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Kleiner Röhreneinstieg geplant.+A -A |
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Autor |
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theJester▲
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 20. Feb 2012, 17:25 | ||||||||
Guten Tag, Ich überlege seit geraumer Zeit mir einen kleinen Röhrenverstärker zum leisen Musik hören an zu schaffen. Als Zuspieler würde nur ein Dual 1229 mit Ortofon 2M Red Tonabnehmer zum Einsatz kommen. Da ich noch keinerlei Erfahrung mit Röhrenverstärkern habe und auch den Klang nicht kenne möchte ich so wenig wie möglich ausgeben, falls mir der Klang nicht gefällt. Geplant hatte ich mir einen Thorens MM 001 Plattenspieler Vorverstärker/Entzerrer zuzulegen. (Sind eigentlich alle Phonovorverstärker gleichzeitig Entzerrer?) Und dazu dann den billigen Marriola RV-100 oder RV-110 da ich finde das man da nicht wirklich viel Falsch machen kann oder? (Ja ich weiß das eine Transistor Endstufe verbaut ist und die Leistung geschönt ist) Das Problem was ich in meinem Gedankengang habe sind meine Boxen, reicht einer der beiden um Quadral Vulkan bei geringer Lautstärke an zu treiben? Mit freundlichen Grüßen Jester [Beitrag von theJester▲ am 20. Feb 2012, 17:36 bearbeitet] |
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Ingor
Inventar |
#2 erstellt: 20. Feb 2012, 19:40 | ||||||||
Ein Röhrenverstärker ist doch nicht besser nur weil er mit Röhren bestückt ist. Es gibt mit Sicherheit mehr schlechte, als gute Röhrenverstärker. Ein guter Röhrenverstärker kostet Geld, egal, ob klein oder groß. Der Mariola hat 2 x 20 W, klar reicht das für geringe Lautstärke egal wie anspruschsvoll die Boxen sind. Ich verstehe nur den Sinn der Aktion nicht. Es ist eben kein Röhrenverstärker. Es ist ein IC-Verstärker mit vier 95 Cent Bausteinen als Endstufe. Das ist nicht schlecht, für ein Autoradio oder ein Kofferradio, aber damit erfährst du doch niemals, ob dir ein Röhrenverstärker gefällt. |
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graubuntstachelig
Ist häufiger hier |
#3 erstellt: 20. Feb 2012, 21:05 | ||||||||
Hm, ich würde hier eher darüber nachdenken mir den Phonoverstärker in Röhrentechnik zu holen, ggf. findet sich einer mit Kopfhörerausgang. Schon mal drüber nachgedacht? Könnte in Summe teurer werden aber qualitativ interessanter auch im Hinblick auf Ausbau. Gruß GBS |
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Wal0mat
Ist häufiger hier |
#4 erstellt: 20. Feb 2012, 21:17 | ||||||||
Was ein guter Röhrenverstärker kosten sollte wurde letztens in einem anderen Thema schon besprochen. Eins ist aber klar, wenn du den "Röhrensound" erleben möchtest und dich nicht mit Selbstbau oder wenigstens dem Zusammenbau eines Bausatzes ausekennst, wirst du nicht drum herum kommen mehr als 500€ für ein ordentliches Modell auszugeben. Alles andere ist - entschuldige das ich es so drastisch ausdrücke - verbranntes Geld. Ich selbst habe 1 Jahr gespaart um mir meinen Bausatz leisten zu können und bin froh gewartet zu haben. Ich glaube sonst ärgert man sich nur oder ist enttäuscht. Solltest du die Fähigkeit haben einen Bausatz zu bauen gibt es einige Seiten und Shops die dir Angebote für 300€ - 500€ anbieten. Über die Qualität kann ich allerdings nichts sagen, es gibt hier aber bestimmt Leute die das können wenn du dir etwas rausgesucht hast. Gruß Flo |
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Mario_BS
Stammgast |
#5 erstellt: 20. Feb 2012, 23:14 | ||||||||
Bei Selbstbau muss zusätzlich noch erwähnt werden, dass hier mit hohen Spannungen (um die 300 Volt) gearbeitet wird. Es kommt dann nicht nur auf die Fähigkeiten drauf an, sondern auch auf das sich trauen. Ich baue KHV und Verstärker selber, aber an 300 Volt habe ich mich noch nicht 'rangetraut. Gruß, Mario |
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theJester▲
Ist häufiger hier |
#6 erstellt: 21. Feb 2012, 01:19 | ||||||||
Ich weiß ja leider noch nicht wie ich eine Röhre subjektiv empfinden werde.
Du meinst einen Röhrenphonovorverstärker oder oder? Einen reinen Phonoverstärker mit Röhrentechnik habe ich noch garnicht gefunden. :/
Selbstbau kommt leider aus Zeitlichen Gründen nicht mehr in Frage, ich besitze zwar die nötigen Fähigkeiten um Schaltpläne zu lesen und auch umzusetzen, habe auch im Kathoden Bereich mit solchen Spannungen gearbeitet, aber ein solches Bauvorhaben wäre durch 2 Wohnorte kaum in absehbarer Zeit zu bewerkstelligen :/
Da die allgemeine Meinung ja in diese Richtung tendiert, habt ihr wahrscheinlich Recht und ich sollte mit mehr Budget später noch einmal an das Thema heran gehen. Eine Frage hätte ich noch, geht der sog. typische Röhrenklang eigentlich verloren. Wenn ich einen Röhrenvorverstärker vor eine Transistor Endstufe bzw. Vollverstärker hänge? Wahrscheinlich ja, sonst gäbe es nicht so viele Röhren Endstufen/Vollverstärker. Kam mir jetzt trotzdem so als Low Budget Alternative in den Sinn. Gruß Jester |
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E130L
Inventar |
#7 erstellt: 21. Feb 2012, 08:38 | ||||||||
Hallo,
Ein guter HiFi RöhrenVV hat keinen Röhrenklang und klingt genauso wie ein TransistorVV, der Röhrenklang kommt von der Endstufe! MfG Volker |
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max130
Inventar |
#8 erstellt: 21. Feb 2012, 08:39 | ||||||||
Servus Jester, unter dem Strich ist das eine teure Idee, ich muss aber zugeben, dass ich auch schon so vorgegangen bin... Sinnvoller ist es bestimmt, zu sparen und in der Zwischenzeit möglichst viel zu hören. Bei Freunden, bei Händlern und auf Messen. Ich weiss, abwarten ist nicht fein, aber es führt letztendlich zu mehr Zufriedenheit. Viele Grüsse Stefan |
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Ingor
Inventar |
#9 erstellt: 21. Feb 2012, 09:24 | ||||||||
Wenn es denn einen Röhrenklang gibt entsteht er wohl sehr stark aus dem Zusammenspiel von Endröhre-Ausgangsübertrager-Lautsprecher. All diese Effekt-Röhren sei es in CD-Playern oder Hybridverstärkern können dieses Zusammenspiel in keiner Weise abbilden. Wenn du dir unter Röhrenklang Omas Radio vorstellst, dann kann ich dir nur raten auch Omas Radio zu kaufen, sonst wird das nichts. Der größte Teil des Klanges entsteht nicht im Verstärker, sondern in der Lautsprecherbox. Einen guten Röhrenverstärker sollte man nicht von einem guten Transistorverstärker unterscheiden können. Die klanglichen Vorzüge der Röhre beruhen viel auf der Erwartungshaltung und den oft hochwertigen Lautsprechern, die in diesen Kombinationen eingesetzt werden. Tatsächlich konnte noch keiner die Ursache für den Röhrenklang finden, alle diesbezüglichen Erklärungen gehen bei genauer Betrachtung ins Leere, sei es das Klirrspektrum oder die niedrigen Intermodulationsverzerrungen. |
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richi44
Hat sich gelöscht |
#10 erstellt: 21. Feb 2012, 09:51 | ||||||||
entsteht er wohl sehr stark aus dem Zusammenspiel von Endröhre-Ausgangsübertrager-Lautsprecher Das kann ich unterschreiben! Der größte Teil des Klanges entsteht nicht im Verstärker, sondern in der Lautsprecherbox. Das ist zwar richtig, gilt aber genau so bei Transistorgeräten. Und es würde ja Deinem ersten markierten Satz widersprechen. Einen guten Röhrenverstärker sollte man nicht von einem guten Transistorverstärker unterscheiden können. Auch das ist richtig, wenn man wie in früheren Studiozeiten nichts besseres hatte. Den typischen Röhrensound erreicht man so natürlich nicht! Tatsächlich konnte noch keiner die Ursache für den Röhrenklang finden, alle diesbezüglichen Erklärungen gehen bei genauer Betrachtung ins Leere, sei es das Klirrspektrum oder die niedrigen Intermodulationsverzerrungen Die Ursachen sind bekannt! Es ist der Klirr und die HOHE Intermodulation (bis deutlich über 10%!), aber auch, dass der Klirr ziemlich linear mit der Ausgangsleistung ansteigt und damit eine erhöhte Dynamik vorgaukelt. Ausserdem spielt der niedrige Dämpfungsfaktor eine Rolle, welcher zwar den Frequenzgang "negativ" beeinflusst, andererseits aber die Wiedergabe "lebendiger" macht, weil da plötzlich Bässe da sind, die es im Original nicht gibt. Es ist also nicht eine Ursache, sondern das Zusammenwirken vieler Ursachen, wie ein bunter Blumenstrauss. Das Grundproblem, das hier angesprochen wurde lässt sich aber mit einem billigen und damit schlechten Röhrenverstärker nicht lösen. Es sind nicht die Röhren, die wirklich Geld kosten, sondern die Ausgangstrafos. Und diese entscheiden über den Klang! Wenn Du also ein Röhrending hast, das billig ist und entsprechend schmalbrüstig, dann wirst Du nie den Klang erleben, der aus einem guten Röhrengerät ertönt. Aber man muss diesen Klang dann auch mögen! Und mit modernen Lautsprechern wirst Du nicht den Klang erleben, den man als Röhrensound schätzt. Die modernen Boxen sind auf einen Dämpfungsfaktor von >25 konstruiert, bei Röhrengeräten gibt es aber DF von unter 1! Wenn Du also da was erleben willst, dann besorg Dir wirklich "Omas Radio" und versuchs damit. Wenn Dich das begeistert kann man weiter sehen. Wenn Du da aber den trockenen Bass vermisst und die saubere Präsenz, dann solltest Du Röhren meiden. |
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theJester▲
Ist häufiger hier |
#11 erstellt: 21. Feb 2012, 14:53 | ||||||||
Okay, also alles noch mal auf Anfang. Ich denke dass ich mir wenn genug Budget vorhanden ist einfach mal die Magnat RV 02 bestelle um zu gucken wie mir das gefällt. Habe ja Vulkan 1 und Titan 8, wobei die Vulkan den niedrigeren Dämpfungsfaktor haben und somit ja eigentlich besser geeignet sind. Vielleicht trenne ich die dann auch auf und lass dann die Tieftöner weiterhin von der Rotel Endstufe befeuern. Mit mehr Budget kommen dann auch mehr Möglichkeiten. Vielen dank für die Aufklärung jedenfalls schon mal. Gruß Jester |
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Ingor
Inventar |
#12 erstellt: 21. Feb 2012, 16:39 | ||||||||
@ richi 44 Ich finde nicht, dass mein 2. Satz dem ersten widerspricht, er ist eine grundsätzliche Aussage zum Thema Klang, der 1. Satz bezieht sich auf die Ursache warum Röhrenverstärker u.U. anders mit bestimmten Lautsprecherboxen klingen. Deine Ausführungen zum Röhrenklang fügen den mir bekannten noch andere interessanterweise teilweise gegenteilige Aussagen hinzu. Die von dir erwähnten hohen Intermodulationsverzerrungen wurden bei einem Projekt der TU-Berlin gerade als der Garant für schlechten Klang dargestellt und gezeigt, dass der geprüfte Röhrenverstärker gegenüber einem Transistorverstärker deutlich besser ist. Als Quelle gebe ich hier Jogis Seite an: http://www.jogis-roe...Berlin/Black_Cat.htm Ich finde deine Ausführungen schlüssig, halte sie aber nicht für "bewiesen" sondern für Hypothesen. |
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tubescreamer61
Inventar |
#13 erstellt: 21. Feb 2012, 19:13 | ||||||||
Hallo, ich persönlich halte nicht viel von diesem esotherischen Geschwafel um die besonderheiten des Röhrenklangs (wenn es denn überhaupt einen solchen geben sollte - und das ganze nicht im Endeffekt auf eine Interaktion/Fehlanpassung mit den Schallwandlern hinausläuft). Ich persönlich höre über Röhrenverstärkung, weil meine selbstgebauten Amps ideal an meinen selbstgebauten Breitbandhörnern spielen (keinerlei frequenzbeeinflussende Bauteile im Signalweg). Ein Transistoramp steht mir zwar ebenfalls zur Verfügung, aber aufgrund seiner Stromlieferfähigkeit (und des damit verbundenen Dämpfungsfaktors) unterdrückt er quasi die "guten Eigenschaften" bezüglich des charakteristischen Eigenklangs der Breitbandchassis meiner Lautsprecher, kurz und gut: Es klingt einfach nicht "richtig". An meinen Mehrwegsystemen wiederum klingt dieser Transistoramp ganz hervorragend. Ich zäume also quasi "das Pferd von hinten auf" - ich nutze den Verstärker passend zu den Lautsprechern. Einfach so in eine bestehende Wiedergabekette einen Röhrenamp integrieren zu wollen, funktioniert zumeist nur unvollständig (wenn man ehrlich genug ist, diese auch vor sich selbst zuzugeben) und wird nicht das volle Potential einer gut aufeinander abgestimmten Kette aus Röhrengeräten mit den entsprechenden Schallwandlern aufzeigen können. Somit ist fraglich, ob ein solches Unterfangen/Vorhaben überhaupt sinnvoll ist. Mfg Arvid [Beitrag von tubescreamer61 am 21. Feb 2012, 19:19 bearbeitet] |
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Wal0mat
Ist häufiger hier |
#14 erstellt: 21. Feb 2012, 21:43 | ||||||||
Ja Jester, das ist mit das Vernünftigste was man machen kann. |
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richi44
Hat sich gelöscht |
#15 erstellt: 22. Feb 2012, 13:37 | ||||||||
Zum Ersten: Dass Du das eine Mal konkret von Röhren sprichst, das andere mal aber ganz allgemein geht aus Deiner Antwort nicht hervor. Zum Zweiten: Die Frage ist, wo Du die gegenteiligen Antworten zu finden glaubst. Ich habe darauf hingewiesen, dass Röhrenverstärker eine überproportional hohe Intermodulation zeigen. Dies ist keine Hypothese, sondern in den Röhren-Datenblättern bewiesen ( http://www.mif.pg.gda.pl/homepages/frank/sheets/084/k/KT88.pdf ). Und ich weiss (wie viele andere auch) dass Intermodulation nicht im musikalischen Sinne harmonisch ist und daher weitaus störender wirkt. In der verlinkten Jogi-Seite habe ich auf die Schnelle keinen Vergleich zwischen dem Röhrenverstärker und einem (welchem?) Transistorverastärker gefunden. Im Allgemeinen kann man davon ausgehen, dass der Transistorverstärker weniger Verzerrungen liefert, weil er erstens stärker gegengekoppelt ist (was sich am wesentlich höheren Dämpfungsfaktor zeigt) und weil er keinen Ausgangstrafo benötigt. Bewiesen ist der Klirr (1%) und die Intermodulation (5%) bei der KT88, siehe Datneblatt. Nachzulesen ist, dass Intermodulation durch die nicht musikalische "Verbindung" der Frequenzen weit stärker stört als reiner K2 oder K3. Und weiter habe ich im verlinkten Beitrag (ich habe ihn nicht Wort für Wort gelesen) keine genauen Angaben zu einem Transistorverstärker gefunden, der da verglichen wurde. Was ich behauptet habe, ist bewiesen. Was nicht bewiesen ist (oder ich habe es nicht gesehen), warum die Röhre besser abgeschnitten haben soll gegenüber dem Transistor-Verstärker. Was eindeutig ist, dass viele Breitbänder auf älteren Konstruktionen basieren und diese sind für Röhrengeräte mit geringem Dämpfungsfaktor gebaut worden. Dem gegenüber sind moderne Lautsprecher auf einen hohen DF konstruiert und klingen daher an Röhren oft schlechter als an Transis. |
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Ingor
Inventar |
#16 erstellt: 22. Feb 2012, 14:21 | ||||||||
Zu 1 Wenn ich von Verstärker spreche, meine ich keinen bestimmten Verstärkertyp, das ist wohl üblicher Sprachgebrauch. Zu 2 Wenn du die verlinkte Seite nach unten scrollst zu kannst du folgendes lesen: Der "BLACK CAT 2" hat einen Differenztonfaktor von 0,002% und einen Klirrfaktor von 0,033 %, währen der Telefunken HA990, als Beispiel eines handelsüblichen HiFi-Transistorverstärkers, einen Differenztonfaktor von 0,366 (das 183-fache des BC 2) und einen Klirrfaktor von 0,0048 hat. Dies ist also die gesuchte Erklärung für den "magischen" Klang der "BLACK-CAT"-Verstärker. Der geringe Differenztonfaktor kann technisch damit erklärt werden, daß die Röhre ein Bauelement mit einer praktisch von Haus aus linearen Übertragungskennlinie ist. Daher benötigt ein Röhrenverstärker vergleichsweise wenig Gegenkopplung, beim BLACK CAT 2 ist der Gegenkopplungsfaktor (Verhältnis der Ausgangsspanung mit und ohne Gegenkopplung) 20 dB bei 1 kHz, das ist 1 zu 10. In Halbleiterschaltungen sind dagegen Werte von 1 zu 1000 und mehr üblich. In diesem Zusammenhang ist zu beachten, daß jede Gegenkopplung um die Laufzeit durch den Verstärker verzögert wirkt, also die durch sie bewirkte Fehlerkompensation stets unvollständig ist. Quelle Projekt Cat 2 Westphal und TU-Berlin |
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richi44
Hat sich gelöscht |
#17 erstellt: 22. Feb 2012, 16:01 | ||||||||
Ob der verglichene Telefunken nun der Weisheit letzter Schluss war (und ist) bleibt zu bezweifeln. Die Daten der KT88, die ich verlinkt habe und die auch hier zum Einsatz kommen sprechen eine andere Sprache. Und wenn da von einer Gegenkopplung von 20dB die Rede ist, so ist dies vermutlich nur die halbe Wahrheit, weil allein schon die Ultralinearschaltung eine Gegenkopplung ergibt. Des Weiteren hängt die Linearität oder Unlinearität der Schaltung wie erwähnt nur zu einem geringen Teil von der Röhre ab, der Ausgangstrafo ist da weit entscheidender. Und in den Datenblättern der Röhrenhersteller werden die Verzerrungen der Trafos so weit als möglich vermieden und der Rest heraus gerechnet, denn man will ja genau keine "fremden" Ursachen als schlechten Klirr der Röhre dokumentieren. Wenn ich also die KT88 nach dem Datenblatt betrachte (auch in Ultralinear) und da bei 50W einen Klirr von 1% bekomme (und eine IM von 5%!), so ist der reine Klirr der Endröhre bei 40W 0.8%. Nun kann man es drehen und wenden wie man will, dieser Wert wird durch die Röhre erzeugt und dieser Wert kann nur durch eine Klirrkompensation oder eine Gegenkopplung reduziert werden. Eine Klirrkompensation würde nach einer SRPP-Schaltung verlangen, was hier aber nicht eingesetzt wird. Statt dessen kommt eine ganz normale Endstufe und ein Treiber als Differenzstufe zum Einsatz, welche durch die hohe Gleichtaktunterdrückung eine für die ECC82 gute Verstärkung ergibt. Und ebenso ist die Eingangsstufe als Differenzstufe aufgebaut, was wiederum eine "hohe" Verstärkung ergibt. Die Eingangs- und Treiberstufen liefern jedenfalls eine Verstärkung von total etwa 961, die nötige Verstärkung wäre irgendwo bei 20 bis etwa 60 fach. Also bekommen wir eine Gegenkopplung von Faktor 16 bis 48, entsprechend 24 bis 33.6dB. In diesem Zusammenhang von Vergleichen mit Operationsverstärkern zu sprechen ist "mutig", denn dort sind es nicht nur die Diff-Stufen als solches, sondern auch und vor allem die Schaltungen mit Konstantstromquellen und Stromspiegeln. Dann ist mit Transistoren eine Stromsteuerung möglich, welche um ein vielfaches linearer ist als es die üblichen Röhren sein können!! Und es bleibt dabei, um diesen Gegenkopplungsfaktor wird der Klirr verringert und auch die Intermodulation und ebenfalls die Frequenzlinearität verbessert, sofern der Ausgangstrafo nicht in die Sättigung gerät. Der Klirr wird folglich bei 0.05% bis hinunter auf 0.0167% zu liegen kommen. Und wenn die Datenblätter nicht lügen (oder die schwarze Katze nicht mogelt) ist die IM jeweils um Faktor 5 höher! Ich mach mir jetzt echt nicht die Mühe herauszufinden, ob die IM Messungen nach dem gleichen Prozedere stattgefunden haben oder ob es da andere, differierende Messverfahren gibt. Tatsache ist, dass der "Jester" mit kleinem Geld einsteigen will, was schon mal generell so eine schwarze Katze "aussperrt". |
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tubescreamer61
Inventar |
#18 erstellt: 22. Feb 2012, 18:42 | ||||||||
@ richi44 & Ingor Ohne euch beiden zu nahe treten zu wollen - aber ich glaube weniger, das der TE an euren "Grundsatzdiskussionen" interessiert ist (und was mich betrifft, habe ich diese Argumentationen von euch bereits mehrfach gelesen - aber ich bin ja hier keineswegs der "Maßstab"). Fassen wir doch ganz banal zusammen: Einen klanglichen Vorteil wird ein Röhrenverstärker in einer auf Halbleiterelektronik (speziell der Verstärker) ausgelegten Wiedergabekette nicht bringen. Je nach persönlichem Geschmack kann ein "andersartiges" (nicht aber unbedingt "richtiges") Klangbild dabei produziert werden, ob dieses aber angestrebt werden sollte (oder vom TE bevorzugt und beabsichtigt wird) entzieht sich meiner Kenntniss. Zumindest bei mir sind TIM Verzerrungen überhaupt kein Thema, da ich bevorzugt mittels Eintaktverstärker höre. Natürlich sei von mir aus jedem freigestellt sich "so heimelig glühende Glaskörper" in die Wohnung zu stellen - wohl zum Teil mehr aus optischen Gründen. Im übrigen steht für mich völlig ausser Frage, das ein hochwertiger Transistorverstärker an den meisten heutzutage konstruierten Schallwandlern "besser" klingt, als ein Röhrenverstärker (der, um sein klangliches Potential voll zu entwickeln, auf in vielen Bereichen passende - nicht nur in Bezug auf die Eingangsempfindlichkeit - Schallwandler zwingend angewiesen ist). Bitte nehmt mir meinen Einwand nicht übel, mfG Arvid [Beitrag von tubescreamer61 am 22. Feb 2012, 18:45 bearbeitet] |
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Ingor
Inventar |
#19 erstellt: 22. Feb 2012, 19:36 | ||||||||
Ich glaube in diesem Forum findet man, sofern man richtig sucht, jede Frage zum Thema Röhrenverstärker beantwortet. Wenn es heute eingefroren würde, gäbe es auch in 5 Jahren keine Fragen, die unbeantwortet blieben, außer vielleicht die nach der Qualität neuer China-Schöpfungen. Insofern hast du absolut Recht, wenn du schreibst, dass du diese Grundsatzdiskussionen schon kennst. Der Fragesteller aber anscheinend noch nicht, denn wenn er sich die 100 ähnlichen Fragen schon durchgelesen hätte, hätte sich seine Frage erübrigt. Intermodulationsverzerrungen hast du übrigens auch bei Eintaktverstärkern. Aber das weißt du sicher selbst. Es ging bei der Betrachtung eben nicht um TIM. |
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tubescreamer61
Inventar |
#20 erstellt: 22. Feb 2012, 22:42 | ||||||||
Okay - leider ist es in unserer Gesellschaft so, das zumeist demjenigen Glauben geschenkt wird, der am "lautesten schreit". Wenn dann solche "stimmgewaltigen Organe" wie diverse Hifi- Gazetten einen Röhrenverstärker als etwas mystisch, esoterisch erstrebenswertes (und somit als "High- End") darstellen, glaubt doch fast jeder, einen solchen Amp zur absoluten Glückseligkeit besitzen zu müssen (was natürlich absoluter Quatsch ist). Da kann man dann oftmals vergebens versuchen die Realität aufzuzeigen (auch mittels "harter Fakten" anhand von Daten), die meisten wollen es doch gar nicht hören. MfG Arvid |
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richi44
Hat sich gelöscht |
#21 erstellt: 23. Feb 2012, 08:04 | ||||||||
Absolut mit allem einverstanden und der TE hat offensichtlich zu wenig Detailkenntnis, dass er solche Fragen stellen würde, die wir hier diskutiert haben. Mein "Problem" ist, dass teils auch von renomierten Institutionen Dinge behauptet werden, die so nicht stimmen. Und ich bemängle generell dass viele glauben, was geschrieben sei bedeute absolute Wahrheit. Dem ist nunmal nicht so. Zum Vergleich: Wenn eine Autozeitschrift einem Wagen mit 1000 kg Gewicht und 100PS eine Beschleunigung von 5 Sekunden andichtet, so ist dies schlicht gelogen, weil es nicht möglich ist. Und wenn jemand einem Röhrenverstärker z.B. einen Klirr von < 0.1% "bescheinigt", dessen Röhren laut Datenblatt 1% klirren und der über eine Gegenkopplung von < 20dB verfügt, so ist dies genau so unmöglich. Mir geht es darum aufzuzeigen dass nicht alles stimmen muss, das behauptet wird. Wenn man aber die Grundlagen kennt und die Behauptungen mit diesen Grundlagen vergleicht kommt man schnell dahinter, dass da etwas faul ist und kann mit dem Wissen auch den Fehler finden und erklären. Dass dies dem TE nichts bringt versteht sich, Aber es kann dem technisch etwas "vorbelasteten" zeigen, wo der Hammer hängt und dass man mit logischer Überlegung und Anwendung der Grundlagen die Sache klären kann und soll. Und noch ein kurzer Einwand: TIM entsteht bei gegengekoppelten Verstärkern, wenn deren Bandbreite zu gering ist. Dann passiert nämlich das, was auch im Link zum Black Cat angesprochen wird, dass die Gegenkopplung zu spät kommt. Dies ist aber bei Eintakt- wie Gegentaktschaltungen so. Und die Problematik ist generell im Ausgangstrafo zu suchen und nicht in der Röhrentechnik oder der Gegenkopplung als solches. Und TIM hat mit der eigentlichen Intermodulation nichts zu tun. |
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