rente absitzen, sondern den Markt beobachten und die Zeichen der Zeit erkennen.
8erberg
Inventar
#82 erstellt: 07. Sep 2017, 17:23
Hallo,

ganz ehrlich: möchtest Du heutzutage als kleiner Selbständiger ein Ladenlokal haben und Hifi und nur Hifi verkaufen selbst ohne TVs?

Ich glaub kaum, dass einer der Verkäufer im Hifi-Bereich so blauäugig war und das Gelaber von Klangverbesserungen durch Kabel, Aufkleber oder anderen Tinnef geglaubt hat.
Die meisten die ich kenne und die einen solchen Laden hatten bzw. haben sind Radio- und Fernsehtechnikermeister und haben den Krempel nur wegen der Marge verkauft.

Die meisten lebten doch sonst von Service wie Montage von Antennen/Sat-Schüsseln und Reparaturen.
Was verdient ein kleiner Laden noch einem Gerät wenn der UVP schon nach 2 Wochen bei den I-Net-Dealern kräftig unterboten wird?

Da man dazu auch noch keinen Nachwuchs mehr in der Branche bekommt hat schon (leider) mein Stammdealer vor 2 Jahren die Bude geschlossen.

Peter
Paesc
Inventar
#83 erstellt: 07. Sep 2017, 17:30

8erberg (Beitrag #80) schrieb:

Zur IFA wurden neue Zahlen offengelegt, der klassische Hifi-Markt schrumpft.

(siehe auch http://www.gfu.de/fileadmin/media/downloads/HEMIX_Q1-Q2-2017.pdf )


Sehr traurig Das kann kein Grund zur Freude sein... Neben Audio/Video schrumpfen die Zahlen für Laptops und Desktop-PCs genauso. Offensichtlich wird weniger Musik und Video mit "klassischem" HiFi und Home Cinema konsumiert, aber genauso weniger am PC (Laptop/Desktop).

Diese Entwicklung kann folglich nur Eines fördern: weniger Investitionen in neue Hard- und Software. Das kann einzig Streaming begünstigen, da es unabhängig von Plattformen und Geräten ist. Dann nimmt wohl der Konsum auf dem Handy zu.


8erberg (Beitrag #82) schrieb:
Da man dazu auch noch keinen Nachwuchs mehr in der Branche bekommt hat schon (leider) mein Stammdealer vor 2 Jahren die Bude geschlossen.


Sag das nicht zu laut... Mein Stammdealer und auch der vorherige (ist leider mittlerweile mehr auf Bang & Olufsen fokussiert) leben noch (für wie lange?)...
8erberg
Inventar
#84 erstellt: 07. Sep 2017, 17:47
Hallo,

der Sohn meines "Ex-Dealers" hat Elektro-Ingenieur studiert (also er blieb im Fach), verdient allerdings in einem Industriebetrieb so gut das er abgewunken hat als Vaddern ihm den Laden angeboten hat...

Peter
gapigen
Inventar
#85 erstellt: 07. Sep 2017, 20:34
zu #79

Danke für den ausführlichen und wirklich interessant zu lesenden Beitrag. Eine gute Zusammenfassung wie ich finde.
cr
Inventar
#86 erstellt: 09. Sep 2017, 15:40

Neben Audio/Video schrumpfen die Zahlen für Laptops und Desktop-PCs genauso. Offensichtlich wird weniger Musik und Video mit "klassischem" HiFi und Home Cinema konsumiert, aber genauso weniger am PC (Laptop/Desktop).


Der Markt ist halt gesättigt. Nachdem in den letzten Jahren viele HomeCinemas verkauft wurden, sinkt nun logischerweise die Nachfrage. Einen Rückgang des Interesses kann man daraus nicht zwingend ableiten. Es werden trotzdem jedes Jahr mehr derartige Geräte genützt....
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