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DIY-Verstärker mit der 6S19P Triode+A -A |
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Autor |
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bachelag
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 18. Jul 2022, 08:21 | ||||||||
[EDIT Administration]: Abgetrennt aus diesem Thread: http://www.hifi-foru...=5538&postID=216#216 Hallo Herbert , Danke für die Instruktion! Hier noch die Schemas des Verstärkers und dem separatem Netzteil. Es sieht komplizierter aus als es ist. Am Eingang sind Ringkerntrafos (nicht galvanisch getrennt) mit 23 Abgriffen verwendet worden. Die OP Amp mit den Leds sind Uebrwachungsschaltungen. Die Zeigen im Netztgerät die ob die Spannungen im Sollwert sind, Im Verstärker die Biasströme der 6S19. Viel Spass beim Studieren. Viele Grüsse Heinz [Beitrag von pragmatiker am 18. Jul 2022, 17:03 bearbeitet] |
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bachelag
Ist häufiger hier |
#2 erstellt: 18. Jul 2022, 08:26 | ||||||||
Hallo Herbert Habs jetzt hochgeladen. Die Qualität (300dpi) ist schon mangelhaft. Falls Du die PDF möchtest könnte ich die per Mail übermitteln. Gruss Heinz |
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bachelag
Ist häufiger hier |
#3 erstellt: 18. Jul 2022, 08:32 | ||||||||
bachelag
Ist häufiger hier |
#4 erstellt: 18. Jul 2022, 08:34 | ||||||||
bachelag
Ist häufiger hier |
#5 erstellt: 18. Jul 2022, 08:35 | ||||||||
bachelag
Ist häufiger hier |
#6 erstellt: 18. Jul 2022, 09:09 | ||||||||
bachelag
Ist häufiger hier |
#7 erstellt: 18. Jul 2022, 09:11 | ||||||||
Adrian_Immler
Ist häufiger hier |
#8 erstellt: 18. Jul 2022, 11:24 | ||||||||
Herbert, kannst du die Beiträge zu diesem (tollen!) 6S19P Amp in einen separaten Thread verschieben? Ist halt ein bischen off-topic hier... Danke & Gruss, Adrian |
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pragmatiker
Administrator |
#9 erstellt: 18. Jul 2022, 13:29 | ||||||||
Servus Heinz,
Ich hab das jetzt im Büro nur kurz überflogen - und bereits jetzt: WOW! Wie viele Mannjahre stecken denn da drin? Und: Allein diese symmetrischen, induktiven 150[H] Lautstärkesteller von Tribute http://www.tribute-a...ve_vol_control_2.gif müssen ja ein kleines Vermögen gekostet haben - aber: konzeptmäßig absolut konsequent, muß man sagen. Der Supertex-DN2540 400[V] Verarmungs-MOSFET ist auch kein Bauelement mit hohem Bekanntheitsgrad - aber in Röhrenumgebungen sehr brauchbar. Dadurch hast Du Dir wohl die Freiheit geschaffen, von der Anode der Endröhre gleichspannungsmäßig gegenzukoppeln, ohne daß Dir nach einem Kaltstart die Kathodenstromquelle der 6N6P um die Ohren fliegt..... Die genauen Vorteile der Gitterspannungssteuerung der 6S19P mit dem hochvolttauglichen (und ebenso nicht eben bekannten) Stromregler IXYS 10M45S in Verbindung mit seiner Ansteuerung durch einen MJE350 gegenüber eher konventionellen Lösungen hab' ich allerdings noch nicht durchdrungen - hier wären ein paar erklärende Worte nett. Auch zur Referenzspannungserzeugung für die Ruhestromregler der 6S19P kann ich momentan nur orakeln: Die 22[V] Z-Diode kann das ja wohl eher nicht sein - die redzuziert eher den erforderlichen Spannungshub für die digitale Bias-Abschaltung - liege ich hier richtig? Und nachdem kein Poti für den Referenzabgleich zu sehen ist, vermute ich mal, daß der BC337 (mit all seiner Toleranz im "hfe") nur als Schalter im Sättigungsbetrieb und nicht als Stellglied wirkt und die eigentliche Referenzspannungsgröße zwischen den stabilisierten +15[V] und -15[V] durch die Spannungsteilerwiderstände 14,7[kOhm] / 1[kOhm] / 4,7[kOhm] gebildet wird - richtig? Grüße Herbert [Beitrag von pragmatiker am 18. Jul 2022, 14:38 bearbeitet] |
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bachelag
Ist häufiger hier |
#10 erstellt: 18. Jul 2022, 14:38 | ||||||||
Hallo Herbert, Danke für das Kompliment. Der Verstärker habe ich 2014 in Betrieb genommen, funktioniert tadellos und hat schon ca 14000 Betriebstunden drauf. Die Bauzeit inklusive Berechnungen, Printlayout, Gehäuseteile konstruieren und herstellen lassen und Zusammenbau hat ziemlich genau ein Jahr gedauert. Ich habe keinen provisorischen Versuchsaufbau ( Auch keine Simulation) gemacht. Ich habe einige Erfahrungen vorher 6550, 6C33 und GM70 Eintakt und Gegentakt Verstärker hinter mir. Der Verstärker funktionierte auch auf Anhieb. Viele Grüsse |
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bachelag
Ist häufiger hier |
#11 erstellt: 18. Jul 2022, 14:40 | ||||||||
bachelag
Ist häufiger hier |
#12 erstellt: 18. Jul 2022, 15:13 | ||||||||
Hallo Herbert Nun noch die Antworten zu Deinen Fragen: Kaltstart gibt es nicht. Im Netzteil unten links ist eine Einschaltelektronik. Die steuert den Einschaltvorgang. Zuerst Heizung , dann nach 2 Minuten die Versorgungsspannungen, nach weiterer 1 Minute wird die Biasregelung freigegeben (Am Anfang ist die bei minus 120V). Biasregelung: Ich habe noch 10M45S in der Schublade gehabt und gedacht die eignen sich als Stromquelle für die Regelung. Ich habe schon eine ähnliche Regelung für den GM70 single end Verstärker gebaut, allerdings anstelle des 10M454s mit Widerständen. Sonst aber identisch. Die 10M45 waren zu hochohmig und die Regelung nicht stabil. Eine Überbrückung mit einem 82KOhm Widerstand war dann die Lösung. Referenzspannung Bias 6S19: Die Referenzspannung wird durch den Spannungsteiler von 15V 14K7/1.1K auf Masse erzeugt. Der BC337 liegt emittermässig auf -15V . Der BC337 wird über die Steuerelektronik die ein Signal von 15 auf 0 abgibt bis zur Biasfreigabe durchgesteuert. Zusammen mit dem 14K7,1K1 und dem Kollektorwiderstand von 4K7 wird die Referenzspannung bis zur Freigabe auf ein kleines negatives Potential gesetzt. Die 22V Zenerdiode dient nur zur Potentialverschiebung . Mit Widerständen lässt sich das nicht gut machen weil der BC337 dann immer Basistrom erhält. Bei der Freigabe ist dann das Steuersignal 0. der BC337 sperrt da kein Basistrom mehr vorhanden ist. Der 4K7 Kollektorwiderstand ist nur bei der Sperrung von der Biasregelung aktiv. Nachher wird die Referenzspannung durch die 14K7/1K1 gebildet. Macht 1.04 Volt. Falls Du weitere Fragen hast bin ich gerne bereit die zu beantworten. Viele Grüsse Heinz |
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pragmatiker
Administrator |
#13 erstellt: 18. Jul 2022, 16:07 | ||||||||
Servus Heinz,
Diese 1,044[V] verursachen durch den 27[Ohm] Kathodenwiderstand einen Ruhestrom durch die 6S19P von ca. 38,7[mA] - richtig? Bei einem Spannungsgefälle über der 6S19P von ca. 199[V] (200[V] - 1,044[V]; Gleichstromwiderstand Ausgangsübertrager unberücksichtigt) bleiben da an der 6S19P ca. 7,7[W] Anodenverlustleistung stehen. Die zulässige Grenzanodenverlustleistung der 6S19P bei 200[V] Anodenspannung beträgt laut Datenblatt 11[W] - d.h. die reizst Du mit Deiner Schaltung nur zu ca. 70% aus (was der Lebensdauer der Röhre natürlich gut tut, aber die sowieso nicht üppige Ausgangsleistung weiter begrenzt). Wieviel unverzerrte Leistung kommt denn aus dieser Schaltung raus und wie ist die Leistungsbandbreite (f(u), f(o) -3[dB])? Ich frage das, weil die Ausgangsübertrager auf den Bildern schon so aussehen, als ob sie ordentliche Kaliber wären...... Zu den Ausgangsübertragern: Wie sieht denn die Aufteilung der Wicklungen auf die beiden Wickelkörper des Schnittbandkerns aus? Ein Wickelkörper Primär- und ein Wickelkörper Sekundärwicklung oder was vertrackteres? Die BY296 - soll die Röhre und Ausgangsübertrager bei Vollaussteuerung ohne lautsprecherseitige Last schützen?
Wenn man die Sekundärwicklungen in Serie schalten würde, dann würden doch die Paarungsanforderungen an die 6S19P bei A-Betrieb deutlich sinken - oder übersehe ich da was? Zur 6N6P Vorstufe: Laut Datenblatt bringt die ja grade mal ein theoretisches "µ" von 22 auf die Waage. Die von mir vor Jahren mal gemessene Realität sieht so aus: Auf der anderen Seite will die 6S19P ja durchaus einen sehr ordentlichen Spannungshub an ihrem Gitter sehen, damit sich da was rührt. Da kommt doch direkt die Frage auf: Welche Verstärkung macht den diese 6N6P Kaskodenstufe und welchen maximalen Ausgangspegel kann man ihr verzerrungsarm entnehmen? Anhand dieser Angabe da:
vermute ich mal, daß da mindestens ca. 160[Vss] verzerrungsarm nötig sind.
Das wäre ein Widerstandsuntersetzungsverhältnis von 17,64 : 1. Bei 8[Ohm] Lautsprecherimpedanz kämen da primär dann ca. 141[Ohm] zusammen. Wow, ist das niederohmig. Die 40[H] haben selbst beim allertiefsten Orgelton von 8[Hz] (den nur noch ganz wenige Orgeln können) ja noch einen induktiven Blindwiderstand von ca. 2[kOhm] - das fällt bei den 141[Ohm] ja überhaupt nicht ins Gewicht. Was bringt denn der Ausgangsübertrager bei diesen vielen Henrys an Gleichstromwiderstand auf der Primärwicklung auf die Waage? Und wie groß ist der Luftspalt im SU60B Kern? Kommt das Gerät denn bis auf 8[Hz] runter? Und: Mit welchen Lautsprechern (4[Ohm]? 8[Ohm]? Ganz was anderes?) betreibst Du denn diesen wirklich außergewöhnlichen Verstärker? Wenn ich im Kennlinienfeld der 6S19P rummmale, dann liegt bei einem Arbeitspunkt von 200[V] / 40[mA] eine Gitterspannung von -75[V] an. Das Kennlinienfeld geht nur bis -5[V] und nicht bis 0[V] - das wird seine Gründe haben. Der Aussteuerbereich geht also von -5[V] bis -145[V] (also 140[Vss] bzw. +/-70[V] um den Arbeitspunkt). Ziehe ich jetzt eine Widerstandslinie vom Arbeitspunkt durch den Schnittpunkt der -145[V] mit der X-Achse, so erhalte ich bei dieser Gitteraussteuerung einen Anodenspannungshub von ca. 220[Vss] (280[V] - 60[V]) = ca. 77,8[Veff] und einen Anodenstromhub von ca. 120[mAss] = ca. 42,4[mAeff] (bei -5[V] U(g) = ca. 120[mA]). Daraus errechnet sich pro 6S19P in diesem Arbeitspunkt eine maximale Ausgangsleistung von ca. 3,3[W] - für die beiden 6S19Ps eines Kanals zusammen also ca. 6,6[W]. Die Qa(max) Verlustleistungshyperbel wird nicht tangiert oder geschnitten - und der Grenzwert des Maximalwertes des Kathodenstroms von 140[mA] wird auch eingehalten. Die 220[Vss] / 140[Vss] ergeben eine Spannungsverstärkung - also ein reales "µ" - von ca. 1,57. Aus den Datenblattangaben der 6S19P (R(i) = 400[Ohm], S = 7,5[mA/V]) läßt sich nach Barkhausen ein theoretisches "µ" von 3 errechnen. Das scheint also zumindest von der Dimension her mal zu stimmen. Decken sich meine vorstehenden Überlegungen mit Deiner Verstärker-Realität? Und zu guter Letzt würde mich noch interessieren, warum die MJE350 in der Gitterspannungssteuerendstufe mit dem Stromreglerballast in Basisschaltung laufen....da muß doch der Operationsverstärker den ganzen Stromreglerstrom liefern können, oder? Recht neugierige und lernbegierige Grüße Herbert [Beitrag von pragmatiker am 18. Jul 2022, 17:58 bearbeitet] |
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bachelag
Ist häufiger hier |
#14 erstellt: 18. Jul 2022, 19:36 | ||||||||
Ja weisst du Herbert. Das ist kein Leistungsverstärker. Das ist nur ein Vorverstärker. Mit dem steuere ich die Endstufen Mononblöcke an. Die habe ich auf eine Eingangsempfindlichkeit von 4V gesetzt (für volle Leistung). da werden keine Lautsprecher angehängt. Die Dioden sind nur Überspannungsschutz für Leerlauf. Der Ausgangswiderstand ist unter 40 Ohm. Das heisst auch lange Kabel zu den Leistungsendstufen sind kein Problem. Der Vorverstärker ist wirklich das non plus ultra. Die maximale Ausgangsspannung ist 20V bei 1KOhm Last. Wird natürlich nicht gebraucht. Gibt aber einen extrem niederen Klirr bei 1...5V. Meine Leistungsendstufen mit Trafo Eingang haben eine Eingangsimpedanz von ca 5KOhm. Ich fahre da bewusst niederohmig. Da passt normalerweis kein normaler Vorverstärker mit Röhrenausgangsstufe perfekt rein.Die Verstärkung die mit dem 475 Ohm Wid eingestellt ist , ist so gewählt dass ich bei richtigem Sound die Lautstärkeregler zwischen 4 und 5 habe. (Siehe Foto Frontseite). Die Wicklungen der Ausgangsübertrager sind verschachtelt. Beide Spulenkörper snd identisch gewickelt. Ich send Dir noch ein Wickelaufbau. Der Luftspalt ist übrigens 0.38mm. Viele Grüsse |
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Rolf_Meyer
Inventar |
#15 erstellt: 18. Jul 2022, 19:46 | ||||||||
Moin, Jetzt kommt Licht ins Dunkel... Das ist quasi eine niederohmige Line-Stufe... Deswegen auch die stolze Angabe von 40Ohm... Für eine Line super, für eine Endstufe lausig. Hättest Du aber auch vorher sagen können... Ich habe hier auch drüber nachgedacht, was das Alles wohl soll. Tolles Proekt, wenn auch für meinen Geschmack viel zu viel Sand drin ist... 4Veff mit geringem Innenwiderstand und wesentlich weniger Klirr geht aber auch mit wesentlich weniger Aufwand. Aber es gibt kein "Richtig" ud kein "Falsch", nur gefällt und gefällt nicht... Gruß, Matthias |
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bachelag
Ist häufiger hier |
#16 erstellt: 18. Jul 2022, 20:01 | ||||||||
Hallo Herbert MJE350 PNP Hochspannungstransistor in Gitterbasisschaltung Das hat sich so einfachhalber ergeben. Der Strom ist klein (ca 3.5mA) und stellt kein Problem für die Op-Amps dar. mit dem Vorwiderstand (hier 1Kohm) kann die Regelcharasteritik auch noch etwas eingestellt werden. Man hätte sonst auch die Phasenlage ändern müssen. Die Gegenkopplung mit den grossen C's der Op Amp hätte dann auf die Referenz Rückwirkungen gehabt, die ja für alle 4 Regelungen die gleiche ist. Trafos: Bei Serieschaltung müsste das Uebersetzungsverhältnis verdoppelt werden, was wieder grössere Streuinduktivitäten zur Folge hätte. |
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bachelag
Ist häufiger hier |
#17 erstellt: 18. Jul 2022, 20:12 | ||||||||
Hallo Rolf Das mit dem Vorverstärker habe ich noch im Thread neuer Ansatz für präzise Spice modelle geschrieben. Es ging da um die 6S19. Ich habe dort die Schemas gepostet. Ist mir aber schon klar das die dann nicht mehr so gepasst hat. Dann hat Herbert einen neuen Thread 6S19 Verstärker eröffnet. Es ist mir klar dass das auch mit weniger Aufwand gehen würde. aber ohne über "Alles Gegenkopplung" mit 40 Ohm und bei 5V 10KHz 0.01 Klirr ist nicht ohne. Natürlich hat es auch Firlefanz wie die Bias Anzeigen oder Spannungsanzeigen dabei. Aber ich sehe das so: Die mechanischen Teile wie Gehäuse machen die haupstsächlichen Kosten aus. Da kommt es doch auf ein paar Op Amps (EUR 0.50) auch nicht mehr drauf an. Viele Grüsse Heinz |
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pragmatiker
Administrator |
#18 erstellt: 19. Jul 2022, 08:01 | ||||||||
Servus Heinz,
Das habe ich - und wohl auch Matthias - falsch interpretiert. Ich dachte, daß mit "Vorverstärker" die 6N6 Stufe gemeint ist und daß die Eintaktendstufen mit der 6S19P Lautsprecher antreiben würden. Über den Ausgangswiderstand, der weder anodenseitig noch lautsprecherseitig passen wollte, hab' ich mich zwar gewundert, das für den Moment aber mal hintenangestellt, weil ich davon ausging, daß da die Erklärung schon noch kommt. Warum ich da nie im Leben auf eine Line-Stage gekommen wäre? Nun, mir ist bis jetzt noch nie eine Line-Stage untergekommen, bei der so ein kompromißlos hoher Aufwand zur Erzielung maximaler Qualität getrieben wurde.... Bei einer Primärimpedanz des Ausgangsübertragers (bei 40[Ohm] Last) von ca. 700[Ohm] kommen wir jetzt auch in ein Gebiet, das zum Innenwiderstand der 6S19P paßt und bei dem meine obigen Betrachtungen etwas mehr Sinn machen: Setzt man den induktiven Blindwiderstand der 40[H] auf das fünffache der 700[Ohm] (um den störenden Einfluß des X(L) hinreichend klein zu halten), also auf 3,5[kOhm], dann kommt da eine untere Grenzfrequenz von ca. 14[Hz] raus, was etwa dem "normalen" tiefsten Orgelton von 16[Hz] entspricht. Und der von mir gepeilte maximale Anodenspannungshub von 77,4[Veff] entspricht dann auf der Sekundärseite einer Maximalausgangsspannung von ca. 18,4[Veff] - das entspricht von der Größenordnung her den von Dir genannten 20[V]. Jetzt wird auch der geringe Klirrfaktor von 0,01% klarer: Bei 5[Veff] in 40[Ohm] fließen auf der Sekundärseite 125[mAeff] oder ca. 354[mAss]. Übersetzt auf die Primärseite heißt das: 59[Vss] bei ca. 42[mAss] (pro Röhre!). Das ist ein sehr überschaubarer Anodenspannnungshub für die 200[V] Anodenspannung - und: bei einem Ruhestrom von ca. 40[mA] pro Röhre "langweilt" die sich bei diesem Anodenstromhub eher. Auch die maximale Ausgangsleistung von "nur" ca. 340[mW] pro Röhre (bei 40[Ohm] Last) dürfte hier sehr begünstigend in Richtung kleine Klirrfaktoren wirken. Unter der Annahme, daß das von mir weiter oben über den Daumen gepeilte "µ" der 6S19P in dieser Schaltung von ca. 1,57 stimmt, werden an deren Gitter nun für Vollaussteuerung nur noch ca. 37,6[Vss] benötigt. Und nun wird auch aus meinen Einlassungen zur 6N6P Vorstufe halbwegs ein Schuh: Diese 37,6[Vss] (also ca. 13,3[Veff]) sind natürlich auch mit einer "Lower-µ" Röhre erreichbar - da braucht's ja von 775[mVeff] (also 0[dBu]) Eingangspegel weg nur eine Verstärkung von ca. 17,2-fach (das sollte mit der Kaskode bei einer Datenblatt-Steilheit der 6N6P von 11,2[mA/V] in jedem Fall erreichbar sein): An dem 10[kOhm] Anodenwiderstand der Kaskode entspricht ja eine Spannungsabfalländerung von 37,6[Vss] (also der Vollaussteuerungspegel) nur einer Stromänderung durch die Kaskode von 3,76[mAss] - die ist bei dieser Steilheit leicht auch mit 0[dBu] Eingangspegel zu realisieren. Bezogen auf den Ruhestrom der 6N6P von ca. 13,8[mA] "langweilt" sich auch diese Röhre mit den 3,76[mAss] bei Vollaussteuerung nur - gut für den Klirrfaktor. Da sind dann natürlich auch noch mehr als genug Reserven für die von Dir eingebaute Gegenkopplung über die 47[kOhm] Widerstände drin..... Insgesamt ist das mal wieder ein klassisches Beispiel dafür, daß einen auch kleine Mißverständnisse völlig in die Irre leiten können
Verständlich - eine höhere Streuinduktivität ist unter Berücksichtigung der nun klaren 40[Ohm] Ausgangsimpedanz im Sinne bestmöglicher Hochtonwiedergabe natürlich unerwünscht.
Die Ausgangsübertrager sehen ja absolut professionell aus (sind die vakuumgetränkt?) - hast Du die nach Deinen Spezifikationen wickeln lassen? (ein 0,1[mm] Kernblech kriegt man ja auch nicht mehr an jeder Straßenecke.....). Wenn beide Spulenkörper identisch gewickelt sind, dann verteilen sich ja sowohl Primär- wie auch Sekundärwicklung auf beide Schenkel des Kerns. Bringt das im Sinne der magnetischen Kopplung Vorteile? Ich dachte eigentlich immer, daß man die kompletten Wicklungen eines Ausgangsübertragers so eng wie möglich (d.h. auf einem Wickelkörper) koppeln soll...... Zwei Fragen hätte ich außerdem noch:
Grüße Herbert [Beitrag von pragmatiker am 19. Jul 2022, 08:28 bearbeitet] |
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bachelag
Ist häufiger hier |
#19 erstellt: 19. Jul 2022, 09:03 | ||||||||
Grüezi Herbert, Ja was eben auch noch bei diesem System wirkt, dass die Klirrs mit den 2 gegenphasig laufenden single Endstufen und den parallelgeschalteten Sekundärwicklungen (natürlich wieder phasenrichtig) der einzelnen Endstufen nahezu zu 100% kompensiert werden. Der Aufwand ist halt leider enorm. Aber das Resultat überzeugt. Induktive Eingangsabschwächer. Ja das ist so eine Sache. Galvanisch getrennte in Stereoausführung pro Kanal sind schwieriger zu beschaffen.Der Frequenzgang dieser Abschwächer reicht von 10Hz bei 3Vrms bis 200kHz. Die Impedanz bei 20Hz beträgt ca 20Kohm und bei 1KHz 1 MOHm. Ein 47K Widerstand ist parallell geschaltet damit der Impedanzverlauf linearer wird. Ich habe aber überhaupt keine Nachteile und auch keine Brummeinstreuungen. Der CD player und der DAB+ Empfänger haben symetrische Ausgänge. Der Revoxtuner B260s und der Plattenspieler nicht aber das fünktioniert problemlos. Nun noch zum MJE350: Würde der an der Basis angesteuert wäre die Phasenlage umgekehrt. Das heisst ich müsste das Istsignal vom 27Ohm Widerstand auf + am OP setzen. Das Referenzsignal an minus. Nun würde der 15µF Kondensator, der geht vom Ausgang immer noch an den - Eingang, und dieser dann neuerdings an die Referenzspannung. Da ich eine Referenzspannung für alle 4 Biasregelung habe, lässt sich meiner Meinung nach eine gegenseitige Beeinflussung nicht ganz ausschliessen. So ist es irgendwie auch logisch dass die Sollspannung an + anliegt und die Istspannung an - ist. Auch die Biassperrung und Freigabe wäre dann umgekehrt. Funktionieren tut es so wunderbar und stabil. Der Einschwingvorgang ist auch gut gedämpft. Viele Grüsse |
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pragmatiker
Administrator |
#20 erstellt: 19. Jul 2022, 10:12 | ||||||||
Servus Heinz,
Das würde mich mal interessieren, was das für ein DAB+ - Empfänger mit symmetrischen Ausgängen ist. Nachdem ich bei diesem Merkmal auch beim restlichen Gerät eine höhere Qualität vermute, such' ich sowas schon seit längerem.
Ich hab' den B261 (harrt leider seit Jahren der Reparatur) - den gab's auch als professionellen Ballempfänger mit symmetrischem Ausgangsmodul.
Ich hab' das (obwohl regelmäßiger Hörer von swissjazz, swissclassis und Radio Tell) jetzt in der letzten Zeit nicht mehr genau mitverfolgt, aber: Ist UKW bei Euch in der Schweiz nicht schon abgeschaltet worden und nur noch DAB+ aktiv?
Ah - jetzt ist der Rappen gefallen: Auf der Operationsverstärkerseite kannst Du nicht invertieren, weil dann die Referenzspannungsquelle nicht mehr rückwirkungsfrei in die nichtinvertierenden Eingänge der OpAmps einspeisen könnte - also drehst Du die Phasenlage ausgangsseitig durch Anwendung der Basisschaltung anstelle einer Emitterschaltung um. Clever - spart Bauteile und vemeidet eingangsseitigen Rückwirkungsverdruß. Grüße Herbert [Beitrag von pragmatiker am 19. Jul 2022, 10:22 bearbeitet] |
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bachelag
Ist häufiger hier |
#21 erstellt: 19. Jul 2022, 12:11 | ||||||||
Hallo Herbert DAB+ Empfänger . Da hab ich mal vor einiger Zeit den Vincent STU-8 gekauft. Der hat eine symetrische Ausgangsstufe mit Kathodenfolger (China ECC83). Ich habe die dann auf JAN5814 (ca ECC82) ausgewechselt und natürlich die Arbeitspunkte modifiziert. Auch die Heizung war mit einem 12V Regler. Den habe ich dann mit einer Diode auf 12,6 gesetzt. Das Ding ist nicht schlecht. Der UKW Teil kann man aber nicht gebrauchen. Rauschgenerator. UKW: UKW Sender gibt es schon noch. (Ich habe einen 20Jährigen M5/E39 mit UKW Radio.) Swiss Jazz (Mein Lieblingssender) sendet aber nur noch über DAB. Zu Hause kann ich aber über Kabel mit dem Revox Tuner Radio Swiss Jazz empfangen. Die setzen das Signal auf UKW um. Gruss Heinz |
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pragmatiker
Administrator |
#22 erstellt: 19. Jul 2022, 12:21 | ||||||||
[Off Topic] Servus Heinz,
Weißt Du, ob da im HF-Teil auch nur eines dieser Frontier-Module mit so klangvollen Namen wie "Verona", "Venice" oder "Siena" drinsteckt (die im Eingang breit wie ein Scheunentor sind, sprich null Vorselektion haben und deswegen problemlos zuzublasen sind - Großsignalfestigkeit? Was ist das?) oder ob man sich da angesichts des Gerätepreises etwas mehr Mühe gegeben hat? Solange der DAB+ Empfangspegel nicht zu klein ist, behelfe ich mir zur Verbesserung der Empfangssituation (ich sitze vor den Alpen mit lauter "dicken" Sendern auf den Bergen) mit diesem Veteranen (Baujahr 1963; Eichung der Skala 19. Mai 1963): Das ist praktisch ein in einem Bereich von 30[MHz] bis 300[MHz] durchstimmbarer 3-Kreis Preselector mit variabel einstellbarer Verstärkung. Der hat natürlich - da röhrenbestückt (HF-Teil: 3 x E180F) - keine Traumrauschzahl. Deswegen darf das "rauszufischende" Nutzsignal nicht zu klein sein. Den ganzen, den Empfänger zustopfenden Nebenkanal-Großsignalbrei siebt er dagegen mühelos und unbeeindruckt von dicken Pegeln aus - und: die Kiste ist absolut HF-dicht - hier mal der (wegen Reparatur geöffnete) Schwingkreisteil, bei dem L und C gleichzeitig abgestimmt werden: Der ASV ist sehr nützlich für "amtlichen" UKW- und DAB+ - Empfang mit modernen "Digital"Tunern ohne Selektionsmittel vorne dran. Und: Derzeit bei eBay üblicherweise noch spottbillig, weil fast niemand weiß, was das eigentlich ist und die "Audiophilen"-Szene den ASV noch nicht entdeckt hat (daß das eine 60[Ohm] Kiste ist und Tuner üblicherweise mit 75[Ohm] daherkommen: geschenkt - das spielt beim Empfangsbetrieb gar keine Rolle). Für DAB+ wichtig: Innerhalb eines 1,5[MHz] breiten Ensembles darf es durch Selektionsmittel keine nennenswerte Phasendrehung geben, sonst kippt der QAM/COFDM Demodulator aus den Latschen. Diese Anforderung erfüllt der ASV recht gut (200[MHz] +/- 750[kHz] =~ +0[dB] / -1,5[dB]), wie diese von mir aufgenommene Durchlaßkurve zeigt (X-Achse: [MHz]; Y-Achse: [dB]): Fernziel der ganzen Aktion: Terrestrischer Empfang des SRF DAB+ - Programms vom Säntis via Band-III Gruppenantenne (derzeit geht das nur über Internet-Radio - d.h. mit Leuten auf der Übertragungsstrecke zwischen dem SRF und mir, die dieses Programm ggf. ausknipsen könnten).
Und das in der Schweiz......Masochismus? [/Off Topic] An alle sonstigen Mitleser: Danke für die OT-Toleranz. Grüße Herbert [Beitrag von pragmatiker am 19. Jul 2022, 14:13 bearbeitet] |
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bachelag
Ist häufiger hier |
#23 erstellt: 20. Jul 2022, 07:22 | ||||||||
Hoi Herbert, Weißt Du, ob da im HF-Teil auch nur eines dieser Frontier-Module mit so klangvollen Namen wie "Verona", "Venice" oder "Siena" drinsteckt (die im Eingang breit wie ein Scheunentor sind, sprich null Vorselektion haben und deswegen problemlos zuzublasen Das entzieht sich meiner Kenntnis . Ich müsste den mal aufschrauben und reingucken. Gruss Heinz |
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bachelag
Ist häufiger hier |
#24 erstellt: 20. Jul 2022, 07:24 | ||||||||
pragmatiker
Administrator |
#25 erstellt: 20. Jul 2022, 09:34 | ||||||||
Servus Heinz, hast Du das dem Trafobauer so als Wickelvorgabe gemacht oder hast Du die Trafos selbst gewickelt? Oder hast Du nur die elektrischen Vorgaben gemacht und der Trafobauer hat daraus dann diesen Trafo dimensioniert? Grüße Herbert |
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bachelag
Ist häufiger hier |
#26 erstellt: 20. Jul 2022, 09:53 | ||||||||
Hallo Herbert, Ich habe die Trafos selbst dimensioniert und gewickelt. Zu meiner Person: Ich bin 74 und arbeite immer noch zu 100% . Ich habe selbst einen Betrieb für Wickelgüter. Ich möchte da aber unter keinen Umständen Werbung machen. Wir sind international tätig und beliefern Industriekunden weltweit. Ich habe sehr grosse Erfahrung in der Dimensionierung von Wickelgütern. Solche Einzelstücke sind übrigens sehr zeitaufwändig und werden entsprechend teuer. Viele Grüsse |
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pragmatiker
Administrator |
#27 erstellt: 20. Jul 2022, 09:55 | ||||||||
Ah - das erklärt natürlich die Professionalität! Sehr schön, hier einen Fachmann in unseren Reihen zu haben, den man - vielleicht, wenn's recht ist - auch mal was zum Thema Trafos fragen kann. Grüße Herbert |
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bachelag
Ist häufiger hier |
#28 erstellt: 20. Jul 2022, 09:58 | ||||||||
Hallo Herbert Fragen beantworte ich sehr gerne, sofern dann auch mein Wissen reicht. Viele Grüsse |
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