Unbekanntes Bassreflexrohr mit schwieriger Kontur

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Usurper
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 20. Apr 2013, 19:38
Hallo, Freunde der tiefen Töne.

Ich hab zu Hause beim Aufräumen zwei identische Bassreflexrohre gefunden, die ich vor gut 6 Jahren mal bei Conrad gekauft und dann nie verbaut hatte.
Würde die jetzt gerne für zukünftige Projekte verwenden, aber ich habe keinerlei Informationen zu Hersteller, oder Berechnung der Abstimmung. Wären sie gerade würde ich das hinkriegen, aber ich würde die Form mal eher als "Rotationshyperboloid" bezeichnen
Die Rohre sind 20cm lang, vorn und hinten ca 120mm im Durchmesser und in der Mitte 75mm Durchmesser.

Sieht im Querschnitt ziemlich genau so aus:

BR-Rohr

Also, wenn mir da jemand helfen könnte einen Umrechnungsfaktor zu finden mit dem ich die Dinger dann in Boxsim o.ä. als gerades Rohr eingeben kann, dann fände ich das echt knorke
Giustolisi
Inventar
#2 erstellt: 20. Apr 2013, 19:52
Es zählt der kleinste Durchmesser, also die engste Stelle.
bizarre
Inventar
#3 erstellt: 20. Apr 2013, 20:35

Giustolisi (Beitrag #2) schrieb:
Es zählt der kleinste Durchmesser, also die engste Stelle.


Hmm, aber überall sonst ist der Durchmesser größer.... 90mm würde ich ansetzen....

Joe
Usurper
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 21. Apr 2013, 00:16
Danke für die schnelle Antwort

Ja aber was is jetz richtig... bei 75mm krieg ich die -laut boxsim- perfekte Abstimmung für nen W200S-4 bei 33,5Hz im momentan geplanten Gehäuse.
Bei 90mm hab ich ne Anhebung um ~ +2dB zwischen 39Hz und 60Hz, aber natürlich nen Abfall unterhalb 39Hz um -2dB.

Is halt die Frage, ob ich des überhaupt hören kann...wahrscheinlich eher nicht...was meint ihr?

Hier mal eben das Bild:

komischesBassreflexrohr
Giustolisi
Inventar
#5 erstellt: 21. Apr 2013, 00:20

Hmm, aber überall sonst ist der Durchmesser größer.... 90mm würde ich ansetzen....

Es geht nicht mehr durch, als durch die engste Stelle passt.
Usurper
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 21. Apr 2013, 00:33
Ich dachte immer die Luft im Reflexkanal bewegt sich vor und zurück wie'n Kolben mit n bisschen Dissipation am Ausgang und deshalb kommt's auf's Volumen an...wenn's in nem Rohr eng wird erhöht sich ja laut Strömungsmechanik die Geschwindigkeit mit n bisschen Verlust...also nicht der kleinste Durchmesser und nicht der größte, sondern iwas dazwischen abhängig von Medium, Temperatur, Oberfläche, Feuchtigkeit, Geschwindigkeit und weiß der Geier was noch...
Usurper
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 21. Apr 2013, 00:51
und kompressibel is Luft ja bekanntlich auch noch
#Dosenfutter#
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 21. Apr 2013, 05:03
Mit einem größeren Querschnitt kommt mehr Mitteltonmüll aus dem Port. Ich weiß, es wird immer von Timmi gepredigt 'trompetenförmige Reflexrohre' - aber ehrlich, das ist ziemlicher Quark, wenn man nicht grade einen 2-Weger baut. Was macht ein trompetenförmiges Reflexrohr? Es soll die Strömungsgeräusche reduzieren. Warum kommt es zu Strömungsgeräuschen? Die Luft strömt so schnell, daß es Turbulenzen gibt, das gibt Verluste und möglicherweise Geräusche an der Austrittskante. Trompetenförmige Reflexrohre sind da nur Makulatur, wenn die kritische Geschwindigkeit erreicht wird ist das Mittel #1 ein größerer Querschnitt! Bevor man also mit dem Kauf der abgerundeten Rohre die Zubehörindustrie glücklich macht, sollte man besser ein dickeres Rohr verwenden und statt 15 oder 30 Euro nur 2,50 für ein HT-Rohr ausgeben und statt dessen die Lautsprecher an anderer Stelle optimieren.

Bevor man überhaupt entscheidet, was für eine Dimensionierung der Port haben soll, sollte man sich mit WinISD Pro oder Boxsim mal die kritischen Geschwindigkeiten anschauen und überlegen, ob man die dafür nötigen Pegel überhaupt auch erreicht.

So nebenbei: Die Rohre, die eine Engstelle in der Mitte haben sind eh Unsinn, man vergibt sowohl den Vorteil der größeren Portfläche als auch den der geringeren Strömungsgeräusche. Das, was an Strömungsgeräuschen eingespart wird, bekommt man als Klirr durch die komprimierte Luft an der Engstelle wieder oben drauf. Also: Völliger Quark.
Giustolisi
Inventar
#9 erstellt: 21. Apr 2013, 06:52
Die Luftmenge im Rohr spielt keine Rolle, immerhin kann man bei gleicher Abstimmfrequenz auch ein kleineres, kürzeres, oder ein größeres, längeres Rohr nehmen. Die Trompetenrohre schauen nett aus, einen Nachweis der Wirkung kenne ich nicht.
Usurper
Schaut ab und zu mal vorbei
#10 erstellt: 21. Apr 2013, 11:29
@ Giustolisi: Stimmt da hab ich gar nicht drangedacht.

@#Dosenfutter#: Na Frequenzen im Mittelton sollten bei nem Subwoofer, den ich ja bauen wollte, hoffentlich nicht auftreten

Hab die Dinger gekauft, als ich noch keine Ahnung von Lautsprechern hatte. Eins hat mich glaub ich höchstens 10€ gekostet und des zweite war geschenkt, weil die Menge Kunststoff im Extruder nicht gereicht hat und deshalb ca 5% vom Dichtring fehlen. Jetzt liegen sie halt rum und wegschmeißen kommt mir iwie verschwenderisch vor. Plastik kompostiert sich ja so schlecht

Also wenn nächsten Monat wieder Geld reinkommt schraub ich einfach mal nen Sub zusammen und hör wie's klingt. Austauschen kann ich's dann immer noch.
DasOrti
Stammgast
#11 erstellt: 21. Apr 2013, 12:21
Könntest das Rohr ja auch in der mitte kappen und von dort gerade weiter mit anderen, passenden Rohr.
So könntest du wenigstens noch den Port an die Box/Simu anpassen und auch das Design geht nicht flöten.
CS.
Stammgast
#12 erstellt: 21. Apr 2013, 13:48
#Dosenfutter#
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 21. Apr 2013, 13:59

Usurper (Beitrag #10) schrieb:
@#Dosenfutter#: Na Frequenzen im Mittelton sollten bei nem Subwoofer, den ich ja bauen wollte, hoffentlich nicht auftreten


So ist es.
SRAM
Inventar
#14 erstellt: 21. Apr 2013, 21:18
Danke CS. !

Hervorragender Artikel. Bestätigt die Beobachtungen aus der Praxis und ist physikalisch exakt.


Gruß SRAM
bizarre
Inventar
#15 erstellt: 21. Apr 2013, 22:26
Danke CS für den Link.. Ich hatte den Artikel früheer schon mal gelesen, daher wohl mein "Bauchgefühl"...

Auf Seite 15 findet man die Details dazu... Statt 90 würd ich jetzt eher zu 85mm eff. tendieren. ..

Grüße, Joe
Usurper
Schaut ab und zu mal vorbei
#16 erstellt: 22. Apr 2013, 00:13
Wie geil is das denn!? Danke CS für den Link. Da werd ich mich morgen gleich mal dransetzen
#Dosenfutter#
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 22. Apr 2013, 09:10
So, hab jetzt auch mal die Studie durchlesen können. Das Ergebnis überrascht mich nicht, es bestätigt daß eine große Portfläche sehr viel wichtiger ist als abgerundete Kanten weil die kritische Luftgeschwindigkeit erst mit sehr viel höheren Pegeln erreicht wird. Kann man keinen genügend großen Port realisieren, sind trompetenförmige Ports von Vorteil - was ich auch gesagt habe - und daß die Form durchaus wichtig ist und große Unterschiede bestehen.

Dazu wurde auch untersucht, wie das mit der Kühlung funktioniert. Im PA-Bereich werden keine abgerundeten Ports verwendet. Warum? Weiß man da die Vorteile von abgerundeten Ports nicht zu schätzen? Doch, ist auch den PA-Herstellern bekannt. Nun, im Hochlastbereich - speziell von Subwoofern - werden immense Leistungen umgesetzt. Die Powercompression ist ein sehr wichtiges Thema und auch die Langzeitbelastbarkeit. Die Chassis müssen die Verlustwärme abführen können. Das funktioniert am besten über Luftaustausch. Hat man abgerundete Portkanten, minimieren sich die Turbulenzen, was bedeutet, daß die gleiche Luft im Port und in der Box immer wieder hin- und hergeschoben wird. Nur Turbulenzen sorgen für einen Luftaustausch und somit für eine Wärmeabfuhr. Im PA-Bereich ist das schon lange bekannt und dementsprechend sind auch die Ports geformt und dimensioniert.

Bitte nicht falsch verstehen, diese Leistungsbereiche mit stundenlangem Hochlastbetrieb wird man bei Heimsubwoofern niemals erreichen, aber es zeigt, daß abgerundete Ports nicht immer die beste Lösung sind.
SRAM
Inventar
#18 erstellt: 22. Apr 2013, 19:20
Selten eine solche Fehlinterpretation gelesen.

Hast du den Artikel tatsächlich durchgearbeitet ?
Wenn ja hast du vieles falsch verstanden.......


Gruß SRAM
#Dosenfutter#
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 22. Apr 2013, 20:08

SRAM (Beitrag #18) schrieb:
Selten eine solche Fehlinterpretation gelesen.

Hast du den Artikel tatsächlich durchgearbeitet ?
Wenn ja hast du vieles falsch verstanden.......


Ja, ich hab ihn gelesen. Dann sag doch einfch, was ich (angeblich) falsch verstanden habe.
bizarre
Inventar
#20 erstellt: 22. Apr 2013, 22:41
Hmm

ich habs so verstanden, daß abgerundete Ports die Grundlage für weitergehende Optimierungen sind ....
#Dosenfutter#
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 22. Apr 2013, 23:02
Ja, das ist ja auch so. Aber trotzdem hilft ein größerer Port mehr als ein abgerundeter.
bizarre
Inventar
#22 erstellt: 22. Apr 2013, 23:06
Interessant fand ich die Versuche zur Port Symmetrie...
Kann wie wie ne akustische Diode wirken, mit entsprechend K2 Klirr.
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