Lab 12 in 28l CB - Bitte um Feedback zu Gehäuseplanung

+A -A
Autor
Beitrag
robbenpinguin
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 02. Jun 2020, 15:40
Hallo zusammen,

sobald der Bau meiner Surroundlautsprecher abgeschlossen ist ( siehe Bau-Thread), möchte ich sie um zwei Subwoofer auf ein 5.2-System ergänzen. Dazu sollen zwei Eminence Lab 12 (bereits vorhanden) in geschlossene Gehäuse von jeweils ca. 28l Luftvolumen eingebaut werden. Das entspricht sowohl dem oberen Limit der Empfehlung von Eminence als auch in etwa dem Volumen, dass man bei Befolgen der Anleitung zur Dimensionierung eines geschlossenen Subwoofers von FoLLgoTT erhält.

Hier paar Graphen einer Simulation in WinISD. Die Gehäuseverluste und Absorptionsverluste habe ich entsprechend FoLLgoTTs Anleitung modifziert (Gehäuse gut abgedichtet und mit Dämmmaterial gefüllt).

Eminence Lab 12 in 28l CB: Max. SPL
Max. SPL

Eminence Lab 12 in 28l CB: Hub bei Pe (400W)
Hub bei Pe (400W)

Eminence Lab 12 in 28l CB: Magnitude (unkorrigiert)
Magnitude

Bei Pe (400W) ist der Hub selbst bei einstelligen Frequenzen unter Xmax (13mm). Damit wird ein Hochpassfilter überflüssig. Unter Verwendung einer DSP-fähigen Endstufe kann das Übertragungsverhalten per Linkwitz-Transformation oder PEQ nach Belieben angepasst werden. Aktuell schwebt mir die Behringer NX3000D oder NX6000D vor, alternativ ein MiniDSP mit "dummer", DSP-loser Endstufe. Zum Einstellen des DSPs werde ich Messungen mit REW anstellen.

Bleibt das Gehäuse. So sieht mein Entwurf aus:

Eminence Lab 12 in 28l CB: Gehäuseentwurf
Das Gehäuse ist ein Würfel der Kantenlänge 365mm. Das Innenvolumen beträgt abzüglich der Verstrebung sowie des Treibervolumens ziemlich genau 28l. Alle Wände sowie die Innenverstrebung bestehen aus 19mm MDF...

Eminence Lab 12 in 28l CB: Gehäuseentwurf
...bis auf die aufgedoppelte Schallwand. Der obere Teil, hier ausgeblendet, besteht aus 16mm starkem MDF. Das erleichtert das Ausfräsen der Chassisausschnitte und bohren der Löcher, um Einschlagmuttern anzubringen. Das Chassis schließt, Dichtband miteingeschlossen, bündig mit der Schallwand ab.

Eminence Lab 12 in 28l CB: Gehäuseentwurf
Die Innenverstrebung besteht aus einem Kreuz. Beim Design habe ich mich am Bauplan von Beamer28 für den Lab 12 in 52l orientiert, ohne jedoch Simulationen zur Steifigkeit durchzuführen. Dazu habe ich nicht die Möglichkeit. Die Maße sind natürlich abgeändert. Hier eine Übersicht in 2D:

Eminence Lab 12 in 28l CB: Gehäuseentwurf

Da mir die Möglichkeit zur Simulation und auch Erfahrung im Subwooferbau fehlen, kann ich leider nicht gut einschätzen, ob dieses Kreuz zur Verstärkung der Box ausreichen wird. Daher würde ich mich über eure Meinung freuen
sakly
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 03. Jun 2020, 11:48
Hi,

Keine Wissenschaft draus machen, die Verstrebung reichen so, wie du sie geplant hast, sicher aus.
Volumen spielt bei CB mit DSP auch eine eher ziemlich untergeordnete Rolle.
Hoffen wir mal eher, dass das Teil bei 13mm Hub unter Last nicht durch die Gegend hüpft 😄
stoneeh
Inventar
#3 erstellt: 03. Jun 2020, 15:26
Ich find's immer wieder frappierend wie DIYler, hier oder in egal welchem anderen Forum, bereit sind, mords viel Zeit in Simulation, Zeichnungen, Pläne zu stecken, aber sich nicht die eine Stunde Zeit zu nehmen sich einen Spanplattenzuschnitt vom Baumarkt zu holen, schnell zusammenzuschrauben, und tatsächlich zu überprüfen ob was sie da vorhaben überhaupt taugt.

In dem Fall isses nicht schlimm. Wie mein Vorredner bereits genannt hat, Volumen bei CB ist nicht das be all end all. Wenn sowieso entzerrt werden soll kann quasi beliebig angepasst werden - die Variablen sind Verstärkerleistung und elektrische Belastbarkeit des Chassis. Grober Richtwert, wie immer: qtc 0,7.

Als Holz eher MPX als MDF. 1, 2 Kreuzstreben o.ä. rein, fertig. Dämmaterial schadet auch nie.. wobei bei so einem kleinen Gehäuse für nen Sub die Gehäuseresonanzen eh nie in den Übertragungsbereich rutschen.
robbenpinguin
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 03. Jun 2020, 20:29
Naja, was heißt viel Zeit. Die Simulation hat mich zehn Minuten gekostet, das Zeichnen der Pläne inklusive Anpassungen für das gewünschte Zielvolumen ca. eine Stunde. Rechne nochmal eine halbe Stunde, um aus den 2D-Plänen ein 3D-Modell zu basteln. Grob was zusammenzuspaxen würde - zumindest mit meinen handwerklichen Fähigkeiten - inklusive Einkauf der Zuschnitte, evtl. Verleimen etc. deutlich länger dauern. Und egal, ob es dann passt oder nicht, muss das eigentliche Gehäuse sowieso nochmal "in schön" gebaut werden Für mich ist theoretisches Ausprobieren hier der einfachere Weg.

Vielen Dank auf jeden Fall für Eure Rückmeldungen, das stimmt mich zuversichtlich Die Subs werde ich also wie geplant bauen, sobald Zeit dafür ist. Ein Baubericht folgt.
Kay*
Inventar
#5 erstellt: 03. Jun 2020, 20:35

Aktuell schwebt mir die Behringer NX3000D oder NX6000D vor,

die Lüfter sollen angeblich laut sein
robbenpinguin
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 04. Jun 2020, 12:30
Stimmt! Aber die lassen sich austauschen. Ich habe noch zwei passende, sehr leise 80mm-PC-Lüfter, das ist kein Problem. Ein Relais zum Einschalten durch den Triggerausgang des AVR lässt sich auch nachrüsten.
Wholefish
Inventar
#7 erstellt: 04. Jun 2020, 20:10
Aber die Sache mit dem Testgehäuse ist trotzdem nicht blöd. Weil der Raum für die Basswiedergabe das A und O ist. Die ewige GG vs BR Diskussion, die nie ein befriedigendes Ergebnis bringt, wird mitunter so heftig geführt, weil die Subwoofer nun mal in verschiedenen Räumen stehen.

Wenn dein Raum bei GG nix oder wenig dazu gibt, kann es dir auch passieren, dass das halbe Haus und sämtliche Gläser wackeln, an Bass aber nur ein laues Lüftchen ankommt.
Kay*
Inventar
#8 erstellt: 04. Jun 2020, 20:47

Aber die Sache mit dem Testgehäuse

eins ist zu wenig

Der TE baut 2 SW-Kisten,
im Zusammenhang mit den 2 DSP-Kanälen hat er schon eine gewisse Flexibilität hinsichtlich Raumakustik
robbenpinguin
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 06. Jun 2020, 10:28
CB und das Volumen sind schon gesetzt, es ging nur um die Gehäusekonstruktion Der zu beschallende Raumteil hat etwas mehr als 20m^2, dafür sollten die zwei Subwoofer ausreichen. Ich hab ein bisschen mit der Raumsimulation in REW gespielt, die Raumantwort sah ganz gut aus. Bezüglich Moden muss ich mit der Aufstellung experimentieren. Da der Raum aber auch eine große Öffnung zum nächsten anliegenden Raum besitzt - könnte man auch als L-förmig werten - muss ich sowieso messen.
sakly
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 06. Jun 2020, 17:43
Die Konstruktion des Gehäuses wird am Ende am wenigsten Effekt auf das Ergebnis haben. Ob du das jetzt eckig, rund mit viel oder wenig Verstrebung baust, macht quasi 1% Unterschied, wenn überhaupt. Mehr Masse würde möglicherweise noch was ändern, da eine "schwere" Membran über einen großen Weg beschleunigt werden muss.

Allerdings stehen sich Aussagen und Plots von dir etwas im Weg.
Wenn du nach Linkwitz (oder auch ohne, mit klassischem PEQ oder Shelf) unten rum entzerrst (was aus meiner Sicht zwingend ist, sonst wird es kein Subwoofer), dann erreichst du natürlich den simulierten SPL nicht mehr. Entzerrst du bis ~30Hz, bringt ein Sub noch etwa 103dB oder schlägt eben an, wenn er tiefe Signale zu verarbeiten bekommt.
Wird am Ende im Zweierpack und mit Raumunterstützung aber wohl laut genug 😉
robbenpinguin
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 06. Jun 2020, 19:22

sakly (Beitrag #10) schrieb:
Allerdings stehen sich Aussagen und Plots von dir etwas im Weg.
Wenn du nach Linkwitz (oder auch ohne, mit klassischem PEQ oder Shelf) unten rum entzerrst (was aus meiner Sicht zwingend ist, sonst wird es kein Subwoofer), dann erreichst du natürlich den simulierten SPL nicht mehr. Entzerrst du bis ~30Hz, bringt ein Sub noch etwa 103dB oder schlägt eben an, wenn er tiefe Signale zu verarbeiten bekommt.


Nach meinem Verständnis ist das SPL-Limit rein mechanisch-elektrisch. Mit der Entzerrung ändert sich einzig die frequenzabhängige Verstärkung, nicht der maximal erreichbare Schalldruck. Wenn ich auf 30Hz entzerre, kann ich genauso bei 40Hz 108dB oder bei 20Hz 97dB erreichen, wie wenn ich nicht entzerre. Das ist ja das Schöne an der Subwoofer-Dimensionierung nach Anleitung von FoLLgoTT: Das Gehäuse wird gerade so groß, wie es sein muss, ohne möglichen Maximalpegel zu verschenken. Dafür muss zwingend entzerrt werden, wie Du schon geschrieben hast.

Auch wenn die Gehäuse größer ausfielen, wird bei tiefen Frequenzen das gleiche mechanische und bei hohen Frequenzen das gleiche elektrische Limit erreicht. Es benötigt nur weniger Leistung für denselben Schalldruck. Es muss dann aber darauf geachtet werden, den Treiber mechanisch nicht zu überlasten, z.B. per Hochpass oder frequenzabhängigem Limiter.

Laut genug wird's aber, das denke ich auch Aktuell höre ich bei Filmen laut Receiver etwa mit -30dB Referenzpegel, vielleicht mal -20dB. Selbst mit Audyssey Dynamic EQ ( s. Korrekturkurven) reicht das dicke, solange mir modenbedingte Auslöschungen nicht zu sehr in die Suppe spucken.


[Beitrag von robbenpinguin am 06. Jun 2020, 19:24 bearbeitet]
Kay*
Inventar
#12 erstellt: 06. Jun 2020, 19:29

z.B. per Hochpass oder frequenzabhängigem Limiter.

so hätte ich es auch empfohlen!
robbenpinguin
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 06. Jun 2020, 19:47
Das ist bei größeren CB-Gehäusen und vor allem Bassreflexabstimmungen auf jeden Fall sinnvoll! Bei den geplanten 28l braucht es aber nur einen einfachen Limiter auf Pe = 400W, da das Chassis damit gerade sowohl Xmax als auch Pe erreicht.

Edit: Hab gerade die Simu in WinISD geöffnet. Bei 400W wird Xmax (13mm) bei 6Hz erreicht und Xlim (22mm) bei etwas mehr als 1Hz. Zumindest mit den empfohlenen Ql = 30 und Qa = 5 (abgedichtetes, dicht gefülltes Gehäuse). Mit den standardmäßigen Ql = 10 und Qa = 100 wird Xmax bei 11,5Hz und Xlim bei 3,2Hz erreicht. Gibt es überhaupt LFE-Spuren, die dermaßen tief gehen?


[Beitrag von robbenpinguin am 06. Jun 2020, 19:55 bearbeitet]
Kay*
Inventar
#14 erstellt: 06. Jun 2020, 20:31
noch eine Idee,
limitieren kann man auch, ggf. in Kombination mit typ. Begrenzung, per Signal-gesteuertem HP


Gibt es überhaupt LFE-Spuren, die dermaßen tief gehen?

ich kenne min. 10Hz, weil ich per Analyzer/Soundkarte nicht tiefer kam
...
aber alles unter ca. 16Hz ist akustisch irrelevant
...
da würde ich schon allein wegen Stromsparen filtern

Unbenommen davon, ein Limiter ist immer ein gewisser Schutz, auch bei "Fehlbedienung"
sakly
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 06. Jun 2020, 23:55
Klar kann man an dem bestimmten Frequenzen die entsprechende Lautstärke bei max Hub jeweils unabhängig erreichen. Du stimmst den Sub ja aber linear ab, weshalb der "schwächste Teil" den max-Pegel bestimmt. Klar kannst du dann bei 50Hz aufdrehen und hohen Pegel erzielen, solange keine tieferen Frequenzen im Signal enthalten sind, bei denen der Sub dann seine Hubfähigkeit überschreitet.
robbenpinguin
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 07. Jun 2020, 14:43

Kay* (Beitrag #14) schrieb:

aber alles unter ca. 16Hz ist akustisch irrelevant
...
da würde ich schon allein wegen Stromsparen filtern

Unbenommen davon, ein Limiter ist immer ein gewisser Schutz, auch bei "Fehlbedienung"


Da hast Du recht! Und ein Hochpass bei 5 bis 10Hz tut der Gruppenlaufzeit auch nicht zu sehr weh


sakly (Beitrag #15) schrieb:
Klar kann man an dem bestimmten Frequenzen die entsprechende Lautstärke bei max Hub jeweils unabhängig erreichen. Du stimmst den Sub ja aber linear ab, weshalb der "schwächste Teil" den max-Pegel bestimmt. Klar kannst du dann bei 50Hz aufdrehen und hohen Pegel erzielen, solange keine tieferen Frequenzen im Signal enthalten sind, bei denen der Sub dann seine Hubfähigkeit überschreitet.


Ich glaube, wir schreiben aneinander vorbei. Wie tief entzerrt werden kann, ist abhängig vom gewünschten Maximalschalldruckpegel, der gewünschten Grenzfrequenz und vom frequenzabhängig maximal erreichbaren Schalldruckpegel der Subs im Raum. Wie Du geschrieben hast, kann nicht beliebig tief linearisiert werden, wenn der Sollpegel bei zu tiefen Frequenzen nicht erreicht werden kann. Mir ist schon klar, dass ich vermutlich nicht 125dB SPL bei 20Hz rausballern kann

Worauf ich in meinen Posts hinaus wollte, ist, dass die Kombination "28l + Entzerrung" gegenüber einem größeren geschlossenen Gehäuse im frequenzabhängig maximal erreichbaren Schalldruckpegel nicht im Nachteil ist, weil im tieffrequenten Bereich allein der Chassishub limitiert. Mit anderen Worten: Wie tief linearisiert werden kann, ist unabhängig von der Gehäusegröße, solange diese es erlaubt, mindestens Xmax zu erreichen. Mit einem größeren Gehäuse benötige ich nur weniger Verstärkerleistung dafür.
Kay*
Inventar
#17 erstellt: 07. Jun 2020, 14:58

solange mir modenbedingte Auslöschungen zu sehr in die Suppe spucken

sind

Gruppenlaufzeit

und

Xmax

nebensächlich!
MarsianC#
Inventar
#18 erstellt: 07. Jun 2020, 15:08
EInfach genau so bauen. Meine Alpine laufen in CB auch wunderbar, den Murks (Loch bei 18 Hz) macht wenn dann der Raum. Ich hatte meine Behringer XM1700 schon mal kurz am clippen und die Treiber leben noch ;).

Zum Thema LFE:
https://www.avsforum...requency-charts.html
https://docs.google....TpLuNQbLQ/edit#gid=0
sakly
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 07. Jun 2020, 18:52

robbenpinguin (Beitrag #16) schrieb:
Wie tief linearisiert werden kann, ist unabhängig von der Gehäusegröße, solange diese es erlaubt, mindestens Xmax zu erreichen. Mit einem größeren Gehäuse benötige ich nur weniger Verstärkerleistung dafür.


Jep, genau das.
Die Plots, die du gezeigt hattest ließen in Kombination mit dem, was du geschrieben hast, nur die Vermutung zu, dass du glaubst, die 110dB+ wären jetzt mit einem Sub über den gesamten Frequenzbereich erreichbar.
Wie gesagt, laut genug wird es so oder so schon werden 😉
robbenpinguin
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 11. Sep 2020, 13:40
Während der letzten Monate bin ich den Bau der Subs angegangen. Die Gehäuse sind soweit fertig geworden, dass ich die Subs probeweise in Betrieb nehmen und Messungen vornehmen konnte. Allerdings war ich hauptsächlich mit den Satelliten der Anlage beschäftigt, fünf Little Yellow Cab. Deren Bau ist mittlerweile abgeschlossen (s. Post im Bauthread), daher wird es hier voraussichtlich in etwas kürzeren Abständen Statusupdates geben

Der Gehäusebau war gar nicht so aufwendig wie befürchtet. Die meiste Zeit hat das Bearbeiten der Verstrebungsteile in Anspruch genommen. Zuerst war Anzeichnen angesagt, anschließend wurde ein 20mm-Forstnerbohrer für die Ecken der Ausschnitte bemüht.

Eminence Lab 12 in 28l CB: Verstrebung gebohrt

Danach habe ich die Ausschnitte mit der Stichsäge vorgenommen und abschließend grob mit der Raspel die Kanten verrundet. Ich hatte überlegt, die Oberfräse mit einem Radienfräser zu verwenden, aber das war mir zuviel Aufwand. Schlussendlich sind die Verstrebungen sowieso nicht zu sehen.

Eminence Lab 12 in 28l CB: Verstrebung verrunden

Die Terminal-, Schallwand- und Chassisfräsungen gingen mit der Oberfräse schnell von der Hand. Dummerweise vertat ich mich beim Bohren der Löcher für die Chassisschrauben, sodass ich diese mit Holzdübeln wieder füllen musste. Beim zweiten Mal waren sie an der richtigen Stelle.

Eminence Lab 12 in 28l CB: Schallwand- und Chassisauschnitte

Mithilfe der Chassis habe ich dann die Einschlagmuttern eingezogen und mit 2K-Epoxidkleber befestigt. Es sind M6-Muttern und -Schrauben geworden, die jedoch sehr spack in den Chassis sitzen. Für die Lab 12 würde ich das nächste Mal M5 wählen.

Eminence Lab 12 in 28l CB: Einkleben der Einschlagmuttern

Danach ging es an das Verleimen der Gehäuse. Ich habe mich für den an mehreren Stellen empfohlenen Fugenleim entschlossen, der wesentlich schneller als gewöhnlicher Holzleim anzieht. Zwingen sind meiner Meinung nach trotzdem notwendig gewesen, insbesondere da der Zuschnitt vom Baumarkt nicht ganz passgenau war. Daher habe ich Leim nicht gerade gespart und etwa die halbe Tube für beide Gehäuse verbraucht. Das Zusammensetzen beider Gehäuse hat nur einen Nachmittag gekostet.

Eminence Lab 12 in 28l CB: Verleimen der Gehäuse

Im obigen Bild sind die Buchenholzbacken zu sehen, die auf der Rückseite den Schrauben für die Terminals Halt geben. Nach dem Verleimen musste ich hier nur mit dem Forstnerbohrer bohren, bis der Innenraum neben der Verstrebung zu sehen war. Hier konnten dann die Kabel durchgeführt werden.

Eminence Lab 12 in 28l CB: Fräsung und Bohrung für Terminal

Nun noch die Chassis mit den Terminals verbinden, mit Fensterdichtband versehen und befestigen, schon standen die zwei Subs, bereit für den Testbetrieb. Die Füßchen vom Typ Adam Hall 4907 sind nur untergelegt und noch nicht verschraubt.

Eminence Lab 12 in 28l CB: Fertig für Probebetrieb

Mittlerweile hatte ich mir ein UMIK-1 zugelegt und erste Gehversuche in REW vollzogen. Die Nahfeldmessungen nach Anleitung von lonelybabe69 waren schnell gemacht, sodass ich einen Vergleich mit der Simulation in WinISD ziehen konnte. Nachdem ich in WinISD die Simulation der Spuleninduktivität aktiviert und den Zuleitungswiderstand auf etwa 1,5 Ohm erhöht hatte, konnte ich die Kurven ganz gut in Deckung bringen. Der erhöhte Leitungswiderstand ist plausibel, da ich einen alten Vollverstärker zum Testen verwendet hatte, dessen Ausgangsrelais mutmaßlich oxidiert sind. Ansonsten fällt auf, wie ähnlich die Frequenzgänge der beiden Subs sind - das spricht sowohl für die Chassisqualität (geringe Streuung der TSP) als auch für die Gehäuse (keine groben Schnitzer beim Zusammenbau).

Eminence Lab 12 in 28l CB: Vergleich Nahfeldmessung mit Simulation

Für den finalen Betrieb hatte ich anschließend einen Behringer NX3000D besorgt, der rund 600 W Leistung bei 4 Ohm schafft und einen integrierten DSP mitbringt. Allerdings haben mich das laute An- und Ausschaltploppen sowie der wirklich irrwitzig laute Lüfter dermaßen gestört, dass ich das Teil direkt wieder retourniert habe. Stattdessen habe ich in den Kleinanzeigen und der Bucht ein MiniDSP 2x4 sowie einen IMG STA-1000D für einen guten Preis ergattern können. Letzterer bringt eine dem Behringer vergleichbare Leistung, ist dabei aber flüsterleise und erzeugt kein Schaltploppen. Mit diesen Komponenten habe ich außerdem die Möglichkeit, im Laufe der Zeit auf vier Subs upzugraden. Das ist weniger wegen der möglichen Pegel, sondern vielmehr wegen der Verringerung der Frequenzgangabweichungen von Sitzplatz zu Sitzplatz sehr interessant, aber noch Zukunftsmusik.

Aktuell sind die Subs wieder demontiert, und ich habe die Kanten alle bündiggefräst. Als nächstes wird die Schallwandaufdoppelung aufgesetzt, danach wieder bündiggefräst und die Kanten verrundet. Es folgen Spachteln, Grundieren und Lackieren. Hierfür werde ich die Restbestände vom Bau der Little Yellow Cab verbrauchen, um für eine einheitliche Optik zu sorgen. Außerdem werde ich noch Gitter vor den Chassis anbringen, um sie vor Tritten zu schützen. Zu guter Letzt müssen die Subs noch platziert und eingemessen werden. All das dokumentiere ich dann noch

P.S.: Eine Bitte an die Moderation: Da ich den Bau nun dokumentiere, könntet Ihr den Titel des Threads von "Lab 12 in 28l CB - Bitte um Feedback zu Gehäuseplanung" zu "Lab 12 in 28l CB" umändern? Das wäre super.
MarsianC#
Inventar
#21 erstellt: 11. Sep 2020, 13:48
Top! Sehr schick geworden.
Vielen Dank für die messtechnische Bestätigung.
-goldfield-
Inventar
#22 erstellt: 11. Sep 2020, 19:05
Schöner Baubericht.

Wünschen würde ich mir noch eine Zeichnung und eine Stückliste, ähnlich wie beim "großen Bruder" hier.
http://www.hifi-foru...ad=8010&postID=49#49
robbenpinguin
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 12. Sep 2020, 13:31

-goldfield- (Beitrag #22) schrieb:
Wünschen würde ich mir noch eine Zeichnung und eine Stückliste [...].


Eine Anleitung nebst Erklärung der Dimensionierung etc. werde ich anfertigen, sobald der Bau der Subwoofer abgeschlossen ist.

Apropos: Die Schallwandaufdoppelungen habe ich gestern aufgeleimt, beide Gehäuse bündig gefräst sowie mit dem 15mm-Radiusfräskopf verrundet.


[Beitrag von robbenpinguin am 12. Sep 2020, 13:31 bearbeitet]
-goldfield-
Inventar
#24 erstellt: 12. Sep 2020, 14:00
Nur keinen Stress
Son-Goku
Inventar
#25 erstellt: 18. Sep 2020, 10:54
Hallo

Ich hoffe ich kann mich hier einklinken

Ich interessiere mich auch für den LAB 12
Vorhanden wäre schon ein geschlossenes Gehäuse mit ca 85-90 Liter Netto.
Würde das ausreichen für 2x LAB12?
Endstufe ist ein Hypex DS8.0

Da die Eminance mit 6 ohm angegeben sind weiss ich nicht ob das Modul 2 ohm stabil sein muss wegen Parallelschaltung

Gruss
Mario
MarsianC#
Inventar
#26 erstellt: 18. Sep 2020, 12:37
Klar, reicht aus. Mit 85 l und Füllmaterial ergibt sich eine Einbaugüte von 0,67.
Das DS8.0 läuft bereits im Brückenbetrieb, daher gehen 2 bis 3 Ohm vermutlich nicht mehr aus, da die Endstufe nur die Hälfte davon sieht.
http://arton.info/DS80_manual.pdf
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Eminence Lab 12 in CB
thomapirin am 13.09.2009  –  Letzte Antwort am 14.09.2009  –  5 Beiträge
Eminence LAB 12 - CB Subwoofer
Tony-Montana am 24.11.2013  –  Letzte Antwort am 23.06.2016  –  111 Beiträge
Lab 12 in Planungsphase
CoolChriz am 01.11.2014  –  Letzte Antwort am 23.11.2014  –  12 Beiträge
Gehäuseplanung für Tangband W6 1139SH
Eminenz am 31.08.2014  –  Letzte Antwort am 11.03.2017  –  29 Beiträge
4xAW 3000 in CB vorhanden - Upgrade auf Lab 12 sinnvoll?
Wissnix am 12.11.2013  –  Letzte Antwort am 09.08.2014  –  29 Beiträge
Zwei eminence lab 12. CB 50L oder doch was anderes?
candyman77 am 11.02.2015  –  Letzte Antwort am 22.02.2015  –  18 Beiträge
Eminence Lab 12 zu wenig Pegel
StefanBummss am 28.11.2018  –  Letzte Antwort am 30.11.2018  –  10 Beiträge
Eminence LAB 12 Projekt
Finchiboy am 20.08.2011  –  Letzte Antwort am 27.10.2011  –  146 Beiträge
Eminence LAB 12 Bassreflex
Timsu am 21.03.2012  –  Letzte Antwort am 27.11.2012  –  177 Beiträge
Fragen zu Eminence Lab 12
CaptnKnuspa am 25.05.2007  –  Letzte Antwort am 11.06.2007  –  5 Beiträge
Foren Archiv

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder926.881 ( Heute: 1 )
  • Neuestes Mitgliedintuitiv2000
  • Gesamtzahl an Themen1.554.220
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.607.930

Hersteller in diesem Thread Widget schließen