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Was sind Röhrenwatt?+A -A |
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Autor |
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ZeeeM
Inventar |
#1 erstellt: 03. Aug 2010, 11:44 | |||
Beim Stöbern begegnet man immer wieder bei Röhrenverstärkern mit kleiner Leistung, das die Leistung nicht mit Transistorverstärkern vergleichen lässt und 1 Röhrenwatt mehr ist als ein Transistorwatt. P=U*I gibt das nicht her. Wie kommt man darauf? Warum erzählt man den Leuten das? |
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cptnkuno
Inventar |
#2 erstellt: 03. Aug 2010, 12:30 | |||
Natürlich ist ein Watt aus einem Röhrenverstärker die gleiche Leistung, wie aus einem Transistorverstärker. Der Unterschied ist, daß du einen Röhrenverstärker sehr weit in die Verzerrung hinein betreiben kannst, ohne, daß es unangenehm klingt. Deshalb kannst du einen Röhrenverstärker lauter betreiben als einen Transistor mit gleicher Nennleistung, und deshalb gelten Röhrenwatt lauter als Transistorwatt. [Beitrag von cptnkuno am 03. Aug 2010, 12:35 bearbeitet] |
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Amperlite
Inventar |
#3 erstellt: 03. Aug 2010, 15:06 | |||
Technisch gesehen ist diese Bezeichnung nicht sehr sinnvoll, es lässt sich nicht einmal eine Verallgemeinerung ableiten, aus der man "umrechnen" könnte. Eine unterschiedliches Verhalten ergibt sich wegen der anderen (teils gutmütigeren) Verteilung des Klirrs im Spektrum. [Beitrag von Amperlite am 03. Aug 2010, 16:04 bearbeitet] |
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Rattensack
Hat sich gelöscht |
#4 erstellt: 03. Aug 2010, 15:49 | |||
Wegen des harmonischeren Klirrspektrums von Röhrenamps hat man irgendwann beschlossen, die Leistung anzugeben, die er bei 1% Klirr "macht". Der berühmte VOX AC30 (Ketarrenamp) zum Beispiel "macht" bei 1% Klirr halt seine 30W, so aber, wie er im üblichen Bühnenbetrieb benutzt wird, klirrt er mit 10% vor sich hin, "macht" etwa 90W, und klingt dabei sehr "gut". Der Weg von 1% Klirr zu 10% Klirr ist bei Röhre also ein langer, weil k sanft ansteigt. Es sind also jede Menge Reserven vorhanden. Ein Transenamp hat ein sehr schmutziges Klirrspektrum, und klingt deshalb bei 10% Klirr absolut scheiße. Zudem ist der Weg von 1% zu 10% sehr kurz, weil k an der Transen-Leistungsgrenze sehr steil ansteigt. Wenn er bei 1% 30W "macht", dann "macht" er bei 10% so etwa 35. Diese 5W mehr hört man nicht. |
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-scope-
Hat sich gelöscht |
#5 erstellt: 04. Aug 2010, 15:12 | |||
Das ist in Einzelfällen durchaus möglich. Der typische "Knick" im Diagramm "THD&N vs. output Power" ist dort aber auch zu erkennen. Dieser Röhrenverstärker zeigt das sehr deutlich: während es in sehr vielen Fällen eher so aussieht: Die "Reserven" erscheinen mituner nur deshalb so gross, weil die Verzerrungren bis zum "Knick" (clipping) nicht sinken, sondern leicht steigen. "Röhrenwatt" stammt meiner Meinung nach aus den frühen 70ern. Da hatten bezahlbare Transistoren kleine Leistung und relativ hohen Klirr. Ein Begriff aus der Mottenkiste. [Beitrag von -scope- am 04. Aug 2010, 15:14 bearbeitet] |
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Rattensack
Hat sich gelöscht |
#6 erstellt: 04. Aug 2010, 15:25 | |||
Nee, der Ausdruck stammt wohl eher aus der Gitarristenszene, und wird da noch immer benutzt. Mit einer gewissen Berechtigung, wie mein Beispiel mit dem VOX AC30 aufzeigen soll. |
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Amperlite
Inventar |
#7 erstellt: 04. Aug 2010, 15:32 | |||
Der Vollständigkeit halber nehmen wir noch einen Transistor-Amp zum Vergleich mit rein (hier an 8,4 und 2 Ohm Last): Die Kurve zeigt das typische Klirrverhalten von Transistoren mit dem abrupten Anstieg an der Leistungsgrenze. [Beitrag von Amperlite am 04. Aug 2010, 15:36 bearbeitet] |
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ZeeeM
Inventar |
#8 erstellt: 04. Aug 2010, 15:50 | |||
Hast du auch was von einem Röhrenamp parat? |
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Amperlite
Inventar |
#9 erstellt: 04. Aug 2010, 16:08 | |||
Siehe Posting von scope. Er hatte als Beispiel ein Röhrengerät mit transistorähnlicher Kurve und eines mit sanft steigendem Verlauf. |
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ZeeeM
Inventar |
#10 erstellt: 04. Aug 2010, 17:26 | |||
ooops.. ja, danke.. Das habe ich übersehen *vordiestirnklatsch* |
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richi44
Hat sich gelöscht |
#11 erstellt: 17. Aug 2010, 08:32 | |||
Und nur so am Rande: Auch unser Ohr klirrt. Und das tut es, wenns richtig laut wird, dann "scheppern" die Gehörknöchelchen Was sagt uns das: Klirr = laut. Und da Röhren meist sanft zu klirren anfangen und dieser Klirr sanft mit der Leistung ansteigt haben wir den Eindruck, wenn es denn schon so dolle klirrt, muss es ja laut sein. Man kann sich den Spass machen und eine 100W Transistorkiste gegen eine 20W Röhrenkiste vergleichen. Man hat das Gefühl, dass die Röhre mindestens gleich laut geht. Wenn man nun die Röhre einschaltet (alles mit 4 gleichen Lautsprechern getestet) und dann zusätzlich den Transi, dann stellt man fest, dass der Transi die Röhre in Grund und Boden brüllt, dabei aber subjektiv leiser wirkt, weil die Röhre klirrt (= laut) und der Transi noch sauber läuft. |
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-scope-
Hat sich gelöscht |
#12 erstellt: 17. Aug 2010, 09:38 | |||
Letztendlich alles "psycho"....Wie so oft im Leben. |
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hf500
Moderator |
#13 erstellt: 17. Aug 2010, 09:45 | |||
Moin, dass soich beide Verstaerker etwa gleich laut anhoeren hat ja noch einen anderen Grund. Wir wissen ja: fuer die Verdoppelung der Lautstaerke muss die Verstaerkerleistung verzehnfacht werden. Fuer eine sicher wahrnehmbare Lautstaerkeerhoehung muss die Leistung verdoppelt werden. Unterm Strich kommt dabei heraus, dass man ohne direkten Vergleich schon keine sicheren Aussagen machen kann, wenn einer der Verstaerker die 5-fache Leistung des anderen erbringt. Was ich mal gemacht habe, war ein Vergleich zwischen einem 2x 8W Roehrenverstaerker und einem 2x 80W Transistorverstaerker. (Der Leistungsabstand ergab sich rein zufaellig ;-) Der "Kleine" spielte richtig gut, nur in der maximalen Lautstaerke hatte er Schwaechen, Lautsprecher waren geschlossene 12L Zweiwegeboxen. Dazu kommt auch noch, dass man mit etwa 10W Leistung an den meisten Lautsprechern schon "richtig Krach" machen kann. Daher wird auch ein auf dem Papier schwacher Roehrenverstaerker nicht so richtig ins Hintertreffen geraten. Subjektiv ist es auch meine Beobachtung, "Roehrenwatt" scheinen irgendwie mindestens doppelt zu zaehlen ;-) 73 Peter |
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