Tuning mit Röhrenausgang ?

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kallix
Stammgast
#1 erstellt: 25. Dez 2006, 21:30
Ich poste gerade unter " verstärker" - vielleicht kennt hier jemand die firma : http://www.avs-oymann.de/ - die tunen cd player und verstärker. kennt die jemand ?
mein problem sind etwas harte höhen meiner neuen boxen ( vento ref 7 - näheres unter verstärker : marantz mk2 m.....
gruss
kalli
richi44
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 26. Dez 2006, 12:04
Die Firma schreibt z.B. zum Ruhestrom folgendes:

optimal eingestellt haben die Endstufentransistoren den richtigen Arbeitspunkt, eine sehr zeitaufwendige Maßnahme, da dieser in der Serienfertigung häufig nicht korrekt justiert ist

Das ist ganz einfach Unsinn. Sicher ist die Ruhestromeinstellung vom Werk bisweilen nicht optimal. Die Frage ist aber, wie die optimale Einstellung aussieht. Man kann entweder nach Herstelleranweisung einstellen oder den geringsten Klirr wählen. In beiden Fällen ist die Sache in 5 Minuten abgehandelt. Und wenn weder die eine noch die andere Einstellmethode zu sinnvollen Ergebnissen führt, handelt es sich um eine Konstruktion, die eh keine hohe Qualität erwarten lässt.

Filteroptimierung
beseitigt zu hohe Kapazitäten oder Impedanzen in verschiedenen Gerätebereichen

Die Frage ist, was als zu hohe Kapazität oder Impedanz anzusehen ist. Dazu müsste die Schaltung analysiert werden. Und ob sich dann Verbesserungen ergeben oder nur rum gebastelt wird, steht auf einem anderen Blatt.

Kondensatorverbesserung
Austausch der Koppelkondensatoren, diese haben einen erheblichen Einfluss auf den Klang eines Gerätes, je hochwertiger desto besser

Wenn die Grenzfrequenz des sich ergebenden Hochpasses tief genug fest gelegt ist, sind die Anteile R und L in den Kondensatoren (alle Verluste) um ein zig faches tiefer als die Nutzanteile C. Unterschiede sind zwar messbar, aber sie liegen weit unter der Hörbarkeit. Es geht also auch hier nur darum, dem Kunden Geld aus der Tasche zu ziehen.

Mittenspannung
die Gleichspannungsanteile am Lautsprecheranschluss werden minimiert bzw. optimiert

Das Optimum ist Gleichspannung NULL. Wenn der Verstärker eine Einstellmöglichkeit bietet, ist der Abgleich kein Problem. Und wenn die Einstellung nicht möglich ist, muss es schon eine ziemlich traurige Konstruktion sein, wenn die Restspannung in einem nennenswerten Bereich liegen würde.

Röhrenausgangsstufe
Zusatzplatine für für CD-, SACD- und DVD-Audio-Spieler, sowie Verstärker, sorgt für ein warmes analoges Klangbild

Die "Wärme" stammt vom höheren Klirr und die durch den höheren Ri bedingte Höhendämpfung. Es handelt sich somit um eine eindeutige Qualitätsminderung, was ja kaum im Sinne eines hochwertigen Gerätes liegt.

Wenn man sich also Die hier gemachten Aufzählungen mit jenen andere Tuningfirmen vergleicht, so ist es der branchenübliche Unsinn, der verzapft wird.

Konkret: Wenn Du Lautsprecher gekauft hast, die nichts taugen, so verhöckere sie im Ibäh.
Und wenn Du das nicht willst, so wäre es ja sträflicher Unsinn, den Fehler der Tröten mit einem bewussten Fehler des CDP zu kompensieren.
Wenn Dein Auto zu hoch ist für Deine Garage, kannst Du die Garage wechseln oder das Auto. Aber es bringt nichts, jedes mal beim Parken die Luft aus den Reifen zu lassen
-scope-
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 26. Dez 2006, 12:23
Hallo,

die "Einwände" von Richi kann man sicher so stehenlassen, aber was sollte so eine Firma SONST im Internet schreiben?


Fakt ist, dass es eine ausreichende Anzahl von Leuten in der "Szene" gibt, die auf solche Werbetexte VOLL abfahren.
Das ist so, und das wird auch immer so bleiben.

Ich kenne genau drei solcher Leute persönlich, und bekomme immer wieder kleinere "Aufträge" ,die ich mittlerweile nicht mehr kritisiere, da sie die "Umbauten" sonst einfach von anderen Leuten machen lassen würden.

Was ich z.B schon machen durfte:

Das gesamte! Lötzinn von der Platine einer teuren Vorstufe absaugen, und das Gerät komplett mit einem Silberlot eines speziellen Herstellers neu verlöten.
...Ich hatte mich nur kurz "gewehrt", und es dann einfach getan.

Alle Elkos in einem NEUEN!! Gerät der 2000 € Klasse (14 Tage alt) gegen "Black Gate" auswechseln.
...mach´ ich...kein Problem

NF-Innenverkabelung einer Vorstufe komplett erneuern.
Das Ärgerliche war, dass es ein Kabel mit 12,5mm Aussendurchmesser war. ES war eine Tortur...Besonders die kurzen, teilweise nur 30 mm langen Stückchen taten mir in der Seele weh....Aber....kein Problem: "mach´ ich"

Nur Platinen musste ich noch nicht lackieren....Das kommt sicher noch....Und eins weiss ich jetzt schon: "ich mach´s"
Bajo4ME
Stammgast
#4 erstellt: 26. Dez 2006, 14:54

-scope- schrieb:
Nur Platinen musste ich noch nicht lackieren....Das kommt sicher noch....Und eins weiss ich jetzt schon: "ich mach´s"


Kunde ist König, und wenn der Auftrag so ist ... Ich würde die Leute einfach dran glauben lassen, wenn sie es tun. Zu viel missionarischer Eifer ist nicht immer angebracht und gut. Und nur nebenbei habe ich auch einen "getunten" Verstärker, bei dem ich eig. nur das dünne Netzkabelchen getauscht haben wollte, woraus dann aber eine größere Umbauaktion wurde.

Ich stehe dazu, dass ich meine, dass er jetzt anders klingt. Soll mir mal einer das Gegenteil beweisen
kallix
Stammgast
#5 erstellt: 26. Dez 2006, 15:22
ich lese das alles mit großem interesse, und bleibe am ball. gerade laüft clapton/j.j.cale - da ist alles wunderbar.
gruss

kalli
richi44
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 26. Dez 2006, 15:38
Hallo Scope, wenn mich jemand fragen würde, ob ich es täte, würde ich ablehnen. Gut, ich bin in Rente und hab mir etwas auf die hohe Kante gelegt, also bin ich nicht mehr darauf angewiesen.
Zweitens habe ich nicht mehr die ruhige Hand (war ja auch nie Knazler ) und verzichte daher gerne auf solche Arbeiten.
Aber drittens müsste ich ja, wenn es um den Kabeltausch ginge, den Kunden davon überzeugen, dass ich zwar jetzt sauerstofffreies Kupfer verbaue, dass aber der Print mit ganz normalem Kupfer aufgebaut ist (wohl wissend, dass dieses mindestens genau so gut leitet wie jenes ohne Sauerstoff) und dass somit die ganze Übung für die Katz sei.
Oder ich müsste, um bei meinem Autovergleich zu bleiben, dem Kunden eine Pumpe verkaufen, möglichst mit Heliumfüllung, damit er am Morgen mit dem Wagen auch wieder fahren kann.

Ich habe einfach etwas gegen "Fachleute", die einem Vogelfutter für die Kukuksuhr andrehen wollen. Natürlich sterben die Dummen nicht aus, aber es ist deshalb nicht gesagt, dass ich die Dummheit in der Welt noch fördern muss. Denn sonst wird das Vogelfutter irgendwann so teuer, dass man sogar die vielgeliebte Kukuksuhr an Zahlung geben muss...
OlliF
Stammgast
#7 erstellt: 26. Dez 2006, 16:16
Eine interessante Meinungsäußerung von dir und scope, die mich einmal mehr darin bestärkt, dem Voodoo keinen Glauben zu schenken.
Jedoch scheinst du auch jedem Otto Normalverbraucher ein fundiertes Wissen der Elektronik zu unterstellen.
Das ist eine ziemlich einseitige Sichtweise, denn jeder hat wohl sein Spezialgebiet und damit kann man ihn dann kaum als Dumm bezeichnen.
-scope-
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 26. Dez 2006, 17:15

Jedoch scheinst du auch jedem Otto Normalverbraucher ein fundiertes Wissen der Elektronik zu unterstellen


Nun...Die Leute die mir diese "Spezialaufträge" gegeben haben, kenne ich wie erwähnt persönlich. Sie sind in keinster Weise zu beeinflussen und durchaus aus der "Szene" ...Ich habe es anfangs mit Erklärungen versucht, wobei sie nach einiger Zeit regelrecht agressiv wurden. Es ist so, und damit basta. Es treffen WELTEN aufeinander.

Ich habe dann einen Gang zurückgeschaltet und gute Mine zum bösen Spiel gemacht.


denn jeder hat wohl sein Spezialgebiet und damit kann man ihn dann kaum als Dumm bezeichnen.


Das ist schon richtig. Wenn man mir aber als "nicht KFZ-Fachmann" ein Benzinadditiv anbietet, das den Wagen 40% schneller machen soll, dann bin ich auch als KFZ-Laie überaus skeptisch.
Amperlite
Inventar
#9 erstellt: 26. Dez 2006, 22:39

OlliF schrieb:
Das ist eine ziemlich einseitige Sichtweise, denn jeder hat wohl sein Spezialgebiet und damit kann man ihn dann kaum als Dumm bezeichnen. ;)


Die allermeisten Voodoo-Konstruktionen könnte man ganz leicht als solche identifizieren, wenn man nur mal seinen Kopf anstrengen würde.
Man muss kein Elektronikingenieur sein, oft braucht man nicht mal die Schul-Physik.


Beispiel Voodoo-Netzkabel.
Jeder muss sich nur mal den Weg vom Kraftwerk zu seiner Steckdose überlegen.
Ein halbwegs intelligenter und vernünftiger Mensch würde sofort erkennen, dass so ein Kabel nichts bringen kann.

Aber dann gibts auch noch die anderen. Das äußert sich dann so, wie Scope beschreibt:

Ich habe es anfangs mit Erklärungen versucht, wobei sie nach einiger Zeit regelrecht agressiv wurden.


[Beitrag von Amperlite am 26. Dez 2006, 22:42 bearbeitet]
atlan_11
Stammgast
#10 erstellt: 26. Dez 2006, 23:35
Klar ist doch ohne Zweifel eine Röhrenausgangstufe verändert den Klang. Musik ist für mich und viele andere ein Hobby und wenn der Klang durch eine Röhrenausgansstufe für mich angenehmer wird, sind mir Technische Daten die sich verschlechter so etwas von egal und jeder Euro den die Veränderung gekoste hat ist gut angelegt.
richi44
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 27. Dez 2006, 09:11

atlan_11 schrieb:
Klar ist doch ohne Zweifel eine Röhrenausgangstufe verändert den Klang. Musik ist für mich und viele andere ein Hobby und wenn der Klang durch eine Röhrenausgansstufe für mich angenehmer wird, sind mir Technische Daten die sich verschlechter so etwas von egal und jeder Euro den die Veränderung gekoste hat ist gut angelegt.

Sicher hast Du aus Deiner Sicht recht. Aber es widerstrebt mir, die Beutelschneider zu mästen.
Und sicher kann nicht jeder Techniker sein und sich in der Elektronik auskennen. Aber das, was die Röhre bringt, kann ich an einem Transistorgerät mit wenigen Handgriffen auch liefern. Ich kann die Gegenkopplung einer Transistorstufe reduzieren und damit den typischen K2 Klirr erzeugen, den auch die Röhre liefert. Ich kann weiter einen Widerstand einfügen, der den Ri des Ausgangs erhöht und schon habe ich durch die Kabel- und Eingangskapazität des Verstärkers den weichmachenden Höhenabfall. Und nun gibt es plötzlich auch Klangunterschiede bei den Kabeln, ich habe also das Gerät verbessert. Und wenn es nicht allzuviel Zeit in Anspruch nimmt, das Gerät zu öffnen und die drei Bauteile auszutauschen, so ist der Zeitaufwand gering und der Materialaufwand gleich null.

Ein Problem bleibt allerdings, und da kann ich Scope ein Stück weit verstehen: Die leidigen Streitgespräche mit den "Kunden". Wenn man sich auf die Ausführung solcher Arbeiten einlässt, muss man halt da durch oder schweigen. Oder man lehnt derartige Eingriffe rundweg ab. Ich habe jeweils den letzteren Weg gewählt.

Und noch, was die Dummheit angeht: Es fiel das Beispiel mit dem Benzin-Aditiv. Oder nimm andere Auto-Beispiele wie Magnete um die Benzinleitung und ausgetauschte Zündkabel. Wenn jede der Massnahmen 30% Benzin spart, so fährt der Wagen jetzt ohne Benzin. Wer glaubt das?? Der Dumme.
Und wenn ein Zündkabel beim Auto nichts bringt, warum soll dann ein Netzkabel am CDP etwas bringen? Wer glaubt das?? Der Voodoogläubige, der sich liebend gerne Euronen aus der Tasche ziehen lässt, für etwas, an das er im Auto niemals glauben würde. Also doch der Dumme.
stereo-leo
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 27. Dez 2006, 19:09
Vielleicht hängen sich hier einige auch etwas sehr an dem Wort "Tuning" auf (wobei ich die entsprechenden Antworten durchaus interessant und auch kurzweilig fand ).

Weiß nicht, ob der Threadersteller noch an dem Thema "Röhrenausgang" interessiert ist, weil dazu liesse sich schon noch dieses und jenes sagen.

Die Vento Ref.7 soll ja ein ganz netter Lautsprecher sein, wenngleich ich ihr nicht weiter traue als zB der Vento809.

Wenn die scheinbar etwas spitzen "Vento-Höhen" hier das Problem sind, da kann man durchaus "was machen".

Es sei denn, die Höhen wären extrem nervig.
Dann ist es der falsche Ls im falschen Raum.

kallix
Stammgast
#13 erstellt: 27. Dez 2006, 20:38
Ich bin so blöd/optimistisch usw.

ich habe nach einem ausführlichen telefonat heute den cd spieler zu oymann geschickt. es wird die röhrenausgangsstufe eingebaut und noch ein paar andere sachen ( hoffentlich ) verbessert.
das gute ist, dass der normale ausgang erhalten bleibt, es können beide genutzt werden und bei meinen verstärker ist noch ein aux eingang frei. ich habe auch noch ein gutes nf kabel übrig - kann dann also umschalten und vergleichen.
das wird nicht billig ( 250-350 )- ist aber viel billiger als ein anderer verstärker. wenn das nichts wird hänge ich 2 kartoffelsäcke über die boxen oder klebe schaumstoff vor die hochtöner- dann ist halt die optik etwas rustikaler.............
und wenn herr roeder von canton aus dem urlaub zurück ist kann ich ja dort bei bedarf nochmal nachbohren, sicher lässt der dann sofort einen techniker per hubschrauber zu mir kommen der das richtet........
es grüßt hoffnungsvoll/blauäugig/eingelúllt.....
kalli
-scope-
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 27. Dez 2006, 21:12
Siehste Richi....So läuft das
Amperlite
Inventar
#15 erstellt: 27. Dez 2006, 21:26

kallix schrieb:
das wird nicht billig ( 250-350 )- ist aber viel billiger als ein anderer verstärker.

Was man mit dem Geld alles sinnvolles hätte machen können...
Jim70
Stammgast
#16 erstellt: 27. Dez 2006, 22:40

kallix schrieb:
wenn das nichts wird hänge ich 2 kartoffelsäcke über die boxen oder klebe schaumstoff vor die hochtöner


Oder Damenbinden - das ist jedenfalls bei den zuweilen vorlauten Focal-Hochtönern ein Geheimtipp...

LG
Jim
richi44
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 28. Dez 2006, 08:50

-scope- schrieb:
Siehste Richi....So läuft das :D

und genau darum will ich mit dieser Art von "Umsatzsteigerung" nichts zu tun haben.
Man kann auch aus Kitekat ein Filet Stroganoff machen, wenn mans genug würzt. Aber ich bin trotzdem für die ehrliche Küche...
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