Projekt Kappa - Akkumonitor für mobile Lautsprecher

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DjDump
Inventar
#1 erstellt: 20. Jul 2016, 09:21
Hallo,

Ich hatte schon länger mal Lust etwas mit Arduino auf die Beine zu stellen und habe vor ein paar Wochen angefangen mich einzuarbeiten. Jetzt möchte ich meine ersten vorzeigbaren Ergebnisse vorstellen

Ich habe eine Anzeige konstruiert, die den Ladezustand vom Akku anzeigt. Es werden dauerhaft Spannung und Strom überwacht. Damit lassen sich dann Aussagen über die entnommene Kapazität machen.

Display Funktionen:
An einem kleinen Display (16x2 Zeichen) können jede Menge nützliche Informationen angezeigt werden.

Momentan ist alles auf einem Breadboard aufgebaut. Wie man sieht, braucht man kaum Teile.
20160720_102346

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Ein Taster wechselt die verschiedenen Anzeigen.
Die Restlaufzeit wird basierend auf dem Stromverbrauch der letzten Minute berechnet. Aktualisiert wird sie einmal pro Sekunde.
Werte werden aber 40mal pro Sekunde gemessen.

Schutzfunktionen:

Mit Arduino kann man auch sehr einfach einen guten Tiefentladeschutz konstruieren. Es gibt zwei "Stufen". Die erste Stufe wird aktiviert, wenn der Spannugnswert einmalig unter einen Grenzwert fällt (beim Bleiakku 10,8V). Dabei geht nur eine LED an. Denn bei Bassimpulsen passiert das schnell mal, aber durch den hohen Strom und den Innenwiderstand des Akkus, bedeutet das nicht, dass Tiefentladung auch einsetzt.
Die zweite Stufe wird aktiviert, wenn die Spannung in der letzten Minute kein einziges mal über dem Grenzwert war. Dann schaltet sich die Box komplett ab (auch der Arduino). Den Code dafür habe ich schon geschrieben, getestet ist es allerdings noch nicht.

Zukunftsmusik:
Momentan werden alle Variabeln noch beim Neustart zurückgesetzt. Dh wenn ich einen halb vollen Akku anschließe, wird trotzdem ein Voller angezeigt. Das wird sich bald ändern, indem ich die entnommene Kapazität beim Ausschalten in den eeprom Speicher setze. Durch einen weiteren Taster kann man dann diese Kapazität resetten (nach dem Laden). Da die Abschaltfunktionen aber sowieso nur von der gemessenen Spannung abhängen, ist das eher ein kosmetisches Problem.



Der Code ist so ausgelegt, dass man keinerlei Programmierkenntnisse braucht. Alles Wichtige ist kommentiert, außerdem muss der Endanwender sowieso nur drei Werte ändern (Welcher Akkutyp, wieviele Zellen in Reihe, Kapazität).

Als Kosten kommt folgendes auf einen zu:
Arduino Nano: 2,76€
Strom Sensor Pololu ACS711EX: 3.72€
LCD Display 1602: 2.54€
5V Step Down Modul: 1€
Relais 12V: 0.68€
Kleinteile (Widerstände, Transistor): 1€

Macht insgesamt 11,70€. Ein Kemo Tiefentladeschutz kostet also mehr.

Der Stromverbrauch dieser Schaltung liegt bei unter 100mA.

Den Code möchte ich hier nicht posten, weil er knapp 400 Zeilen lang ist. Außerdem muss ich ihn auch nochmal einheitlich formatieren. Wenn ihr mir eine Privatnachricht schreibt, verschicke ich ihn aber sehr gerne!

Dann lasst mal eure Kritik hören. Welche Funktionen hättet ihr noch gerne? Was gefällt euch an den aktuellen noch nicht?
Für direkte Audioanwendungen (zb DSP) ist der Arduino wegen der zu begrenzten Leistung nicht geeignet.

Grüße,
Leo
JSON
Stammgast
#2 erstellt: 20. Jul 2016, 09:32
Erst einmal: Respekt und gute Arbeit!

Das Projekt ist wirklich genial und gerade für mobile Anwendungen klasse. Hut ab

Habe ein wenig Erfahrung mit Arduino und insgesamt viel Erfahrung mit Programmieren. Wie berechnest du denn die aktuelle Prozentanzahl des Akkus? Gehst du, wenn der Arduino an geht, immer von einem vollen Akku aus und berechnest die Restlaufzeit durch verwendete Ampere oder errechnest du alles generisch?

Bezüglich der Laufzeit noch eine kleine Verbesserung: Mach doch eine if-Abfrage, wenn die berechnete Laufzeit == 1 ist, dann soll er "Minute" ausgeben und sonst immer "Minuten". Ist zwar nicht essentiell, aber sieht besser aus


[Beitrag von JSON am 20. Jul 2016, 10:07 bearbeitet]
DjDump
Inventar
#3 erstellt: 20. Jul 2016, 10:11
Genau, noch gehe ich von einem vollen Akku aus. Ich habe auch überlegt, ob ich direkt nach dem Einschalten die Spannung messe, aber ich glaube nicht, dass ich da sonderlich genaue Ergebnisse bekomme. Deshalb soll die entnommene Kapazität beim Runterfahren in den eeprom Speicher geschrieben werden, der löscht sich nicht, wenn keine Spannug mehr anliegt. Dann hat man immer die genauen Werte.
JSON
Stammgast
#4 erstellt: 20. Jul 2016, 10:20
Das könnte aber das Problem auslösen, wenn man einen anderen Akku anschließt, dass er falsche Werte anzeigt.

Könntest du mir den Code zukommen lassen? Und wo hast du die Bauteile bestellt? Bei dem großen R gibt es den Uno für stolze 22€ :o
DjDump
Inventar
#5 erstellt: 20. Jul 2016, 11:45
Das stimmt, einen anderen Akku darf man dann nicht anschließen. Der normale Lautsprecherbauer hat dafür aber auch wenig Bedarf. Aber in anderen Bereichen wäre das schon interessant. Ich schreibs mir mal auf meine To Do Liste

Die Bauteile habe ich größtenteils von Ebay und Banggood. Da habe ich mal 5 Nanos für 10,x€ bestellt. Aber auch aus Deutschland gibts die für unter 5€.
DjDump
Inventar
#6 erstellt: 21. Jul 2016, 13:22
Ich habe mich mal rangesetzt und mit Fritzing einen Schaltplan erstellt:
Kapazitatsanzeige_Schaltplan_rev1.0
Wenn ihr das Bild in einem neuen Tab öffnet, könnt ihr es in voller Auflösung herunterladen.

Es sieht relativ kompliziert aus, aber man muss nur viele Verbindungen zwischen vielen ICs machen, durch die Beschriftung ist das dann in der praktischen Umsetzung aber kein großes Problem mehr.
Weil der Einschalt Teil vielleicht für Anfänger nicht so ganz einfach zu verstehen ist, hier noch eine kleine Erklärung:
Mit dem Taster S1 kann man den Schalter des Relais kurzzeitig überbrücken. Das Step-Down Modul bekommt Spannung, ebenso der Arduino. Eine der ersten Aktionen vom Arduino besteht darin Pin D11 auf High zu schalten, also liegt daran ein 5V Potential an. Das führt dazu, dass der Transistor den Strom von der Spule des Relais durchlässt. Das Relais ist selbst geschaltet und man kann den Taster loslassen. Der Arduino fährt sehr schnell hoch, so dass man den Taster auch nur ganz kurz antippen kann.
Den Transistor braucht man, weil der Arduino nur 40mA auf allen Ausgängen zusammen liefern kann. Das reicht dafür nicht.
Wenn Tiefentladung einsetzt, schaltet der Arduino Pin D11 auf Low (dh es liegt Ground an). Der Transistor macht zu, es fließt kein Strom mehr durch das Relais und es schaltet alles ab. Im ausgeschateten Zustand ist somit kein Verbraucher mehr aktiv.

Und hier noch ein Auszug aus dem Code:

Da man die Spannung des Akkus nicht direkt messen kann, da sie zu hoch ist, muss man einen Spannungsteiler vorschalten, der die zu messende Spannung verringert.
Die maximale Spannung, die der Arduino abbekommen darf sind 5V. Um eine möglichst hohe Genauigkeit zu erreichen, sollte man das auch ausnutzen.
Es kommt nicht auf die einzelnen Werte der Widerstände an, sondern auf deren Verhältnis. Wenn der Akku eine Ladeschlussspannung von 14,4V hat (Bleiakku), muss das Verhältnis R1/R2 = 14,4/5 betragen.
Um auf der sicheren Seite zu sein nimmt man für R1 den nächst höheren Wert, für R2 den nächst kleineren. Die Werte sollten im kOhm Bereich sein.
Am besten man nimmt Messwiderstände, wegen der geringen Tolleranz. Der genaue Widerstand muss aber in jedem Fall ausgemessen werden.
R1 ist der Widerstand zwischen Pluspol vom Akku und Messpin, R2 der zwischen Messpin und Masse.
Pflunz
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 21. Jul 2016, 23:58
Ein nettes Projekt um für sich selbst etwas zu lernen.
Aber mobile Anwendung und 100mA Stromverbrauch schließen sich meiner Meinung nach gegenseitig aus.
Wenn dir so etwas Spaß macht, überlege direkt auf C umzusteigen. So kannst du den Mikrocontroller direkt programmieren und ihn in verschiedene Powerdown Modi versetzen. Ein ATMega mit low quiescent current linearregler brauch dann gerade einmal 1-3 Mikroampere. Wenn du ihn alle paar Sekunden aufweckst um Strom und Spanung zu prüfen reicht das für eine einfache Batterieüberwachung.
Anstatt dem Relais und dem Transistor kannst du auch einfach einen PNP Transistor nehmen. Per Knopfdruck oder Pin kann die Basis auf Gnd gezogen werden.
Ich würde einfach einen Linearregler mit Enable Pin nehmen, das brauch am wenigsten Strom.

Viel Spaß noch beim Basteln.
DjDump
Inventar
#8 erstellt: 22. Jul 2016, 06:02
Auf ganz kleine mobile Lautsprecher ziele ich gar nicht ab. Der Monitor soll eher ab Mittelklasse Boxen zum Einsatz kommen. Sowas wie 1x BG20 an 12V 5Ah (60Wh). Wenn der Akku 6h halten soll, hat man einen Durchschnittsverbrauch von 10W, mMn sind dann die ~1W vom Akkumonitor gerechtfertigt. Wenn ich die Skills hätte es besser zu machen, würde ich es aber natürlich tun
Aber momentan habe ich schon mit Arduino genug zu kämpfen. Vielleicht schaue ich mir C mal in ein paar Monaten an. Der Einstieg in Arduino ist für Anfänger halt sehr gut und die Community riesig. Bei C gibts sowas sicher auch, aber es ist einfach nicht so schön aufbereitet.
Naja, wie dem auch sei.

Wenn ich das Relais rausschmeiße, muss doch aller Strom über den Transistor? Sind dann die Verluste nicht sehr groß? Der Akkumonitor soll auch für Lautsprecher geeignet sein, die 200W im Durchschnitt ziehen.
Pflunz
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 22. Jul 2016, 16:16
Ja, wie gesagt, sollten nur hilfreiche Tipps sein.
Ein Arduino ist ein schönes Gesamtpaket für den Ottonormalverbraucher. Aber diese Eigenschaft erkauft man sich durch Preis, Größe und Stromverbrauch.

Wenn du nur einen Transistor benutzt, geht der Strom komplett über diesen. Das ist richtig. Mit dem richtigen Typ ist das auch kein Problem. Dein Relais verkraftet übrigens auch nur 5A. Ich würde dir einen P-Kanal LogicLevel Mosfet empfehlen. Die haben wenige mOhm RDSon.
Froop666
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 24. Jul 2016, 12:08
Finde ich sehr Interessant, wenn du das Projekt weiterverfolgst und die Variablen gespeichert werden und sich das ganze nach dem Laden selbst resettet (sollte ja relativ einfach sein, wenn 13,5V erkannt reset sobald die Spannung wieder sinkt) würde ich das auch mal nachbauen wollen.
DjDump
Inventar
#11 erstellt: 24. Jul 2016, 17:20
So, Version 2.0 ist draußen

Es ist nochmal eine ganze Menge passiert:

-Statt den Tastern gibt es jetzt nur noch einen Rotary Encoder. Zum Einschalten braucht man immernoch den einen Taster.
-Der Encoder ermöglicht es, eine gute Menüstruktur zu entwickeln.
-Es gibt jetzt noch ein zweites Relais, das die Last schaltet. Dann kann man komfortabel die (quasi) Leerlaufspannung messen, um die Kapazität zu ermitteln.

Im Menü hat man folgende Möglichkeiten:
-Restkapazität manuell ändern (in Prozent)
-Über die Leerlaufspannung die Restkapatität ermitteln (momentan noch mit einer linearen Entladekurve als Grundlage)
-Runterfahren
-Informationen über Akku anzeigen (Zb Nennspannung und Nennkapazität)

Als nächstes versuche ich das Modul zu kalibrieren. Denn besonders die Strommessung ist momentan noch ziemlich weit von korrekt entfernt.

Wenn Bedarf besteht, kann ich gerne den neuen Schaltplan hochladen. Da es aber warscheinlich auch noch in Zukunft Änderungen gibt, lade ich nur bei Bedarf hoch, sonst spamme ich hier nur unnötig zu.
danny08
Stammgast
#12 erstellt: 26. Jul 2016, 13:25

DjDump (Beitrag #11) schrieb:
So, Version 2.0 ist draußen

Es ist nochmal eine ganze Menge passiert:

-Statt den Tastern gibt es jetzt nur noch einen Rotary Encoder. Zum Einschalten braucht man immernoch den einen Taster.
-Der Encoder ermöglicht es, eine gute Menüstruktur zu entwickeln.
-Es gibt jetzt noch ein zweites Relais, das die Last schaltet. Dann kann man komfortabel die (quasi) Leerlaufspannung messen, um die Kapazität zu ermitteln.

Im Menü hat man folgende Möglichkeiten:
-Restkapazität manuell ändern (in Prozent)
-Über die Leerlaufspannung die Restkapatität ermitteln (momentan noch mit einer linearen Entladekurve als Grundlage)
-Runterfahren
-Informationen über Akku anzeigen (Zb Nennspannung und Nennkapazität)

Als nächstes versuche ich das Modul zu kalibrieren. Denn besonders die Strommessung ist momentan noch ziemlich weit von korrekt entfernt.

Wenn Bedarf besteht, kann ich gerne den neuen Schaltplan hochladen. Da es aber warscheinlich auch noch in Zukunft Änderungen gibt, lade ich nur bei Bedarf hoch, sonst spamme ich hier nur unnötig zu.

Hätte auch noch Interesse am Code.
Hab schon einiges in Assembler gemacht, kann relativ gut C++, würde das Programm eh in C "umschreiben" wollen.
Habe den selben Arduino hier, aber bisher noch nicht mit gearbeitet.
DjDump
Inventar
#13 erstellt: 26. Jul 2016, 15:35
Hi,
der Code ist jetzt in meiner Dropbox verfügbar.

Ich habe gestern mal einen langen Test gemacht und parallel mit meinem Wattmeter gemessen. Der Arduino zeigt momentan noch 7% zu viel entnommene Energie an. Die Belastnung war ein TA2024 mit Lastwiderstand.
DjDump
Inventar
#14 erstellt: 11. Aug 2016, 05:37
Hallo!

Die entnommene Kapaztität wird jetzt beim Ausschalten gespeichert.

Um die Kapazität aus der Spannung gut ableiten zu können, habe ich eine Entladekurve von dem Akku erstellt. Der Entladestrom war 0,5A. Dazu habe ich ein Zeitraffer Video vom Display meines Ladegerätes gemacht und dann in einene Excel Tabelle eingetragen. Dann kann ich mir auch eine Trendkurve erstellen und habe somit eine Funktion mit der der Arduino die Kapazität berechnet (deshalb ist das nachfolgende Diagramm auch invertiert).
Allerdings entsteht da ein Problem: Lipo ungleich Lipo.
Die blaue Kurve ist aus einem Laptop Ersatzakku entstanden. Die rote aus einem der blauen Lipos von Ebay.
Wenn man zb 3,7V misst, entstehen 40% Unterschied.
Evtl muss ich also noch ein zweites Programm schreiben, das den Akku kalibriert.

Entladespannung



Edit: Der Sketch ist geschrieben und läuft gerade. Die Werte werden dann im seriellen Monitor ausgegeben, damit man sie direkt in Excel importieren kann. Die Hardware ist im Vergleich zur Kapazitätsanzeige unverändert.
Während der Spannungsmessung wird die Last abgeschaltet. Dann bekommt man eine bessere Näherung an die Leerlaufspannung. Momentan ist der Akku so nur noch durch ein Relais belastet. Ich denke in naher Zukunft werde ich aber Pflunz Tip mit dem Transistor beherzigen.

Leo


[Beitrag von DjDump am 11. Aug 2016, 07:24 bearbeitet]
Fibroo
Stammgast
#15 erstellt: 11. Aug 2016, 13:20
Echt gutes Projekt!!

Echt geil wäre es, wenn es noch so weiter entwickelt werden würde, dass es auch den Ladezustand anzeigt, dh. mit wie viel A gerade geladen wird, wann er voll ist etc.
DjDump
Inventar
#16 erstellt: 11. Aug 2016, 13:24
Das ist bereits so. Der Strom Sensor überwacht alles was in den Akku rein/raus geht. Wenn geladen wird, wird ein negativer Strom angezeigt. Zu erkennen, wann der Akku voll ist bringt halt wieder die Problematik aus dem letzten Post auf.
Fibroo
Stammgast
#17 erstellt: 11. Aug 2016, 20:43
Du könntest ja ein Menü machen, in welchem man die Akku-Art auswählt, Anzahl Zellen, etc. Beim neu anmachen wird immer das zuletzt gewählte als erstes angezeigt.

Oder besser, es gibt dieses Menü nur beim ersten anschalten und danach wird der Zwischenstand des Akkus gespeichert. Nutzt man dann einen anderen Akku, wird zB. über einen Menüpunkt "neuer Akku" der Speicher resettet und man kann erneut auswählen was für ein Akkutyp etc. angeschlossen wurde.

Ist zwar ein bisschen weiter gedacht als man momentan ist, aber ne Idee
DjDump
Inventar
#18 erstellt: 16. Aug 2016, 07:17
Hi,
Ich habs jetzt so gelöst: Am Computer kann man 8 verschiedene Akkus konfigurieren. Die können dann im Menü angewählt werden.
Als erstes habe ich versucht, dass man alle Werte einzeln ändern kann, aber das ist dann sehr kompliziert geworden. Auch für den Benutzer, denn schließlich will man nicht jedes mal 7 Werte einstellen. Und mehr als 8 verschiedene Akkus hat man ja sowieso nicht und wenn doch, kann man es am PC auch schnell ändern.



Beim Strom Sensor bin ich mir mittlerweile nicht mehr sicher, ob der Hall Sensor das richtige ist. Die Messwerte rauschen relativ stark und die Genauigkeit sind sowieso nur 30mA. Shunts sollen da besser geeignet sein. Aber das ändert im Großen und Ganzen kaum was am Aufbau.
bierman
Inventar
#19 erstellt: 16. Aug 2016, 07:49
Sau coole Nummer. Paar Gedanken noch von mir:

Beim Akku lässt sich grundsätzlich erstmal LiPo und LiIon unterscheiden (LiPo haben eine etwas höhere Spannungslage, ca. 0,1V Unterschied).

Ansonsten unterscheidet sich halt der Innenwiderstand je nach Zellchemie und Alterungszustand.

Wie präzise funktioniert denn die Erfassung pulsierender Last? 0,5A Dauer ist an einer Aktivbox ja allenfalls bei Tests mit konstanten Tönen näherungsweise gegeben

Wenn man mehrere Akkupacks nutzt könnte man diese kodieren, im einfachsten Fall durch einen zusätzlichen Pin am Balancer-Stecker mit definiertem Widerstand den der µC am Anfang abfragt...
DjDump
Inventar
#20 erstellt: 16. Aug 2016, 10:42
Wie präzise die Stromverbrauchsmessung ist, kann ich noch nicht abschätzen.Diese Aussage ist immernoch der aktuelle Stand:


Ich habe gestern mal einen langen Test gemacht und parallel mit meinem Wattmeter gemessen. Der Arduino zeigt momentan noch 7% zu viel entnommene Energie an. Die Belastnung war ein TA2024 mit Lastwiderstand.



Das Ding ist aber: Sinnvollerweise sollte man seinen Akku kalibrieren (das geht mit der gleichen Hardware komplett ohne umstecken). Denn nur so kennt man auch die wahre Kapazität bis zur Entladeschlussspannung. Wenn man das mit Musik als Belastung macht, verschwinden die meisten Messfehler. Wenn sowohl bei Kalibration, als auch bei Betrieb immer der doppelte Strom gemessen wird, ist die Restlaufzeit trotzdem korrekt.
Die Messung mit den 7% unterschied war vor der Kalibration.


Wikipedia schrieb:
Ein Lithium-Ionen-Akkumulator [...] ist der Oberbegriff für Akkumulatoren auf der Basis von Lithium-Verbindungen in allen drei Phasen der elektrochemischen Zelle.

LiPo, LiFePo4, usw. sind alles Li-Ion Akkus. Ich schätze fast alle Akkus die als Li-Ion gelabelt sind, sind LiPo, ist aber nur ne reine Vermutung.
bierman
Inventar
#21 erstellt: 16. Aug 2016, 10:49

Ich schätze fast alle Akkus die als Li-Ion gelabelt sind, sind LiPo, ist aber nur ne reine Vermutung.


In den meisten Datenblättern steht mehr dazu. Bei den neueren Zellen (ich habe es primär mit bis zu 10 Jahre alten 18650ern aus Laptops zu tun) ist die Ladeendspannung meist mit 4,2V angegeben. Und umgangssprachlich hat es sich irgendwie durchgesetzt bei den "Tütenzellen" von LiPo zu sprechen und bei den runden von LiIon - wenn man da mehr ins Detail geht ergibt es mehr Sinn nach genauer Zellchemie, Separaturmaterial und Anoden/Kathodenmetall zu unterscheiden.

Bei immer dem gleichen Akkupack (Situation wie in Consumer-Geräten) ist das natürlich eher uninteressant.
Viper780
Inventar
#22 erstellt: 11. Sep 2016, 16:09
Ich würde einen Lipo Tester benötigen um zu erkennen ob einzelne Zellen in einem Pack evtl defekt sind und bald ausfallen. Wäre das möglich damit zu erkennen ?
DjDump
Inventar
#23 erstellt: 11. Sep 2016, 16:24
Ja, das würde gehen. Am Arduino sind momentan 6 Analoge Eingänge frei, dh man könnte bis 6s Akkus messen. Da alle die gleiche Referenz haben (gnd) wird allerings die Genauigkeit immer kleiner je höher die Spannung ist. Bei z.B. 22,2v sind das durch die 1024 schritte 0,02V. Sollte aber erstmal reichen.

Wie stellst du dir das vor? Als Testgerät außerhalb der Box, oder direkt integriert um dauerhaft zu überwachen?

Zur Strom und Spannungsmessung nehme ich jetzt übrigens einen Ina219. Damit geht alles viel komfortabler und genauer (da der mit 12bit misst und den Strom per Shunt bestimmt und nicht per Halleffekt).

Leo
Viper780
Inventar
#24 erstellt: 11. Sep 2016, 21:07
Noch bin ich mir nicht ganz sicher, im Grunde wärs integriert am besten. Wenn ich aber fertige Lipo bekomme hab ich nur eine gemeinsame Leitung und es wäre gut vorher zu wissen ob noch alle Zellen ok sind.
bierman
Inventar
#25 erstellt: 12. Sep 2016, 09:44
Bei so einer Reihen+Parallelschaltung sollte im Betrieb überwacht werden ob die Spannung einzelner Zellen (bzw. mehrere parallel geschaltete) unter Last stärker einbricht als der Rest.
Das ist nämlich nicht nur ein Indikator auf erhöhten Innenwiderstand (vorzeitiger Ausfallkandidat) sondern auch dass sich vielleicht von drei parallel geschalteten Zellen eine gelöst hat... was hässliche Funken geben kann wenn der Kontakt dann doch wieder kommt.
Hab mal einen E-Bike-Akku als defekt bekommen bei dem genau das passiert war und dessen Elektronik wohl auch darum den weiteren Betrieb verhindert hat.
DjDump
Inventar
#26 erstellt: 12. Sep 2016, 17:55
Ich habe mal einen Lötplan für eine Lochrasterplatine erstellt:
IMG_20160912_194709

Dann wird das Projekt auch für Lötneulinge gut machbar. Außerdem hat man eine Belegung für die Schraubanschlüsse direkt vor Augen.

Die Platine kommt komplett ohne Verbindungskabel auf der Oberseite aus.
Arduino Bordcomputer
DjDump
Inventar
#27 erstellt: 14. Dez 2016, 19:56
Hi,
hier gehts auch mal wieder weiter. Hatte die letzten Monate nur ein bisschen viel mit der Uni zu tun und konnte deshalb keine Motivation aufbringen weiter zu bauen. Aber jetzt gehts mit neuer Frische und neuen Ideen weiter

Erstmal der akutelle Schaltplan der Hauptplatine. Es funktionert jetzt alles problemlos
Schaltplan Kapazitätsanzeige

Außerdem schreibe ich gerade eine Dokumentation in der alles Schritt für Schritt genau erklärt wird

Hier ist die akutelle Bauteilliste:
Bauteilliste

Der Preis ist auf knapp 25€ gestiegen, aber jetzt ist wirklich ein rundes Gesamtkonzept entstanden. Außerdem ist jetzt alles dabei. Die wichtigen, noch ungenutzten Pins vom Arduino können jetzt auch komfortabel abgegriffen werden.


Und ich habe natürlich noch mehr Ideen

Als nächster großer Meilenstein soll eine Kombination mit dem DSP von Sure folgen (das auch nochmal 25€ kostet). Dann können verschiedene Abstimmungen ausgewählt werden. Durch die Restlaufzeitprognose hat man dann auch direkt den Einfluss auf den Stromverbrauch.

Viele Grüße,
Leo


[Beitrag von DjDump am 14. Dez 2016, 19:58 bearbeitet]
DjDump
Inventar
#28 erstellt: 20. Jan 2017, 14:53
Hallo!

Die Dokumentation ist jetzt fertig und mMn sehr gut geworden
Es wird alles genau erklärt, so dass das Projekt auch für komplette Neulinge gut umsetzbar ist.
Die Dokumentation ist in meiner Dropbox verfügbar

Über Anregungen und Kritik würde ich mich sehr freuen.
danny08
Stammgast
#29 erstellt: 20. Jan 2017, 19:30
Ganz nett, hab mal grob drüber geschaut.
Würde ja persönlich auf ne fertige Lösung für 8€ aus china setzen aber jedem das seine.
Aber Seitenzahlen innerhalb PDF wären ja schon n Traum
DjDump
Inventar
#30 erstellt: 20. Jan 2017, 19:53
Hast du einen Link zur fertigen Lösung?
danny08
Stammgast
#31 erstellt: 20. Jan 2017, 20:19
DC 6,5-100 v 20A LCD Combo Meter Spannung strom KWh Watt Panel Meter 12 v 24 v 48 v Batterie überwachung
http://s.aliexpress.com/aMvQn6Fb
(from AliExpress Android)
Nicht so fein ausgearbeitet, aber glaube auch kaum dass das einer wirklich so dermaßen braucht. Mir persönlich reichen die anzeigen.
Trotzdem schönes Projekt.
Froop666
Ist häufiger hier
#32 erstellt: 21. Jan 2017, 14:39
Naja, aber da fehlt ja die zentrale Funktion der Akkuabschaltung wenn er leer ist. (Oder übersehe ich da was)

Ich finde das Projekt gelungen, habe für die ältere Version auch schon alle Bauteile da (mal schaun was ich da noch ändern muss) und will mir das ganze auch im Frühjahr zusammen mit dem Sure DSP in meine "große Box" einbauen. Habe die Dokumentation jetzt nur überflogen aber das sieht vorbildlich aus.
DjDump
Inventar
#33 erstellt: 21. Jan 2017, 16:12
Doch die Akkuabschaltung gibt es. Die Box kann aus zwei Gründen ausgeschaltet werden:
-Die Spannung fällt einmalig unter die "Notspannung" ein fiktiver Wert leicht unterhalb der Minimalspannung.
-Kein Messwert der letzten Minute ist unterhalb der Minimalspannung.

Eine warnung wird ausgegeben, wenn ein Messwert erstmalig unter die Minimalspannung fällt.

Durch die Belastung ist die Messbare Spannung unterhalb der Leerlaufspannung, die für Tiefentladung wichtig ist. Deshalb kann man beim Musikhören nicht einfach die Minimalspannung als untere Grenze verwenden, bzw wenn man es tut, wird die Box "zu früh" ausgeschaltet.
Froop666
Ist häufiger hier
#34 erstellt: 22. Jan 2017, 12:37
Ich meine das Ding von danny
DjDump
Inventar
#35 erstellt: 22. Jan 2017, 13:54
Achso

Ja, mit brauchen ists immer so ne Sachen. An sich tuts auch ein ganz normales Voltmeter
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