Finish für schwarzes MDF/Buche MPX und Leimen von Gehrungen

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ihja
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 23. Mai 2012, 09:42
Guten Morgen!
Habe in diesem Thread schon ein wenig über das neue Gehäuse meiner Duetta Top diskutiert. Die Bestellung bei speacker-space ist entzwischen raus und es is ein Multiplex Buche Gehäuse mit schwarzer MDF Schallwand geworden.

Jetzt schwirren mir noch zwei Themen bezüglich der Verarbeitung im Kopf herum, die ich gerne in diesem Thread geklärt hätte. Es gilt zu beachten, dass mir keine Werkstatt zur Verfügung steht, nur eine Garage mit Tisch ;-). Werkzeug kann ich mir aber ggf. ausleihen.
1. Das Gehäuse ist auf Gehrung gesägt und auch mit Dübeln (?) ausgestattet (siehe Link). Wie verleime ich diese Konstruktion am besten? Meine erster Ansatz wäre die Klebebandvariante gewesen, nur weiß ich nicht, ob das auch mit den Dübeln funktioniert. Oft habe ich im Internet auch eine Konstruktion mit Expanda Gurten gefunden. Hätte ich zwar nicht direkt da, aber hat vielleicht jemand Erfahrung damit in Verbindung mit den speaker-space Gehäusen?! Und wie sieht es eigentlich mit dem Klassiker der Schraubzwingen aus. Würde man wirklich ohne auskommen? Freue mich über jeden Tipp, denn ich bin mir noch sehr unschlüssig. Vor allem kann ich mir schlecht vorstellen, dass keine sichtbaren Verleimungskanten sichtbar bleiben...

2. Das Gehäuse wir wenn es denn verleimt ist aus schwarzem MDF und MPX Buche bestehen. Wie soll ich das Gehäuse am besten weiter verarbeiten. Die Ansätze im Internet sin sehr unterschiedlich, aber mir wäre es wichtig, dass ich beide Materialien gleich behandele. Vor allem die Kanten des MDF's machen mir dabei jedoch Sorgen. Mein jetziger Plan wäre gewesen nach dem Leimen Reste durch ein grobes Schleifpapier (100?) zu entfernen und ggf. Unebenheiten auszugleichen. Dann mir feinerem Papier ala 200 - 250 nochmal drüber gehen. Sind meine Schleifpapierstärken realistisch und ist das Vorgehen so ok? In meine vorherigem Thread OSMO Hartwachsöl vorgeschlagen. Soll ja sehr einfach in der Verarbeitung sein, was schon mal ein großer Pluspunkt wäre. Aber wird das MDF dadurch auch satter und schwärzer? Sonst ist es ja relativ grau! Außerdem gabe es bei der aktuellen Hobby HiFi auch ein Projekt mit schwarzer Front. Diese wurden 2 mal mit clou Holzlack L11 behandelt. DIe Schreiner Thomaier bei der ich meine Duetta Standbox mit ebenfalls schwarzer Front gekauft habe nutzen dagegen farblosen DD-Lack (?). Ist das auch eine Alternative? Wie würde man diese Lacke auftragen und wäre das auch mit beschränkten Mittel gut zu schaffen?!

Danke schon mal fürs Lesen! Freue mich über jeden Tipp...
baerchen.aus.hl
Inventar
#2 erstellt: 25. Mai 2012, 11:09
Wenn das Gehäuse auf Gehrung zusammengebaut wird, sind ja weder die MPX noch die MDF Kanten zu sehen, da brauchst Du dir also keine Sorgen zu machen. Ansonsten ist Ölen ein gute Sache. Es intensiviert die Farben und ist auch für den Anfänger einfach zu handhaben
ihja
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 25. Mai 2012, 17:46

Wenn das Gehäuse auf Gehrung zusammengebaut wird, sind ja weder die MPX noch die MDF Kanten zu sehen, da brauchst Du dir also keine Sorgen zu machen.


Gut Kanten ist vielleicht das falsche Wort, aber entstehen da nicht "Rillen"? Das Konzept der Gehrung ist mir schon klar, aber kann mir kaum vorstellen, dass das so gut klappt. Aber vielleicht muss ich mich erst selbst davon überzeugen bevor ich daran glaube.


Ansonsten ist Ölen ein gute Sache. Es intensiviert die Farben und ist auch für den Anfänger einfach zu handhaben


Für Anfänger und intensivieren der Farben klingt sehr gut! Wie sieht das mit einem Öl für beide Materialien aus, ist das möglich und welche würden in Frage kommen. Kommt da hinterher noch was drüber?

Gruß!
baerchen.aus.hl
Inventar
#4 erstellt: 25. Mai 2012, 19:18
Hallo

Die Gehäuse von Speakersspace sind in der Regel sehr passgenau. Offene Fugen entstehen meist nur durch falsche Handhabung vom Plattenmaterial und Leim, der meist viel zu dick aufgetragen wird. Mein Tipp hier, besorge dir im Baumarkt an der Säge ein paar Platten aus der Restekiste und teste mal aus wie wenig Leim du brauchst. Der Leim der beim Zusammendrücken aus der Fuge herausquillt, insbesondere auf der Außenseite, ist zu viel. Ebenfalls ist dann beim Zusammenbau des Gehäusebausatzes auch ein "Trockenlauf" ohne Leim zu empfehlen.

Beim Öl kannst Du für beide Materialen gut auf das von dir erwähnte Osmo Hartwachsöl (tranparent)zurückgreifen. Das kann mit dem Pinsel, der Veloursrolle oder auch schlicht mit einem Ballen aus alten Baumwolllappen (dann aber Gummihandschuhe nicht vergessen)aufgetragen werden. Nach dem Trocknen, kann man die geölte Fläche noch mit farblosen, pastösen Antikwachs aufpolieren. Antikwachs ist so etwas ähnliches wie Bohnerwachs oder Schuhcreme und wird auch genauso verarbeitet. Mit einem Lappen oder einer weichen Bürste auftragen und nach etwa 20 min mit einem Lappen leicht blankreiben. Den Auftrag noch 2-3 mal wiederholen und dann den Wachs mit einer Bürste, einem Stoffballen oder, wenn vorhanden, mit einer Poliermaschine (vom Auto) auspolieren. Diese Oberfläche ist dann gegen die meisten Flüssigkeiten die einem Haushalt vorkommen resistent.

Gruß
Bärchen


[Beitrag von baerchen.aus.hl am 25. Mai 2012, 19:19 bearbeitet]
ihja
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 29. Mai 2012, 21:43
Sorry für meine verspätete Antwort...


Beim Öl kannst Du für beide Materialen gut auf das von dir erwähnte Osmo Hartwachsöl (tranparent)zurückgreifen. Das kann mit dem Pinsel, der Veloursrolle oder auch schlicht mit einem Ballen aus alten Baumwolllappen (dann aber Gummihandschuhe nicht vergessen)aufgetragen werden. Nach dem Trocknen, kann man die geölte Fläche noch mit farblosen, pastösen Antikwachs aufpolieren. Antikwachs ist so etwas ähnliches wie Bohnerwachs oder Schuhcreme und wird auch genauso verarbeitet. Mit einem Lappen oder einer weichen Bürste auftragen und nach etwa 20 min mit einem Lappen leicht blankreiben. Den Auftrag noch 2-3 mal wiederholen und dann den Wachs mit einer Bürste, einem Stoffballen oder, wenn vorhanden, mit einer Poliermaschine (vom Auto) auspolieren. Diese Oberfläche ist dann gegen die meisten Flüssigkeiten die einem Haushalt vorkommen resistent.

Sehr schöne Beschreibung, so habe ich mir das vorgestellt Vielen Dank!! Dann wird die Oberfläche aber sehr glänzend oder? Wie könnte man eine eher stumpfe bzw Matte Oberfläche erziehlen?

Sollte/Darf man vor der ersten Behandlung das Gehäuse noch abschleigen und wenn ja wie am besten? Sind "Zwischenschliffe" nötig oder reicht die Reiberei?


Die Gehäuse von Speakersspace sind in der Regel sehr passgenau. Offene Fugen entstehen meist nur durch falsche Handhabung vom Plattenmaterial und Leim, der meist viel zu dick aufgetragen wird. Mein Tipp hier, besorge dir im Baumarkt an der Säge ein paar Platten aus der Restekiste und teste mal aus wie wenig Leim du brauchst. Der Leim der beim Zusammendrücken aus der Fuge herausquillt, insbesondere auf der Außenseite, ist zu viel. Ebenfalls ist dann beim Zusammenbau des Gehäusebausatzes auch ein "Trockenlauf" ohne Leim zu empfehlen.

Danke für die Tipps. Werde ich mir zu Herzen nehmen! Wie genau soll ich das Gehäuse denn jetzt am besten leimen, also mit welcher von mir genannte Hernagehensweise? Klebeband/Schraubzwingen/Expandas oder ohne Alles?! Welche Vor- und Nachteile gibt es?

Freue mich auch weiterhin über jede Hilfe!
baerchen.aus.hl
Inventar
#6 erstellt: 30. Mai 2012, 20:44
Eine eher stumpfe oder matte Oberfläche bekommst Du wenn Du auf die Behandlung mit Antikwachs verzichtest und lieber 2-3 mal ölst. Schleifen vor dem Ölen auf den furnierten Flächen erlaubt. Auf dem schwarzen MDF würde ich nur schleifen wenn unbedingt nötig und dann vor dem Ölen die Fläche mit schwarzer Wasserbeize nachbehandeln. Leichte Zwischenschliffe mit feinem Schleifpapier und der Flachen Hand sind ok.... Wobei so sehr glänzt Antikwachs auch nicht. Es ist eher ein seidig matter Glanz

Klebeband hinterläst beim Abziehen gerne mal Kleberreste, die sich dann bei einer transparenten Oberflächenbehandlung wenn nicht 100% entfernt, schwarz abzeichnen können. Würde ich hier nicht empfehlen. Ich würde mit Zurrgurten oder Zwingen arbeiten. Bei Zurgurten aber zunächst nur leicht anziehen und dann zur Eckenschonung etwas Mossgummi (zum Beispiel einen zerschnittenen Schwammlappen (Abwaschlappen)) unterschieben


[Beitrag von baerchen.aus.hl am 31. Mai 2012, 08:44 bearbeitet]
ihja
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 16. Jun 2012, 20:56
Danke nochmal für deine umfangreichen Tipps. Nehme ich mir alle zu Herzen. Darfst mir dabei auch auf die FInger schauen. Mein Baubericht befindet sich hier.
Gruß!
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