Cone Excursion - Auslenkung des Chassis

Hi,

die RMS-Leistung ist ein Indikator der elektrischen Belastbarkeit. Ein Chassis hat aber immer eine elektrische und eine mechanische Belastbarkeit. Diese Belastbarkeiten sind immer vom Gehäuse und der jeweiligen Frequenz abhängig, wobei die geringere Belastbarkeit entscheidend ist. Wenn du auf den Sub ein 20 Hz Signal los lässt, werden schon wenige Watt ausreichen und die mechanische Belastbarkeit wird überschritten. Wenn du ein 1000Hz Signal drauf gibst, wird die Schwingspule nicht mehr durch die Membranbewegung gekühlt und die elektrische Belastbarkeit der kleinen Spule wird maßgebend.
Kurz zusammengefasst: Wenn der Sub sauber klingt und nicht verzerrt und du eh nicht große Membranhübe fährst, ist alles gut.
In deiner Simulation müsstest du schauen, bei welcher Leistung die 4 mm x-max erreicht werden. Das wäre ungefähr die elektrisch ertragbare Leistung im Nutzbereich für dieses Chassis in diesem Gehäuse.

Edit: Ich hätte den wahrscheinlich eher geschlossen verbaut... kannst ja testweise mal den BR-Kanal verschließen.

Oookay, danke erstmal ^^
Bei nem Geschlossenen Gehäuse wäre das Problem bei einer noch höheren Frequenz schon vorliegend und wird dann noch schlimmer :_D
Und das ganze bei geringerer Lautstärke als mit BR Prinzip ...
Aber es scheint, als käme mir der Membranhub nur so stark vor... Also rein von dem was ich sehe...
Denn sobald ich das ganze aufnehme mit meiner kamera, sehe ich dass der Hub eigentlich gar nicht so schlimm ist... Ich höre nämlich eh meist auf der hälfte vom Maximum...
Ich glaube das liegt unter anderem daran, dass ich eigentlich nur den Unterschied zwischen innen und ganz außen beachte, obwohl dieser ja dann doppelt so hoch sein kann ( Xmax gilt nur in eine Richtung! )

Also bin ich letztendlich doch auf jeden Fall zufrieden

Danke Trotzdem ^^

Die Kamera ist träge und kann das nicht real darstellen, dafür ist die Membran zu flott.
Wenn du nicht am Limit hörst, verschließe einfach mal den Port. Vielleicht wird's besser, vielleicht auch nicht.

Man muss halt auch sagen, dass es nicht unbedingt der hochwertigste Woofer ist.

Mikrofasertuch (Beitrag #3) schrieb:

Bei nem Geschlossenen Gehäuse wäre das Problem bei einer noch höheren Frequenz schon vorliegend und wird dann noch schlimmer :_D Und das ganze bei geringerer Lautstärke als mit BR Prinzip

Das ist ein bisschen einfach betrachtet. Wenn du dir den Hub über die Frequenz ansiehst, wirst du feststellen, dass bei BR-Konstruktionen der Hub unterhalb der Abstimmfrequenz (fb) geradezu eskaliert, obwohl in dem Frequenzbereich schon zunehmend der akustische Kurzschluss zwischen Membran und BR-Port dafür sorgt, dass kein wirksamer Schall mehr abgestrahlt wird.

Eine CB Konstruktion sieht in dem Bereich weniger "gefährlich" aus, weil wohl zunehmend das Luftpolster innerhalb einer CB für eine gewisse Begrenzung des Membranhubes sorgt, so stelle ich mir das jedenfalls vor.

BR-Konstruktionen würde ich daher immer einen aktiven Hochpassfilter unterhalb von fb spendieren, vor allem bei nicht sehr niedrig abgestimmten Subwoofern, wo zu erwarten ist, dass die überhaupt auch Signale abbekommen, die Frequenzmäßig unterhalb von fb liegen.

Viele Grüße,
Ezeqiel

Erstmal wieder Danke!
Die Tuning Frequenz ( ich hoffe das ist das, was du mit Fb meinst, denn eine andere frequenz die das BR prinzip betrifft kenne ich soweit nicht ) liegt ja bei 29,21 Hz, was ja eh schon relativ tief ist. Nen Highpass hab ich eh schon drauf, da alles unten drunter pure Belastung für den Woofer ist... Das Gehäuse ist innen Gedämmt, wodurch der Woofer selbst etwas begrenzt ist, was das "Luft hin und her schieben" durch den BR Port betrifft... Ich habe mir den Sub einmal genauer angeschaut während er arbeitet und bin auf den Entschluss gekommen, dass ich doch etwas mehr aufdrehen kann als nur die Hälfte aufgrund folgender Aspekte:
Das Chassis sieht sehr stabil aus und bei einem Hub bewegt sich das Chassis von der Mitte aus nur bis zur Halben Breite der Sicke ( aka Gummiring )... ( Bei Over Excursions Tests hebt die Sicke schon deutlich aus dem Plastikring raus, was bei meinem Woofer nicht annährend der Fall ist )
Abgesehen davon habe ich ein Test gemacht bei der Tuning Frequenz, wo der Hub im Vergleich zu den anderen Frequenzen extrem gering ist... Dennoch ist meine rein optische Schätzung des Hubes deutlich über dem errechneten Wert, deswegen denke ich jetzt, ich bin einfach schlecht im Schätzen
Vielen Dank Trotzdem!
Gruß

Mikrofasertuch (Beitrag #6) schrieb:

Abgesehen davon habe ich ein Test gemacht bei der Tuning Frequenz, wo der Hub im Vergleich zu den anderen Frequenzen extrem gering ist...

Ja, mit fb meine ich die Tuningfrequenz. Und mit deiner Beobachtung liegst du richtig: im Bereich von fb trägt fast nur der Port zur Schallabstrahlung bei, hier steht die aktive Membran fast still. Es ging mir mehr darum, was darunter passiert. Allerdings ist dein Subwoofer recht tief abgestimmt. Die Gefahr, dass es unterhalb von fb noch nennenswerte Signale gibt, ist mit halbwegs normaler Musik also nicht so groß, im Heimkinobereich aber durchaus gegeben.

Viele Grüße,
Ezeqiel

Deinen Text sollte man mal oben anpinnen, Ezeqiel.

Was bei Musik bedenkenlos ist, kann bei Heimkino in die Hose gehen. Im Heimkino macht eine Hochpassfilterung fast immer Sinn, auch bei vermeintlich potenten Lautsprechern bzw. Subs.

Damit erhöht man ja auch die Belastbarkeit im Nutzbereich. Also genau genommen bleibt diese gleich, aber man kann sie ohne Bedenken ausreizen.

Es kommt auch darauf an, ob man unter oder über fs abstimmt. Unter fs bremst die Einspannung noch etwas.

Als sinnvoller Nutzbereich für Bassreflex gilt > 0,9 x fb. Mit Ach und Krach geht 0,75 x fb. Darunter wird's kritisch. Man hört eh nix mehr, und das ist auch das Gefährliche: Die Überlastung kündigt sich nicht vorher an. Ob die Schwingspule anschlägt (meist ohne dauerhafte Schäden) oder überhitzt (bei tieffrequentem Dauerbetrieb => Interstellar), merkt man also erst hinterher.