720p vs. 720p?

+A -A
Autor
Beitrag
beehaa
Gesperrt
#1 erstellt: 02. Feb 2013, 19:12
Hallo

Liegt das an Unitymedia hier, an der Hardware meines Plasmas (superben soweit ;)) oder an den Sendern selbst, daß ARD-HD merkbar homogener auf Farbflächen und mit mehr gefühlt-sauberen Auflösung wahrgenommen wird als ZDF-HD?
Radiowaves
Inventar
#2 erstellt: 02. Feb 2013, 21:08
Soweit ich das überblicke, leitet Unitymedia auch nur das weiter, was ARD und ZDF als Kabelmultiplexe anliefern. Wenn nicht, sind folgende Aussagen natürlich teilweise nicht zutreffend.

Bei der ARD sieht das so aus, daß Das Erste HD im Kabelmux (wird in Frankfurt beim HR zusammengestellt) über einen Cisco D9054 HD-Encoder läuft. Das war der erste HD-Encoder und der wurde früher für das Sat-Signal eingesetzt. Die Bitrate liegt bei knapp 12 MBit/s CBR, das kann der Encoder gut und die konstante Bitrate macht sich da auch gut, um den Kabelmux mit den anderen (SD-)Programmen zusammenzubasteln. Laut Aussage eines Fachmanns (ich besitze selbst keinen TV) sei das Bild artefaktärmer, aber etwas weniger scharf als bei den aktuell auf Satellit eingesetzten D9036.

Beim ZDF hat man früher von Mainz das Kabelsignal nach Frankfurt zur ARD gebracht, die daraus dann ZDF HD extrahiert und auf den Uplink gegeben hat. Der Encoder war damals auch ein Cisco D9054. Seit Frühjahr 2012 gibt es beim ZDF ein neues Playout (gebaut von Divital NL), da werkeln nun Ericsson-Encoder. Ob nun der ZDF-Kabelmux für ZDF HD weiterhin einen Cisco-Encoder hat oder einen Ericsson, weiß ich nicht. Da man aber auch ZDF DVB-T auf Ericsson umgestellt hat und seit Frühjahr 2012 da total matschiges Bild liefert, gehe ich davon aus, daß beim ZDF alles Ericsson ist. Damit hätte man schonmal unterschiedliche Encoder verglichen mit der ARD. Auf Sat sind die SD-Programme des ZDF inzwischen nachgebessert und wieder schärfer. Da haben wohl tatsächlich Internet-Vergleichsfotos aus "Star Trek" von vor und nach der Umstellung mitgeholfen...

Bei einer Messung vorige Woche (welch Zufall...) lag ZDF HD auf Sat bei 11.9 MBit/s konstant und via Kabelmultiplex bei 15 - 16.6 MBit/s. Kannst Du mal was aufnehmen vom Kabel und schauen, was bei Unitymedia an Bitrate ankommt?
beehaa
Gesperrt
#3 erstellt: 03. Feb 2013, 00:32
Da drängt sich jaa sofort die Frage, WELCHER ART Fachleute bitte beschäftigen die da? StarTrek Vergleichsbilder im Netz? Ich lieg flach... Hast du Links dazu?

Ich kann hier leider garnichts aufnehmen. Ich bin aber auch nichzt der Meinung, nach etlichen Jahren Softwaredecoder-Experimenten - sprich, halbwegs bewandert - daß es an der Bitrate liegt. Die Abstriche bei Bitraten sehen imho bisschen anders aus. Mir geht es auch nicht alleine um die Schärfe.
Radiowaves
Inventar
#4 erstellt: 03. Feb 2013, 11:35

"beehaa schrieb:
Da drängt sich jaa sofort die Frage, WELCHER ART Fachleute bitte beschäftigen die da?

Fachleute hat man da gewiß sehr gute. Etwas anderes sind aber Projekt-Bestimmer, die müssen mit den Fachleuten in ihren Entscheidungen oder Präferenzen nicht unbedingt übereinstimmen.

Warum es beim ZDF mit Inbetriebnahme des neuen Playouts zu den (auch hier gewiß nachlesbaren) Verschlechterungen kam (vor allem DVB-S SD und DVB-T), weiß ich nicht. Dorthin habe ich keine Kontakte, so daß ich da nichts aus erster Hand berichten kann. Ich habe in einer völlig anderen Branche gearbeitet und kenne es von dort so: die Fachleute wünschen sich etwas, weil sie gewisse Anforderungen haben an technische / qualitative Details. Das Management entscheidet etwas unter Berücksichtigung nicht nur der technischen, sondern auch anderer Aspekte. Das können Wartungsverträge sein, das können die Kosten allgemein sein. Selbst die Techniker einer TV-Anstalt haben ja noch andere Aspekte als nur die maximale Bildqualität. Sie wollen z.B. die Konfiguration des Gesamtsystems in einer bestimmten Art und Weise ermöglicht haben, sie legen Wert auf bestimmte Flexibilität oder Modularität usw.

Dann kann es auch noch sein, daß man sich auf bestimmte Aussagen verlassen hat. Den Ericsson-Encodern sagt man sehr gute Qualität nach, das haben wohl diverse Tests ergeben. Es kam bloß nix davon an, warum auch immer.


"beehaa schrieb:
Ich lieg flach... Hast du Links dazu?

Ich hab gerade mal gesucht, aber nichts gefunden. Ich kenne es nur vom Hörensagen. Hier steht noch was dazu, vielleicht findet sich in diesem riesigen Thread auch ein Link auf die Bilder. Kann das jetzt nicht durchsuchen,


"beehaa schrieb:
Ich bin aber auch nichzt der Meinung, nach etlichen Jahren Softwaredecoder-Experimenten - sprich, halbwegs bewandert - daß es an der Bitrate liegt. Die Abstriche bei Bitraten sehen imho bisschen anders aus. Mir geht es auch nicht alleine um die Schärfe.

Ich bin beim Thema Bild absolut unerfahren, ich bin ein Ton-Mensch. Alles, was ich weiß, ist aber, daß die Encoder eine Vielzahl Möglichkeiten haben, auf das Bild einzuwirken. Da sind auch Weichzeichner- und Rauschfilteroptionen drin, mit denen man z.B. auch die magerbitratigen DVB-T-Signale noch leidlich brauchbar aussehen lassen kann. Die Konfiguration aller dieser Optionen scheint nicht trivial zu sein.

Manchmal entgeht einem auch was, selbst wenn man als Techniker dort arbeitet. Beim Bild eines TV-Programms ist das für mich zwar kaum denkbar (das Bild ist die Hauptsache), aber beim Astra Digital Radio (ADR) war es in den 90ern z.B. so, daß der verwendete MP2-Encoder Barco RE660 im joint-stereo-Modus massive Fehler machte und der Ton deutlich "matschiger" kam als bei linear stereo. Manche Anstalten (BR, WDR, RBB, NDR) hatten linear stereo, andere (MDR, SWR, hr) hatten joint stereo. Dementsprechend unterschiedlich war die Klangqualität - immer anstaltsweise einheitlich. Erst 2003 wurde das geändert, nachdem es beim MDR heftig aufgefallen war. Im Falle des hr kam die Umstellung nach Hinweis eines Außenstehenden, sonst wäre das wohl so weitergelaufen, während beim BR in Freimann am Uplink immer schon am Encoder von Bayern 2 ein Aufkleber war "BAYERN 2 im NORMAL STEREO Betrieb".
beehaa
Gesperrt
#5 erstellt: 03. Feb 2013, 12:50
Danke für die VIELEN Infos.


Selbst die Techniker einer TV-Anstalt haben ja noch andere Aspekte als nur die maximale Bildqualität. Sie wollen z.B. die Konfiguration des Gesamtsystems in einer bestimmten Art und Weise ermöglicht haben, sie legen Wert auf bestimmte Flexibilität oder Modularität usw.

1.
Ich hab mal einen Monat lang mit x264 experimentiert. Es gibt einige Optionen die den Datenstrom ohne Qualitätseinbüße noch verkleinern können, hier scheitert es an vielen Stellen mit der Kompatibilität zur Software und der Hardware der Unterhaltungselekronik. Daher gibt es ja auch die Profile die eine Sammlung von Optionen/Methoden definieren.

2.
Es ist mir nie aufgefallen, daß Optionen (bis auf die Bitrate natürlich) die auf der consumerhardware Probleme machten, etwas mit der Qualität zu tun hatten. Optionen die direkt Qualitätsentscheidend waren liefen auf allem was ich ausprobiert habe.

3.
Seitdem ich eine Konfiguration gefunden habe die mir vom Bild her am besten gefiel und auf den Geräten in meinem Umfeld lief, habe ich die Konfig nicht mehr wieder verändert.

Konfiguration, Flexibilität und Modularität spielt in meinem Fall also überhaupt garkeine Rolle, sobald das Ergbnis einmal feststeht.

Die Fragen die man sich gefallen muß sind also die Testphasen und der Entscheidungsweg. Man zahlt die GEZ auch nicht in der Form 10€ and ARD, 8€ an ZDF, 4€ an WRD usw.
ICH ERWARTE daher, daß bestmögliche Methoden (Hardware/Software) aus der Sicht der Anstalten und des "Kunden" ausgesucht werden und diese bei ALLEN Sendern genutzt werden.
Was möglich ist zeigt ARD. Wie man es nicht machen sollte zeigt ZDF. Demgegenüber produziert 3sat erstaunlicherweise, imho ZDF-Paket, weiterhin meist einen qualitativ sehr hohen SD-Stream.

Angesichts des Ganzen fällt es einem schwer vom etwas anderen als von der Unfähigkeit bei ZDF zu sprechen.


Dann kann es auch noch sein, daß man sich auf bestimmte Aussagen verlassen hat. Den Ericsson-Encodern sagt man sehr gute Qualität nach, das haben wohl diverse Tests ergeben. Es kam bloß nix davon an, warum auch immer.
Das wird es wohl sein... Es ändert aber nichts an dem, daß ZDF sich damit ein Armutszeignis ausgestellt hat.
Vor allem da seit einiger Zeit Eurosport, das bis dahin ewig gescholtene Kind, in der Quali mittlerweile leicht über ZDF SD liegt.


[Beitrag von beehaa am 03. Feb 2013, 13:10 bearbeitet]
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Senderstörungen ARD, ZDF mit Unitymedia
Guddi1984 am 07.06.2014  –  Letzte Antwort am 07.06.2014  –  2 Beiträge
HD (ARD, ZDF etc.) verpixelt!
Suedberlin37 am 18.12.2012  –  Letzte Antwort am 29.12.2012  –  13 Beiträge
Empfangsprobleme ARD HD und ZDF HD
drsnow am 30.10.2016  –  Letzte Antwort am 30.10.2016  –  6 Beiträge
Probleme mit den heuen HD-Sendern ARD/ZDF
mhueb am 03.11.2011  –  Letzte Antwort am 04.11.2011  –  3 Beiträge
Klötzchenbildung ARD HD und ZDF HD
TinaFR am 17.01.2011  –  Letzte Antwort am 09.09.2011  –  22 Beiträge
ARD HD, ZDF HD Qualiätsprobleme
Dogukan am 10.11.2012  –  Letzte Antwort am 23.11.2012  –  17 Beiträge
LE40B650 kein ARD ZDF HD mehr
xad0X am 24.01.2012  –  Letzte Antwort am 25.01.2012  –  3 Beiträge
Empfangsprobleme ARD HD, ZDF HD.
danielkx am 17.01.2016  –  Letzte Antwort am 20.01.2016  –  9 Beiträge
kein ARD HD & ZDF HD
rieschman am 03.09.2010  –  Letzte Antwort am 03.09.2010  –  3 Beiträge
ARD/ZDF HD schlechter als SD - Unitymedia Hessen
Jazzmatazz40 am 22.07.2013  –  Letzte Antwort am 08.08.2013  –  13 Beiträge
Foren Archiv
2013

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder928.157 ( Heute: 11 )
  • Neuestes Mitgliedmikeb8282
  • Gesamtzahl an Themen1.557.592
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.682.569

Top Hersteller in Kabel (analog, DVB-C) Widget schließen