DIY - Kalibrierung eines ECM-888

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miranda08
Stammgast

#1 erstellt: 30. Apr 2020, 20:16

Hallo,

man kann auch so ein "Billigmikrofon" mit Bordmitteln ausreichend genau selber kalibrieren.

Von mir verwendete Tools:
Holmimpulse
Irfanview
Powerpoint
Am besten ein linearer Audiochip auf dem PC/Note/Netbook - hier ein Acer Aspire One DT 270
!! Mitteltöner und Hochtöner mit beigelegtem individuellem Frequenzgang oder nachgewiesen geringer Serienstreuung. Hier ein Morel ET338 und EM1308. !!
- Reflexionsarmer Messraum

Die Mikrofonkapseln in der ECM-Serie o.ä. gehen bis so 5-8KHz linear.
Dann allerdings steigt die Empfindlichkeit an und man benötigt eine Korrekturdatei für Holmimpulse oder ARTA, etc.

Bei meinem Mikro reichte die Kalibrierung mittels Hochtöner ET338 völlig aus: Hier der Hersteller:

Hier der unkorrigierte FQ des Messmikrofons. Linien mittels PP eingezogen ,um den Logarithmus und die Korrekturen in dB innerhalb der Korrekturdatei abschätzen zu können :

Und hier die entsprechenden Korrekturen in der Mikrofondatei. Je nach Software eine Textdatei mit Endung .mic oder .cal. Anschließend stimmte der gemessene Frequenzgang mit der Herstellerangabe überein. Das Ergebnis (via DXC2496) kann sich hören und sehen lassen.

8913/1.00/0.00
9441/1.50/0.00
10000/2.00/0.00
10593/2.50/0.00
11220/3.00/0.00
11885/3.50/0.00
12589/4.00/0.00
13335/4.50/0.00
14125/5.00/0.00
14962/6.00/0.00
15849/6.00/0.00
16788/6.00/0.00
17783/6.00/0.00
18836/6.00/0.00
19953/6.00/0.00
21135/6.00/0.00
Die Querstriche sind durch Leerzeichen zu ersetzen.

Viele Grüße

[Beitrag von miranda08 am 01. Mai 2020, 07:57 bearbeitet]

toniattersee
Schaut ab und zu mal vorbei

#2 erstellt: 05. Mai 2020, 08:00

Ich würde das Mikrofon zu

https://www.hifi-selbstbau.de/ einsenden. Die kalibieren es dir für glaublich so um die 25.-€, im 0 und 90 Grad Winkel wirklich genau und senden dir das Ergebnis mit einer "sen" Datei zu.

Ich habe mir dort gerade ein von ihnen selbst kalibriertes USB-Meßmikrofon, Dayton UMM-6, gekauft. Die für dieses Mikrofon von Dayton mitgelieferte Korrektur, wich erheblich von der von Hifi-Selbstbau erstellten ab, weshalb ich vermute, dass dort nicht jedes einzelne Mikrofon kalbiert wird, so wie es auch bei den Behringers der Fall ist. Eine Charge wird gemessen und diese Korrekturdatei für jedes Mikro benützt.

Genauso wie bei dem angeblichen Wundermikrofon UMIK-1, bei dem die für jedes Mikro mittels Seriennummer downloadbare Korrektur auch weit daneben liegt.

Da zahlt es sich aus, für die paar Euro sein Meßmikro bei wirklichen Fachleuten kalibrien zu lassen.

Kay*
Inventar

#3 erstellt: 06. Mai 2020, 14:36

man kann auch so ein "Billigmikrofon" mit Bordmitteln ausreichend genau selber kalibrieren.

sehe ich auch so!

vVegas
Inventar

#4 erstellt: 06. Mai 2020, 16:13

Was mir gerade nicht so ganz einleuchtet, woraus schließt du das deine Widergabekette genau genug ist um damit das Mikro zu kalibrieren? Denn du kalibrierst doch auf jede Ungenauigkeit deiner Widergabekette, oder hab ich nen Denkfehler?

miranda08
Stammgast

#5 erstellt: 08. Mai 2020, 08:55

vVegas (Beitrag #4) schrieb:

Völlig richtig gedacht.
Signaltongenerator und Oszilloskop.
Von 20Hz bis 20.000Hz linealgerade.

miranda08
Stammgast

#6 erstellt: 26. Jan 2024, 21:54

3 years later ...

... habe ich mir nun ein UMIK-1 für unter 100€ gegönnt.
Um das zum (Satire on) Ungenauen gealterte und fehlerhaft selbstkalibrierte ECM zu testen und via REW neu abzugleichen

Hier das Resultat der ersten Vergleichsmessung:

Nun besitze ich zwei brauchbare Mikrofone.

Happy and good measurements everyone.

P.S. Ich handele mir nun wieder Kritik und Schimpfe von Deutschland's bekannestem Mikrofonkalibrierer ein. Aber so nett und kompetent Ihr seid, Ihr hattet einen systematischen Fehler in Eurer Messkette, der die Höhen überkompensiert. Ihr habt, mit bestem Wissen und Gewissen, in meinem Dabeisein, mein ECM kalibriert. Aber falsch, sodass ich händisch tätig werden musste.