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Ausgangsübertrager ändern+A -A |
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Autor |
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Phuli
Neuling |
#1 erstellt: 26. Mrz 2015, 18:10 | |||||||
Hallo Röhrenfreunde Ich möchte mir einen Gitarrenverstärker bauen. Die Schaltung ist an den Fender Deluxe Reverb angelehnt. Hier zum Schaltplan : http://www.myimg.de/?img=Schaltplan265ee.jpg Ich verbaue einen Jensen C12K - 8 Ohm mit 100W und die Röhren wie in der Schaltung angeben. Der Lautsprecher ist auch im Original verbaut. Der originale Ausgangsübertrager ( 22W) http://www.hammondmfg.com/pdf/EDB1750H.pdf hat in der Primärimpedanz von 6,6 kOhm und einen Ohmschen widerstand im Primärkreis von ca. 428 Ohm. Diesen möchte ich nun ersetzen durch einen 50W (M102a) Ausgangsübertrager http://www.ampdesign.de/Datenblatt%20AT28.htm ersetzen. Er hat eine Primärimpedanz von 8 kOhm, einen Ohmschen widerstand im Primärkreis von 78 Ohm und noch Schirmgitteranschlüsse. Ich hätte gern etwas mehr Leistung am Lautsprecher, deshalb der Wechsel. Meine Frage nun: Was müsste sich an der Schaltung ändern? oder kann man ihn einfach so wechseln? könnte ich Bauteile überlasten bzw. übersteuern? Die Klangcharakteristik sollte die selbe bleiben! In der Röhren-Analogtechnik bin ich Neuling. Deshalb hab ich noch Schwierigkeiten mathematische Zusammenhänge dort zu erkennen, aber würde euch gerne darum beten eventuelle Berechnungen mit anzugeben. Na dann mal los |
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DB
Inventar |
#2 erstellt: 26. Mrz 2015, 18:39 | |||||||
Hallo,
ohne jetzt gerechnet zu haben: mit dem angegebenen Übertrager wird die Leistung eher noch geringer. Das Datenblatt der 6V6 ist auch hinsichtlich der Grenzwerte beachtenswert. Ein langes Leben werden die auf keinen Fall haben. Wenn Du mehr Leistung willst, dann nimm EL34 oder 6L6GT. MfG DB |
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Phuli
Neuling |
#3 erstellt: 26. Mrz 2015, 19:05 | |||||||
Stimmt. Komisch das Fender die werkseitig mit solch hohen Anodenspannungen betreibt und die Deluxe Reverb-Serie doch recht erfolgreich ist... diesen Ausgangstrafo gibt es auch mit 4 und 6 k Ohm Primärimpedanz: http://www.ampdesign.de/Ausgangsuebertrager.htm |
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selbstbauen
Inventar |
#4 erstellt: 27. Mrz 2015, 10:27 | |||||||
Hallo Phuli, das klärt sich vielleicht dadurch auf, dass du es mit einem Gitarrenverstärker zu tun hast. Da ist die Unstimmigkeit Programm. Diese ergibt einen charakteristischen Verstärkerklang, den die großen Helden gesucht haben. Da soll bewusst verzerrt, unsymmetriert und verbogen werden. Das erkennt man auch an der Beschaltung der Röhre 4 und den Unterschieden von R31 und R32. Im HiFi-Bereich müssten diese genau gleich groß sein. Hier wird aber bewusst eine Unsymmetrie in der Phasenumkehr angestrebt. Also vielleicht versuchst du es zunächst mit den angegebenen Bauteilen, um zu sehen, was damit bezweckt wurde. Gruß sb |
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DB
Inventar |
#5 erstellt: 27. Mrz 2015, 11:44 | |||||||
Nein. Die Anodenwiderstände können nur dann gleich groß sein, wenn R28 durch eine Konstantstromquelle ersetzt wird. Zu ändern gäbe es an der Schaltung aber dennoch einige Details, um die Betriebssicherheit zu steigern: R33/R34 sollten auf höchstens 100kOhm verkleinert werden (s. Datenblatt), weiterhin sollte man die Gittervorspannung für jede Endröhre separat einstellen können. Weiterhin ist diese Einstellungsmöglichkeit so zu gestalten, daß die Röhren nicht hochgehen, wenn der Potischleifer abhebt. Zwecks einfacherer Messung des Anodenstromes könnte man in die Katodenleitungen der 6V6 jeweils einen Widerstand 10 Ohm legen. GZ34 würde ich dafür auch nicht opfern, Siliziumdioden mit passenden Reihenwiderständen sind zweckmäßiger. Das Standby sollte man zur Vermeidung von Zwischenschichtbildung auf den Röhrenkatoden auch ändern. Dazu braucht man einen Schalter mit einem Schließer und einem Öffner (oder ein passendes Relais): der schon eingezeichnete Schalter wird mit einem Widerstand von vielleicht 47 ... 100kOhm überbrückt. So wird die Anodenspannung einfach abgesenkt. Damit man keine Geräusche auf dem Lautsprecher hat, schließt man einfach mit einem Schließer während des Standby den Ausgangstrafo sekundärseitig kurz. Zwischen die Anoden der 6V6 einen gasgefüllten Überspannungsableiter mit Durchschlagspannung ca. 2 * Ua zu schalten kann auch kein Fehler sein und rettet u.U. dem Ausgangstrafo das Leben. Insgesamt verstärkt die Schaltung recht hoch. Daher ist es zweckmäßig, R46/R47 durch ein Trimmpoti 100 Ohm zu ersetzen, damit man die Schaltung auf minimalen Brumm abgleichen kann. MfG DB [Beitrag von DB am 27. Mrz 2015, 12:01 bearbeitet] |
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Claus-Michael
Inventar |
#6 erstellt: 27. Mrz 2015, 15:53 | |||||||
Moin, hinter Musikeramp-Schaltungen steckt ein ganz andere Philosophie als hinter HiFi-Verstärkern. Da gibt es Sachen, da kräuseln sich dem Highfidelen die Nägel. Das durfte ich gerade kürzlich beim Bau der VOX AC15 - AC30 erleben (Fenderamps sind mir klanglich zu brav! ;)). Der geplante AÜtr. ist sicher gut - allerdings frage ich mich, warum es ein Ultralinear-AÜtr. im Musikeramp sein soll (der Hersteller gibt auch nicht mal an, bei wieviel % der SG-Abgriff ist!). Zumal es bei Welter Preiswerteres für 50W-Musikeramps gibt.
Zweckmäßiger vielleicht, aber dennoch ist die "Softstart"-Eigenschaft einer GL-Röhre nicht zu unterschätzen. Billiger geht es kaum. Dazu bringt die GL-Röhre den von Musikern geschätzten "Sag" ins Klangbild. Deshalb auf jeden Fall eine GZ34.
Da würde ich noch weiter gehen und Standby komplett rauslassen. Was soll es bringen? Etwa Röhrenschonung, Verschleißminderung während der Konzertpausen? Für mich ein reiner Werbegag der Industrie und das auch schon zu Zeiten, wo Röhren mal fast gar nichts kosteten und an jeder Ecke zu bekommen waren! Gruß Claus-Michael [Beitrag von Claus-Michael am 30. Mrz 2015, 07:26 bearbeitet] |
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DB
Inventar |
#7 erstellt: 27. Mrz 2015, 17:41 | |||||||
Um die Betriebsspannung hinreichend hochohmig zu machen, genügen Reihenwiderstände. Aber wer teuer mag, mit der richtigen Geschichte läßt sich alles verkaufen. Vor allem Musiker sind hier anfällig. Deswegen können Musikerverstärker auch so sein, wie sie sind: billig gemacht und / oder Röhrenfresser.
Nein, das war durchaus kein Werbegag, wenn man die Bereitschaftsschaltung denn richtig ausführte. Bereitschaftsschaltungen waren in so gut wie allen Verstärkern für Beschallungsanlagen vorhanden, und das nicht aus Spaß. Ich frage mich, wie Du auf sowas kommst. MfG DB |
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Claus-Michael
Inventar |
#8 erstellt: 27. Mrz 2015, 20:54 | |||||||
Ganz pragmatisch gedacht: ich denke da an die Länge/Kürze der Pausenzeit, in der der Amp ungenutzt auf der Bühnen steht, während die Musiker sich an der Bar laben. Für professionelle Beschallungsanlagen aus der Röhrenzeit mag das gut und hilfreich gewesen sein, weil auch in den Schaltungen richtig ausgeführt! Aber beim Musikerverstärker, der - wie Du selbst sagst - meist billig gemacht ist - hat es in meinen Augen eher keine wirklich sinnvolle Berechtigung. Du wirst genügend Schaltungen von Musiker-Röhren-Amps aus alten und neuen Zeiten kennen! Hast Du da schon mal eine gute, durchdachte Standby-Schaltung gesehen, die auch wirklich schonend mit den Röhren umgeht? Ich denke da nur an die ersten 120W-Klötze von Dynacord und Echolette der 60er, die mit 2x EL34 und ca. 700V Anoden- bzw. 400V SG-Spannung arbeiteten, bis die Dinger kochten. Aber Standby hatten sie! Gruß Claus-Michael |
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DB
Inventar |
#9 erstellt: 28. Mrz 2015, 10:20 | |||||||
Hallo Claus-Michael,
da hast Du recht: ich habe noch keinen Gitarrenverstärker gesehen, der wirklich vollumfänglich zufriedenstellend gemacht war. Alles mehr oder weniger billig, gräßlich. Dem Sound wird eine bessere Auslegung kaum abträglich sein, aber es kostet halt mehr.
Die Dynacords waren noch am ehesten brauchbar (die haben im Standby mittels hoher Gittervorspannung den Endröhrenruhestrom heruntergenommen), aber möglicherweise mit zu hoher Wiedergabetreue. MfG DB |
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