Bitte um Hilfe: Welche Röhren für LEAK Stereo 20?

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Janus525
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 22. Dez 2010, 01:31
Hallo Röhrenfreunde,

vor einigen Tagen habe ich (für mich privat und aus reiner Neugier) eine Endstufe LEAK - Stereo 20 ersteigert, die mir bereits viel Freude bereitet hat. Allerdings habe ich von solch alten Röhrengeräten keine Ahnung und weiss auch nicht wie alt die eingesetzten Röhren sind. Da ich die Endstufe behalten möchte habe ich mir überlegt, einen kompletten Satz neuer Röhren (ECC83, EL84, GZ34) für die Zukunft anzuschaffen. Nur welche soll ich nehmen, um klanglich das Beste aus dem Gerät herauszuholen...? Valvo...? Telefunken...? NOS...? Goldpin...? JJ...? Die Preisunterschiede sind enorm...

Habt Ihr Erfahrung mit der Endstufe bzw. deren Röhrenbestückung und könnt Ihr mir bei der Auswahl der Röhren helfen...?

Viele Grüße: Janus525
Klausek
Stammgast
#2 erstellt: 22. Dez 2010, 19:40
Hallo,
die Stereo 20 ist eine "Brot und Butter" Endstufe. Klanglich macht sie einen hervorragenden Job und stellt so manches High End Gerät locker in den Schatten. Da wundert sich der Laie, der Kenner grinst nur :-)
Ich würde mal die Röhren durchmessen die drauf sind. Eventuell halten die noch zig Stunden. Telefunkens, Valvo etc. sind natürlich sehr gute Röhren, die Preise sind aber m.E. nicht mehr angemessen. Es sei denn Du bekommst die Dinger irgendwo günstig her. Bei neuen Röhren würde ich einfach die aktuellen Hersteller wie JJ, Sovtec usw. nehmen. Allerdings kann ich nicht genau sagen ob die alle Röhren im Programm haben. Die Gleichrichterröhre dürfte schwierig werden!? Klanglich werden die Unterschiede nicht sooo groß sein.
Die Stereo 20 ist ein wirklich tolles Gerät. Für ihr Klangpotential ist der aktuelle Marktwert eigentlich zu niedrig!!
Gruß
Klaus
Janus525
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 22. Dez 2010, 22:10

Klausek schrieb:
Hallo,
die Stereo 20 ist eine "Brot und Butter" Endstufe. Klanglich macht sie einen hervorragenden Job und stellt so manches High End Gerät locker in den Schatten. Da wundert sich der Laie, der Kenner grinst nur :-)

Gruß
Klaus


Hallo Klaus,

erstmal danke für Deine Antwort...! Ja, ich war auch sehr überrascht. In meiner Kette konnte ich zwar hören, dass die Endstufe einige Dinge nicht kann, aber nach mehreren Stunden lustvollem und völlig entspanntem Zuhören kann ich nur bestätigen, die Endstufe entwickelt eine Art "Charm" oder "Seele", die viele moderne Endstufe einfach so nicht haben. Faszinierend...!

Wenn ich Dich richtig verstehe sollte ich - falls das nicht ZU teuer wird - am besten Röhren von Telefunken, Siemens, Valvo usw. Kaufen. Falls diese "unbezahlbar" sein sollten, kann ich auch auf andere Sorten ausweichen, ohne den derzeit wunderbaren Klang zu versauen. Noch eine Frage: Muss ich vier "gematchte" EL84 / ECC83 kaufen, oder reicht es aus, wenn das Paar für jeweils einen Kanal ausgemessen wurden...? Du siehst, ich kenne mich wirklich nicht aus. Und ja, hat die Stromangabe bei den selektierten Röhren (z.B. 50 mA / 51 mA) etwas mit der Verstärkung, mit der Lebensdauer oder unmittelbar mit der Klangqualität zu tun...?

Nochmals danke für Deine Hilfe: Wolfgang...
hf500
Moderator
#4 erstellt: 22. Dez 2010, 22:44
Moin,
ein Serienverstaerker wie die Stereo 20 ist auf ausgemessene Roehren nicht angewiesen. Wenn man eine Ausmessung fuer einen geringen Aufpreis haben kann, kann das nicht schaden, dann musste die Roehre beim Haendler, der sie ausmisst, ein paar Minuten zeigen, dass sie lebt ;-)

ECC83 brauchen nicht ausgemessen zu werden. Der Verstaerker ist ueber alles gegengekoppelt, das macht ihn fuer Roehrentoleranzen und-alterung unempfindlich, wie es sein soll.

Roehren aus Altbestaenden mit "Namen" lohnen nur, wenn man sie wirklich noch zum marktueblichen Preis bekommen kann. Ansonsten sind ECC83 und EL34 vom Typ her "Schuettgut" (gewesen), die heute auch noch in ordentlicher Qualitaet hergestellt werden. JJ oder Svetlana z.B. sollte da keine schlechte Wahl sein.

Andere Frage, ist der Verstaerker ueberholt worden? Was die Kondensatoren noch taugen, weiss man nicht, ausserdem hat man in GB (und anderswo) gerne Kohlemassewiderstaende verwendet, die auch nicht gerade beruehmt sind. Mein Stereo-One Steuerverstaerker ist jedenfalls voll davon (und uebrigens der "Spielpartner" fuer eine Stereo 20 oder Stereo 50).

Die Stromangabe bei gepaarten Roehren sagt nichts ueber deren Verstaerkung oder die anderen genannten Eigenschaften aus. Angegeben wird der Anodenstrom fuer einen bestimmten Anoden- und Gitterspannungswert (meist die Einstellung, die auch in den Roehrentabellen genannt wird).

73
Peter
Janus525
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 23. Dez 2010, 02:50

hf500 schrieb:
Moin,
ein Serienverstaerker wie die Stereo 20 ist auf ausgemessene Roehren nicht angewiesen.

ECC83 brauchen nicht ausgemessen zu werden.

Roehren aus Altbestaenden mit "Namen" lohnen nur, wenn man sie wirklich noch zum marktueblichen Preis bekommen kann.

Andere Frage, ist der Verstaerker ueberholt worden? Was die Kondensatoren noch taugen, weiss man nicht, ausserdem hat man in GB (und anderswo) gerne Kohlemassewiderstaende verwendet, die auch nicht gerade beruehmt sind. Mein Stereo-One Steuerverstaerker ist jedenfalls voll davon (und uebrigens der "Spielpartner" fuer eine Stereo 20 oder Stereo 50).

Die Stromangabe bei gepaarten Roehren sagt nichts ueber deren Verstaerkung oder die anderen genannten Eigenschaften aus.

73
Peter


Hallo Peter,

für Deine Tips bin ich Dir sehr dankbar. Und dass Du auch LEAK Elektronik verwendest, zeigt mir, dass ich mich bei meiner klanglichen Einschätzung nicht getäuscht habe; das Ding klingt wirklich prima... ;-) Mit Deinen Hinweisen hinsichtlich der Röhrenauswahl bewahrst Du mich - ebenso wie zuvor Klaus - übrigens davor, einige hundert Euro voreilig zum Fenster hinaus zu werfen, DANKE an Euch beide...!

Ja, die Endstufe ist komplett überholt worden, besitzt neue Elko´s, neue Koppelkondensatoren, und sämtliche Widerstände sind neu und z.T. (soweit ich das beurteilen kann, goldener Toleranzring 5%?) eng tolerierte Metallfilmwiderstände. Außerdem sind die Cinchbuchsen und die Lautsprecherterminals erneuert worden, das Gerät hat hinten einen Netzschalter und verfügt über eine Einschaltstrom - Begrenzung. Nach Angabe des Verkäufers wurden auch alle Röhren gemessen und für gut befunden, in sofern scheint alles im grünen Bereich zu sein...

Trotzdem würde ich mir gerne einen Satz neuer Röhren hinlegen. Wer weiß was die Dinger in zehn jahren kosten...

Nochmals danke für Deine Hilfe und ein schönes Fest: Wolfgang...
Janus525
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 03. Jan 2011, 00:57

Janus525 schrieb:

hf500 schrieb:
Moin,
ein Serienverstaerker wie die Stereo 20 ist auf ausgemessene Roehren nicht angewiesen.

73
Peter




Hallo Peter,

zur LEAK Stereo 20 habe ich nochmal eine Frage an Dich, da Du ein solches Gerät ja betreibst: Das Netzkabel meines Gerätes hat auf der Geräteseite einen runden, dreipoliges Stecker, in dem runde Kontakthülsen im Dreieck - um ca. 120 Grad versetzt - angebracht sind. Der Stecker lässt sich von der Rückseite her durch einen Schraubring aufschrauben. Frage: Weisst Du ob (und ggf. wo) sich ein solcher Stecker noch kaufen lässt und wie die genaue Bezeichnung lautet, damit ich gezielt danach suchen kann...? Meiner sieht schon ziemlich marode aus und ich würde ihn gerne ersetzen...

Hier siehst Du den Netzanschluss an einer anderen 20er, wie ihn meine Endstufe ebenso hat: http://www.youtube.com/watch?v=tNPtdkBIORU

Aber ich nehme an, bei Deinem Gerät sieht das genauso aus...

Viele Grüße: Wolfgang...


[Beitrag von Janus525 am 03. Jan 2011, 01:09 bearbeitet]
hf500
Moderator
#7 erstellt: 04. Jan 2011, 00:23
Moin,
das war/ist wohl eine aeltere englische Norm. Ich denke, da wird man am ehesten auf der Insel fuendig.

73
Peter
Tucca
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 04. Jan 2011, 01:21
Hi Wolfgang,

die Anschlußbuchse im Video sieht so auf die Distanz wie die an den Quads 303 und 33 aus. Der Durchmesser des Steckers liegt bei mir bei 14,2mm, die Bohrung für die Pins bei 2,3mm.
Für Quad gibt es sowas hier. Du kannst ja mal anklingeln und fragen, ob das auch an Deine Leak passt.

Grüße,

Michael
Janus525
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 06. Jan 2011, 01:39

hf500 schrieb:
Moin,
das war/ist wohl eine aeltere englische Norm. Ich denke, da wird man am ehesten auf der Insel fuendig.

73
Peter


Hallo Peter,

danke für Deinen Tipp...! Ich habe einen Englischen Freund in Manchester, auf den hast Du mich mit Deiner Idee gerade gebracht, den könnte ich ja mal danach fragen...

Viele Grüße: Wolfgang...
Janus525
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 06. Jan 2011, 01:46

Tucca schrieb:
Hi Wolfgang,

die Anschlußbuchse im Video sieht so auf die Distanz wie die an den Quads 303 und 33 aus. Der Durchmesser des Steckers liegt bei mir bei 14,2mm, die Bohrung für die Pins bei 2,3mm.
Für Quad gibt es sowas hier. Du kannst ja mal anklingeln und fragen, ob das auch an Deine Leak passt.

Grüße,

Michael


Hallo Tucca,

vielen Dank für Deinen Hinweis...! Leider ist der Stecker der LEAK im Durchmesser deutlich größer (geschätzt, habe ihn gerade nicht hier) so um die 25mm und die Hülsen sind es ebenfalls, ca 3,5mm bis 4mm im Durchmesser. Aber Trotzdem ein wichtiger Tipp, die Leute, die sich bei Quad auskennen, haben vielleicht auch noch eine Idee...

Viele Grüße: Wolfgang...
2A3_Maniac
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 24. Jan 2011, 16:11
Hallo Wolfgang,

falls Du immer noch auf der Suche nach einem Röhrensatz bist, empfehle ich Dir als Übersicht/Einstieg für Bezugsquellen die Linkliste in meinem Blog:

http://2a3-maniac.blogspot.com/

Ich hoffe, es nimmt keiner Anstoß an etwas "Eigenwerbung"...

Gruß,
Carsten
Janus525
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 25. Jan 2011, 14:09

2A3_Maniac schrieb:
Hallo Wolfgang,

falls Du immer noch auf der Suche nach einem Röhrensatz bist, empfehle ich Dir als Übersicht/Einstieg für Bezugsquellen die Linkliste in meinem Blog:

http://2a3-maniac.blogspot.com/

Ich hoffe, es nimmt keiner Anstoß an etwas "Eigenwerbung"...

Gruß,
Carsten


Hallo Carsten,

danke für den Tipp...! Zwischenzeitlich habe ich großes Glück gehabt. Ein weitläufiger Bekannter hat mir beiläufig erzählt, dass er Röhren sammelt, und ja, mit gut oder sehr gut geprüfte EL84 und ECC83 hat er jeweils mehrfach, allesamt von Telefunken und Valvo, und von den überzähligen Exemplare könne ich welche bekommen. GESCHENKT...!!! Das Angebot habe ich mir natürlich nicht entgehen lassen, habe ihm im Gegenzug aber einige seltenere und exotische Sammlerröhren gekauft, worüber er sich sehr gefreut hat...

Sag mal: Weißt Du eventuell, ob es den runden Netzstecker mit den runden Kontakten (eigentlich ist am Kabel die Netzbuchse = "female", der Stecker, also = "male", sitzt mit seinen Stiften ja im Gerät) für das Netzkabel der LEAK -Endstufe in Deutschland noch irgendwo zu kaufen gibt...? Ein Freund in Manchester schrieb mir, dass er diese alte Norm zwar kenne, dass solche Stecker aber nur noch im "second hand laden" oder auf Flohmärkten zu finden seien, aber er wolle sich mal umschauen. Ob das klappt weiß er natürlich auch noch nicht...

Nochmals danke für Deinen Tipp und viele Grüße: Janus...
2A3_Maniac
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 25. Jan 2011, 14:15
Hallo Janus,

wenn Du mir an meine Email-Adresse ein Foto des runden Steckers mit den runden Kontakten schicken könntest - oder das Foto hier ins Forum stellst -, wäre das hilfreich. Ich habe den einen oder anderen Kontakt, wo ich fragen würde.

Gruß,
Carsten
Janus525
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 25. Jan 2011, 14:26

2A3_Maniac schrieb:
Hallo Janus,

wenn Du mir an meine Email-Adresse ein Foto des runden Steckers mit den runden Kontakten schicken könntest - oder das Foto hier ins Forum stellst -, wäre das hilfreich. Ich habe den einen oder anderen Kontakt, wo ich fragen würde.

Gruß,
Carsten


Hallo Carsten,

das wäre natürlich toll...!!! Wenn Du den Link anklickst, siehst Du einen kurzen Film von der Endstufe...

http://www.youtube.com/watch?v=tNPtdkBIORU

In den letzten Sekunden, also in der letzten Szene, gibt es ein Standbild, in dem das zusammengewickelte Kabel vor der Endstufe liegt. Auf der linken Seite siehst du den Stecker, den ich suche; rechts ist der in England übliche dreipolige Netzstecker zu sehen, den ich natürlich nicht benötige. Während sich das Gerät dreht, siehst Du mehrfach auf der Rückseite die Power - Gerätebuchse mit den drei runden Stiften, da muss der von mir gesuchte Stecker rein...

Viele Grüße: Wolfgang...
2A3_Maniac
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 25. Jan 2011, 15:07
Hallo Wolfgang,

ok, ich schau mal, was ich tun kann.
Kann aber ein paar Tage dauern.

Gruß,
Carsten
Janus525
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 25. Jan 2011, 15:15

2A3_Maniac schrieb:
Hallo Wolfgang,

ok, ich schau mal, was ich tun kann.
Kann aber ein paar Tage dauern.

Gruß,
Carsten


Kein Problem und DANKE...!!!

Wolfgang...
tubescreamer61
Inventar
#17 erstellt: 26. Jan 2011, 00:44
Hallo,
auch wenn mich jetzt einige von euch am liebsten steinigen würden, aber sehr viele Röhren aus alter Produktion (NOS) sind von ein und denselben Hersteller produziert worden - sie wurden lediglich für die diversen Marken entsprechend "gelabelt" (das ist eine unter Insidern bekannte Tatsache, schaut euch mal genau die Systeme, Getterbehälter usw. an).
Da sind "klangliche Unterschiede" wohl eher psychoakustischer Natur.
Heutzutage werden noch produzierte Röhren von 3 - 4 Herstellern weltweit produziert (wobei JJ Elektronics in der Slowakei - ehemals Tesla - für mich meistens den Vorzug erhält, weil sie nicht wie diverse Hersteller in Fernost auf den "ausgeklapperten" Maschinen von z. Bsp. Telefunken Röhrenwerke in Ulm - welche dort ende der 70ger abgebaut und nach China verschifft wurden, wie auch z. Bsp die Hösch Stahlwerke und deren Hochöfen in Dortmund Applerbeck - produzieren), alles andere ist "Badge Engineering".
Klangliche und Qualitätsmäßige Unterschiede zwischen einzelnen "Handelsmarken" halte ich somit für Aberglauben.
Einzig den Unterschied zwischen "Normalware" und ""spezieller Abnehmer konfigurierter Ware" bezüglich JAN (joint Army / Navy = engtolerierte Bauteile welche die entsprechenden militärischen Spezifikationen erfüllen müssen) und deren russischer Pendants halte ich für erwähnenswert (Tipp: Philips ECG = Electronic Components Group - einer der größten Anbieter militärischer Ware).
Dabei ist bezüglich "russischer Produktion" auf eine mögliche abweichende Sockelbeschaltung zu achten.

Fazit: Zumindest was die 6BQ5 (EL84) aus JJ- Elektronics Produktion angeht - sehr stabile Röhre, geringfügig "leistungsfähiger" als herkömmliche EL84 bei sehr gutem Klang (in meiner Grundig NF2, NF20 sowie meiner DIY Eintakt A EL 84) und hervorragender Langzeitstabilität.
Evtl. macht sich ein "ausgemessenes" Paar/ Quartett irgend eines Händlers positiv bemerkbar (Hinsichtlich gleicher Emmisionswerte) - ob der darauf basierende "preisliche Aufschlag" gerechtfertigt erscheint, muß der jeweilige Käufer selbst entscheiden (immer in dem guten Glauben, sich was besonderes zu gönnen).

Was die "unvermeidlichen Kritiker" meiner vorangegangenen Aussagen angeht,
glaubt was ihr wollt - ich "mache" nun schon seit bereits mehr als 30 Jahren in "Röhrentechnik" (nicht nur kommerzielle Ware, sondern auch - und vor allem in DIY), daher darf ich einiges an Erfahrung für mich in Anspruch nehmen (und als gelernter Radio- und Fernsehtechniker während den "Ausklängen" der Röhrentechnik sowieso).

MfG
Arvid


[Beitrag von tubescreamer61 am 26. Jan 2011, 00:47 bearbeitet]
selbstbauen
Inventar
#18 erstellt: 26. Jan 2011, 15:18
Hallo Arvid,
das ist nicht nur völlig richtig - es ist zum Teil sogar noch schlimmer.

Mein Vater war seinerzeit Entwicklungsingenieur in der Röhrenfertigung - Firma lass ich jetzt mal weg. Die haben für alle Namen Röhren gefertigt und gelabelt. Der Kunde sagt, wie er es haben will und so wird es ausgeliefert.

Es gab verschiedene Selektionsgrade - eng tolerierte, wenn der Kunde es wünschte und Ausschuss für den Resteverkauf oder die Lagerung im Keller. Und zum Teil kommen diese Kellerbastände nun als NOS auf den Markt. Ich hatte schon Lieferungen aus angeblich einer Charge, deren Werte (Emission) sich um das Doppelte unterschieden haben.

Am Ende des Röhrenzeitalters wurden die Fertigungsmaschinen nach China verkauft. Die Chinesen kamen und haben fein säuberlich alles abgebaut und eingepackt. Die Firma hat den Chinesen angeboten, dass einige Techniker mit nach China kommen, um beim richtigen Wiederaufbau zu assistieren. Das haben die - wohl aus Kostengründen - abgelehnt und alleine die Maschinen wieder aufgebaut. Die ersten Röhren hatten aber völlig unterschiedliche Kennlinien als die Spezifikationen für diese Röhrentypen es verlangt haben. Gleichwohl wurden sie so gelabelt wie die Maschine es urprünglich in Deutschland getan hat. Die Verkäufer hat es damals nicht interessiert, dass die Chinesen Röhren hatten, die Valvo oder Telefunken hießen aber nichts mit den hier gebräuchlichen Röhren zu tun hatten.

Diese Maschinen arbeiten heute noch in China und wenn die das nicht in den Griff bekommen haben, dann gibt es weiterhin NOS-Röhren mit komischen Kennlinien - die jetzt aber viel Geld bringen.
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