Schneewitchensarg Braun SK5 gibt keinen Ton von sich

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gerryme
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 04. Nov 2018, 20:42
Hallo Zusammen,
jetzt muß ich doch mal hier im Forum um Hilfe fragen da mir langsam die Ideen ausgehen...
Ich hatte neulich beschlossen meinen alten Röhrenapparat zum Leben zu erwecken der schon 20 Jahre im Keller lag. Zuerst musste ich den Selengleichrichter ersetzten da er den Trafo gegrillt hatte und faktisch keine DC-Spannung mehr lieferte. Dazu habe ich eine Siliziumschaltung angehängt und einen Vorwiderstand von 733Ohm in Reihe geschaltet. jetzt steht an PIN9 der El 84 wenigstens 160V an (gut es fehlen noch ein paar, allerdings sind mir aktuell die Leistungswiderstände in dem Bereich ausgegangen, vermutlich wäre 560 Ohm der bessere Wert ) Der Siebelko hat beiderseits noch 50uF, allerdings variieren die Spanungen im Gerät immer ein paar Volt hin oder her so dass ich vermute dass der Elko nicht mehr einwandfrei ist und vielleicht Leckströme hat. Über dem (ausgetauschten)1,5K Widerstand W28 fällt eine Spanung von 36 V ab so dass also 24 mA an PIN9 der EL84 fließen.
Am PIN 9 von der EABC 80 stehen ca. 60V (statt 45V?) an, an PIN 7 der EF89 Röhre 3 sind es ca. 68V (statt 75V),an PIN 7 von EF89 Röhre 2 sind es 74V die Werte schwanken leider wie gesagt um ein paar Volt hin oder her. Die Heizspg der einzelnen Röhren schwankt zwischen 6,3 und 7, 4 Volt. Allerdings glüht nur die (neu gekaufte) El84 und die ECC85 richtig. Die anderen Röhren EABC 80 und die beiden EF89 glühen nur ganz minimal. Und leider kann ich kein Bauteil mehr ausmachen dessen Werte abnormal wären. Gut einer der 5nF Keramik-Koppelkondensatoren (C35) hat nur 3,3 nF, der könnte defekt sein.
Ansonsten habe ich alle Teerkondensatoren ausgetauscht, den Elko C49, C32 und 2 Lastwiderstände.
Den lautstärkepoti habe ich zerlegen und reinigen müssen da er nur noch mit der Zange zu bewegen war.
Leider kommt trotz aller Maßnahmen kein Rauschen Brummen oder sonst etwas aus dem angeschloßenen LS den ich durchgemessen habe under 4 Ohm hat. Ich habe etwas Angst dass der Ausgangsübertrager durch ist...Für gute Tipps was ich jetzt noch probieren könnte wäre ich Euch sehr dankbar. Anbei noch ein paar Fotos zur besseren Orientierung
Grüße
Markus
SK5SK5SK5SK5SK5
DB
Inventar
#2 erstellt: 05. Nov 2018, 16:17
Hallo,

hat der Schalter, der zwischen Ausgangstrafo sekundär und dem Lautsprecher liegt, Durchgang?
Versuchsweise könntest Du auch einen als funktionierend bekannten Lautsprecher direkt an die Sekundärseite des Ausgangstrafos anlöten.

Ach ja, noch was: schreibe bei den Röhren bitte nicht Pin9, Pin3, ..., sondern Anode, Katode, Schirmgitter,... Das macht es dem Helfer einfacher, weil er nicht erst Röhrenbücher wälzen muß.
160V am g2 der EL84 passen laut Plan einigermaßen, wenn dort allerdings 24mA reinfließen, wird es massiv überlastet.
Wie sind die Spannungen an Anode und Katode?

MfG
DB
gerryme
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 06. Nov 2018, 18:58
Hallo DB,
dein Tipp mit dem Ausgangsschalter war schon mal super. Das Kabel hatte dort eine kalte Lötstelle und nach dem Löten kam schon mal ein Brumm aus dem LS nach dem Berühren von ein paar PINs und schließlich ein Rauschen bei UKW ein.
Der Kommentar von mir das 24mA in die EL84 Röhre fließen ist natürlich Käse, der Strom fließt in die Schaltung rein wie man im Schaltplan erkennt (ich hänge ihn mal noch an für interessierteSchaltplan SK5) und die El84 nimmt sich ihren Teil. Zu den Spanungen
EL 84:
PIN9 (g2) 155V, sinkt leider von Tag zu Tag :-( gestern noch 160V , den Vorwiderstand nach dem neuem Si Gleichrichter muss ich noch tauschen damit hier die Spg. steigt
PIN7 (Anode) 181 V
PIN3 (katode) 4,1 V sollten laut Schaltplan 5V sein

EABC 80:
PIN9 (g2) 58 V
PIN6 (g1) 0V
IN2 (a) 0,25 V ob der C42 Kurzschluß macht ?, den Elko C32 habe ich schon getauscht
Heizung 7,4 V


Grüße + Danke schon mal für den ersten guten Tipp !
DB
Inventar
#4 erstellt: 06. Nov 2018, 20:02
Hallo,


gerryme (Beitrag #3) schrieb:

EL 84:
PIN9 (g2) 155V, sinkt leider von Tag zu Tag :-( gestern noch 160V , den Vorwiderstand nach dem neuem Si Gleichrichter muss ich noch tauschen damit hier die Spg. steigt
PIN7 (Anode) 181 V
PIN3 (katode) 4,1 V sollten laut Schaltplan 5V sein

Das ist ganz brauchbar. Wenn Du den Widerstand im Netzteil verkleinerst, wird das schon passen.


gerryme (Beitrag #3) schrieb:

EABC 80:
PIN9 (g2) 58 V
PIN6 (g1) 0V
IN2 (a) 0,25 V ob der C42 Kurzschluß macht ?, den Elko C32 habe ich schon getauscht
Heizung 7,4 V

Stift 9 ist die Anode der Triode und der Wert paßt schon so.
Stift 6 ist eine Diodenanode (hier in dem Fall für AM-Demodulation).
Stift 2 ist eine Diodenanode (hier in dem Fall für FM-Demodulation), dort mißt Du nur eine Spannung, wenn ein UKW-Sender eingestellt ist.

Wenn es auf UKW rauscht, ist das schon mal gut. Steck mal eine Antenne an und schau, was dann zu hören ist.


MfG
DB
gerryme
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 06. Nov 2018, 21:33
Hallo DB,
der Empfangstest verlief ernüchtern.
Auf FM rauscht es durchgehend ziemlich gleichmässig, nur ab und zu stärker, kein einziger Sender kam mit meiner Wurfantenne rein.
Auf MW habe ich mit viel Mühe ganz schwach 1 Sender einstellen können. Insgesamt sehr leise.
Auf LW brummte und röhrte es in unterscheidlicher Lautstärke von leise bis sehr laut wenn man das Frequenzband rauf und runter drehte und Sender erschien kein einziger :-(
Den verschrumpelten 3 beinigen Tantal Elko im Empfangsteil hatte ich bereits gegen 2 keramikkondensatoren getauscht mit jeweils 2,2nF
hast Du noch eine Idee was es sein könnte ?

Danke schon mal

markus
DB
Inventar
#6 erstellt: 06. Nov 2018, 22:13
An welcher Stelle saß denn der Tantalelko?

Du könntest jetzt noch prüfen, ob der Oszillator schwingt. Dazu brauchst Du noch ein Radio (zum Horchen) und bringst es in die Nähe der Antenne des Braun. Das Radio stellst Du auf UKW 10,7MHz höher ein als den Braun. Wenn Du die Abstimmung des Braun dann hin und her drehst, sollte das Rauschen im Radio aufhören und auch die Feldstärkeanzeige ausschlagen. Genauso kannst Du das auch auf Mittel- und Langwelle machen. Dort schwingt der Oszillator etwa 470kHz höher.

Vorher schau Dir die Spannungen an den restlichen Röhren (ECC85, EF89) an.


MfG
DB
Ingor
Inventar
#7 erstellt: 09. Nov 2018, 13:14
Du schreibst, du hättest einen dreibeinigen Tantal-Kondensator im Empfangsteil getauscht. Ich kenne einen dreibeinigen Keramikkondensator im UKW-Tuner der SK2. Wenn du den getauscht hast und bei den Leitungsführungen größzügig eingene Wege eingeschlagen hast, dann kann es sein, dass der Tuner nun verstimmt ist und nicht mehr sauber funktioniert. Ich habe den auch gewechselt. Der Tuner läuft zwar, aber stört sich bei bestimmten Freuquenzen selber, so dass es im Empfangsbereich Löcher gibt. Ich gehe mal davon aus, dass dieses Teil extrem wichtig war, da der Aufwand für diesen Sonderbau, sicherlich wärmetechnische und störstrahlungstechnische Gründe hatte.
gerryme
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 10. Nov 2018, 17:17
Hallo Ingor, hallo DB,
war ein paar Tage weg deswegen Funkstille, sorry für späte Antwort.
Anbei ein Bild vom neuem Kondensator, die Anschlüsse sind zugegeben etwas lang. Hatte ich auch schon im Verdacht.3 beiniger Kondensaustausch
ich habe den 3-beinigen Kondensator ebenfalls schon mal erfolgreich bei meinem SK2 getauscht, danach ging er wieder.
Die Spanungen an den Röhren sehen ziemlich normal aus:
ECC 85
PIN 1 (Anode ) 136V
PIN6 (Anode2) 138V

Schaltungseingang 152V vor dem 10K (W5), danach 132 V, also fließen13mA, im Schaltplan stehen 4,2mA, Also mehr als doppelt so viel...
der W3 mit 5K zieht nur 4mA (20V Spgsabfall), also richtig laut Plan


Die EF89 Röhre 2
PIN7 (Anode) 71V
PIN 8 (Gitter) 70V

EF89 Röhre 3
PIN7 (Anode) 75V
PIN 8 (Gitter) 92V

Den Radioempfangstest muss ich noch machen

Grüße an Alle
gerryme
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 10. Nov 2018, 19:36
Nachtrag, Tests mit einem anderem Radio waren erfolglos. Der Oszillator schwingt nicht, konnte das Rauschen im zweitgerät nicht beeinflussen
pragmatiker
Administrator
#10 erstellt: 11. Nov 2018, 11:56
Servus zusammen,

gerryme (Beitrag #8) schrieb:
Schaltungseingang 152V vor dem 10K (W5), danach 132 V, also fließen13mA, im Schaltplan stehen 4,2mA, Also mehr als doppelt so viel...der W3 mit 5K zieht nur 4mA (20V Spgsabfall), also richtig laut Plan

mal abgesehen davon, daß:

  • die Stromangaben im Schaltbild:

    Schaltplan SK5

    nicht zu den Rechenergebnissen mit den dort eingetragenen Spannungen und Widerstandswerten passen (UKW Vorstufe: (168[V] - 155[V]) / 5[kOhm](W3) = 2.6[mA]; Schaltbildangabe: 4.2[mA] - UKW selbstschwingender Mischer: (168[V] - 140[V]) / 10[kOhm](W5) = 2.8[mA]; Schaltbildangabe: 4.2[mA])
  • die 2 * 4.2[mA] (laut Schaltbild) durch W13(500[Ohm]) einen Stromfluß von 8.4[mA] ergeben würden, was einem Spannungsabfall von 4.2[V] an W13 entspräche. Laut Schaltbild fallen an W13 allerdings 7[V] (175[V] - 168[V]) ab, was einem Stromfluß von 14[mA] entspräche - auch hier passen die Rechenergebnisse mit den Schaltbildangaben nicht konsistent zu den Schaltbildangaben.
  • als Spannungsmesser im Schaltbild ein Gerät mit 833[Ohm/V] Innenwiderstand im 300[V] Meßbereich angegeben ist, was einem bei Spannungsmessungen als Belastung wirksamen Innenwiderstand von 250[kOhm] entspricht (d.h. bei 250[V] zieht der Spannungsmesser bereits selbst 1[mA] Strom).
  • Die Netzspannung heute bei 230[V] liegt, das Gerät (samt seiner Schaltbildangaben) aber aus der 220[V]-Zeit stammt

also davon mal abgesehen, daß allein schon die vorstehenden Punkte für deutliche Unterschiede zwischen den Schaltplanangaben und den heutigen Meßergebnissen gut sein können, ohne daß dem betreffenden Schaltungsteil zwingend was fehlen muß, kann ich die 13[mA] Stromfluß durch W5 nicht ganz nachvollziehen. Wenn vor W5(10[kOhm]) 152[V] anstehen und nach W5 noch 132[V] anstehen, dann fallen über W5 20[V] ab (152[V] - 132[V]). Unter der Voraussetzung, daß der auf W5 aufgedruckte Widerstandswert von 10[kOhm] noch stimmt, komme ich dann rechnerisch auf einen Strom von 2[mA] (20[V] / 10[kOhm]) und nicht auf 13[mA].

Tests mit einem anderem Radio waren erfolglos. Der Oszillator schwingt nicht, konnte das Rauschen im zweitgerät nicht beeinflussen

Das könnte tatsächlich heißen, daß der UKW-Oszillator nicht schwingt. Vor vielen Jahren hatten wir hier im Forum mal einen sehr ähnlichen Fall mit dem Kurzschluß (Feinschluß, der erst unter Spannung auftrat) eines keramischen Rohrkondensators im Oszillator des UKW-Mischteils:

http://www.hifi-foru...read=4368&postID=1#1

Ganz generell kommt mir ein Anodenstrom von 4.2[mA] für die UKW-Vorstufe etwas wenig vor: Die wurden doch üblicherweise nahe an der Verlustleistungsgrenze (mit 10[mA] Anodenstrom oder so) betrieben, um möglichst rauscharm zu sein (was bei den ECC85 regelmäßig dazu führte, daß das Vorstufensystem komplett "runtergeritten" war, während das Oszillatorsystem noch ok war). Allerdings kann dieser relativ niedrige Anodenstrom natürlich auch ein Ergebnis der Tatsache sein, daß dieses UKW-Vorstufensystem beim Empfang von Lang- und Mittelwellen in dieser recht unorthodoxen Schaltung als Oszillator für diese AM-Bereiche dient (die Röhre Rö2 (EF89) ist ein reines Misch- (AM) bzw. ZF-Verstärkungsrohr (FM) - einen AM-Oszillator (wie bei den üblichen ECH81 Konzepten) gibt es in der Beschaltung von Rö2 nicht. Deshalb ist es auch durchaus möglich, daß Defekte im UKW-Teil auch den Mittel- und Langwellenempfang negativ beeinflussen können (natürlich nur abends und nachts, wenn es dunkel ist und damit Fernempfang möglich ist - untertags wird man in Deutschland auf Mittelwelle nicht mehr viel hören, weil bei uns ja eine weise, langfristig denkende, vorausschauende und fachlich kompetente politische Elite die Abschaltung aller Lang- und Mittelwellensender in Deutschland durchgesetzt hat).

Ein "echter" Anodenstrom in der Gegend von 13[mA] beim UKW-Misch-Oszillatorsystem würde in jedem Fall auf einen nichtschwingenden Oszillator hindeuten, weil die Röhre (durch die Arbeitspunkteinstellung mit direkt an Masse liegender Kathode, d.h. mit einer Gittervorspannung in der Gegend von 0[V]) in diesem Fall deutlich mehr Anoden(gleich)strom zieht als mit schwingendem Oszillator. In jedem Fall würde ich mir in diesem Zusammenhang mal die Widerstände W1 (100[kOhm]) und W4 (200[kOhm]) anschauen, welche für die Vorspannungserzeugung des Misch-Oszillatorsystems zuständig sind und bis in die UKW-Vorstufe reichen. Die Widerstandsmessung dieser Widerstände sollte auch im eingebauten Zustand (also ohne Rausknipsen) korrekte Meßergebnisse liefern, sofern keine Kondensatoren im Bereich dieser Widerstände durch Kurz- oder Feinschlüsse "glänzen".

Es kann auch nicht schaden, die Widerstandswerte von W3 und W5 sowie W13 mal auf Korrektheit nachzumessen. Das sollte ebenfalls problemlos auch im eingebauten Zustand (also ohne rausknipsen eines Anschlusses) möglich sein, weil die Widerstände nur an die beiden Anoden der ECC85 gehen - und die sollten im kalten Zustand bei ausgeschaltetem Gerät durch Höchstohmigkeit glänzen. Wenn bei den Messungen Werte stark unterhalb der Sollwerte auftreten sollten, dann kann das (neben dem Defekt der Widerstände selbst) ein Indiz dafür sein, sich mit C6 / C7 / C11 / C13 C14 / C16 und C56 unter dem Gesichtspunkt des "Verdachts auf Feinschluß" näher zu beschäftigen. Diese Kondensatoren (bis auf C7 und C56) "sehen" im Betrieb durch die Bank ca. +150[V] oder mehr - sind also schon einem gewissen "Streß" ausgesetzt.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 11. Nov 2018, 13:23 bearbeitet]
gerryme
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 13. Nov 2018, 18:28
Hallo Herbert,
erstmal vielen Dank für deine Ausführungen, ich hoffe das ich eines Tages ähnlich viel Wissen anhäufen kann ;-) Ich habe mir deine Anregungen zu Herzen genommen und gestern nochmal nachgemessen.
Die Widerstände hatte ich auch schon im Verdacht und habe wahrscheinlich schon sämtliche Widerstände im Gerät und nicht nur im Empfangsteil nachgemessen, alle waren noch sehr genau bei ihrem aufgedrucktem Wert. Selbst der verkohlte W28 am Ausgangstransformator war noch in der toleranz hatte ich aber vorsichtshalber getauscht. Im Empfangsteil hatte ich den C56 einseitig abgelötet und er lag bei 300pf und vermutlich soll der Aufdruck 325 / 2.5 wohl auch 325 pF bedeuten ??, also noch in der Toleranz,
Genauso habe ich den C16 mal abgelötet der laut Schaltplan mit 140 V zwischen Anode PIN 6 undPin 8 Masse gequält wird. Der lag bei 4nF wobei wohl der Aufdruck 4D oder 4O auf dem Kondesator diesen Wert bedeuten soll ?
Leider steht hier im Schaltplan bei C16 "10" pF ? nf? also abweichend...
Gibt es eine Stückliste vom SK5 mit den entsprechenden Bauteilwerten ? nicht immer ist das auf den Kondensatoren genau abzulesen, oft kann ich nur raten ;-(
ich will demnächst erst mal die Spanungen im Gerät erstmal auf die Norm bringen. Allerdings wollte ich jetzt wegen eines 30 cent Widerstandes für das Netzteil keine Bestellung bei Reichelt auslösen.
Aktuell mache ich noch eine Liste was ich noch brauche. Dazu zerlege ich parallel gerade einen Braun TD 20 , kennt den jemand ? ist selten und hübsch, allerdings muss ich hier die Vorstufe in Ordnung bringen und erstmal nachmessen was alles defekt ist und dann eine Einkaufsliste generieren.

freut mich von euch zu hören

Grüße
Markus
pragmatiker
Administrator
#12 erstellt: 13. Nov 2018, 19:43
Servus Markus,

gerryme (Beitrag #11) schrieb:
Im Empfangsteil hatte ich den C56 einseitig abgelötet und er lag bei 300pf und vermutlich soll der Aufdruck 325 / 2.5 wohl auch 325 pF bedeuten ??, also noch in der Toleranz

Der Aufdruck "325 / 2.5" heißt: 325[pF] +/-2.5% Toleranz. Das heißt, der Kapazitätswert von C56 darf von 316.9[pF] bis 333.1[pF] gehen. Allerdings wirst Du diesen Kondensator vermutlich mit einer Meßfrequenz von 1[kHz] gemessen haben - jedoch muß er seinen Sollkapazitätswert von 325[pF] bei einer Frequenz von ca. 250[kHz] haben, weil: Das ist der ein Teil der Kreiskapazität für den Mittel- oder Langwellenoszillatorschwingkreis (Mischung am Bremsgitter von Rö2 (EF89)). Wenn dieser Kondensator also seine von Dir gemessenen ca. 300[pF] Kapazität auch noch bei höheren Frequenzen und höheren Spannungen ohne Riesenverluste usw. hat (was wir alles derzeit noch nicht mit letzter Sicherheit wissen), dann ist das für den UKW-Empfang bedeutungslos. Und, ja: Die Meßwerte von Reaktanzen (egal ob Kondensatoren oder Spulen) sind - teilweise sogar sehr stark - abhängig von der Frequenz, mit der sie gemessen werden (und in Grenzen auch von der Gleichspannung / dem Gleichstrom, mit der / dem sie beaufschlagt werden).

Genauso habe ich den C16 mal abgelötet der laut Schaltplan mit 140 V zwischen Anode PIN 6 undPin 8 Masse gequält wird. Der lag bei 4nF wobei wohl der Aufdruck 4D oder 4O auf dem Kondesator diesen Wert bedeuten soll ?
Leider steht hier im Schaltplan bei C16 "10" pF ? nf? also abweichend...

Das ist allerdings schon ein sehr viel größeres Problem. Sollte dieser Kondensator wirklich 4[nF] Kapazität haben (mit welcher Gerätschaft und bei welcher Meßfrequenz mißt Du eigentlich die Kapazitätswerte?), dann ist es völlig klar, daß keinerlei UKW-Empfang möglich ist, weil: 4[nF] Kapazität an dieser Stelle stellen für die UKW-ZF von 10.7[MHz] (und für den UKW-Oszillator sowieso) einen glatten Kurzschluß dar. Dieser Kondensator C16 MUSS eine Kapazität von 10[pF] haben - und zwar ziemlich genau und mit einem genau definierten Temperaturverhalten (dafür steht mit einiger Wahrscheinlichkeit "4D" oder "4O") - sonst ist mit irgendeiner Art von befriedigendem UKW-Empfang absolut Feierabend!. Und selbst wenn man "4D" oder "4O" als 40[pF] interpretiert (was für UKW schon ein recht großer Kapazitätswert wäre): Das sind immer noch lange keine 4[nF]. Desweiteren wird auch der UKW-Oszillator mit einer Lastkapazität von 4[nF] mit Sicherheit keinerlei Lust mehr verspüren, auch nur irgendwie sinnvoll zu schwingen......

Kapazitäten in der Gegend von 1[pF] bis zu ca. 5[nF] mißt man besser gar nicht mit 1[kHz] Meßbrücken (oder mit Billig-Multimetern, die "auch" Kapazitäten" schätzen....ähh messen.....können), sondern mit deutlich ernsthafterem Gerät, bei dem die Meßfrequenz dann auch zum Kapazitätswert und der vermutlichen Anwendung des Kondensators paßt, wenn man realitätsnahe Meßergebnisse und keine Lottozahlen erhalten will. Und: Damit (speziell im Gebiet unter ca. 100[pF]) der vom Meßgerät angezeigte Kapazitätswert halbwegs der Realität entspricht, muß der zu messende Kondensator mit ultrakurzen Drähten am Meßgerät hängen - irgendwelche "Laborstrippen" (egal wie kurz) zwischen Meßgerät und Kondensator gehen da gar nicht. Ein solches "echtes" Meßgerät (also kein digitales "Plastik-Schätzeisen") wären z.B. die "Oldies" vom Typ "KARU" oder "KRT" des Herstellers Rohde & Schwarz, die (weil schon 40 bis 60 Jahre alt und vollanalog arbeitend und anzeigend (was den heutigen "Digital Natives" ein beherztes "Igitt" entlocken dürfte)) wegen ihres Alters, ihrer "old school" Arbeitsweise und der heute oft anzutreffenden "keine Ahnung Kundschaft" bei eBay heutzutage als Gebrauchtgeräte in der Gegend von EUR 100,-- oder weniger hergehen. Keine Angst beim Kauf der Geräte dieses Typs: Wenn die nicht komplett mißhandelt wurden oder aus einer "Voll-Nikotin-Umgebung" stammen (was man an den Verkaufsphotos in der Regel erkennen kann), dann stimmen deren Meßergebnisse auch nach Jahrzehnten noch und halten ihre Herstellerspezifikation locker ein. Ich weiß da, wovon ich rede - ich hab' selber mehrere dieser Geräte (sowohl "KARU" wie auch "KRT", die ich - trotz des Vorhandenseins auch einstmals sündteuren digitalen "Equipments" (wie z.B. HP4191A) - auf gar keinen Fall missen möchte).

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 13. Nov 2018, 21:03 bearbeitet]
gerryme
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 13. Nov 2018, 22:46
Hallo Herbert,
mein Meßgerät ist das Das UNI-T171B das bei ungefähr 200-240€ liegt und ich bin wirklich sehr zufrieden.
Ich denke trotzdem dass ich nochmal nachmessen werde weil hier die Leitungslängen schon wirklich reinpfuschen können.
UNI T171
Auszug Beschreibung:

mit 60.000 Digits ist das ideale Multimeter zum hochgenauen Messen von Gleich-, Wechselspannung und Strom.
Das Handmultimeter Uni-T UT171B setzt dabei neue Massstäbe an Genauigkeit.
Das UT171B bietet True RMS (TRMS) Messung, AC Messart umschaltbar (nur Wechsel- (AC) oder Wechsel + Gleich-Anteile (AC+DC))
Eine sehr genaue Widerstandsmessfunktion, schnellen Durchgangsprüfer, eine 1-,2-Kanal Temperaturmessung
mit einer Auflösung von 0,1°C und Kondensatormessung bis 60mF, Frequenzmessung ist bis 60MHz.
Das UT171B bietet 20.000 interne Speicher. Die Displaybeleuchtung ist stufenweise zuschaltbar

Ausstattung Uni-T UT171B:

60.000 Digits (Counts)
super modernes hochwertiges EBTN Display
stufenweise zuschaltbarte Displaybeleuchtung
Wertanzeige - Single- oder Dualdisplay oder
Kurvenverlaufsanzeige ( der geloggten erfasssten Daten)
hohe Display-Updaterate
Spannungsmessung DC, AC TRMS bis 1000V
DC Ungenauigkeit < 0.025% in den Hauptbereichen
DC und AC kleinster Messbereich 600.000mV
zuschaltbarer Tiefpassfilter 1kHz (-3dB)
Strommessung DC, AC bis 10A
Widerstandsmessung bis 60 MOhm sowie Leitwertmessung
Kapazitätsmessung bis 60 mF
Diodenmessung
Durchgangsprüfung
Temperaturmessung, 1 Kanal
Schleifenstromessfunktion (4-20mA)
berührlose Spannungsdetektion, (NVC)
Relativmessung (REL)
Hold, Min Max Peakmessung
Min Max Mittelwert(Average) Anzeige
automatische, manuelle Bereichswahl
Limit Test Funktion (im Bereich, über Bereichs-, unter Bereichsgrenze)
Datums & Uhrzeitanzeige
Speicherzeit 1s..240s
Logging der Werte 9999 intern
Displayhelligkeit einstellbar ! - damit sehr lange Gerätedatenloggerzeit möglich

Messwerteerfassung mit der PC-Software
USB Interface UT-D09, Kommunikation vom UT171B zu PC (Daten OUT und Input von Software)
Gerätedatenübertragung zur Software und Einstellung der Messfunktionen von Software zum Gerät !
pragmatiker
Administrator
#14 erstellt: 14. Nov 2018, 08:58
Servus Markus,

die Uni-T Sachen gehören zweifellos nicht zu den Schlechtesten. Das ändert aber nichts daran, daß für die Kapazitätsmessung garantiert nur die Standardmeßfrequenz 1[kHz] (und VIELLEICHT noch 100[Hz] wegen der Messung bis 60.000[µF]) verwendet wird. Zur Messung von Kondensatoren, die im Hochfrequenzbereich eingesetzt werden, taugen solche Kombi-Handmultimeter-Geräte (egal, was da auf der Frontplatte für ein klingender Name draufsteht und wieviel die gekostet haben) nur sehr bedingt bis gar nicht. Das ist nichts per se schlechtes, nur sollte man das immer im Hinterkopf behalten, wenn man die Realitätsnähe eines Meßergebnisses von Bauteilen, für welche diese Geräte eher nicht gemacht sind, bewertet. Es hat schon seinen Grund, daß es eine eigene Gerätekategorie "Hochfrequenzmeßtechnik" (wozu auch die entsprechende Bauteilemeßtechnik gehört) gibt und daß diese Geräte recht aufwendig und deswegen auch entsprechend teuer sind.

Bei der Messung von kleinen Kapazitäten (< ca. 500[pF]) spielt die Eigenkapazität der Meßeinrichtung bereits eine absolut nicht mehr zu vernachlässigende Rolle - wozu auch die Meßbuchsen / Meßklemmen für den Prüfling einen entscheidenden Beitrag leisten. Außerdem muß alles Isolationsmaterial, welches gegen andere Potentiale isoliert, aus hochfrequenztechnischer Sicht von höchster Güte sein (Plastik aller Art KANN hier ein veritabler Meßgenauigkeitskiller sein). So sehen z.B. die Prüflingsklemmen beim KARU aus (man beachte die große keramische, sehr kapazitätsarme Isolation höchster hochfrequenztechnischer Güte an der "heißen" Prüflingsklemme):


In höherauflösend: http://666kb.com/i/dynx98ik01asnwkdl.jpg

Die Eigenkapazität des Gerätes und der Prüflingsanschlußtechnik kann man übrigens beim KARU mit dem Trimmkondensator, dessen Einstellschlitz rechts neben den beiden Eingangsbuchse zu sehen ist, zu 0[pF] aus dem Meßergebnis heraustrimmen. Was die Messung auf dem Bild übrigens zeigt: Die Messung eines 1.5[nF] Präzisionskondensators (1% Toleranz), dem ganz bewußt ein erheblicher Verlust in Form eines Widerstandes parallelgeschaltet wurde. Das Meßergebnis ändert sich mit und ohne diesen Widerstand praktisch überhaupt nicht. Bei sich automatisch abgleichenden digitalen Geräten sieht das dagegen gar nicht so selten dann doch gaaanz anders aus.

Das KARU ist ein Röhrengerät und arbeitet deswegen mit entsprechend hohen Betriebsspannungen - und in seinem Inneren sind deswegen Kondensatoren entsprechend hoher Spannungsfestigkeit verbaut. Deswegen ist es mit diesem Gerät grundsätzlich auch möglich, auch Kondensatoren zu messen, zu denen eine (strombegrenzte - max. ca. 2...5[mA]) Gleichspannungsquelle (die natürlich wechselspannungsmäßig sauber und niederohmig überbrückt sein muß) in der Gegend von 100[V] bis 150[V] in Serie geschaltet ist. Hierdurch lassen sich Kondensatoren auch in der Nähe ihrer realen Betriebsspannung messen, was den Meßergebnissen noch einen deutlichen Realitätszugewinn bringt.

Der Meßbereich des KARU endet bei 10[µF]. Für Kapazitäten im Bereich von 1[µF] bis 1[F] (häufig Elkos) gab es dann von Rohde & Schwarz den "Großkapazitätsmesser KZG", dem ein völlig anderes Funktionsprinzip als das des KARU zugrundeliegt und der "nur" mit Meßfrequenzen von 50[Hz] / 60[Hz] / 100[Hz] / 120[Hz] arbeitet - auch das ist ein (für die dafür passenden Prüflinge) sehr empfehlenswertes Gerät (welches gebraucht zwar eher selten auftaucht, aber dann für ca. EUR 100,-- bis ca. EUR 200,-- zu haben ist):

http://classicbroadcast.de/downloads/rohde_KZG.pdf

Bei Kapazitätsmessung (und auch Induktivitätsmessung) muß der Oszillator, der die Meßfrequenz erzeugt, in jedem Fall (also egal, welches Meßprinzip zugrunde liegt - solange keine Zeitmessung gegen analoge Komparatorpegel mit der "elektronischen Stoppuhr" stattfindet) ein sehr klirrarmes Sinussignal erzeugen, damit nicht die Oberwellen des Oszillatorsignals das ganze Meßergebnis versauen. Eine "sinusähnliche" Kurvenform oder gar ein Rechtecksignal hat deswegen in einer halbwegs genauen Meßeinrichtung für Kapazitäten und Induktivitäten nichts verloren. Du kannst ja bei Interesse mal mit einem Oszilloskop im Kapazitätsmeßbereich Deines Multimeters nachschauen, was für eine Kurvenform da an den Prüflingsklemmen so rauskommt.

Wie auch immer: 4[nF] als Meßergebnis für C16 in Deinem Braun SK5 deuten auf ein massives Problem an dieser Stelle hin - möglicherweise ist es sinnvoll diesen Kondensator gegen einen Neuen (10[pF] / 500[V] / 5% / TK (Temperaturkoeffizient) NP0 (Keramikart: COG)) auszutauschen: https://www.voelkner...500V-5-5mm-1St..html

Und - immer dran denken: Speziell in der Meßtechnik > 1[MHz] (oder so) gilt bei altgedienten Praktikern nach wie vor der uralte (und keineswegs böse gemeinte) Leitspruch: "Wer mißt, mißt (oft) Mist".

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 14. Nov 2018, 20:58 bearbeitet]
Rolf_Meyer
Inventar
#15 erstellt: 14. Nov 2018, 22:12
Moin Herbert,

SoSo.... Kondensatoren, die ihre Kapazität über die (Meß-) Frequenz ändern... Hast Du dafür Beispiele aus persönlicher Erfahrung oder irgendwelche Literatur-Quellen? Mir sind solche Dinger bis jetzt noch nicht über den Weg gelaufen.
Habe gerade mal mit meinem LCR-Meter rumgespielt...
Gut, damit kann man auch keine riesigen Induktivitäten auf Eisen mit Gleichstrom-Vorbelastung messen (Womit geht das schon?), aber für Kapazitäten von 1pF bis etlichen µF geht das schon recht geschmeidig.
Habe gerade mal 22pF, 47pF und 100pF Glimmer gemessen. Anzeige 21,80pF, 47,72pF und 99,97pF... Hinlänglich genau, bei einer Bauelemente-Toleranz von 5%... Bei Folien im 1-100nF Bereich, ein ähnliches Bild, genau wie bei Folien mit 10 oder 30µF. Meßfrequenz jeweils 1kHz mit Umschaltung auf 100Hz... Da wackelt dann manchmal die erste Stelle hinterm Komma )Rundungsfehler, weil bei 100Hz nur noch eine Stelle hinterm Komma angezeigt wird...)
Bei Luftspulen-Induktivitäten funktioniert die Messerei auch bestens.
Also ich bin mit dieser kleinen Handschachtel durchaus zufrieden. Es muß nicht immer "Riesig und Schwer" sein.

Gruß, Matthias
pragmatiker
Administrator
#16 erstellt: 15. Nov 2018, 09:31
Servus Matthias,

Rolf_Meyer (Beitrag #15) schrieb:
SoSo.... Kondensatoren, die ihre Kapazität über die (Meß-) Frequenz ändern... Hast Du dafür Beispiele aus persönlicher Erfahrung oder irgendwelche Literatur-Quellen? Mir sind solche Dinger bis jetzt noch nicht über den Weg gelaufen.


Ein paar Literaturquellen:

https://www.we-onlin...ren_Kenngroessen.pdf
https://awrcorp.com/download/faq/english/docs/elements/CAPQP.htm
https://aip.scitation.org/doi/10.1063/1.1599063

Außerdem hab' ich da genügend eigene Erfahrungen damit. Ich spreche hier allerdings nicht (und sprach auch in meinen Beiträgen hier in diesem Thread nicht) von Audio (also leicht welligem Gleichstrom) und nicht von Koppel- bzw. Siebkondensatoren (bei denen in aller Regel selbst Kapazitätsänderungen von mehreren Prozent relativ wurscht sind), sondern von Hochfrequenz (und Schwingkreiskondensatoren) - um die es hier in diesem Thread ja geht und womit in diesem Thread der Bereich von ca. 10[MHz] (UKW-ZF) bis ca. 110[MHz] (UKW-Oszillator) gemeint ist. Und in diesem Bereich (der durchaus - je nach Kondensatortyp - bei unter 1[MHz] beginnen kann) können Kondensatoren selbstverständlich ein frequenzabhängiges Kapazitätsverhalten zeigen, weil sie neben der Kapazität durch ihre Zuleitungen, ihren Wickel- oder Schichtaufbau usw. immer auch eine mehr oder weniger große parasitäre Induktivität darstellen. Und diese Induktivität tritt mit höher werdender Frequenz immer stärker in Erscheinung - bis hin zur Resonanzfrequenz, bei der dieser Kondensator dann einen Schwingkreis darstellt. Oberhalb dieser Resonanzfrequenz dominiert dann die induktive Komponente und aus dem (dann vermeintlichen) Kondensator ist eine Spule geworden.

Ich kann ja mal bei Gelegenheit mit dem HP4191A (bei dem läßt sich die Meßfrequenz von 1[MHz] bis 1[GHz] in 100[kHz] Schritten einstellen) ein paar Exemplare bei verschiedenen Meßfrequenzen untersuchen und das Ergebnis hier bei Interesse präsentieren.

Gäbe es diese Frequenzabhängigkeit nicht, dann gäbe es auch nur Meßgeräte mit 1[kHz] Meßfrequenz. Da allerdings verschiedenste Meßgeräte mit sehr unterschiedlichen (und ggf. sogar einstellbaren) Meßfrequenzen (und auch völlig unterschiedlichen Meßverfahren) existieren, muß da ja wohl ein gewisser Bedarf da sein......

Diesen Bedarf gab / gibt es wohl selbst im Audio-Bereich. Jedenfalls gab es für die Meßbrücke "RLCB" von Rohde & Schwarz, die mit einer festen Meßfrequenz von 1[kHz] arbeitete, alsbald ein Zusatzgerät, den "SUB" (das man übrigens auch prima für den wie einen Tresor gebauten Brückenvorlaufer "LCB" als Oszillator und Anzeigeverstärker verwenden kann (so mache ich das), für den das Attribut "Riesig und Schwer" wirklich gilt - was man von allen anderen von mir hier im Thread genannten Geräten eher nicht behaupten kann (auch wenn sie von R&S stammen)). Dieses Zusatzgerät beinhaltet einen in Frequenz (50[Hz] bis 50[kHz]) und Pegel (50[mV] bis 8[V]) variabel einstellbaren Sinusoszillator, mit dem die Brücke des RLCB gespeist werden kann. Damit kann man dann auf die Frequenz- und Pegelabhängigkeiten (ja, auch die gibt es) der verschiedenen Bauteile "losgehen" und Effekte ergründen, die man mit fester Meßfrequenz und festem Meßpegel einfach nicht mitbekommt.

@ Markus:

Siehst Du eine Chance, C16 auszutauschen?

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 15. Nov 2018, 10:28 bearbeitet]
Rolf_Meyer
Inventar
#17 erstellt: 15. Nov 2018, 20:50
Moin Herbert,

Ich habe schon mitbekommen, dass es hier um HF (UKW) geht
Und nein, diese, eher triviale, Beschäftigung mit Audio-Röhrentechnik, ist bestimmt nicht meine erste Berührung mit Elektronik.

können Kondensatoren selbstverständlich ein frequenzabhängiges Kapazitätsverhalten zeigen, weil sie neben der Kapazität durch ihre Zuleitungen, ihren Wickel- oder Schichtaufbau usw. immer auch eine mehr oder weniger große parasitäre Induktivität darstellen. Und diese Induktivität tritt mit höher werdender Frequenz immer stärker in Erscheinung - bis hin zur Resonanzfrequenz, bei der dieser Kondensator dann einen Schwingkreis darstellt. Oberhalb dieser Resonanzfrequenz dominiert dann die induktive Komponente und aus dem (dann vermeintlichen) Kondensator ist eine Spule geworden.

Weshalb habe ich wohl Kapazität unterstrichen? Dass sich die Auswirkungen der Parasiten über die Frequenz verändern, steht doch außer Frage.
Wenn mir allerdings solche Effekte "auf die Füße fallen", habe ich doch die Bauform und/oder das Dielektrikum falsch gewählt, was ja bei einer Überprüfung von eingebauten Bauteilen sicher nicht der Fall sein kann.
Nach dem Überfliegen Deiner Literatur-Links habe ich nun festgestellt, dass es laut Würth tatsächlich eine Frequenzabhängigkeit der Kapazität bei MANCHEN Kondensatoren gibt. Z.B. ändert ein MKP seine Kapazität tatsächlich um 1% bei einer Frequenzänderung von 1 zu 100KHz... Ein Umstand, der natürlich die VOLLE Aufmerksamkeit verdient... genau wie die Kapazitätsänderung von ... sage und schreibe: 1,2 mal 10hoch-6...das ist die sechste Stelle hinterm Komma! bei irgendeinem 10pF Kondensator.
Wie groß waren wohl die Bauteiltoleranzen in so einem "Schneewittchen-Sarg", 5%, 10 oder doch eher 20%?
Man kann ja viel messen und dabei auch Mist messen... Aber welche Praxis-Relevanz hat das? Mir ist doch eine Handschachtel viel lieber, die bei einem Kondensator mit Verlust (parallel geschalteter Widerstand als Ersatz für Leckstrom) springende unsinnige Werte meldet, und damit das Bauteil als defekt klassifiziert, als ein "R & S", was mir den Kapazitätsanteil herausmißt.
Sicher haben hochpräziese Meßbrücken ihre Daseinsberechtigung... in Forschung und Entwickelung... aber für den Dampfradio-Reparierer sind sie völlig überdimensioniert. Schön, wenn man Platz und Muße hat, sich sowas 50Jahre alt gut gebraucht hinzustellen und sich daran zu erfreuen... Praxisrelevanz hat sowas nicht.

Gruß, Matthias
gerryme
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 15. Nov 2018, 20:52
Hallo Zusammen,
ich möchte nicht dass wegen meines Themas gestritten wird, jeder hiervon euch hat einfach viele Erfahrungen gesammelt und das beeindruckt.
Ich freue mich riesig über euren fachlichen Input und versuche daraus zu lernen, ist wirklich sehr spannend zu lesen.
Zu meinem Kondensgedöns:
ich habe den Kandiaten mal ausgelötet und das ganze sieht schon mal anders aus. Mein Komponententester
https://www.youtube.com/watch?v=fUeLkBd4SVg(wird hier sehr gelobt und ich bin überrascht von dem Teil)
steigt leider unterhalb von 50PF aus und mein Multimeter zeigt dann einfach 0,00pF an weil er hier vermutlich auch nicht mehr sauber messen kann, bzw im Ohm-Bereich "OL"
Vorher habe ich wohl meine Finger mitgemessen
Vielleicht ist es besser erstmal die Spanungen im System l auf Norm zu bringen, und dann weitermessen.


grüße
Markus
gerryme
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 18. Dez 2018, 16:57
Hallo Allerseits,
beruflich bedingt musste ich leider Pause beim Radiobasteln einlegen.
Mittlerweile habe ich im Radio mal die Spanungen stabilisiert in dem ich einen neuen Flachbrückengleichrichter eingesetzt habe und ein Vorwiderstand von 480 Ohm/5 W spendiert habe.
Die Spanungen sind jetzt hinreichend genau(anbei mal das Schaltbild mit den gemessenen Spanungen.)
Leider rauscht es im UKW Bereich immer noch gleichmässig. Aber als ich aus meinem funktionierenden SK2 ,das ich vor 2 jahren restauriert habe, mal die ECC 85 rausnahm und in den SK5 einbaute änderte sich das Verhalten. Leider gibt es immer noch keinen Radioempfang wie im SK2 aber das UKW-Rauschen ist jetzt weg und es hört sich so an als ob ich ein Mikrofonverstärker gebaut hätte... Jedenfalls hört man die mechanischen Geräusche im Lautsprecher wenn man an dem Senderknopf dreht ??? Und ein hochschwingen konnte ich auch an einer Stelle provozieren in dem ich den Drehkonds bewegte.
jetzt meine Frage: neue ECC 85 kaufen und Tuner frisch abstimmen? Die gemessenen Spannungen an der ECC 85 unterscheiden sich auchgemessene Spg. im SK5
DB
Inventar
#20 erstellt: 18. Dez 2018, 17:52
Schwingt der Oszillator 10,7MHz über der eingestellten Frequenz (mit 2. Empfänger testen)?

MfG
DB
gerryme
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 19. Dez 2018, 17:04
Ja der Oszi schwingt tatsächlich !
Ich konnte das Rauschen meines modernen Kofferradios bei 101. MHZ mit dem Braun bei ca 90 MHz wegdrehen.
Heißt neue Röhre und dann an welchem Filter drehen ?...
HF Teil Braun SK5


Grüße
Markus
pragmatiker
Administrator
#22 erstellt: 19. Dez 2018, 17:56
Servus Markus,

gerryme (Beitrag #21) schrieb:
und dann an welchem Filter drehen ?...

an gar keinem - es sein denn, Du hast:

  • Hochfrequenztechnische (Praxis)Kenntnisse.
  • Einen Meßsender (ggf. einen Wobbelsender für den korrekten FM-Demodulatorabgleich).
  • Das nötige, VHF-taugliche Hochfrequenz-Abgleichbesteck (Fabrikat Belzer oder Bernstein) https://www.buerklin...n-7-teilig/p/02l5953

Wenn obiges nicht vorhanden ist, vertrimmt das Drehen an irgendwelchen Sachen im UKW-Mischteil und / oder im FM-ZF-Verstärker die Kiste total - mit dem Zusatzrisiko, daß Dir noch einer der sehr spröden Ferrit-Spulenkerne bricht (weil die Dinger ganz gern mit Wachs o.ä. zwecks Sicherung des Kerns im Spulenkörper arretiert sind und deswegen beim ersten Verdrehen nach Jahrzehnten ein sehr beachtliches Losbrechmoment aufweisen können) --> sprich: Nach so einer Aktion muß das Gerät garantiert zum Fachmann.

Eine meßtechnische Fehlersuche nur mit Deinem Multimeter wird hier schwierig bis unmöglich - da muß man nochmal scharf drüber nachdenken, was man da tun kann. Kannst Du Dir eigentlich einen Meßsender (oder wenigstens einen Prüfsender), der 10.7[MHz] und 88[MHz] bis 108[MHz] FM-moduliert erzeugen kann, ausleihen?

Was übrigens gar nicht geht: Gleichspannungen an den Anoden (oder anderen HF-führenden Anschlüssen) von HF-Röhren so einfach ohne jede Entkopplung mit einem simplen Multimeter messen. Mindestens der UKW-Oszillator bleibt Dir aller Wahrscheinlichkeit nach sofort stehen (= hört mit dem Schwingen auf), wenn er die (aus seiner Sicht riesige und bei Meßstrippenbewegung stark schwankende) Lastkapazität einer Multimeterstrippe an seiner Anode "sieht". Was man da (bei einem Multimeter mit einem Gleichspannungs-Eingangswiderstand von 10[MOhm]) machen kann: Sich einen "poor-mans-Tastkopf" basteln, der aus zwei in Serie geschalteten 100[kOhm] Metallfilm Widerständen (KEINE gewendelten Kohleschichtwiderstände!) besteht, die wiederum in Serie in der roten Meßleitung hängen. Der freie Widerstandsanschluß (dessen Draht nur SEHR kurz - also nur einige Millimeter lang - sein darf) ist hierbei die "Tastspitze"....siehe hier: http://www.hifi-foru...ad=4368&postID=84#84

Mit dieser (halbwegs kapazitätsarmen) "Tastspitze" kann man nun an allen Anschlüssen der Röhren, die gleichzeitig auch Hochfrequenz führen, die Gleichspannungswerte messen. Das Gleichspannungsmeßergebnis wird hierbei ca. 2% zu gering ausfallen - das macht aber nichts, weil es insgesamt "richtiger" ist, weil nun die Meßpunkte aus Hochfrequenzsicht nur noch wenig belastet werden.

Wenn Du am oberen Ende von W5 (Sollwert: 10[kOhm]) 150[V] mißt (so, wie Du es im Schaltbild eingetragen hast) und am unteren Ende von eben diesem W5 164[V] mißt (so, wie Du es ebenfalls im Schaltbild eingetragen hast) und wenn W5 wirklich 10[kOhm] hat (was Du ja mit dem Ohmbereich Deines Multimeters nachprüfen kannst), dann fließen durch W5 nur ca. 1.4[mA] Strom ((164[V] - 150[V]) / 10[kOhm]). Das ist nur ein Drittel des Wertes von 4.2[mA], der als Stromwert im Schaltbild steht. Wenn der Oszillator wirklich nur mit ca. 1.4[mA] Anodenstrom schwingt, dann stimmt weder die Schwingamplitude des Oszillators noch die Mischsteilheit des Mischers (der mit dieser Röhre - Konzept: "selbstschwingende Mischstufe" - ja auch noch dargestellt wird). Sprich: Es kann sehr gut sein, daß der UKW-Mischer stocktaub ist und deswegen keine Sender hört......

Also: erstmal müssen die Gleichspannungsverhältnisse an der selbstschwingenden Mischstufe mit obigem "poor-mans-Tastkopf" nochmals überprüft werden. Dann muß überprüft werden, ob speziell W5 und W3 noch die Widerstandswerte haben, die auf ihnen draufstehen. Daß der Kondensator C11 den Kapazitätswert hat, der auf ihm draufsteht, ist auch noch wichtig, weil der "HF-Block" der Anodenspannungsschiene ist und das rechte Ende von W3 sowie das untere Ende von W5 HF-mäßig "kalt" macht. Sollte dieser Kondensator keine oder nur noch eine erheblich geringere Kapazität haben, dann ist von diesem UKW-Tuner keinerlei sinnvolle Funktion mehr zu erwarten. Erst dann, wenn in der selbstschwingenden Mischstufe (bei sicher schwingendem Oszillator) ein Anodenstrom von ca. 4[mA] fließt (zu messen durch Spannungsabfall an W5) und W3 und W5 sowie C11 sicher die Werte aufweisen, die auf ihnen draufstehen, kann man im restlichen Gerät weitersuchen.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 19. Dez 2018, 20:37 bearbeitet]
gerryme
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 19. Dez 2018, 18:14
Hallo Herbert,
Was hältst du von dem Prüfsender?

https://www.elv.de/h...e-ohne-netzteil.html

Dann habe ich noch ein günstiges China oszi
Hantek DSO5102P
https://m.youtube.com/watch?v=grXlWXpkiZc

Wäre das was?
Grüße Markus
pragmatiker
Administrator
#24 erstellt: 19. Dez 2018, 18:30

gerryme (Beitrag #23) schrieb:
Hallo Herbert,
Was hältst du von dem Prüfsender?

https://www.elv.de/h...e-ohne-netzteil.html

Ohne externen, HF-dichten Abschwächer ("Eichleitung" / "einstellbares Dämpfungsglied"), der für mindestens 250[MHz] gut ist und im Bereich von 0[dB] bis mindestens -90[dB] in Stufen von wenigstens 3[dB] einstellbar ist, halte ich von diesem Teil gar nichts. Weil: Dieser Prüfsender "schreit an seiner Ausgangsbuchse mit einer irren, festen Lautstärke" und hat keinen bis auch bloß in die Nähe von null herunter einstellbaren Signalpegel, sondern sendet fest mit einem Pegel von 118[dBµV] (= ungefähr ca. 800[mV] = ca. 0.8[V]). Dieser Pegel weckt auch Tote (Radios) auf. Zum Vergleich: Wenn der Rundfunksender nicht direkt vor der Haustür steht, sind an den üblichen Draht-Wurfantennen Nutzpegel in der Gegend von 10[µV] bis 100[µV] zu erwarten - also ca. ein Zehn- bis ein Hunderttausendstel dessen, was aus diesem "Prüfsender" rauskommt. An anderer Stelle wird ein Pegelbereich dieses "Prüfsenders" von 88[dBµV] bis 118[dBµV] genannt. An meiner grundsätzlichen Aussage ändert das aber gar nichts, weil 88[dBµV] immer noch ca. 25[mV] sind, was für Fehlersuch- und Abgleich(überprüfungs)arbeiten nach wie vor noch viel zu viel ist.

Das Minimum dessen, was ich oben mit dem Begriff "Prüfsender" meinte, ist sowas da:

https://www.ebay.de/...SwGUpcFiCr:rk:2:pf:0

ECHTE Meßsender, die diesen Namen auch verdienen, tragen dann - auf dem (bezahlbaren) Gebrauchtgerätesektor sofort so Namen wie z.B. "SMDU" von Rohde & Schwarz (auch HP, Fluke und Wavetek hatten hier einige schöne Geräte). Und da diese Geräte absolut HF-dicht sowie sehr frequenz- und pegelstabil sein müssen, sind die meistens aufgebaut wie ein Silberbergwerk - sprich: relativ groß und schwer:

https://www.ebay.de/...rksid=p2047675.l2557

Sowas gibt es auf dem Gebrauchtgerätemarkt natürlich auch in "moderner" - sprich: "digitaler" (was - bezogen auf die Signalqualität - nicht notwendigerweise "besser" heißen muß) - z.B. Rohde & Schwarz "SMX". Da legt man dann aber natürlich auch recht viel "modernes" Geld hin - unter ca. EUR 1.000,-- bis ca. EUR 1.500,-- dürften vollständig funktionierende Geräte, die keine Macken haben (und auch optisch nicht komplett runtergewirtschaftet sind) kaum zu bekommen sein.

Zur Illustration: Ich habe hier seit vielen Jahrzehnten einen echten Meßsender sehr hoher Signalqualität rumstehen (der wird schon lange nicht mehr benutzt, weil es hier schon lange erheblich modernere Geräte gibt), der sieht so aus:


In höherauflösend: http://666kb.com/i/dznu4n5p9wdvyzort.jpg

Ich zeige dieses Bild ausdrücklich NICHT als Gerätekaufempfehlung, sondern deswegen, weil hier noch recht schön zu sehen ist, welche Bedien- und Anzeigeelemente ein ECHTER Meßsender für Radiozwecke so in etwa mindestens haben sollte (auch wenn sich das bei den heutigen digitalen Geräten alles in irgendwelchen Menüs versteckt und es nur noch Tasten und keine Drehknöpfe mehr gibt), ohne den Nicht-Profi mit einer Vielzahl von "Features" zu überfordern (diese Kiste ist weitestgehend fehlbedienungssicher). Man beachte hier insbesondere den schaltbaren Ausgangsteiler, mit dem sich der Ausgangspegel im Bereich von weniger als 0.3[µV] bis 3[V] einstellen läßt. Ach ja: Dieses Gerät hat eine beeindruckende Größe und wiegt so um die 40[kg]. Und: Wenn man diesen Sender extern aus einem Quarzmarkengeber synchronisiert, dann hat er auf den Markenfrequenzen die Frequenzstabilität eines modernen Synthesizers - gepaart mit einer Signalqualität (spektrale Reinheit), die auch heute oft noch deutlich besser ist als die vieler (auch gut beleumundeter) moderner Synthesizer-Meßsender. Für reine Radiozwecke (auch für Schmalband-FM bei 440[MHz] mit 5[kHz] Frequenzhub) reicht die Frequenzstabilität dieses Meßsenders allerdings (nach einer Warmlaufzeit von ca. einer Stunde) auch ohne externe Synchronisation lockerst aus.

Und zu "Hantek" sage ich jetzt mal gar nichts - wenn schon "Billigst Asiaten", dann Rigol (oder meinetwegen grade noch so UNI-T). Ist aber nur meine unmaßgebliche Meinung.....und: für den Abgleich des HF- und ZF-Teil dieses Radios hilft Dir ein Oszilloskop wenig bis gar nichts (für NF-Verstärker kann das dann allerdings schon eher recht hilfreich sein), außerdem müßte es für UKW-Messungen eine Bandbreite von allermindestens ca. 250[MHz] haben.....und sehr, sehr kapazitätsarme (< 3[pF]), höchst hochwertige 10:1 Tastköpfe, die ebenfalls mindestens ca. 250[MHz] "mitmachen", müßten beim Lieferumfang des Scopes auch dabei sein (gute, seriöse Oszilloskop-Tastköpfe können sehr, sehr teuer sein).

Das alles soll keinerlei "Kaufanregung" darstellen. Aber: WENN Du schon was kaufen willst, dann am besten auch Gerätschaften, mit denen man wirklich was anfangen kann und an denen man (z.B. wegen des Fehlens sehr wichtiger Eigenschaften) - gerade als "Nicht-Profi"-Hobbyist - nicht völlig verzweifelt, weil man (mangels Kontrollmöglichkeit) nicht weiß, ob ein mögliches Fehlverhalten dem Prüfling (z.B. dem zu reparierenden Radio) oder dem Prüfgerät zuzurechnen ist. Also: Wer "billig" kauft, kauft zweimal (und verschwendet eine mehr oder weniger große Menge Lebenszeit)

Schau Dir meinem Beitrag zwei Beiträge weiter oben nochmal an - den habe ich inzwischen deutlich ergänzt.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 19. Dez 2018, 20:28 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#25 erstellt: 19. Dez 2018, 20:20
Ich sehe gerade, daß es C11 im UKW-Teil im Schaltbild zweimal gibt. Der C11, den ich weiter oben meinte, ist der am Knotenpunkt W3 / W5 / W13 gegen Masse - NICHT der vom Heizfaden des zweiten ECC85 Systems gegen Masse!

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 19. Dez 2018, 20:22 bearbeitet]
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