50 Signale, 1 Nullleiter -- böse?

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DenisG
Neuling
#1 erstellt: 16. Aug 2007, 15:07
Hallo zusammen!

Ich bin gerade dabei, mir für daheim eine Beschallungsanlage selbst zu bauen, wenn man mag kriegt man hier einen Überblick:
http://ueberl33t.net/denisg/projects/domestic_announcement

In der Zentrale, wo alles zusammenläuft, habe ich jetzt eine Art Audio-Patchpanel gebaut, einfach nur ein Blech mit 50 Cinch-Buchsen drin. Dort soll man später Signalquellen anstöpseln können. Von dort aus laufen Kabel nach oben zu den Verstärkern, die die Audio-Signale verstärkt an die einzelnen Lautsprecher weiterleiten.

So sieht das in der Gesamtansicht (gerade) aus:

Unten unter der Netzwerk-Patchleiste ist die Audio-Patchleiste, von dort aus ziehe ich Kabel hoch in den "Stauraum," wo auf einer Metallkonstruktion Lüsterklemmen montiert werden. In die eine Seite der Lüsterklemmen gehen die Kabel von unten, an die andere Seite werden die Verstärker angeschlossen.

Nun hatte ich bei meinen Testläufen ein unangenehmes Summen auf den Lautsprechern, vor allem wenn nichts an der entsprechenden Cinch-Buchse angeschlossen war. Gelöst habe ich das ganze, indem ich das Blech mit den Buchsen an die Schutzerde angeschlossen habe. Außerdem habe ich das Blech oben mit der Erdung der Verstärker verbunden (das gelb-grüne Kabel in der Mitte des Bildes entlang des Balkens). So weit so gut.

Jetzt kam mir ein böser Gedanke. Statt jetzt für jede Cinch-Buchse ein zweiadriges Kabel nach oben zu führen, führe ich nur die Signal-Adern einzeln. Da die Buchsen selbst ja eh am Blech geerdet sind, und das Blech an die Erdung der Verstärker geht, kann ich mir doch dadurch 50% der Verkabelung sparen!
Da alle Lautsprecher rein passiv sind, und alle aktiven Geräte nebeneinander am selben Schutzleiter hängen, dürfte ich da doch auch keine Brummschleife erwarten müssen?

Geht das so, oder rollen sich hier schon jemandem beim bloßen Gedanken an dieses Konstrukt die Zehennägel auf?
pcprofi
Inventar
#2 erstellt: 16. Aug 2007, 16:46

DenisG schrieb:

Jetzt kam mir ein böser Gedanke. Statt jetzt für jede Cinch-Buchse ein zweiadriges Kabel nach oben zu führen, führe ich nur die Signal-Adern einzeln. Da die Buchsen selbst ja eh am Blech geerdet sind, und das Blech an die Erdung der Verstärker geht, kann ich mir doch dadurch 50% der Verkabelung sparen!
Da alle Lautsprecher rein passiv sind, und alle aktiven Geräte nebeneinander am selben Schutzleiter hängen, dürfte ich da doch auch keine Brummschleife erwarten müssen?

Geht das so, oder rollen sich hier schon jemandem beim bloßen Gedanken an dieses Konstrukt die Zehennägel auf? :.


Also, wenn ich das richtig verstehe, dass du nur einen Signal-Draht nach oben führst, dann heißt das doch iwie dass du die ungeschirmt führst...
Und dann wirst du das Brummen nie los: Hier würden sich die Zehennägel aufrollen.

Da die Leitungen zum Amp führen musst du auf jeden Fall ein geschirmtes Kabel verwenden. Die Patchleiste zu erden, ist in ordnung.

Wenn ich das jetzt falsch verstanden habe, dann hab ich nix gesagt...
DenisG
Neuling
#3 erstellt: 16. Aug 2007, 17:01
Also, brummen hab ich keins mehr, nachdem ich alles durchgeerdet hatte, auch bei normalen Lautsprecherkabeln, und die sind ja auch nicht geschirmt.

Wenn es also auch ohne Schirmung rauschfrei ist, dann macht es ja nichts, wenn ich bei jedem der Kabel die Erdung abrupfe?
DenisG
Neuling
#4 erstellt: 16. Aug 2007, 18:43
Okay, ich fürchte ich habe mich geirrt. Habe mal einen Verstärker hochgedreht und dann ein böses Gemisch von Pfeiflauten bekommen, die verschwinden, wenn ich den Verstärker vom Patch-Panel abschließe oder die Cinch-Buchse kurzschließe.
Würde mir hier ein geschirmtes Kabel helfen? Wenn ja, was für eins sollte es denn in etwa sein?
mrlongie
Stammgast
#5 erstellt: 17. Aug 2007, 16:28
Auf solche Entfernungen würd ich auf symmetrische Verbindungen setzen. Auch geschirmte Kabel sind bei einigen Metern Länge nichmehr das Wahre.
pcprofi
Inventar
#6 erstellt: 17. Aug 2007, 22:12
Sagen wirs mal so:

Die geschirmten Leitungen mahen auf jeden Fall schon mal sehr sehr viel dabei aus..

Das mit dem Symmetrischen Signal wäre die optimallösung, aber nur mit immensen Kosten zu realisiere... Da müsste man schon richtig in die entsprechenden Gerätschaften investieren.

Letzenendes würde ich testen. Wie sieht es geschirmt aus, reicht dir das oder bist du bereit mehr uszugeben?
zucker
Inventar
#7 erstellt: 18. Aug 2007, 09:24
Hallo Denis,

das geht alles, wird täglich praktiziert auf Bühnen, beim Fernsehen usw. Man nennt die Kabel mit den vielen einzelnen Seelen darin Multicore. Es gibt da verschiedenste Ausführung in der Adernpaarzahl, Meterware oder feste Längen mit Stagebox und Kabelpeitsche für das Pult, für außen oder drinn, Einzelabschirmung oder Gesamtschirm oder beides, von preiswert bis sauteuer usw.

Eins bleibt aber dennoch und ist unvermeidlich - symmetrische Signalführung, ansonstens ist der Radiosender "Überall" überall. Außerdem müßte das Netzkabel für die einzelnen Teile parallel zum Multicore verlaufen um die Fläche für die Induktion so klein wie möglich zu halten und von diesem, nennen wir es Hauptnetzkabel, eben alle Verbraucher gespeist werden. Geht das nicht, kann es unter Umständen brummeln bis knurren, da die bekannten Nullpotentialunterschiede des Netzsystems Erbarmungslos zuschlagen.


[Beitrag von zucker am 18. Aug 2007, 09:25 bearbeitet]
DenisG
Neuling
#8 erstellt: 18. Aug 2007, 12:22
Ich befürchte, eine symmetrische Signalführung kommt für mich auf keinen Fall in Frage. Das wäre viel zu teuer und aufwendig. Geschirmte Kabel dagegen sind schon eher drin.

Allerdings merkt man das Summen erst, wenn man die Verstärker stark hochdreht, was im Betrieb der ganzen Anlage völlig unrealistisch ist. Mit der geringen Verstärkung, mit der ich arbeite, höre zumindest ich keinen Ton. (Andererseits ist das bei mir seit der Bundeswehr so 'ne Sache ... )

Vielen Dank für die Tipps. Ich bin jetzt ermutigt, das zunächst mit den Einzeladern durchzuziehen; wenn Leuten dann beim Betreten des Hauses die Ohren anfangen zu bluten, werd ich auf geschirmte Kabel aufrüsten
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