Verständnisfrage zu BR-Öffnung Portfläche und Umrechnung

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kurvenfeile
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 15. Nov 2017, 13:59
Hallo Forum,
ich bin gerade dabei ein Gehäuse für einen R1530 von A&D Audio zu konstruieren. Soll ein Sub für Party-PA werden.
Mit den gemessenen TSPs aus dem Forenboxprojekt komme ich mit 140L Gehäusevolumen gut hin. Fb würde ich so bei 44Hz setzen.
Die Portöffnung soll nach vorn gerichtet sein.

Die Portfläche habe ich mal quadratisch mit 300cm² (ca. 1/3 der Membranfläche) simuliert und ohne Korrekturfaktor - eine Länge von 19cm herausbekommen.

Am liebsten, weil konstruktiv gut umsetzbar, wäre mir aber ein rechteckiger Port über die komplette Breite der Front.
Wenn er am Boden anliegt, würde er ja von drei Gehäuseseiten gebildet werden und ist mit K=2,227 zu korrigieren.
In BBOX simuliert, bekomme ich eine negative Portlänge - OK, kann ja sein...
Wenn ich nun die Portfläche so weit vergrößere, dass die Portlänge gerade so der Stärke der Frontplatte entspricht (3,2cm), soll der Port satte 570cm² groß sein.
Würde ich den Port 25cm lang machen, wäre die Portfläche so groß wie die Membran.

Und nun zu meinen Fragen:

Portlänge allgemein:
1) Wirkt denn ein sehr kurzer aber großer Port (z.B. 3,2cm Länge bei 300cm² Fläche) überhaupt noch als Helmholzresonator? Gibt es da Mindestlängen oder ein mimimal zu empfehlendes Verhältnis aus Länge und Fläche?

Thema Eckports:
2) Wie weit muss die Portöffnung (Rund oder Quadratisch) mindestens von der Gehäusewand/Gehäuseecke entfernt sein, damit sie nicht als Eckport gilt und mit einem Korrekturfaktor berechnet werden muss?
3) In Abhängigkeit zur Antwort auf Frage 1 wäre die Portöffnung ja mindestens 570cm² groß und das riesen Loch könnte man ja mit steigender Portlänge auch noch größer rechnen.
Gelten denn für Gehäuse mit so einen riesigen Loch denn überhaupt noch die Gesetzmäßigkeiten für BR oder gelten die Formeln/Simulationen nur innerhalb bestimmter Rahmenbdingungen/Grenzwerte?


Um einige Antworten vorweg zu nehmen: Mir ist klar, dass man ein 100%iges Ergebnis nur mit abschließenden Messungen hinbekommt - bei Eckports vermutlich am ausgeprägtesten. Da mir aber die notwendige Technik dafür fehlt, möchte ich mit der Simulation so nah wie möglich an das Optimum herankommen.
Außerdem finde ich das ganze Thema sehr interessant und möchte es besser verstehen.
hg_thiel
Inventar
#2 erstellt: 15. Nov 2017, 14:41
Hallo,

Subwoofer mit der berechneten Portlänge bauen, Impedanz messen und die Abstimmung anhand dieser bestimmen.
Dann den Port auf die gewünschte Abstimmung / Länge kürzen.

Alles andere ist Theorie und nicht zielführend, da es nie der Realität entspricht.

Das ist genau das, was du nicht hören möchtest aber es wird dir jeder bestätigen, der über die Theorie hinnaus gekommen ist.

Manche Leute haben aber Spass daran und berechnen viele Stunden und kommen dann doch nie zum bauen...


[Beitrag von hg_thiel am 15. Nov 2017, 14:46 bearbeitet]
kurvenfeile
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 15. Nov 2017, 22:31
Ja was soll ich sagen... Ist definitiv richtig was du schreibst, auch deine Erkenntnis, dass ich das nicht hören will.

Nicht weilich beratungsresistent bin, sondern weil mir zum einen die technischen Möglichkeiten für diesen richtigen Weg fehlen und zum anderen ich gerne die Gesetzmäßigkeiten theoretisch betrachten und verstehen will. Insbesondere die Besonderheiten bei grenzwertigen Portlängen oder sehr großen Portöffnungen. Da gibt es doch bestimmt Erfahrungswerte, mit denen sich ein paar Bäume retten lassen.
Big_Määääc
Inventar
#4 erstellt: 15. Nov 2017, 22:33
bei einem flachen Port, wie du ihn vor hast,
ziehst du einfach die halbe Porthöhe ( die flache Höhe ) von der länge ab,
und gut ist.

labbrige Gehäuse,
Strömungsverluste bei zu grossen Kanaloberfläche,
Erwärmung, mechan. Treiberkompression, .... usw
machen ein Simu vll sogar komplett unzufrieden in der Realität.
bizarre
Inventar
#5 erstellt: 15. Nov 2017, 23:45
Hmm,
mit Impedanzmessungen kann man exakt die BR Abstimmung ermitteln, aber es reicht, per Sinusgenerator mal zu schauen, wo die Membran kaum mehr auslenkt... Eckports und flache Schlitze sind in den Simus sehr ungenau, nachträglich ändern fast unmöglich..

Daher : Rundes Rohr. Die Simu kommt sehr nahe an die Realität, evtl. nachträgliches "Feintuning" ist kaum ein Problem..
kurvenfeile
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 16. Nov 2017, 10:12
Interessanter Ansatz, mittels Sinusgenarator und Membranauslenkung die Tuningfrequenz zu überprüfen. Das ließe sich sicherlich umsetzen.

Wegen der mutmaßlich ungenauen Simulation der Eck-/Schlitzports betrachte ich als Alternative auch die Variante mit runden oder quadratischen Ports.
Ich habe aber mal gelesen, dass ein runder Port der in einer Ecke sitzt auch mit Korrekturfaktoren zu berechnen ist. Und da die ideale Position in der Front bereits durch die Membran belegt ist und ich die Front auch nicht unnötig groß machen will, kommt die 2. Frage meines Eröffnungsposts ins Spiel.

Also nehem wir mal an, ich mache runde oder quadratische Ports. Wie weit sollten die seitlich von einer Gehäusewand bzw. Ecke entfernt sein?

@Big_Määääc:
Dein Vorschlag weicht aber erheblich von der Simulation mit Korrekturfaktoren ab. Worauf beruht deine Einschätzung?
bizarre
Inventar
#7 erstellt: 16. Nov 2017, 12:52
Nach Bauchgefühl 50% des Rohrdurchmessers Abstand von den Ecken , 30% von einer Wand weg entspricht "freistehend"..Im übrigen : für den R1530 ( ist ja kein ausgesprochener "Langhuber" ) würde ich 20% Sd als völlig ausreichend erachten....
kurvenfeile
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 16. Nov 2017, 16:44
Nur 30% vom Durchmesser würden mir als Wandabstand ja sehr entgegen kommen. Beruht die Zahl auf deinen Erfahrungswerten oder kann ich das noch irgendwo anders nachlesen?
bizarre
Inventar
#9 erstellt: 16. Nov 2017, 16:59
Ich hatte mal BR Rohre direkt an der Wand eingebaut, war fast kein Unterschied zur Simu...
kurvenfeile
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 18. Nov 2017, 15:26
OK, dann werde ich es mal auf einen Versuch drauf ankommen lassen und mich mit Messung der Membranauslenkung versuchen.

Kann mich denn bitte noch jemand zu meinen Fragen 1 und 3 etwas behelligen?
thonau
Inventar
#11 erstellt: 18. Nov 2017, 16:43
Hallo kurvenfeile,

alles was du mit rund/rechteckig wissen möchtest, kannst du in Boxsim / Hilfsberechnungen / Bassreflexkanal erfahren.

Achte nur darauf konstant bei deinen 144 Litern und den 44 Hz zu bleiben. Das Ergebnis für den Port an der Front, über die Breite stimmt mit der Realität überein.
kurvenfeile
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 20. Nov 2017, 15:56
Hallo thonau,

vielen Dank für den Tip!
Ich hatte bisher mit BBOX und WinISD simuliert und da sind die Möglichkeiten zur Simulation dieser Sonderfälle doch eher begrenzt. Interessant finde ich, dass bei Boxsim nicht nur die reine Portfläche relevant ist. Wenn ich einen quadratischen Port in Richtung Schlitz verändere, ändert sich auch die Abstimmfrequenz deutlich und der Port muss länger werden. Was mir dann bei einem am Boden liegenden Schlitzport, der von drei Gehäuseseiten gebildet wird, sehr entgegen kommt. Jedenfalls bekomme ich nicht wie bei BBOX so extrem negative Portlängen, bzw. so extrem große Ports.

Bin mal gespannt, was letztlich näher an der Realität liegt.
ehemals_Mwf
Inventar
#13 erstellt: 20. Nov 2017, 17:14
Hi,
kurvenfeile (Beitrag #12) schrieb:
... Wenn ich einen quadratischen Port in Richtung Schlitz verändere, ändert sich auch die Abstimmfrequenz deutlich und der Port muss länger werden. ...

Kann diesen Sachverhalt jemand aus der Praxis bestätigen ?
(ich hätte das Gegenteil erwartet)

Gruss,
Michael


[Beitrag von ehemals_Mwf am 20. Nov 2017, 17:15 bearbeitet]
kurvenfeile
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 20. Nov 2017, 21:03
Vieleicht hab ich mich da etwas missverständlich ausgedrückt. Der Port wird länger wenn er von Quadrat in Richtung Schlitz verändert wird. Wenn man den Schltzport dann richtung Wand/Boden verschiebt, so dass er von drei Gehäuseseiten gebildet wird, wird er natürlich wieder kürzer. Aber im Ergebnis nicht so extrem wie bei der Simulation mit BBOX, da er ja vorher verlängert wurde.
Reference_100_Mk_II
Inventar
#15 erstellt: 21. Nov 2017, 00:55
Ja, das ist so.
Die zwar immer noch gleiche Fläche bewirkt nun, da sie sehr "schmal" ist, eine tiefere Abstimmung.
Was da genau passiert? Keine Ahnung. Habe diesen Effekt aber genau so in der Realität erlebt.

Und ebenfalls ja, dass wenn der Port an Grenzflächen anliegt, diese ihn virtuell verlängern.
So erreicht z.B. ein auf 40Hz ausgelegter Port plötzlich eine Abstimmung von 30Hz.
Diese 30Hz sind aber vllt zu tief, weswegen man nun glücklicherweise die Portfläche größer machen kann (während die Länge gleich bleibt !) und erreicht so zum einen, dass die Abstimmung wieder passt und zum anderen, dass der Port nun mehr "Druck" verarbeiten kann.
(Mehr Hub, mehr Luftbewegung, kommt später ans Limit (Ja, man merkt es wenn ein zu kleiner Port "überlastet" ist)).


Du drückst dich leider etwas komisch aus.
Nimm mal die Abstimmfrequenz mit in deine Ausführungen mit ein, dann wirds verständlicher
kurvenfeile
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 21. Nov 2017, 12:31
Ist halt immer die Frage aus welcher Richtung man das betrachtet.
Bei mir ist die Abstimmfrequenz die Zielgröße und somit konstant.

Aber trotzdem, ich nehme deine Kritik gerne an. Man hätte es tatsächlich besser formulieren können.
ehemals_Mwf
Inventar
#17 erstellt: 21. Nov 2017, 15:41

Reference_100_Mk_II (Beitrag #15) schrieb:
Ja, das ist so.
Die zwar immer noch gleiche Fläche bewirkt nun, da sie sehr "schmal" ist, eine tiefere Abstimmung. ...

Das hätte ich ja auch erwartet, oben steht es jedoch genau andersrum geschrieben, Zitat:
kurvenfeile (Beitrag #12) schrieb:
... Wenn ich einen quadratischen Port in Richtung Schlitz verändere, ändert sich auch die Abstimmfrequenz deutlich und der Port muss länger werden. ...

Um eine zu tiefe Abstimmung zu korrigieren, muss der Port kürzer werden.
Sind wir uns da einig ?


[Beitrag von ehemals_Mwf am 21. Nov 2017, 15:41 bearbeitet]
Reference_100_Mk_II
Inventar
#18 erstellt: 21. Nov 2017, 16:31
Wir sind uns da einig, Mwf.
Und ich denke der TE sieht das auch so.
Er hat sich jedoch leicht unglücklich ausgedrückt


Was ich hiermit meinte
Die zwar immer noch gleiche Fläche bewirkt nun, da sie sehr "schmal" ist, eine tiefere Abstimmung. ...
ist, dass wenn alleine die Form, nicht aber die Einbauposition, des Ports verändert wird, wie gesagt von rund über quadratisch hin zu schlitzförmig, wird auch die Abstimmung tiefer.
Bei gleichbleibender Fläche, natürlich.

WAS genau dafür sorgt, dass ein Schlitz mit Fläche A und Länge l eine tiefere Abstimmung ergibt als ein quadratischer Port mit Fläche A und Länge l, kann ich aber auch nicht sagen/erklären.
Habe es jedoch genau so in der Praxis beobachtet.

Wie gesagt, unabhängig von der Einbauposition.
Z.B. mitten in einer Seitenwand.
kurvenfeile
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 21. Nov 2017, 18:25
Ähm... da muss ich mich doch noch mal einmischen. Ich hab gerade nochmal mit Boxsim simuliert. Ein schmalerer Port hat hier eine höhere Abstimmung als ein quadratischer - bei gleicher Fläche natürlich! Somit muss er verlängert werden, um die gleiche Abstimmung zu erreichen.
Bei BBOX ist es zwar weniger stark ausgeprägt aber genau andersherum
kurvenfeile
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 21. Nov 2017, 19:03
Hier mal zwei Screenshots:

Boxsim-Sumulation Quadratport
Boxsim-Sumulation Schlitzport

fb steigt um gut 2Hz und der Schlitz ist ja noch nicht sehr schlitzig Bei 4x64 sind fb schon 50,83Hz.

Es ist also schon so, wie ich geschrieben habe. Aber fragt mich bitte nicht warum!
kurvenfeile
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 23. Nov 2017, 16:34
Hats euch jetzt die Sprache verschlagen?

Mich würde schon mal noch interessieren, wie sich dieser Widerspruch erklären lässt.
Denn offensichtlich sind es ja nicht nur eure Erfahrungen die sich nicht mit der Boxsim Simulation decken sondern auch die Berechnungen von BBOX.
bizarre
Inventar
#22 erstellt: 23. Nov 2017, 23:21
Je flacher ein eckiger Port, desto mehr Oberfläche verglichen mit einem runden Port, somit immer höherer Strömungswiderstand. Soweit klar..

Der höhere Strömungswiderstand bewirkt offenbar eine höhere Resonanzfrequenz. Warum, keine Ahnung
Der Effekt ist sogar da, wenn z.B. ein runder Port mit z.B. 100mm Durchmesser durch 4 Ports mit 50mm ersetzt wird ( die Oberfläche ist gleich, da kommt wohl die laminare Grenzschicht ins Spiel ).

Hier was zu lesen :

LG, Manfred
kurvenfeile
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 24. Nov 2017, 00:19
Hallo Manfred,

hab mir die Ausführungen grad mal angesehen. Klingt soweit ja logisch und passt auch zu den Ergebnissen bei Boxsim. Komisch ist halt nur, dass es da auch komplett gegensätzliche Ansichten und Simus gibt. Auch WinISD sieht es wie auch BBOX genau anders herum.
Und noch komischer ist die Aussage (auf der verlinkten Seite) zur Längenkorrektur bei Ports die von Gehäuseseiten gebildet werden. Wenn ich das richtig verstanden habe, sollen diese um die halbe Porthöhe verlängert werden. Alle Simus sagen genau das Gegenteil - also verkürzen.

Um so länger ich mich mit der Thematik beschäftige, umso weniger vertrauenserweckend erscheinen mir die Simus. OK... die Erkenntnis, dass man ums Messen nicht umhin kommt, ist ja nicht neu. Aber dass es bei der Simu so krasse Gegesätze gibt, überrascht mich jetzt schon en wenig.

Aber wie auch immer:
Ich habe mir heute mal eine ältere BR-Box vorgenommen und deinen Tip mit der Messung der Membranauslenkung ausprobiert. Mit ein bisschen improvisierten Messaufbau hat das super geklappt!
bizarre
Inventar
#24 erstellt: 24. Nov 2017, 01:11
Jo.

ich hatte ich ja schon angedeutet, für "normale" runde BR Ports passen die Simus schon völlig ausreichend...Ansonsten ists mir auch noch reichlich diffus..
Den Messaufbau mit der Membranauslenkung hab ich übrigens selber nie ausprobiert , sondern zum Einstieg in die Messtechnik mir als erstes ARTA Demo und ein 100Ohm Messkabel zugelegt für LIMP Messungen...
Wenn dich das Thema wirklich interessiert, mach mal...
Dann musst du dich nicht mehr auf irgendwelche ( sei es auch noch so gut gemeinte ) Tips verlassen, sondern kannst dir ein eigenes Urteil bilden.
ehemals_Mwf
Inventar
#25 erstellt: 26. Nov 2017, 16:59
Hinter den Verständnisschwierigkeiten hier im thread steht der Begriff
-- End(ungs)-Korrektur,
d.h. die zusätzlich zum Luftpropfen im BR-Kanal /-Rohr an den Enden
mitschwingende Luftmasse.

Diese Masse resoniert als Ganzes zusammen mit der Federwirkung des (eingeschlossenen) Volumens im LS-Gehäuse, wobei die Öffnungsfläche als "Transformator" zwischen beiden wirkt. (Helmholtz)

Die zusätzlich mit-schwingende Luftmasse ist abhängig von den Einbaubedingungen, wobei jedes Ende getrennt zu betrachten ist:
-- frei stehend,
-- plan in einer Schallwand,
-- an einer Begrenzungsfläche (z.B. Boden),
-- an mehreren Begrenzungsflächen, (z.B. Boden + Schallwand bzw. innen die Rückwand)

Je eingeengter die Öffnung,
desto größer die mitschwingende Luftmasse,
desto tiefer die Abstimm-Frequenz,
desto größer die (scheinbar) wirksame Rohrlänge,
desto kürzer muss ein Rohr werden gegenüber dem Ergebnis einer Formel/Simulation (die evtl. diese Effekte in unterschiedlichem Maße schon berücksichtigt ).

Am grössten ist naturgemäß der Anteil der mitschwingenden Luftmasse wenn die BR- Öffnung nur noch ein simples Loch darstellt, ggfs. mehrere, siehe Lochplatten als Akustikelement.

Auch die Querschnittsform spielt eine Rolle (das Verhältnis von Öffnungsumfang zur Querschnittsfläche dürfte in die Luftmasse eingehen), d.h. je stärker die Abweichung vom runden Rohr, aka schmaler Schlitz, desto ...

Auch Membranen haben eine mitschwingende Luftmasse.
Mit großem Einfluss bei filigran leichten Konstruktionen (Breitbänder),
vernachlässigbar bei den heute üblichen Tieftönern mit rel. schwerem Schwingteil.

Hier ein paar links zum Thema aus älteren Beiträgen hier im Forum:

http://www.hifi-foru...read=67&postID=60#60
http://www.hifi-foru...read=6861&postID=5#5
http://www.hifi-foru...hread=181&postID=4#4


[Beitrag von ehemals_Mwf am 27. Nov 2017, 13:30 bearbeitet]
kurvenfeile
Ist häufiger hier
#26 erstellt: 27. Nov 2017, 13:25
Hallo Mwf,

vielen Dank für deine ausführliche Erklärung!

Bei den ganzen Einflussfaktoren wird auch klar, warum die Simus nur begrenz aussagefähig sind.

Um so überraschter war ich aber gestern:

Ermutigt von der Möglichkeit zumindest fb hinreichend genau bestimmen zu können (mit der Messung der Membranauslenkung komme ich auf ca. 1 Hz Genauigkeit), habe ich mir mal ein Prototyp zusammen geschraubt - unten liegender Eckport mit drei Gehäuseseiten .
Den Port habe ich so gabaut wie in Boxsim bei fb = 44 Hz berechnet und siehe da... fast ne Punktlandung! Gemessen hab ich 45 Hz.
bizarre
Inventar
#27 erstellt: 28. Nov 2017, 01:24
@ Mwf : Danke für die ausführlichen Erklärungen, hab wieder ne Menge dazugelernt !

@ Kurvenfeile: Schön, daß ich dir weiterhelfen konnte
kurvenfeile
Ist häufiger hier
#28 erstellt: 28. Nov 2017, 12:18

@ Kurvenfeile: Schön, daß ich dir weiterhelfen konnte


Ja, das hat mich definitiv weiter gebracht!

Und für alle die es interessiert, so sah mein "Messaufbau" aus (Das Foto ist nicht vom oben erwähnten Prototyp, sondern von einem Test mit einem alten Sub):

Membranauslenkung - Messung fb

Als erstes gibt man einen ungefilterten Sinuston auf den Sub.

Der absolute Wert der Membranauslenkung spielt eigentlich keine Rolle. Ich habe mit dem Tiefenmesser nur die Änderung der Auslenkung zum nächten/vorhergehenden Hz gemessen und somit die Stelle mit der geringsten Auslenkung bestimmt.

Das lässt sich ganz gut realisieren, indem man den Tiefenanschlag gerade soweit gegen den Duscap schiebt, dass er gerade so gaaaanz leicht "anschlägt" (das hört man und man spürt es auch gut als leichtes Summen im Tiefenanschlag). So kann man sich dann in kleinen Schritten in Richtung fb vorarbeiten. Man muss aber sehr genau arbeiten, da die Änderungen absolut gesehen sehr kein sind!

Da die Messung der absoluten Auslenkung nicht relevant ist, könnte man den von mir verwendeten Tiefenmesser z. B. auch durch ein leicht fixiertes Stäbchen ersetzen.


[Beitrag von kurvenfeile am 28. Nov 2017, 12:20 bearbeitet]
Reference_100_Mk_II
Inventar
#29 erstellt: 28. Nov 2017, 14:07
Oder ein TRMS Multimeter und dann den Strom messen...
Imin = f


[Beitrag von Reference_100_Mk_II am 28. Nov 2017, 14:09 bearbeitet]
Big_Määääc
Inventar
#30 erstellt: 28. Nov 2017, 15:58
mit Sinuston und Stromflussmessung gehts auch schneller
ehemals_Mwf
Inventar
#31 erstellt: 28. Nov 2017, 17:01

Reference_100_Mk_II (Beitrag #29) schrieb:
Oder ein TRMS Multimeter und dann den Strom messen...
Imin = f

oder, wie hier von Interesse:
I max rel. = f box (BR-Abstimmfrequenz)
-- relativ, weil wg. (v.a.Luft-Dichtigkeits-) Verlusten des Gehäuses I max. absolut bei typ. 2- bis 3-facher Frequenz erreicht wird.
Beispiel:
http://audio.claub.net/software/kougaard/ubvgrap.html
(runterscrollen auf 4. Bild "Impedance graph")


[Beitrag von ehemals_Mwf am 28. Nov 2017, 17:23 bearbeitet]
kurvenfeile
Ist häufiger hier
#32 erstellt: 29. Nov 2017, 18:07

Oder ein TRMS Multimeter und dann den Strom messen...


Interessant! Hab gleich mal geschaut - mein Multimeter ist natürlich kein TRMS

Aber gesetz dem Fall, dass mir so eins borgen kann:

Den Strom messe ich dann in Reihe, richtig?
Ob in der Plus- oder Minusleitung dürfte ja keine Rolle spielen?

Muss man da sonst noch etwas beachten? Auch zum Wohle des Messgerätes.
Big_Määääc
Inventar
#33 erstellt: 29. Nov 2017, 21:27
muss Max Strom und Max Spannung des Messsignals vertragen !
ehemals_Mwf
Inventar
#34 erstellt: 30. Nov 2017, 23:22

kurvenfeile (Beitrag #32) schrieb:
... mein Multimeter ist natürlich kein TRMS ...

Ist auch nicht notwendig (bei Klein- /Normal-Signalpegeln ohne große Verzerrungen).
Für Bassfrequenzen bis ca. 400 Hz sind auch Einfachstgeräte geeignet.

Auch sonst keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen, außer den Meßbereich zu Beginn nicht zu klein wählen, z.B. 2 A~ (Lautsprecher an richtiger Endstufe), und nur bei Bedarf empfindlicher drehen.
kurvenfeile
Ist häufiger hier
#35 erstellt: 10. Dez 2017, 01:03
Mit wieviel Strom ist denn bei einer 350W Endstufe zu rechnen?
ehemals_Mwf
Inventar
#36 erstellt: 10. Dez 2017, 02:44

kurvenfeile (Beitrag #35) schrieb:
Mit wieviel Strom ist denn bei einer 350W Endstufe zu rechnen?

Bei vollem Pegel (350 W) und angenommenen 4 Ohm = 9.4 A~

Du sollst aber vorab kleine oder Normalpegel einstellen ,
per Ohr oder per Multimeter kontrollieren (Spannungsmessung "V AC" parallel zum LS),
z.B. 2 V~, bei 4 Ohm dann = 0.5 A~ (500 mA~).


[Beitrag von ehemals_Mwf am 10. Dez 2017, 02:45 bearbeitet]
Apalone
Inventar
#37 erstellt: 10. Dez 2017, 11:34

kurvenfeile (Beitrag #23) schrieb:
.....Um so länger ich mich mit der Thematik beschäftige, umso weniger vertrauenserweckend erscheinen mir die Simus. OK... die Erkenntnis, dass man ums Messen nicht umhin kommt, ist ja nicht neu. Aber dass es bei der Simu so krasse Gegesätze gibt, überrascht mich jetzt schon en wenig......


gerade das was du (u.a.) erreichen willst, nämlich die Theorie verstehen, ist NUR mit Simulationsprogrammen so gut wie aussichtslos.

Von daher wäre es in der Tat dringlich empfehlenswert, mal in die Kalkulation von brauchbarer Messtechnik einzusteigen.

Diese Anschaffung wäre einmalig. Das Rumgehampel und die ständigen Irritationen bzgl. der Bewertung von tatsächlicher oder nur möglicher Fehler in Simulationen allgegenwärtig...
kurvenfeile
Ist häufiger hier
#38 erstellt: 18. Dez 2017, 13:56
Nach einigem Testen brauche ich nochmal eure Hilfe.

Ausgehend von meiner ersten Portkonfig (L=16cm) und einem Xmin bei ca. 45 Hz, habe ich mit einem Zangen-Multimeter die Stromstärke nachgemessen.

Imin sollte ja bei Xmin liegen. Überrascht war ich aber vom Ergebnis: Imin lag bei 68 Hz (rote Linie)!

Den Port mal schnell auf 33 cm verlängert sollte fb ja deutlich senken. Deutlich senkt sich aber nur Xmin (von 45 Hz auf 34 Hz). Imin sinkt nur um gerade mal 2 Hz (blaue Linie).

Portresonanzfrequenz

Eine gewisse Messungenauigkeit ist bei der Xmin Messung natürlich vorhanden aber die Membranauslenkung ist bei 66 Hz definitiv größer als bei 34 Hz. Komisch ist auch, dass Xmin genau auf ein Maximum von I fällt.

Also Xmin ist definitiv ungleich Imin - und zwar deutlich außerhalb der Messtoleranzen!

Wo ist der Fehler?

Das Zangenmultimeter ist nur ein RMS. Könnte das vieleicht doch daran liegen?
bizarre
Inventar
#39 erstellt: 18. Dez 2017, 16:08
Meß mal bis 10Hz runter, dann wirds die klar.....
Big_Määääc
Inventar
#40 erstellt: 18. Dez 2017, 16:31

Komisch ist auch, dass Xmin genau auf ein Maximum von I fällt


jo, kein Hub, viel Strom
iwo muss die Energie für den Resonatorschall ja herkommen
kurvenfeile
Ist häufiger hier
#41 erstellt: 18. Dez 2017, 16:44
Aber wo liegt denn nun fb? Bei Xmin oder bei Imin?
Eine der beiden Aussagen ist ja offensichtlich falsch.
Big_Määääc
Inventar
#42 erstellt: 18. Dez 2017, 16:46
bei Hub- und Widerstands-Minimum
kurvenfeile
Ist häufiger hier
#43 erstellt: 18. Dez 2017, 18:11
OK, danke! Das klingt logisch und passt auch zu meiner Messung. Bedeutet dann aber, dass folgende Aussage nicht oder nur eingeschränkt zutrifft, oder?

Reference_100_Mk_II (Beitrag #29) schrieb:
Oder ein TRMS Multimeter und dann den Strom messen...
Imin = f
Reference_100_Mk_II
Inventar
#44 erstellt: 18. Dez 2017, 18:21
Da hat ich mich verschrieben, Imax ist gemeint.
Schau doch die Impedanz an, der Widerstand ist bei fb am geringsten.
Und I = U / R .

War zu dem Zeitpunkt an vielen Baustellen beschäftigt ^^
kurvenfeile
Ist häufiger hier
#45 erstellt: 18. Dez 2017, 18:32
Und jetzt passt auch diese Ausage ins Bild! OK, gepasst hat sie wahrscheinlich schon immer, nur mein Bild war fehlgeleitet.

Mwf (Beitrag #31) schrieb:

Reference_100_Mk_II (Beitrag #29) schrieb:
Oder ein TRMS Multimeter und dann den Strom messen...
Imin = f

oder, wie hier von Interesse:
I max rel. = f box (BR-Abstimmfrequenz)
-- relativ, weil wg. (v.a.Luft-Dichtigkeits-) Verlusten des Gehäuses I max. absolut bei typ. 2- bis 3-facher Frequenz erreicht wird.
Beispiel:
http://audio.claub.net/software/kougaard/ubvgrap.html
(runterscrollen auf 4. Bild "Impedance graph")


Auf dem Bild 4 ist ja auch klar zu erkennen dass fb bei Rmin liegt und somit an dieser Stelle Imax sein muss.

Dann hätten wir das also auch geklärt.
Vielen Dank an alle Beteiligten!
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