Leistungsmessung

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horsthunter
Stammgast
#1 erstellt: 24. Nov 2008, 20:11
Hallo

Bin in Sachen Messtechnik noch total unwissen

Aber hätte da mal eine Frage

Watt ist doch das selber wie Volt x Amper (VA)??

Könnte man dann nicht einfach die Leistung eines Verstärkers messen indem man die Spannung misst und die Strömstärke und dann beides multipliziert ??



MfG
richi44
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 25. Nov 2008, 11:27
Wenn man einen Heizofen ans Stromnetz anschliesst, dann hast Du recht. Ein Heizofen ist ein rein ohmscher Widerstand.
Wenn man eine alte Leuchtstoffröhren-Armatur anschliesst, hast Du nicht recht, denn da drin ist eine Spule und diese Spule führt zu einer Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung.

Man kann V und A multiplizieren, aber man muss dabei die momentanen Polaritäten beachten. Es kann nämlich sein, dass beim Wechselstrom, also dem, was aus der Steckdose kommt, im Moment noch ein positiver Strom fleisst, obwohl die Spannung bereits negativ ist. Das ist dann der Fall, wenn der Strom der Spannung nacheilt. Und dies ist der Fall, wenn die Last nicht ohmisch ist, sondern induktiv, also die Leuchte.
Haben wir nun im Moment eine negative Spannung und einen positiven Strom, so ist das Resultat negativ. Wir bekommen also eine negative Leistung.
Zwischendurch gibt es Bereiche, wo Spannung und Strom positiv sind, trotz der Phasenverschiebung von maximal 90 Grad (positive Leistung), es gibt Bereiche wo beides negativ ist (positive Leistung) und es gibt Bereiche, wo der Strom negativ ist trotz positiver Spannung (negative Leistung).
Bei rein induktiver oder kapazitiver Last heben sich die positiven und negativen Leistungsanteile auf, sodass keine wirkliche Leistung, also keine Wirkleistung vorhanden ist. Die Multiplikation von V und A ergäbe zwar einen Wert. Es wäre aber die Scheinleistung, die sich aus Wirkleistung (in unserem Fall NULL) und Blindleistung zusammensetzt. Erst wenn ein ohmscher Anteil vorhanden ist (die Phasenverschiebung folglich kleiner als 90 Grad wird), entsteht ein Wirkanteil.

Dies ist die prinzipielle Betrachtungzum Thema Leistung und bei einem mechanischen Elektrozähler wird nur die Wirkleistung berechnet.
Beim Verstärker könnte man nun hergehen und statt Spannung und Strom zu messen, einen "Elektrozähler" einsetzen. Wenn wir nämlich Spannung und Strom messen, sind dies zwei unabhängige Messungen, welche als Produkt die Scheinleistung liefern würde, weil die Phasenverhältnisse nicht berücksichtigt werden. Würde ich also am Verstärkerausgang die beiden Messinstrumente einsetzen, hätte ich nicht die Wirkleistung, denn der Lautsprecher ist nicht rein ohmisch.
Andererseits ist diese Messung auch nicht völlig falsch. Wenn ich nämlich die maximal mögliche Spannung messe (bevor es klirrt) und den maximal möglichen Strom, so kann ich daraus die Leistung berechnen, welche der Verstärker liefern kann. Und üblicherweise interessiert mich nicht die momentan abgegebene Leistung, sondern was das Ding wirklich kann.

Es gilt daher zu unterscheiden, ob ich mit meiner Messung sehen will, was der Verstärker momentan an den Lautsprecher liefert (mit einem "Elektrozähler") oder ob mich interessiert, was der Verstärker überhaupt liefern kann. Sinkt nämlich die Lautsprecherimpedanz unter die angegebenen 8 Ohm, so steigt der Strom an bis zu einem Punkt, der den maximal zulässigen Wert übersteigt. Und steigt die Impedanz des Lautsprechers an, so fliesst weniger Strom, aber die maximale Spannung des Verstärkers kann nicht überschritten werden. Und in diesem zweiten Fall reicht es aus, Spannung und Strom zu messen, denn ich will nur wissen, wo die Grenzen für Spannung und Strom dieses Gerätes liegen.
horsthunter
Stammgast
#3 erstellt: 25. Nov 2008, 14:14
Vielen Dank für die ausfürliche Antowrt

MfG
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