Suche Schaltplan für simplen Vorverstärker

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WankelFan
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 19. Mrz 2011, 22:19
Moin Forum,
ich bin auf der Suche nach einem einfachen Vorverstärker, um beispielsweise eine EL84 zu treiben.
Röhren wie z.B. ECC81, 82, 83, 85, 88, EC/PC86, 88 habe ich hier. KLangregelung oder sowas Brauche ich nicht. Google hat mir leider keine passenden Ergebnisse geliefert.
Hat jemand von Euch einen Schaltplan bzw. einen Schaltungsvorschlag?

Beste Grüße,
Felix
E130L
Inventar
#2 erstellt: 19. Mrz 2011, 23:39
Hallo,

Schaltungen findest Du hier

MfG Volker
WankelFan
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 19. Mrz 2011, 23:53
Hi,
leider habe ich dort keine passende Schaltung gefunden, deswegen frage Ich hier
MfG
tubescreamer61
Inventar
#4 erstellt: 20. Mrz 2011, 03:07
Hallo,
schaltungstechnisch simpel aufgebaute Schaltungen gibt es reichlich im Net, wobei der Aufwand bezüglich der Schaltungsvariante nicht unbedingt gleichzusetzen mit der Qualität ist. Leider ist es so, das verringerter Aufwand in der eigentlichen Verstärkerschaltung durch erhöhtem Aufwand im Netzteil quasi aufgehoben wird (mit anderen Worten: Qualität fordert ihren Preis - wie auch immer man es angeht).
Eine SRPP- Schaltung nach Anzai (ein cleverer Japaner, welcher erstmals eine Schaltungsvariante aus der HF- Technik für den NF- Bereich nutzbar gemacht hat) ist relativ simnpel aufgebaut, jedoch erfordert sie einen höheren Aufwand im Netzteil (belohnt aber dafür mit fast linealglattem Frequenzgang über weitestgehend nutzbarem Frequenzband.
Eine herkömmliche Kathodenfolger- Schaltung bietet zwar einen unkritischeren Aufbau (auch was den Aufwand im Netzteil betrifft) jedoch mit einem mehr an aktiven Bauelementen (der verstärkenden Stufe ist immer ein Impedanzwandler durch ein aktives Bauelement nachzuschalten) und führt zu keinem besserren Ergebniss (allenfalls gegenteiliges ist der Fall).

MfG
Arvid
rorenoren
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 20. Mrz 2011, 08:55
Moin,

ich bin der Meinung, simpel ist gleich gut.

Meine derzeitige Lieblingsschaltung ist diese hier:

http://www.jogis-roe...r-Monoblock/1_12.jpg

Sie stammt aus diesem Artikel auf jogis-roehrenbude.de:

http://www.jogis-roe...er-Monoblock/VV2.htm

Ich habe sie für mich noch etwas vereinfacht, bzw. angepasst.
(Pegelpoti weggelassen, Spannungsteiler am Eingang verändert, 3x mit verschiedenen Röhren aufgebaut, Netzteil vereinfacht)

Sie heisst dem Entwickler zu Ehren einfach "Klaus".

Für mich klanglich absolut überzeugend.

Davor hatte ich eine Schaltung von Raphael- Audio, die ebenfalls simpel (noch simpler) ist und klanglich gut ist.
(aber m.E. nicht an den "Klaus" herankommt)

Das Netzteil dazu ist ebenfalls simpel, denn für geringe Ströme wie hier, tut es eine CRCRC(RC)- Siebung allemal.

Heizung über 4700-10000µF und 12V Stabi, bzw. bei Parallelschaltung 6V Stabi.
(die 0,6, bzw. 0,3V zu wenig spielen keine Rolle, wer sich daran stört, kann den Stabi über Schottky Diode (ca. 0,3V) oder Siliziumdiode (1N4001, ca. 0,7V) hochlegen (isoliert befestigen!), da Stabis meist 11,9 und 5,9V ausgeben, passt´s genau)

Bei nachfolgender hochohmiger Röhrenendstufe und kurzen Kabeln kann man den Impedanzwandler (Katodenfolger) auch weglassen.

Mit niederohmigeren Röhren lässt sich auch bei niedrigeren Spannungen (um ca. 50-80V) und mit kleinen Anodenwiderständen arbeiten.
Da ist der Katodenfolger fast immer überflüssig.
(bis ca. 47kOhm Eingangswiderstand der Folgestufe)

Soll eine Transistorendstufe betrieben werden, ist darauf zu achten, dass diese erst nach dem Hochfahren der Röhren eingeschaltet wird.

Besser noch ist eine Verzögerungsschaltung, die den Ausgang der Röhrenvorstufe für ca. 20 Sekunden kurzschliesst.

Es gibt sonst evtl. eine lautes Einschaltploppen, dass Lautsprecher oder/und Endstufe zerstören kann.

Gruss, Jens
Claus-Michael
Inventar
#6 erstellt: 20. Mrz 2011, 12:11
Moin,

tubescreamer61 schrieb:
....
Eine SRPP- Schaltung nach Anzai (ein cleverer Japaner, welcher erstmals eine Schaltungsvariante aus der HF- Technik für den NF- Bereich nutzbar gemacht hat) ist relativ simnpel aufgebaut, jedoch erfordert sie einen höheren Aufwand im Netzteil (belohnt aber dafür mit fast linealglattem Frequenzgang über weitestgehend nutzbarem Frequenzband.
...


Das kann ich nur bestätigen! Ich habe Mitte der 90er den SRPP-Pre nach Anzai/Güls (Elektor) gebaut (Gemischtbauweise aus Platine + Freiverdrahtung wg. liegender Röhren - s. auch Avatar) und war klanglich mehr als zufrieden.

Gruß
selbstbauen
Inventar
#7 erstellt: 20. Mrz 2011, 13:48
Soll denn der Vorverstärker die EL84 direkt ansteuern? Also im gleichen Gehäuse?

Dann braucht man keinen Impedanzwandler.

Also die erste Stufe von rorenoren reicht dann.
rorenoren
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 20. Mrz 2011, 14:21
Moin,

die SRPP Linestufe, sowie die zugehörige Phonostufe habe ich auch gebaut.
(Phono 2x, Line 1x)

Die Phonovorstufe läuft bis auf das SRPP- typische, mechanische Heizfadenpfeifen sehr schön und klingt gut.
(das Pfeifen (ca. 15kHz) ist in den Lautsprechern bei Hörlautstärke nicht wahrnehmbar)

Die Linestufe gefällt mir deutlich weniger als die nach Raphael und "Klaus".
(sowie einige einstufige Schaltungen, die ich provisorisch aufgebaut habe/hatte)

Irgendwie klingt sie tendenziell heller und weniger räumlich.
Nicht schlecht, aber halt nicht so richtig gut für meine Ohren.

Das Problem mit den Faden- Katoden- Potentialen ist ein weiterer Grund für mich, SRPP nicht weiter zu verfolgen.
(die sind vermutlich für das Pfeifen zuständig)

Es gibt einen Thread, in dem über die Problematik der definierten Last bei SRPP diskutiert wird.

Der Frage von Selbstbauen schliesse ich mich an:

meinst du eine Line- Vorstufe, die eine komplette Endstufe, oder eine Treiberstufe, die direkt die EL84 am Gitter ansteuern soll?

Gruss, Jens
Claus-Michael
Inventar
#9 erstellt: 21. Mrz 2011, 15:23
Moin,

rorenoren schrieb:
....
Die Phonovorstufe läuft bis auf das SRPP- typische, mechanische Heizfadenpfeifen sehr schön und klingt gut.
(das Pfeifen (ca. 15kHz) ist in den Lautsprechern bei Hörlautstärke nicht wahrnehmbar)
....


Davon konnte ich bei meinem Exemplar jetzt nichts feststellen - die SRPP-Phonostufe gefiel mir klanglich allerdings deutlich besser als andere Phono-Standardschaltungen.

Gruß
rorenoren
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 21. Mrz 2011, 19:18
Moin Claus-Michael,

ich habe das Pfeifen nicht immer.
Wenn man gegen die Röhre schnippt, ist es eine zeitlang weg.

Manche Röhren pfeifen erst nach langer Betriebszeit, manche fast sofort.
(Ersteres ist häufiger)

Bei ECC83 und ECC82 ist das Problem weniger ausgeprägt als die dummerweise als zweite Stufe verwendete ECC81.
Deren Ufk ost zumindest laut Datenblatt zu niedrig.
(90V)
Bei ca. 300V Betriebsspannung lässt sich da kein zulässiger Wert hinbekommen, es sei denn, man baut getrennte Heiznetzteile für obere und untere Röhre.
Das setzt aber wiederum voraus, dass jede Röhre je System einen Kanal verarbeiten muss.
(nicht dramatisch, aber unübersichtlich)

Meine anderen Phonovorstufen sind der aus dem Audio Innovations AI500 "nachempfunden" (geklaut und leicht verändert).

Damit höre ich lieber als mit der SRPP, obwohl ich keine grösseren Unterschiede bemerke.
(beide haben eine passive Entzerrung)

Das Pfeifen der SRPP stört wie gesagt den Klang nicht und ist nur in ca. 50cm Abstand noch zu hören, aber mich stört es, einfach weil ich weiss, dass es da ist.

Neulich habe ich erstmals auch bei einem Katodenfolger (ECC83) so ein Pfeifen gehört.
Es muss also mit der Ufk zu tun haben.

Gruss, Jens
selbstbauen
Inventar
#11 erstellt: 21. Mrz 2011, 22:19
Eine SRPP-Schaltung sollte man doch auch eher mit der ECC88 oder E88CC machen. Die ist speziell dafür ausgelegt.

Mein Versuch hatte gar keine Probleme.

Die ECC82 und 83 (die 81 geht gar nicht) haben zwar einen Ufk von 180 Volt. Ich vermute aber eher, dass sich dieses auf beide Kathoden bezieht.

Bei der ECC88 liegt der Ufk bei von -100 bis +150 Volt. Das spricht dafür, dass beide System unterschiedlich versorgt werden können.
rorenoren
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 22. Mrz 2011, 00:41
Moin Selbstbauen,

der Heizfaden kann immer mehr negative Spannung vertragen als positive.
(in Bezug auf Katode)

Bei positiver Spannung kann eine Art Diode entstehen und es fliesst Strom von der Katode zum Heizfaden.
(bzw. bei technischer Stromrichtung andersherum)

Bei negativer Spannung sperrt diese "Diode".

Grenzen sind natürlich zusätzlich durch die Isolation des Heizfadens gesetzt.
Bei Wechselstromheizung kommt die Kapazität zwischen Katode und Heizfaden noch zum Tragen.

Die ECC83 und 82 sind grundsätzlich schon "geeignet", die ECC81 mit ihrer niedrigeren Ufk eher weniger.
(wobei neuere Konstruktionen gleichauf mit ECC82/83 sein dürften)
Funktion ist ja gegeben.

Es geht auch nichts kaputt.
(zumindest bei mir nicht passiert)

Interessant ist, dass ein maximaler Widerstand von Katode gegen Masse/Heizung dazugenannt wird.
(bei PCC189 z.B. Rfk 20 kOhm)

Dieser kann durch den Innenwiderstand, bzw. durch geringe Ansteuerung unterschritten werden.

Dann könnte es Signaleinkopplungen geben, die nicht zulässig/erwünscht sind.
(und Störungen verursachen)

Vorteil der ECC/PCC88 ist, dass diese mit geringerer Betriebsspannung arbeiten können.

An z.B. 150V würde auch die ECC81 keine Probleme machen.
(die ist es, die m.E. bei mir hauptsächlich pfeift)

Bei gut 300V Ub muss eine Röhre mindestens 150V Ufk verknusen.
(bei auf Ub/2 hochgelegter Heizung)

Bei Ub 150V wären es halt nur noch 75V.

Das sind nur so Gedanken, die durchaus blödsinnig sein können.

Gruss, Jens
sidolf
Inventar
#13 erstellt: 22. Mrz 2011, 12:07

rorenoren schrieb:
Die ECC83 und 82 sind grundsätzlich schon "geeignet", die ECC81 mit ihrer niedrigeren Ufk eher weniger.
(wobei neuere Konstruktionen gleichauf mit ECC82/83 sein dürften)


Hallo,

für echte SRPP ist grundsätzlich jede Röhre gleich gut geeignet. Echte SRPP erfordert aber zwingend eine abgestimmte Last (Shunt). Je nach Röhrentyp variiert die UB und es gibt mal mehr oder halt weniger Verstärkung und unterschiedliche Ausgangsimpedanzen. Auch sollte die Heizspannung für die obere(n) Röhre(n) auf etwa UB/2 liegen und dieser Punkt muss mit einem Elko höherer Kapazität (etwa 100µF/350V) auf Masse abgeblockt werden. Auch der untere RK sollte nicht mit einem Elko gebrückt sein.

Anders sieht es bei „SRPP-ähnlichen-Schaltungen“ aus. Hier arbeitet die obere, manchmal auch die untere Röhre als Konstantstromquelle und dafür ist eben nicht jede Röhre gleich gut geeignet. Auch nützt hier eine abgestimmte Last nichts. Die beiden Röhren müssen hier auch nicht vom gleichen Typ wie bei der echten SRPP sein. Und die Konstantstromquelle kann auch durch eine Transistorschaltung usw. ersetzt werden.

Ich baue seit Jahren begeistert mit SRPP (ECC81, 82, 83, E88CC, PCC88) und es hat tatsächlich noch nie „gepfiffen“. Auch der Klirrgrad liegt immer bei 0,01 bis max. 0,02%.

Die SRPP-Elektorschaltung hat m.M. nach 3 Schwachstellen:

- die unteren RKs sind mit Elkos und Cs überbrückt
- in keiner Stufe ist eine Lastanpassung vorgesehen, bei der passiven RIAA tatsächlich schlecht möglich
- der Ausgangskondensator der Linestufe ist mit 470nF zu klein bemessen

Noch was zum separaten Heizkreis für die oberen Röhren einer echten SRPP; von Bock gibt es einen Kleintrafo (EI 48/16,8 106 6V, 1,6A) bereits für 4,50 Euro dazu noch einen Gleichrichter, Elkos und einen Widerstand. Der Aufwand für diesen Heizkreis ist also absolut vertretbar.

Gruß


[Beitrag von sidolf am 22. Mrz 2011, 12:10 bearbeitet]
freibürger
Inventar
#14 erstellt: 22. Mrz 2011, 15:25
Hallo Felix,

in der "Klang und Ton" 1/2011 wurde ein Bauvorschlag vorgestellt.
Das Netzteil ist zwar leicht voodoolastig, und kann man reduzieren, ansonsten ist das Teil m.E. leicht nachzubauen.

Gruß Peter

Edit: Es ist die Ausgabe 2/2011


[Beitrag von freibürger am 22. Mrz 2011, 20:45 bearbeitet]
freibürger
Inventar
#15 erstellt: 02. Apr 2011, 12:25
Wenn es noch von Interesse ist, habe hier etwas entdeckt.
Mit 108,-€ bezahlbar, wie ich finde.
selbstbauen
Inventar
#16 erstellt: 04. Apr 2011, 10:06
Bezahlbar - sicherlich, aber wertig?

Zwei Daten die zeigen warum so preiswert:

Ausgangsimpedanz 3,3 kOhm

Klirrfaktor 0,1 %

Warum dann als High End beworben?
E130L
Inventar
#17 erstellt: 04. Apr 2011, 12:15
Hallo,

selbstbauen schrieb:

Zwei Daten die zeigen warum so preiswert:

Ausgangsimpedanz 3,3 kOhm

Klirrfaktor 0,1 %


0,1%Klirr ist doch vollkommen ausreichend und gegenüber der Endstufe vernachlässigbar.

Der Ra von 3,3k spielt bei normaler Länge der Verbindungskabel auch keine Rolle.

MfG Volker
Macdieter
Stammgast
#18 erstellt: 04. Apr 2011, 13:20
in eBay findest du
Aikido highend Röhrenvorverstärker Fertigmodule.

Einfache wundervolle Preamps zum kleinen Preis
Artikel nr:120662684786

oder
nur die Platine = 110405810297

Viel Spass daran !
Dieter
selbstbauen
Inventar
#19 erstellt: 04. Apr 2011, 22:05

E130L schrieb:

0,1%Klirr ist doch vollkommen ausreichend und gegenüber der Endstufe vernachlässigbar.

Der Ra von 3,3k spielt bei normaler Länge der Verbindungskabel auch keine Rolle.

MfG Volker


Natürlich kann man damit leben. Und bei diesem Preis geht das auch in Ordnung.

Aber hier wird das böse Wort High End strapaziert. Und das bei Betriebswerten, die allesamt ein Zehntel besser gehen. Insbesondere wenn man drei Doppeltrioden verwendet.

Und bei dem Kabel muss man dann eine hervorragende Abschirmung haben. Die Länge dürfte weniger das Problem sein.
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